@y-rayy-ray schrieb:Bemerkenswert ist halt, dass am TO wohl eine nicht abgefeuerte Patrone gefunden wurde. Normaaaaalerweise hat man die ja nicht einfach so in der Tasche, sondern im Magazin. Wie gesagt, möglich ist, dass sie beim Beseitigen einer Ladehemmung rausgeflogen ist.
Auf dem Bild (Spur 5) scheint sie leicht deformiert zu sein, wenn dem so wäre, könnte das auch für einen Schuss, welcher "nach hingen los ging" sprechen (s. detailierter Bericht von oben: http://www.lutzmoeller.net/Waffen/Pistole/Glock-30.php). Dann wäre allerdings eine Verletzung des Schützen m.E. sehr wahrscheinlich, könnte somit auch auch erklären, was er auf der Taxifahrt unter dem Jacket "versteckt" haben könnte - eine verletzte Hand mit einem Haufen Schmauchspuren...
Finde diesen Ansatz recht plausibel. Denn es scheint ja tatsächlich so, dass eine Patrone nicht "regulär" abgefeuert wurde, die die Soko am Tatort Litzlwalchen u.a. gefunden hatte.
Dies könnte in der Tat die zweistündige Verzögerung erklären. Der Täter verletzte sich mit der Waffe an seiner Schusshand. Nachdem er die Opfer in das Wohnmobil verfrachtet hatte, versorgte er sich notdürftig und fuhr an eine sichere Stelle, um sich selbst besser zu verarzten oder um sich selbst zu verarzten lassen. Daher hätte man die Ärzte, Notaufnahmen und ähnliche Stellen befragen müssen, ob zur Tatzeit, an jenem Samstagabend im Juni ein junger Mann, ca. 35 Jahre alt, mit einer Handverletzung kam und eventuell eine obskure Geschichte zur Verletzung erzählte? Nun ist es ja so, dass es nach 19 Jahren sehr schwierig wird, diese Stellen zu ermitteln.
In den zwei Stunden konnte der Täter eventuell auch mit seinem Auto ins nahegelegene Österreich gefahren sein, um seine mögliche Wunde an der Schusshand zu behandeln? Danach kommt er mit einer verbundenen Hand wieder zurück und fährt das Wohnmobil Richtung Nürnberg.
Wie ich schon vor längerer Zeit geschrieben habe, frage ich mich, wie funktioniert der Bezahlvorgang, wenn ich nur eine Hand frei habe? Wenn die andere Hand die ganze Zeit unter dem Sakko versteckt lag? Wie zähle ich geschickterweise die Franz. Francs ab, wie mache ich das mit den vielen Schillingen? Man bedenke, dass die Wechselkurse damals ca. 1:3 (Fr.Francs) und 1:7 (Ö.Schillinge) war. Das hieße, ca. 100 DM wären ca. 300 FF gewesen und ca. 500 DM waren dann ca. 3.500 ÖSch, schon ein ordentlicher Stapel Geldscheine!?
Oder eben auch, wenn der Täter Musiker/Geiger gewesen wäre, dann wäre doch eine Handverletzung mit hoher Wahrscheinlichkeit aufgefallen? Oder er hätte höchstwahrscheinlich gar nicht musizieren können!? Als Geiger streicht man in der Regel mit der rechten Hand den Bogen und die linke Hand zupft an den Saiten. Als Linkshänderschütze mit Verletzung wäre ein Musizieren nahezu aussichtslos gewesen, rechts dagegen wäre es vielleicht gerade mal so noch gegangen. Wie seine mögliche Verletzung ausgesehen hätte, hätte er beidhändig geschossen, kann ich mir nicht recht vorstellen...