Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

@Menedemos

Eben, in den 60ern. Im Jahr 1997 lässt mich diese Frisur eher an das Zuhältermilieu oder Nahestehendes denken.

Schon mal was von Perücken gehört? Ich kenne und kannte genügend Beatles-Revival Bands oder andere Party-Cover-Bands, auch schon 1997. Davon abgesehen gab es auch noch 1997 genug Typen die eine Art Pilzkopf getragen haben. Die 60er und 70er Jahre Mode war auch in den 90er hip - sogar bei Tecnio Freaks. Hilfreich ist dabei auch das andere Phantombild, so dass ich von einer typischen Ende "60er Jahre / 70er Jahre Frisur" ausgehe und einen "80er -Jahre -Luden-Vokuhila" eher ausschließe. Wäre der Täter ein Zuhälter oder diesem Milieu zuzurechnen, dann hätte die Polizei ihm mit Sicherheit damals schon geschnappt. Außerdem halte ich das Vorgehen des Täters für völlig absurd und übergeschnappt; ein Zuhälter hätte sich auch nicht so schmutzig gemacht, bzw. so einen Aufwand betrieben. Davon abgesehen haben Leute aus diesem Milieu weder Interesse, noch Kenntnisse über klassische Musik. Der Aspekt das der Täter trotz markantem Aussehen bis heute nicht identifiziert werden konnte spricht doch Bände. Der war M.M.n. polizeilich noch nicht groß aufgefallen.

Noch mal zu dem weißen Sierra, dessen Kennzeichen wir ja nicht kennen. Es wird ja wohl ein Kennzeichen aus dem Salzburger Land sein. Ich kann mir auch gut vorstellen, sofern es ein ländliches Kennzeichen ist und nicht Salzburg Stadt, dass da auch nicht so genau ermittelt worden . Ist , d.h. 2 Polizisten zum Halter, der hatte ne schlüssiges Alibi , was weiß ich xy und dann war die Sache erledigt. Da wird dann nicht gefragt ob nicht vll der Neffe von.onkel das Auto Mal hätte kurz ausborgen können.

@Menedemos

TBei entsprechender Adrenalinausschüttung schon ausnahmsweise.

Nun ja, über mehrere Stunden hinweg rhalte ich eine permanente Adrenalinausschüttung eher für unwahrscheinlich. Der Täter selbst befand sich ja nicht in unmittelbarer und andauernder Lebensgefahr.

Alex001 schrieb:Es wird ja wohl ein Kennzeichen aus dem Salzburger Land sein

Es könnte aber auch eines aus Kärnten oder Steiermark sein. Warum nicht?
Hilft uns derzeit alles nichts. Es gab keine weiteren berichte über diese Spur, weil abgeklärt (Alibi) .Aber ganz tot ist diese Spur auch für mich noch nicht deswegen.

@latte3
Oder Tirol. Ist ja auch nicht weit weg. Wenn du bei Reit im Winkl über die Grenze fährst, bist du ja direkt dort.

Allem Anschein nach hat der weiße Sierra ja zu nichts geführt oder man konnte nichts beweisen. Dann hätte ich allerdings Fragen dazu erwartet.

Raubmord?
Wieso sollte jemand 2 Urlauber töten, für einen unbestimmten und vermutlich eher geringen Betrag, aber 1 Taxifahrer mit 500 DM bezahlen?

Wenn die Person im Taxi nicht der Mörder war, dann ist der Raub als Motiv wahrscheinlich.
Falls sie es doch war, halte ich es für wahrscheinlicher dass der Täter entweder schlicht töten wollte, oder vergewaltigen, und aus der Gegend stammt.
Das würde auch erklären wieso er den Taxifahrer entlohnte und kein Bargeld im Wohnmobil gefunden wurde.
Das Geld wäre in dem Fall lediglich genommen worden um die Kosten der Rückfahrt zu decken.

Wieso er nicht bis zum Morgen in Nürnberg blieb und ein Taxi nahm erklär ich mir so.
Entweder jemandem aus seiner Familie wäre das ungewöhnlich vorgekommen, er gehört zu den Menschen die am Wochenende arbeiten müssen, oder er wollte so schnell wie möglich weg von dem fackelnden Wohnmobil.
Persönlich glaube ich eher an die letzten beiden Varianten, mit starker Tendenz zur letzten.

