Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

17.047 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Feuer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

07.03.2016 um 18:18
Was ich mich immer frage ist, warum ist er nach Norden Richtung Nürnberg gefahren, also immer in Bayern geblieben ist, statt z.B. auf der A8 nach Westen/Nordwesten Richtung Baden-Württemberg zu fahren?
Das hätte ihm auf Dauer sicherlich nicht geholfen den Tatort zu verschleiern, hätte ihm aber einen zeitlichen Vorsprung von geschätzt ein bis zwei Tagen gebracht.


1x zitiertmelden
Tiho ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

07.03.2016 um 19:03
"
Zitat von SeefahrerSeefahrer schrieb: hätte ihm aber einen zeitlichen Vorsprung von geschätzt ein bis zwei Tagen gebracht."
Warum?

Verbreitung der Zeitungen oder Zusammenarbeit der Polzei?

In Westrichtung wäre er bis Ulm +- / in Richtung Südwest bis Memingen/Lindau gekommen.


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

07.03.2016 um 20:46
@Seefahrer
Ich wäre an des Täters Stelle auch Richtung Stuttgart gefahren, in ein anderes Bundesland, das hätte die Ermittlungen etwas verzögert. Aber er hat sich nun einmal für die A9 entschieden.

@HerculePoirot
Also ich war heute einmal in Altenfurt. Am Brandort fand sich natürlich nichts mehr. Die reine Gehzeit von dort bis zur Telefonzelle beträgt genau 30 Minuten (ohne zu rennen). Zur S-Bahn-Station sind es noch 5 Min. mehr. Das sind jetzt keine besonders spektakulären Erkenntnisse, trotzdem hat sich der Spaziergang m.E. gelohnt, man bekommt doch eine Ahnung, was in dem Täter vorgegangen sein könnte.
Zunächst bog er mit dem Womo nach Altenfurt ab. Die Hinweise auf die S-Bahn sind dort schwer zu übersehen, vielleicht hat er sich das gemerkt.
Der Abstellplatz für das Womo war aber nicht gut gewählt. Da ich blöderweise mit der S-Bahn eine Station zu weit gefahren bin, musste ich von Feucht an der St2401 zurückwandern. Mir war gar nicht klar, WIE frequentiert diese Straße in Wirklichkeit ist. Der Spaziergang war wegen des starken Verkehrs wirklich kein Vergnügen und um die Straße zu überqueren, musste ich so 2-3 Minuten warten, bis sich endlich einmal eine Lücke auftat. Klar, in der Nacht mag das etwas anders aussehen, aber auch dann kommen oft Autos vorbei.
Die Feuerwehr muss er gar nicht gesehen/gehört haben. Es reicht, wenn er hinter sich registriert hat, dass neben dem Wohnmobil ein Auto anhält, weil die Insassen den Brand bemerkt haben. Das zwangsläufig Folgende (Alarmierung der Feuerwehr) konnte er sich zusammenreimen.
Wie er dann gegangen ist, weiter entlang der St2401, oder parallel über das Moorenbrunnfeld oder durch die Siedlungsstraßen Altenfurts, weiß ich nicht, letztlich ist es wohl auch egal. Aber etwas anderes ist mir aufgefallen. Wenn man erst einmal in der Löwenberger Straße ist, stellt sich ein Gefühl der Sicherheit ein. Man ist in einer ganz anderen Welt als noch 3 km südlich im Wald - Geschäfte, Gasthäuser; das Womo und sein Abstellplatz scheint bereits recht weit weg. Also mir würde es glaube ich so gehen. In 3 km Entfernung brennt ein holländisches Wohnmobil - na und? Warum sollte mich damit jemand in Verbindung bringen? Nur weil ich mit Französischen Francs zahlen will? Ich glaube, der Täter hat sich nun schon recht sicher gefühlt, er hat vieles richtig gemacht. Das Schlimmste hatte er überstanden. Vielleicht erklärt das eine gewisse Unvorsichtigkeit nun gegenüber den Taxifahrern.
Ob er noch zur S-Bahn-Station ging? Vielleicht. Aber vielleicht dämmerte ihm auch, dass zu der Zeit keine mehr fährt. An der Station befindet sich übrigens eine gut sichtbare Telefonzelle, er hätte vermutlich diese benutzt, falls er dort war und festgestellt hätte, dass kein Zug mehr kommt.

