@Otorten Otorten schrieb:Das Wohnmobil wurde um ca. 20 Uhr von einen Zeugen beim Abbiegen auf die B 304 gesehen. So steht das in einem Bericht zum Fall.
Ja, daran kann ich mich nun auch dunkel erinnern. Ich wundere mich nur, wer sich an einen solch belanglosen Vorgang 10 Tage später noch erinnert. Denn am Tattag brachte man das Womo ja noch nicht mit einem Verbrechen in Verbindung. Und wenn der Zeuge bereits einen Verdacht hatte, stellt sich die Frage, was er sonst noch beobachtet hat.
Aber die Polizei scheint sich mit 20 Uhr ja relativ sicher zu sein...
Und dann ist eben die Frage, was innerhalb dieser zwei Stunden geschah.
Otorten schrieb:Weiterhin ist deswegen auszugehen, dass der Täter die Leichen höchstwahrscheinlich schon direkt nach der Tat in den Wohnwagen geladen hat.
Also DIREKT nach der Tat glaube ich nicht, denn noch befanden sich ja die Zeugen am Flugplatz in Sichtweite, die durch die Schüsse ohnehin schon aufmerksam geworden sind und direkte Sicht hatten. Das Verladen der Leichen hätte der Täter in ihrer Anwesenheit kaum gewagt und die Zeugen haben auch nichts entsprechendes beobachtet.
Da die beiden, als die Schüsse fielen, noch tafelten (vgl. XY) und danach noch alles einräumen mussten, dürfte ihre Abfahrt mindestens noch 20 Minuten gedauert haben, selbst wenn sie sich aus Angst ein wenig beeilt haben.
Sobald diese aber weg waren, hat er die Leichen ins Womo verfrachtet, das glaube ich auch, aber dann bleibt immer noch eine Stunde, die er am Tatort verbracht hat.
Otorten schrieb:Vielleicht hat er sich aber auch, nachdem er die Leichen im Camper verstaut und ihre Sachen durchsucht hatte, aus Angst, in das Hölzl zurückgezogen. Wenn man vermutet, dass er dort irgendwo ein Fahrzeug hatte, dann wäre das auch ein geeigneter Ort gewesen, dort etwas abzuwarten. Die Erhöhung des Hölzl bietet außerdem gute Möglichkeiten den Tatort einzusehen.
Aber weshalb sollte er abwarten? Die Leichen waren erstmal verschwunden und verstaut, weshalb ist er nicht jetzt losgefahren, wenn er es schon so eilig hatte mit der Rückfahrt und so? Selbst wenn er sich erst über sein Ziel Gedanken machen wollte, so hätte er doch zumindest ein paar Kilometer weiterfahren können, nur weg vom Tatort.
Ich gehe davon aus, dass er sich umgezogen hat. Das war extrem wichtig. Er muss blutbesudelt gewesen sein. Nicht nur wegen der Kehlschnitte, die Toten hatten ja auch noch einige Schusswunden. Und er musste die Leichen packen, sie zum Auto schleppen, sie über die Ladenkante wuchten, es musste zudem alles schnell gehen - das kriegt keiner klinisch rein hin. Er zog sich also Kleidung von Herrn Langendonk an, das dürfte auch noch 15 Minuten gedauert haben. Trotzdem bleibt fast noch eine Stunde übrig.
Ich vermute, dass er am Tatort noch etwas "zu erledigen" hatte. Was auch immer. Unmittelbare Tatspuren waren es wohl nicht, denn um die Hülsen hat er sich nicht gekümmert. Das ist halt die spannende Frage, was er eine Stunde lang dort noch getrieben hat, warum er sich diesem Risiko aussetzte. Es muss etwas verdammt Wichtiges gewesen sein. Wichtiger als die Leichen und das Womo abzutransportieren, wichtiger als die Sache schnell hinter sich zu bringen.
Und da fällt mir halt wieder Folgendes ein: ein Depot zuzuschaufeln, eine andere Leiche zu vergaben und solche Sachen...
Ganz abwegig finde ich auch diesen Vorschlag nicht:
Robin76 schrieb:Was wenn er wirklich ein Geschäft überfallen hatte, im Wald das Versteck hatte und noch auf einen Komplizen warten musste? Vielleicht gab der ihm dann erst die Anweisung, nach dieser Scheisse die er gebaut hat, das Wohnmobil möglichst weit vom Tatort wegzubringen?
Allerdings stellt sich hier die Frage, wie er seinen Kumpan vom Wald aus erreicht haben sollte. Handys waren damals noch nicht sehr verbreitet und falls er doch eins hatte, hätte die Polizei nicht damals schon Handys tracken können?
Otorten schrieb:Zuerst einmal entsteht hier ein falscher Eindruck, wenn man den Täter als unklug oder gar als dumm darstellt. Der Täter hat meiner Meinung nach zwar unkonventionell, aber keinesfalls dumm gehandelt. Ich würde sogar eine gewisse Intelligenz voraussetzen, einen genauen Plan zu haben, wie man auf so einer Täterflucht zu verfahren hat. Der Täter hat sich außerdem akribisch verhalten. Nicht ohne Grund konnte er sich bislang erfolgreich allen Fahndungen entziehen. Rein gefühlsmäßig um vom Verhalten des Täters würde ich sagen, dass dies seine ersten Morde waren, umso Zielstrebiger muss der Täter ja gewesen sein.
Absolute Zustimmung.
Otorten schrieb:Weiterhin ist deswegen auszugehen, dass der Täter die Leichen höchstwahrscheinlich schon direkt nach der Tat in den Wohnwagen geladen hat. Dies ist meiner Meinung nach aus Tätersicht sicherer, als die schweren Leichen die gleiche Strecke oder noch länger, in ein Gebüsch zu schleppen, sich damit längere Zeit beschäftigen die Leichen zu verdecken und dabei zu riskieren gesehen zu werden. Außerdem bieten Wegesrände (in diesem Fall auch noch an einem Abhang) in den meisten Fällen nicht unbedingt viele Möglichkeiten Dinge komplett verschwinden zu lassen. Jedenfalls nicht, wenn man auf Nummer Sicher gehen will. Dann müsste man schon anfangen zu graben und das dauert sehr lange. Vielleicht hat er es auch versucht, um dann festzustellen, dass es nicht klappt.
Auch damit könntest du recht haben. Der Wald ist, wie man im BR-Bericht sieht, auch recht licht, da ist es schwierig, Leichen zu verstecken.