@escalade escalade schrieb:Also das war ja echt idiotisch. Soviel Aufwand und dann lässt er die Führerscheine Vorort zurück. Ganz unweit des Wohnmobil wahrscheinlich. Das hat natürlich die Identifizierung um 2-3 Tage beschleunigt. Die Waffe hatte er wahrscheinlich nicht entsorgt.
Unter den Umständen kann ich die schnelle Rückkehr verstehen. Aber wieso ist er erst überhaupt so fahrlässig?
Ich denke, Du musst Dich in den Täter hineinversetzen. In seine enorme Stresssituation. Nicht umsonst haben beide Taxifahrer unisono berichtet, dass er extrem gemüffelt hatte. Da wurde sehr viel Adrenalin ausgeschüttet.
Stell' Dir vor, er kennt sich in und um Altenfurt nicht aus. Er läuft vom Waldparkplatz aufs Gradewohl in eine Richtung. Vlt. hat er ein Verkehrsschild gesehen, das Altenfurt in X km angekündigt hatte? Das Wohnmobil hat er wahrscheinlich erfolgreich in Brand gesteckt und die Wertsachen vorher an sich genommen. Er hört jetzt Sirenen und Martinshörner, die nahen. Jetzt hat er wahrscheinlich noch mehr Schiss, dass er und sein Verbrechen auffällt. Er durchsucht in Windeseile die Taschen und entscheidet binnen Sekunden, was für ihn wichtig ist. Führerscheine der Niederländer interessieren ihn nicht, ebenso die Gulden. Er wirft sie weg. Ob er DM an sich genommen hat, das wissen wir nicht. Vielleicht war es nicht genug. Er reißt noch den Film heraus, wahrscheinlich vermutet er belastendes Material und macht ihn unkenntlich. Falls es die Handtasche der Frau war, wirft er sie ebenso weg. Würde ihn nur belasten.
Er wollte höchstwahrscheinlich mit dem Zug nach München bzw. ins Chiemgau fahren. Klappte nicht. Spontan entschließt er, ein Taxi zu nehmen. Dafür bezahlt er ca. 3500 Östr. Schilling, was in etwa 500 DM entsprechen. Überlege selbst, haben Urlauber soviel Devisen dabei? Möglich ist alles. Möglich wäre aber auch, dass es sein Bargeld war, weil er vlt. Österreicher ist. Vlt. ist er ein Grenzgänger? Möglich wäre aber auch, dass er Bayer ist und Grenzgänger nach Österreich ist und dort arbeitet? Immerhin geschah die Tat an einem Wochenende.
Zur Identifizierung der Leichen:
Sie wurden am Sonntagmorgen entdeckt. Ein brennendes Wohnmobil mit niederländischem Kfz-Kennzeichen, ohne Papiere. Zwei Leichen, erschossen und erstochen.
Ich denke, der Polizeiapparat fragt in NL an, wer der Halter des Wohnmobils sei. Binnen Minuten oder Stunden wissen sie, dass es sich um Harry und Truus Langendonk handelt.
Über das Polizeirevier seines Wohnorts macht man die nächsten Verwandten ausfindig. Das geschieht auch innerhalb der Tagesfrist. Auch schon 1997. Jetzt erfahren die ermittelnden Beamten, dass sie tags zuvor im Chiemgau/Marquartstein gewesen waren. Den Ermittlungen folgen Presseartikel. Die aufmerksamen Taxifahrer lesen dies und melden sich bei der Polizei.