Also mehr kann man über Altenfurt vermutlich nicht (mehr) herausfinden. Interessant fand ich vor allem die Erkenntnis, dass man sich in der Löwenberger Straße schon sehr weit vom Wohnmobil entfernt und deshalb verhältnismäßig sicher fühlt. Ob er zunächst die S-Bahn ansteuerte, ist kaum herauszufinden und vermutlich auch nicht so entscheidend.

Übrigens: Vor einigen Monaten fand sich an der Regensburger Straße, die sicher auch der Täter befuhr, ein Wohnmobil - komplett ausgebrannt! Das Womo war wohl gestohlen, die Diebe haben sicher dieselbe Autobahnausfahrt wie der damalige Täter benutzt, nur sind sie nicht nach Altenfurt abgebogen, sondern noch ein paar 100 m geradeaus gefahren. Extrem merkwürdig: Das Wohnmobil stand dort an gut sichtbarer Stelle zwei Tage lang, bis es DANN ERST angezündet wurde! Ich glaube zwar an keinen direkten Zusammenhang zu unserem Fall, aber merkwürdig ist es schon, nur wenige Kilometer vom damaligen Brandort entfernt. Dieses Wohnmobil stand sogar noch mehr auf dem Präsentierteller als das damalige, DIREKT an einer der wichtigsten Ausfallstraßen. Ich hab es selbst gesehen und mich gewundert. Erst heute bin ich dazu auf folgenden Zeitungsartikel gestoßen:

http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/wohnmobil-in-regensburger-strasse-absichtlich-angezundet-1.4574015 (Archiv-Version vom 19.03.2016)


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

07.03.2016 um 21:13
@Menedemos

Na, das nenn ich doch mal einen persönlichen Einsatz der seinesgleichen sucht und das ohne eine ausgesetzte Belohnung! Die frühere in Höhe von 100.000 DM ist ja offensichtlich nicht mehr relevant und wird beim Fahndungsaufruf der Polizei auch nicht mehr erwähnt. Bist du dann der von GPSies.com berechneten und von mir eingestellten Strecke gefolgt oder hast du eine andere Variante gewählt?
Vorhin ist mir noch eingefallen, dass der Täter in seiner Panik nicht nur die Sachen der Langendonks auf dem Weg entsorgt haben könnte, sondern auch die Tatwaffe, diese allerdings dann mit blossen Händen in diesem Waldstück nach dem Brandort vergrub.


1x zitiertmelden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

07.03.2016 um 21:49
Weiß jemand, ob unmittelbar nach dem Leichenfund Wärmebildhubschrauber in der Gegend im Einsatz waren, also noch in derselben Nacht?

Ansonsten hätte der Täter sich die Nacht irgendwo zwischen N-Altenfurt, der Innenstadt und irgendeinem Waldstück um die Ohren schlagen können, die Temperaturen waren ja auch nachts sommerlich. Mir leuchtet es nicht ganz ein, warum er so dringend (!) zum Tatort zurückkehren wollte, schließlich hätte er ja genauso am nächsten Morgen einen der ersten Züge nehmen können. Dann hätten wir von ihm kein Phantombild, keine nähere Täterbeschreibung samt Dialektangabe usw. und er hätte noch 3000 Schilling und ein paar Francs mehr in der Tasche. Schließlich brauchte er doch niemals davon ausgehen, dass die Polizei den Tatort in Litzlwalchen schnell entdecken würde.