Anzug und Krawatte deuten darauf hin, dass er zumindest am Samstag vor der Tat möglicherweise gearbeitet hat.
An einen wichtigen geschäftlichen Termin für den Sonntag hingegen glaube ich nicht.
In diesem Fall hätte er wohl eine gewisse Position inne und es nicht nötig den Taxifahrer mit Geld aus einem Verbrechen zu bezahlen, noch dazu in ausländischer Währung.
Ich denke er hat an dem Punkt in Nürnberg schlicht die Nerven verloren und wollte um jeden Preis nach Hause.

Falls der Mann aus dem Taxi wirklich der Täter war, denke ich eine fehlgeschlagene Vergewaltigung durch Widerstand der beiden Opfer macht am meisten Sinn.
Die Morde scheinen mir ursprünglich nicht geplant gewesen zu sein.

Zum Thema Vergewaltigung , ich glaube nicht so Recht an Rentner Gang Bangs! Das ist dich absurd

@Alex001

Alex001 schrieb:Zum Thema Vergewaltigung , ich glaube nicht so Recht an Rentner Gang Bangs! Das ist dich absurd

Das sehe ich genauso. Bei einem Triebtäter wäre es höchstwahrscheinlich zu Wiederholungstaten gekommen. Es gibt auch keine weitere bekannten Sexualdelikte von einem Täter mit diesem Profil.

@Fenris

Das ist natürlich allemal ein Überlegung Wert ob der Taxifahrgast auch der Täter ist. Vom Brandort des Wohnmobils bis zur Telefonkabine hat ihn niemand gesehen. Von besagter Telefonkabine aus ruft er ein Taxi an. Lässt sich zum Nürnberger HB fahren. Zwar brennt um die gleiche Zeit das Wohnmobil. Aber einen direkten Zusammenhang muss nicht unbedingt sein. Auch müssen die Franc die er wechselt nicht unbedingt aus dem Besitz der Langendonks stammen. Dem Taxifahrer bleib er in Erinnerung wegen seines Äusseren. Das war es auch schon.

Dass der selbe Blonde danach in ein anders Taxi stieg dürfte nicht bestritten sein. Dem Taxifahrer gibt er an nach München zu wollen. Später soll er Marquartstein genannt haben. Allerdings ob wirklich Marquartstein auch angefahren wurde, ergibt sich mit dem Wissen was wir haben nicht 100%. Jeden Falls lässt er sich in der Nähe des Tatortes absetzen. Und verschwindet im Wald. So die Angaben des Taxifahrers. Welchem auch sein Äusseres auffällt. Bezahlen tut er mit Schilling und DM. Das war es dann auch schon.

Nun ist es natürlich nicht so, dass es an den Haaren erbeigezogen ist, dass der Blond nicht in irgend einer Form mit der Tat in Verbindung zu bringen ist. Wenn man wie @Menedemos die Ansicht vertritt, dass Marquartstein und Reit im Winkel keinen Sinn ergeben, und Profiler Horn noch davon ausgeht, dass sich Opfer und Täter nicht kannten, weiter der Täter aus dem nichts erscheint und erst in Nürnberg ein Gesicht bekommt, so kann ein Zusammenhang zu Tat schon angezweifelt werden.

Aber das sich ein unbekannter Dritter zufällig von Nürnberg an den Tatort fahren lässt ist doch total unwahrscheinlich.

@fravd

fravd schrieb:interessieren würde mich nach wie vor die art des messers, mit dem die kehlschnitte ausgeführt wurden. leider schweigt sich die presse ja dazu nach wie vor aus. dürfte sich aber am schnittbild deutlich erkennen lassen. war es ein jagdmesser, was eher auf eine vom täter mitgeführte waffe hindeuten würde, oder doch ein küchenmesser aus dem camper, was wiederum improvisation bedeuten kann.

Ich glaube nicht das man an den verkohlten Leichen der Langendonks noch feststellen konnte um welches Schnittbild es sich handelte oder welches Messer der Täter benutzt hat.

