Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

escalade schrieb:Menedemos verstrickt sich -meiner bescheidenen Ansicht nach - neben seiner viel Geistesblitze mittlerweile auch ständig in zu verfahrene Theorien und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Ich stelle halt wenigstens Hypothesen zur Diskussion und nicht nur "ich glaube" oder gar "ich bin überzeugt..." Man kann ja gerne Einwände bringen.

Aber so absurd finde ich die Theorie nicht: Denn es ist ja recht einfach - wer Leuten die Kehle durchschneidet, ist normalerweise blutverschmiert - der Mann im Taxi war es nicht. Und vor allem irrt keiner im Sonntagsstaat im Wald herum. Und dass er sich beim möglichen Umziehen um Krawatte und Sakko geschert hätte, glaube ich einfach nicht.

escalade schrieb:Wer viel investiert, dass ein Verbrechen verborgen bleibt, macht vor seinen eigenen Aussehen nicht halt?

Soweit sollte es ja nie kommen, dass man ihn mit der Tat überhaupt in Verbindung bringt.

escalade schrieb:Am meisten spricht doch dagegen, dass er wirklich erst 2 Stunden nach der Tat den Tatort verlassen hat. Einen Komplizen dann überreden, alles zu kompliziert.

Der Komplize musste ja erst nach Litzlwalchen kommen, dafür die zwei Stunden.

escalade schrieb:Am ehrlichsten halte ich die Aussage vom Taxifahrer, der sagt, der Anzug hat einfach nicht zum Täter gepasst. Ein Taxifahrer kutschiert werktags überwiegend Geschäftsleute, daher ist er für mich zuverlässig in dieser Annahme. Wenn der Täter also in seinem Outfit auffiel, kann er das Outfit auch höchstwahrscheinlich nicht regulär getragen haben.

Wenn ich mich recht erinnere, meinte der Taxifahrer, dass der Anzug nicht zum sonstigen Auftreten des Gastes gepasst hat (Schweißgeruch, schmutzige Fingernägel etc...), nicht dass der Anzug nicht richtig saß.

Ein weiterer holländischer Artikel von 2014 mit andren Bildern der Opfer.
Übersetzt und selbst genau verstanden hab ich ihn noch nicht. Wer will kann ja übersetzen, aber steht wohl auch nichts neues drin

http://www.telegraaf.nl/premium/reportage/22785498/__Hoop_op_gouden_tip_campermoord__.html?utm_source=facebook.com&utm_medium=referral&utm_campaign=facebook

@latte3
Vielen Dank für deine Recherchearbeit!

Neue Informationen stehen da tatsächlich nicht viel drin, außer vielleicht dass man DNA gefunden hat, die möglicherweise vom Täter stammen könnte, bei der aber in internationalen Datenbanken kein Treffer gefunden werden konnte.

Das Foto der Langendonks finde ich aber ganz interessant. Um es mal vorsichtig auszudrücken: Harry L. macht hier nicht den Eindruck, als würde er im Urlaub Krawatten mit sich führen...

Auch auf diesem Foto http://www.abendzeitung-muenchen.de/media.media.547d77e6-9e03-400b-9cb7-60b659811ce0.normalized.jpeg , das anscheinend bei einer Familienfeierlichkeit entstanden ist, trägt er zwar eine Krawatte, aber dazu eine Jeans. Er scheint einen eher legeren Kleidungsstil bevorzugt zu haben.

Ich denke, es ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass der Täter seine Haare üblicherweise nach hinten gekämmt hat. Das war in zu der Zeit und durchaus gängig. Beim Frischmachen hätte er die Haare dann einfach nach vorne streichen können.
Ergebnis ist ein komplett neuer Mensch, vom Aussehen her.

Menedemos schrieb:Harry L. macht hier nicht den Eindruck, als würde er im Urlaub Krawatten mit sich führen

Das mag stimmen. Aber - auch wenn du dich dagegen stemmst- es bleibt die Möglichkeit dass es der Anzug von Herrn langendonk war.

Was ich aus dem Bild lese, ist dagegen der Eindruck, dass der Herr nicht kampflos sich bei einem z.b. Raubüberfall oder sonstiger Auseinandersetzung ergibt (was ja auch schon grundsätzlich richtig ist)
Er war möglicherweise leider zu mutig gegen diesen feigen Spinner.