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

07.03.2016 um 21:51
@HerculePoirot
Zitat von HerculePoirotHerculePoirot schrieb:Ich frage mich auch, ob er die Wertsachen der Langendonks deswegen weggeworfen hat um im Fall, dass er von der Polizei aufgegriffen wird, keine belastenden Indizien mit sich zu führen. Allerdings hätte er sich dann auch der Pistole entledigen müssen.
Er hat die Sachen der Langendonks einfach nicht mehr dringend benötigt. Außerdem wollte er ja wie gesagt nicht mit den Beweisen erwischt werden. Den Film der Kamera hat er ja noch sorgfältig zerstört. Die Waffe hat er aber für die weitere Flucht dringend gebraucht (für evtl. Komplikationen). Und da der Taxifahrer später davon ausging, dass der Täter eine Waffe unter seiner Kleidung hatte und meines Wissens, trotz der Patronen in Litzlwalchen, keine Waffe gefunden wurde, wird dies wohl auch so der Fall gewesen sein.


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

07.03.2016 um 21:59
@LASK
Mir leuchtet es nicht ganz ein, warum er so dringend (!) zum Tatort zurückkehren wollte …
Ich denke weil er etwas in Tatortnähe zurücklassen musste über das er leicht zu identifizieren gewesen wäre, zum Beispiel sein Kfz.
@Otorten
Und da der Taxifahrer später davon ausging, dass der Täter eine Waffe unter seiner Kleidung hatte und meines Wissen, trotz der Patronen in Litzlwalchen, keine Waffe gefunden wurde, wird dies wohl auch so der Fall gewesen sein.
Es ist lediglich eine Vermutung des Taxifahrers, dass sein Fahrgast eine Waffe dabei hatte.
Ich meine auch, dass er die Waffe in Altenfurt und nicht im Litzwalcher Hölzl vergraben hat, dies würde nämlich sowohl die schmutzigen Hände als auch die relativ lange Dauer für den Fussmarsch vom Brandort zur Telefonzelle erklären.


1x zitiertmelden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

07.03.2016 um 22:06
@LASK
Der Täter ist ja nicht zum Spaß nach Litzlwalchen zurückgekehrt, sondern hatte dort noch etwas dringendes zu erledigen. Deshalb musste er so schnell wie möglich dorthin zurück. (Dann lieber gleich mit dem Taxi) Da gibt es ja einige Spekulationen. Vielleicht stand einfach nur sein Auto in der Nähe. Außerdem glaube ich nicht, dass der Täter in Deutschland außerhalb des Chiemgaus bzw. des bayrischen Grenzlandes zu Österreich einen Bezugspunkt hatte. Nach meiner Ansicht ist der Täter zuerst bewusst vom Tatort und Bezugspunkten weggeflüchtet, um Spuren in das Unbekannte zu (ver)legen. Für den Täter war es erst dann wieder sicher zu den Bezugspunkten und dem Fluchtziel zurückzukehren, wenn er sichergestellt hatte, dass man nicht im Chiemgau, sondern so weit weg wie möglich, anfing zu ermitteln. Dies hat ihm wohl seiner Sicht nach, den entscheidenen Zeitvorsprung gegeben, um wieder über das Chiemgau an einen weiteren Zielort zu flüchten.


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

07.03.2016 um 23:29
Zitat von HerculePoirotHerculePoirot schrieb:Bist du dann der von GPSies.com berechneten und von mir eingestellten Strecke gefolgt
Ich bin genau diesem Weg gefolgt.

Was ich mir auch noch überlegt habe: Der Täter, obwohl er sehr vorsichtig war, ist ja ein erhebliches Risiko eingegangen: am hellichten Tag zwei Tote ins Wohnmobil wuchten, mit den zwei Leichen hunderte Kilometer weit fahren, Wohnmobil abfackeln, problematische Rückfahrt. Das muss ihm zumindest zum Teil irgendwie ja klar gewesen sein, kein Mensch fährt freiwillig mit Leichen durch die Nacht. Das heißt, dass er dieses Risiko trotzdem als kleiner erachtet hat, als einfach vom Tatort abzuhauen. Womit sich wieder einmal die Frage erhebt, was dort für ihn so bedrohlich war.