Supertruper schrieb:Ich glaube nicht das man an den verkohlten Leichen der Langendonks noch feststellen konnte um welches Schnittbild es sich handelte oder welches Messer der Täter benutzt hat.

Da wäre ich mir nicht so sicher. Man hat ja sehr schnell schon festgestellt, dass es da am Hals schnitte gab, das geht aus sehr frühen Zeitungsartikeln hervor. Ganz komplett verkohlt war wohl zumindest eine Leiche nicht.

Wenn der Filmbeitrag von XY so stimmen sollte, kam es anscheinend nicht sofort zum Eklat, da laut Film ein Zeuge zunächst mehrere Personen um das Wohnmobil herum gesichtet hat.Daraus könnte man schließen das zunächst kein Streit oder ähnliches statt fand und die Situation aus welchen Gründen auch immer eskaliert ist.

Wobei wiederum bekannt ist das die Xy Filme zum Teil sehr frei interpretiert werden was die Dreharbeiten angeht. Sprich nicht immer war alles so wie es im Film gezeigt wird.

Siehe auch gewisse Unterschiede zu der Reportage auf VOX im Vergleich zum XY Filmfall.

In Österreich gab es doch kurz zuvor auch einen Fall, wo auf schlafende Camper geschossen wurde. Könnte ein Vorbild gewesen sein.

Ich muss nochmal auf die Campingstühle zurückkommen.
Ich selbst bin seit 30 Jahren Camper mit wechselnden Fahrzeugen.
Selbst im kleinen VW Bus zu zweit für 4 Wochen Griechenland war ein 3. etwas kleinerer Faltstuhl dabei, eben genau für etwaige unerwartete Bekanntschaften mit denen man als Camper immer Mal wieder ins Gespräch kommt. Können Alleinreisende oder auch Einheimische sein, oder Reisende auf Motorrad, etc.
Allerdings hatte ich in all den Jahren niemals einen Koffer an Board, Koffer und Camper geht nicht zusammen. Im Wohnmobil oder Wohnwagen hat jedes Teil, von den Klamotten bis zum Tisch oder Kanister seinen festen Platz. Bin manchmal selber überrascht wie viel Zeugs ich mit schleppe :-)
Und das wird üblicherweise so gehandhabt, da ich mich an viele gemütliche Stunden bei Reisebekanntschaften erinnern kann als ich als Motorradfahrer auf Tour war. Da sass ich selbst oft auf dem DRITTEN Stuhl bei anderen Campern.

Grüsse
lebakasraindl

Ich finde diese Theorie von @Schimpanski mit der Verkleidung nach wie vor recht interessant. Die Kleidung und die Frisur des Täters sehen einfach zu auffällig aus, als das ihn damit niemand erkannt haben würde. So eine auffällige Gestalt läuft doch nicht durch die bayerische Provinz und fällt dort niemand auf. Das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Es muss einen Grund dafür geben warum ihn niemand erkannt hat. Und dieser Grund ist meiner Meinung nach, weil der Täter ansonsten im Alltag völlig anders aussah.

@lebakasraindl
Ok, deine Ausführungen bzgl. 3. Campingstuhl überzeugen mich, habe im Gegensatz zu dir damit keine Erfahrungen. Also - leider - können wir dann nicht ausschließen, dass die Langendonks einen dritten Stuhl für besondere Gelegenheiten dabeihatten.

Letztendlich ist es eigentlich auch irrelevant ob sie 2 oder 3 oder 5 Campingstühle dabei hatten. Es war Sommer und es war schönes Wetter. Da besteht eigentlich immer die Möglichkeit, dass man sich mit einer Decke auf den Boden setzt. Dadurch sind jederzeit mehr als genug Sitzmöglichkeiten vorhanden.

@Chiemgauer
Im Vox Beitrag wurde doch auch von mehrere Personen berichtet. Der Zeuge sei sich nicht sicher ob 3 oder 4 und keine Schuesse, die wurden doch von der Anwohnerin spaeter gehoert.

So habe ich es behalten.

@Tiho
Nein, es hieß nicht "3 oder 4", sondern "2 bis 4"! Das ist schon ein Unterschied.