@Menedemos schreibt:
Aber so absurd finde ich die Theorie nicht: Denn es ist ja recht einfach - wer Leuten die Kehle durchschneidet, ist normalerweise blutverschmiert - der Mann im Taxi war es nicht. Und vor allem irrt keiner im Sonntagsstaat im Wald herum. Und dass er sich beim möglichen Umziehen um Krawatte und Sakko geschert hätte, glaube ich einfach nicht.



Eigentlich einverstanden. Nur ihr haben wir es mit einem speziellen Täter zu tun. Fängt schon bei der Übertötung an. Und wenn die Kleidung nicht von Herr Langendonk war, kann er sie mitgebracht haben. Letztlich ist dies sekundär. Wesentlicher wäre das Auffinden der Tatbekleidung. Als auch, hat er den Brandbeschleuniger mitgebracht, oder unterwegs zugeladen.
Der Mann im Taxi war es nicht. @Menedemos Bingo. Ob dieser überhaupt was mit der Tat zutun hat? Ich habe ja mehrfach das Zeitfenster nach der Tat hinterfragt. Ist dies stimmig? Weiter wollte er mit Kreditkarte bezahlen. Offensichtlich hat er zu wenig oder keine DM bei sich.

http://www.abendzeitung-muenchen.de/media.media.547d77e6-9e03-400b-9cb7-60b659811ce0.normalized.jpeg

Auf dem Foto trägt er eine graue Stoffhose zu dunkelblauem Sakko statt einer Jeans oder nicht?

Aber letztendlich spielt es doch keine Rolle - wie auch @schluesselbund schreibt.
Manchmal frage ich mich auch ob der Taxifahrer nicht ein Phantom ist.

Zumindest wirkt die ganze Verschleierung auf mich sehr professionell - bis auf das Aussteigen bei Litzwalchen.
Hätte er sich nach Marquartstein fahren lassen wäre der Tatort vermutlich noch länger unentdeckt geblieben.

@Tiho
Ob die Verschleierung tatsächlich so Professionell war, ich kann dem nicht viel abgewinnen. Er hätte so gut den Camper an Ort stehen lassen können. Anbei später zurückkehren und anzünden können, um spuren zu verwischen. Da gäbe es nicht mal ein Phantombild. Die eventual verschmutzte Kleidung bleibt genau gleiches Problem. Auch das Problem einer Polizei Kontrolle vergass er Offensichtlich.

@schluesselbund
das Problem einer Polizei Kontrolle - wie oft seid ihr in den letzten 20 Jahren kontrolliert worden?

unabhängig davon scheint das Risiko für den Täter geringer gewesen zu sein, als das Wohnmobil bei Litzwlachen stehen zu lassen.

@Menedemos
Nochmals zu der Krawatte - das Foto mit den Töchtern und die Krawatte des Herrn L. betreffend.
Es gibt identisches foto im web, aber ohne Krawatte. Welches das Original ist, habe ich noch nicht herausgefunden.
Ich denke die Polizei und auch die Töchter konnten es nicht ausschließen, dass er eine Krawatte mit auf Reisen nahm. Er hatte bestimmt genug davon zuhause rumliegen.
womöglich wusste er selber nicht, was ihm seine Frau in den Koffer gepackt hatte.

Aber ich weiss- dass der Täter sich noch die mühe mit der Krawatte macht NACH solch einer Tat...das muss schon ein komplett krankes Tier sein.

@Tiho
Also ein Risikoeinschätzung hat der Täter überhaupt nicht gemacht. Er schiesst seine Opfer nieder, wären auf der gegenüberliegender Seite des Modelflugplatzes sich Zeugen befinden. Auch das weiter verweilen am Tatort findet kein Logik.