Aber es stellen sich hier noch weitere Fragen: Warum z.B. wartete er nicht noch zwei Stunden, dann hätte er die Toten bei Dunkelheit ins Wohnmobil verfrachten können, was wesentlich risikoloser gewesen wäre. Denn er hat ja immer mit der Möglichkeit rechnen müssen, dass tagsüber ein Spaziergänger vorbeikommt oder er sogar von der Straße aus beobachtet wird.

Und warum hat er die Leichen nicht einfach ein Stück in den Wald geschleift und mit Ästen etc. bedeckt? Die hätte man so erst nach Wochen oder Monaten entdeckt. Mit dem Wohnmobil hätte er ja trotzdem wegfahren können, nur ohne Leichen. Wäre auch körperlich einfacher gewesen als sie in die Ladenluke des Wohnmobils zu heben.

btw: Der Täter muss ganz schön kräftig und fit gewesen sein. Irgendwann hat ja jemand spekuliert, er wäre aus einer Art Sanatorium ausgebüxt, daher auch die Perücke ... - unmöglich.


2x zitiertmelden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

08.03.2016 um 00:03
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Und warum hat er die Leichen nicht einfach ein Stück in den Wald geschleift und mit Ästen etc. bedeckt? Die hätte man so erst nach Wochen oder Monaten entdeckt. Mit dem Wohnmobil hätte er ja trotzdem wegfahren können, nur ohne Leichen. Wäre auch körperlich einfacher gewesen als sie in die Ladenluke des Wohnmobils zu heben.
Eigentlich ein viel zu wenig beachteter Punkt. Die meisten inkl. mir gehen ja auch von einer Tat ohne Vorbeziehung aus. Was im Prinzip heißt, der Täter hat im Womo erst durch die Fahrt Spuren hinterlassen.

Die Gegend ist zwar relativ ruhig, aber doch nicht komplett unbesiedelt. Soweit ich weiß war die Mülldeponie für den gesamten Landkreis. Also Haushaltsmüll, folglich üble Gerüche gehören schon dort hin. Im Normalfall wäre der Verwesungsgeruch im Wald dann relativ gut gedeckt, wobei man das natürlich nicht mit sehr hoher Sicherheit sagen kann.

Mit Handschuhe und Sitzunterlage hätte er schon sehr viele Spuren zum damaligen Stand im Fahrzeug vermeiden können, bzw. mit abmontierten Kennzeichen und ein paar entwendeten Unterlagen wäre das Womo auch nach einen Brand nicht so leicht identifiziert worden, wie mit Leichen.
Was denkt ihr?


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

08.03.2016 um 00:49
@Menedemos
Zuerst mal danke für deinen Einsatz. Es verschafft mir einen Eindruck von den örtlichen Gegebenheiten. Ich hätte nicht gedacht, dass sich nach einer recht kurzen Strecke bereits ein solches Sicherheitsgefühl einstellt.

Ich kenne mich an beiden Orten nicht aus. Nicht in Nürnberg und auch nicht im Marquartstein. Ich war vor Jahren mal in Reit im Winkl, dem von Frau Langendonk angegebenen Ziel. Wir sind allerdings seinerzeit von Österreich gekommen.

Du hast recht, er muss recht kräftig gewesen sein, denn es ist ja nicht ganz einfach, Tote zu transportieren. Spricht nicht gerade für einen aus einem Sanatorium.

@escalade
Die Frage ist, ob er an die Details wirklich so gedacht hat. Natürlich wäre die Identifizierung des Fahrzeuges ohne Kennzeichen schwieriger gewesen. Aber auch nicht unmöglich. Dauert über die Fahrgestellnummer halt ein bischen länger.


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

08.03.2016 um 09:11
Zitat von HerculePoirotHerculePoirot schrieb:Ich meine auch, dass er die Waffe in Altenfurt und nicht im Litzwalcher Hölzl vergraben hat,
Die Polizei wird da auch dran gedacht haben, wo und wie sie genau gesucht haben, mit Metalldetektor und Spürhund, ich hoffe da wurde nicht zu viel gespart..


