Richtig, an dem Tag waren über 25 Grad.
Aber Leute, er wollte sich nicht verkleiden, er hatte überhaupt keinen Grund dazu. Er fuhr allein durch die Nacht, zurück wollte er eigentlich die Bahn nehmen. Wozu also eine Verkleidung? Und Zeit, nach Maskerade zu suchen, hatte er auch keine.
Er hatte sich nicht einmal die Zeit genommen, etwas Praktischeres anzuziehen. Die unpassende Kleidung ist ein ziemlich sicherer Hinweis darauf, dass er aus irgendeiner ganz anderen Tätigkeit abrupt herausgerissen wurde.
Diese Kausalkette, trägt Anzug, übt einen solchen Beruf aus, hat aber eine illegale Waffe ist nicht logisch zu Ende zu führen.
Menedemos verstrickt sich -meiner bescheidenen Ansicht nach - neben seiner viel Geistesblitze mittlerweile auch ständig in zu verfahrene Theorien und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Aus welcher ehrbaren Tätigkeit soll diese Gestalt denn herausgerissen worden sein? Wer viel investiert, dass ein Verbrechen verborgen bleibt, macht vor seinen eigenen Aussehen nicht halt? Gegen die Verkleidung spricht nur, dass es bei einer Ausweiskontrolle Probleme gegeben hätte, allerdings auch nur welche im Zug, im Wohnmobil wäre er definitiv komplett aufgeflogen.
Am meisten spricht doch dagegen, dass er wirklich erst 2 Stunden nach der Tat den Tatort verlassen hat. Einen Komplizen dann überreden, alles zu kompliziert.
Generell ist dieses Nachtäterverhalten fast einzigartig, auch sind mir keine Fälle in einsehbaren/öffentlichen Gelände bekannt, wo der Täter zur Tagzeit so lange noch verharrt hätte. Beispiele dazu nehme ich gerne auf:-)
Auch das er dringend Berufstätig am nächsten Tag wäre halte ich für unwahrscheinlich.
grabowsky schrieb:Die Möglichkeit bestünde, wenn er ohne Perücke ein markantes, anderes Aussehen hatte?
Bingo! Am Ende ist vielleicht sogar die völlig abweichende Täterbeschreibung des Rätsels Lösung, wieso der Täter bislang völlig unbehelligt blieb. Nur das es tatsächlich solche Frisuren häufiger gab, ist für mich kein wirkliches Argument gegen eine entsprechende hochwertige Perücke, z.B. vom Theater.
Am ehrlichsten halte ich die Aussage vom Taxifahrer, der sagt, der Anzug hat einfach nicht zum Täter gepasst. Ein Taxifahrer kutschiert werktags überwiegend Geschäftsleute, daher ist er für mich zuverlässig in dieser Annahme. Wenn der Täter also in seinem Outfit auffiel, kann er das Outfit auch höchstwahrscheinlich nicht regulär getragen haben. Woher hat er dann das Outfit? Entweder aus dem Wohnmobil oder aus seinem Auto, vielleicht zusammen mit einer Perücke, perfekt getarnt für einen Banküberfall.
Das wäre dann auch eine plausiblere Erklärung für die relativ lange Wartezeit. Grundsätzlich halte ich das Blutaufkommen für überschätzt bei der Tat. Aber auch im Wohnmobil wäre das Anziehen in dem Zeitfenster möglich gewesen. Ich gehe weiter, ja sogar duschen wäre möglich gewesen und wurde, angenommen die Blutflecken waren zu groß, vielleicht sogar durchgeführt. Das Sickerwasser wurde dann irgendwo abgelassen, ob daraus eine DNA-Analyse überhaupt möglich wäre ist eh fraglich.
Die Fingernägel konnte er aufgrund des geringen Wasserdrucks oder vergraben am Tatort dann nicht mehr sauber reinigen.