Zum Thema Polizeikontrolle: ich habe mir darüber auch schon Gedanken gemacht, denke aber weniger an eine Routinekontrolle als an eine Durchsage über den Taxifunk. Da es ja Zeugen für die Schüsse gab (und der Täter konnte nicht ausschließen, dass diese ihre Beobachtungen im Laufe des Abends nicht doch noch als so merkwürdig werten würden, dass sie zur Polizei gehen) hat er durch die unmittelbare Annäherung an den Tatort auf der Rückfahrt zumindest billigend in Kauf genommen, dass er sich während einer Durchsage im Stile von "mögliches Kapitalverbrechen in Litzlwalchen, erhöhte Vorsicht ist geboten" im Taxi befindet. Denn am Tatort wurden ja einige Spuren hinterlassen, was dem Täter sicherlich bewusst war.
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Ob der Täter diese Möglichkeit jedoch tatsächlich nicht in Betracht gezogen ("vergessen") hat, oder im Zweifelsfalle dann auch noch den Taxifahrer zumindest bedroht hätte, kann nur gemutmaßt werden. Ich tendiere zu letzterem, da einer der Fahrer ja angab, im Nachhinein davon auszugehen dass der Täter seine Waffe quasi auf dem Schoß versteckt hielt.

Es erscheint mir sehr unwahrscheinlich, dass die Polizei überhaupt auf die Idee gekommen wäre hier Taxifahrer um erhöhte Aufmerksamkeit zu bitten. Bis zu diesem Zeitpunkt war ja nur von Schüssen (und nicht von Toten) und evtl. noch von einem (evtl. gestohlenen) Wohnmobil mit unbekanntem Kennzeichen die Rede. Es war also noch nicht einmal klar, ob überhaupt eine Verbrechen stattgefunden hatte.
Ich denke dieses Risiko hat der Täter zurecht mit 0 bewertet.

@HerculePoirot

HerculePoirot schrieb:Ich denke dieses Risiko hat der Täter zurecht mit 0 bewertet.

denke ich auch - und halte ihn nicht für einen gelegenheitsdieb - aber wenn er ein berufsverbrecher ist, müsste es nicht irgendwelche spuren geben?

@Tiho
Vielleicht nicht in Deutschland oder dem europäischen Nachbarland. Ich denke da an den Balkan Konflikt, in dem es viele Tote gab und nicht alle Verbrechen aufgeklärt wurden.

Zugegeben, es geht, dass man beim Kehle Durchschneiden sich nicht mit Blut versaut (aber sicher nur, wenn man es gewohnt ist).

Das hier gepostete Video lösch ich lieber, unpassend.

Wer will, wird auf Youtube unter dem Stichwort "Schächten" fündig.

@Menedemos
Hab mal die Stelle mit dem Pseudoreligiösen Geseier übersprungen, der Schnitt ist etwa bei 0:56.
Das ist doch das was ich vor ein paar Seiten gemeint hab. Wenn man die Schnitte so ansetzt, muss ja eine größere Menge Blut irgendwo gewesen sein. Und wenn die Täter Posthum arbeiten müssten sie sich trotzdem ziemlich eingesaut haben. Die Blutmenge ist doch bei Menschen viel höher.

@Delta_01
Wie schon geschrieben, ich hab das Video gleich wieder gelöscht, auf Rücksicht auf Angehörige und so. War keine gute Idee das hier reinzustellen.
Aber wenn du es schon gesehen hast:

Delta_01 schrieb: Wenn man die Schnitte so ansetzt, muss ja eine größere Menge Blut irgendwo gewesen sein.

Das zweifellos, aber wieviel da nach 2 Wochen in der Wiese noch da ist? Aber Spuren waren bestimmt noch zu finden.

Delta_01 schrieb:Und wenn die Täter Posthum arbeiten müssten sie sich trotzdem ziemlich eingesaut haben.

Wie meinst du das? Die Schnitte posthum? Oder der Leichentransport ins Womo?

Etwas unglücklich ausgedrückt: Ich meinte, nachdem der Kopfschuss gesetzt wurde. Dann müsste es doch trotzdem ziemlich gespritzt haben. Wenn der Schuss im Wohnmobil abgegeben wurde, müssten doch die Spuren auch im Wohnmobil sein.

Wenn die Leichen nach dem Schuss transportiert wurden erst recht. Außerdem müssten dann noch Teile des Einschusses (also der Schädeldecke und des Hirns) außerhalb des Womos sein.

@Delta_01
Gehst du von mehreren Tätern aus?