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

08.03.2016 um 21:49
@Menedemos
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Was ich mir auch noch überlegt habe: Der Täter, obwohl er sehr vorsichtig war, ist ja ein erhebliches Risiko eingegangen: am hellichten Tag zwei Tote ins Wohnmobil wuchten, mit den zwei Leichen hunderte Kilometer weit fahren, Wohnmobil abfackeln, problematische Rückfahrt. Das muss ihm zumindest zum Teil irgendwie ja klar gewesen sein, kein Mensch fährt freiwillig mit Leichen durch die Nacht. Das heißt, dass er dieses Risiko trotzdem als kleiner erachtet hat, als einfach vom Tatort abzuhauen. Womit sich wieder einmal die Frage erhebt, was dort für ihn so bedrohlich war.
Das ist Ansichtssache, denn man kann auch sagen, dass es wesentlich leichter ist 2 Leichen vielleicht maximal 5 Meter in ein Wohnmobil zu transportieren, als am helllichten Tage, sagen wir mal, 30 Minuten damit zu verbringen 2 Leichen zu vergraben bzw. zu verstecken. Ich hätte mich auch eher für erstere Methode entschieden.
Eine Bedrohlichkeit für den Täter am Tatort ist ja auch natürlich. Denn dort kann man jederzeit von Zeugen gesehen werden. Lässt der Täter das Wohnmobil dort stehen, ist es möglich, dass der Tatort schon nach wenigen Stunden entdeckt wird. Dies gibt dem Täter kaum Chancen zu fliehen.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Und warum hat er die Leichen nicht einfach ein Stück in den Wald geschleift und mit Ästen etc. bedeckt? Die hätte man so erst nach Wochen oder Monaten entdeckt. Mit dem Wohnmobil hätte er ja trotzdem wegfahren können, nur ohne Leichen. Wäre auch körperlich einfacher gewesen als sie in die Ladenluke des Wohnmobils zu heben.
Das hätte aber mindestens 15 Minuten in Anspruch genommen. Der Täter ahnte zumindest, dass er beobachtet wurde und das Risiko wäre hoch gewesen erwischt zu werden. Der Täter hatte ohnehin den Drang sich vom Tatort und auch dem Chiemgau zu entfernen. Wenn man den XY-Beitrag zu Grunde legt, wäre der Täter von den Zeugen bei einer Leichenbeseitigung möglicherweise gesehen worden.


1x zitiertmelden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

09.03.2016 um 09:40
@Otorten
Zitat von OtortenOtorten schrieb:dass es wesentlich leichter ist 2 Leichen vielleicht maximal 5 Meter in ein Wohnmobil zu transportieren, als am helllichten Tage, sagen wir mal, 30 Minuten damit zu verbringen 2 Leichen zu vergraben bzw. zu verstecken. Ich hätte mich auch eher für erstere Methode entschieden.
Die Alternative heißt ja zunächst, gar nichts zu tun, also keine Leichen zu verstecken/zu vergraben, sondern den Tatort Tatort sein zu lassen und einfach abzuhauen. Da frage ich mich halt, warum er DAS nicht gemacht hat. Was hätte auf ihn am Tatort hindeuten, ihn verraten können? Es muss wohl irgendwas gegeben haben. Früher dachte ich ja, die Projektile, über die man seine Waffe und damit auch ihn hätte möglicherweise identifizieren können. Aber er hat sich ja nicht mal die Mühe gemacht, die Hülsen zu entfernen, von daher halte ich das nicht mehr für so wahrscheinlich.

Bei der abgeschwächten Version kann ich dir eher folgen (obwohl ich auch davon nicht überzeugt bin), die da heißt, Leichen transportieren = risikoärmer als Wühltätigkeiten. Meiner Einschätzung nach ist es einfacher und auch unauffälliger, die Leichen dem Boden entlang ins sehr nahe Gebüsch zu schleifen, als sich damit abzumühen, sie ins Wohnmobil zu wuchten, das ja aus mehreren Richtungen sichtbar war. Aber zugegeben, hier kann man unterschiedlicher Meinung sein. Meine Frage zielte hauptsächlich auf die erste Version.


Gestern ist mir noch ein recht abstruser Gedanke durch den Kopf gegangen: Wenn man davon ausgeht, dass der Mord nicht geplant war, sondern aus Sicht des Täters nur aufgrund widriger Umstände als "notwendig" erschien, um eine andere Straftat zu verschleiern - könnte der Täter die Fahrt sozusagen aus "Pietät" durchgeführt haben? Die beiden Toten ein Stück weit Richtung Heimat zu bringen? Das Wohnmobil anzuzünden, weil er sie nicht so in ihrem Blut lassen wollte, gewissermaßen eine Art "Einäscherung" durchzuführen? Das Fahrzeug an einer Stelle lassen, an der sie bald gefunden werden würden? Immerhin hatte er ja beinahe auch die Kleidung eines Bestatters angezogen.
Also ich glaube selber nicht wirklich daran, zumal ich von einem eher rational handelnden Täter ausgehe, und das wäre ja wirklich ein kleines bisschen irrational. Aber vielleicht war er nicht ganz so gefühlskalt, wie wir denken. Und in einem Prozess könnte ihm die Antwort auf die Frage, wieso er die Toten nach Nürnberg gefahren hat, durchaus kleine Pluspunkte verschaffen...
Naja, also wie gesagt, so richtig glaub' ich nicht daran, aber vielleicht wollen sich ja andere zu dieser steilen These äußern.


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

09.03.2016 um 10:30
Naja, die Leichen wurden achtlos übereinander geworfen, zudem wurde wohl der gesammte Schmuck gestohlen, heißt dann wohl selbst die Eheringe !?!
Nicht ein Stück weit an Reue zu denken...


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

09.03.2016 um 12:04
@Otorten
@Menedemos

der Täter hatte es nach der Tat aber doch gar nicht so eilig. es lagen doch ein paar Stunden zwischen der Tat und dem Aufbruch mit dem Wohnmobil oder verwechsel ich das jetzt? in der Zeit hätte er die Leichen locker vergraben oder zumindest bedecken können und dann mit seinem eigenen Fahrzeug, so vorhanden, fliehen können. Für mich passt einfach nicht, dass er teilweise wohl die Ruhe weg hatte und dann solche panikartigen Momente.

@latte3

ja, dass er irgendwas bereut hat glaube ich nun auch nicht. bei der brutalen Tötungsart die vorweg ging? das kann man ja auch niemals als Affekt bezeichnen.


3x zitiertmelden
Tiho ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

09.03.2016 um 12:32
mich wundert auch dass die Hülsen nicht aufgesammelt wurden - schon vor der Abfahrt nach Nürnberg.
Und falls er wirklich zurück kehrte - spätestens dann hätten die Hülsen aufgesammelt werden können.


Weiterhin warum wurden den Opfern die Kehle durchgeschnitten? Waren sie nach den Schüssen nicht tot, sondern nur verletzt und er musste lautlos agieren?


melden
Tiho ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

09.03.2016 um 14:57
wäre etwas im/am Auto versteckt gewesen - hätte der/die täter es doch sicher früher versucht wieder abzunehmen.
Das Ehepaar war doch schon 6-7 Tage unterwegs - nur in Deutschland?


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

09.03.2016 um 20:16
@latte3
@suburbia
Ja, meine Idee mit der Reue war sicherlich abwegig, wollte es nur noch einmal von unabhängiger Seite bestätigt bekommen.
Zitat von suburbiasuburbia schrieb:Für mich passt einfach nicht, dass er teilweise wohl die Ruhe weg hatte und dann solche panikartigen Momente.
Man weiß ja nicht, wo er so rumgefahren ist. Vielleicht versuchte er erst, das Wohnmobil in ein Gewässer zu fahren und so ganz verschwinden zu lassen, fand aber keine geeignete Stelle. Und Nürnberg war erst der zweite oder dritte Plan. Ich denke nicht, dass er getrödelt hat oder trödeln konnte.
Und das Vergraben, das hat ja nichts mit der Zeit zu tun, sondern mit der Gefahr, dabei entdeckt zu werden, wenn ich @Otorten richtig verstanden habe.

Was ich aber nach wie vor nicht verstehe, ist, warum er mit dem Abtransport nicht bis Einbruch der Dunkelheit gewartet hat. Es bestand ja nicht nur die Gefahr, dass er beim Verladen der Leichen beobachtet wird, es bestand auch die Gefahr, dass mittlerweile ein Spaziergänger oder so die Leichen entdeckt hat und sich aufgemacht hat, die Polizei zu alarmieren. Und dann kommt die Polizei - gerade als der Täter schwer schnaufend die Leichen einladen will. Also ich gehe dabei davon aus, dass er den Tatort zunächst fluchtartig verlassen hat und später gegen 8 zurückkehrte, um den Tatort zu bereinigen. Aber an diesem Ablauf kann etwas nicht stimmen, oder?

Es gibt drei Möglichkeiten:

a) Entweder verblieb er zwei Stunden direkt am Tatort (warum auch immer), unter der Gefahr, dass die Leute vom Flugplatz die Polizei verständigen und diese vorbeikommt. Kann ich mir nicht so gut vorstellen. So wie es bei XY dargestellt wurde, sind die Zeugen sehr bald nach 18 Uhr weggefahren. Dann hätte ich als Täter die Leichen doch sofort eingeladen und wäre davongebraust und hätte nicht bis 20 Uhr gewartet.

b) Oder er flüchtete zunächst vom Tatort, kehrte aber gegen 20 Uhr zurück, um die Sache "in Ordnung" zu bringen. Aber das war, wie oben ausgeführt, auch ein gewaltiges Risiko, denn er wusste nicht, was innerhalb dieser zwei Stunden passiert ist und ob nicht jemand die Polizei alarmiert hat. Ich meine, die Gegend ist ja nun nicht sooo menschenverlassen, mit irgendwelchen Spaziergängern, die vorbeikommen, Hundebesitzern oder Bauern muss immer gerechnet werden, gerade außerhalb des Waldes. Also wenn ich schon zum Tatort zurückkehre, dann in der Nacht. Dann hätte ich eine gewisse Garantie, dass die Polizei schon dagewesen wäre, wenn jemand die Leichen entdeckt hätte.

c) Die dritte Möglichkeit wäre, er beobachtete den Tatort einige Zeit lang. Aber von wo aus? Hat ihn dabei jemand gesehen? Diese Möglichkeit halte ich momentan für am wahrscheinlichsten, obwohl natürlich auch sie nicht klärt, warum er die Leichen abtransportiert hat und nicht einfach geflüchtet ist.

Ich halte das jedenfalls für eine hochspannende Frage, deren Beantwortung einiges hergeben könnte und die, glaube ich, hier noch nicht intensiv diskutiert worden ist.


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

09.03.2016 um 22:13
@Menedemos

b) kann man glaube ich ausschließen. so blöd ist doch niemand. was, wenn am Wohnmobil bereits die Polizei auf ihn gewartet hätte? wenn er geflüchtet wäre, dann hätte er auch gar nicht zurückkommen brauchen.

bleiben a) und c)

irgendwas hatte er da wohl zu erledigen, was seinen späten Aufbruch erklärt. vielleicht hat er erstmal abgewartet (evtl. in der Nähe) ob jemand was gehört hat und nachschauen kommt. wobei das natürlich auch riskant, geschweige denn von IM Wohnmobil bleiben die ganze Zeit.

alle Variaten sind höchst riskant und man muss davon ausgehen, dass nur die Alternative (Flucht vom Tatort und nicht mehr zurückkommen) noch riskanter gewesen wäre für ihn, bloß warum... er hätte sich doch denken können, dass die Polizei irgendwann auf den ursprünglichen Tatort kommt, aufgrund der Kugeln, der Zeugen etc.


melden