Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)
16.09.2012 um 18:15
So, ich hoffe, die Mehrheit findet wieder zurück zum ursprünglichen Diskussionspfad, der irgendwann an diesem Tag verloren ging. Schade, dass es dazu kam.
Nun zurück zum Spannenden - unserem Fall. Ich hatte heute schon angekündigt, dass ich meine Version zum "Schlüssel" präsentieren werde. Da ich das "Händewaschen" gestern bereits aus meiner Sicht schilderte (17:56 Uhr), möchte ich nun meine Version der "Schlüsselgeschichte" mitteilen.
Ich gehe zunächst davon aus, dass unsere mutmaßliche Täterin H.S. ursprünglich bereits plante, keinen "Raubmord" vorzutäuschen. Vermutlich war sie von ihrer "Schlüsselidee" durchgehend überzeugt. Deswegen möchte ich auch ihre (subjektive) Perspektive einfließen lassen.
Sie führt also die Tat aus (hier waren wir zuletzt in der Diskussion; "Hände-wasch-Szenario") und will das Haus verlassen. Vor dem Öffnen der Haustür zieht sie den Schlüssel mit Mäppchen ab und entfernt im Haus bereits das Mäppchen. Sie öffnet nun die Tür und legt (laut XY) im Eingangsbereich den Schlüssel ohne Mäppchen ab. Danach verlässt sie das Grundstück.
Ich habe mich bislang immer gefragt: "Was dachte sie sich dabei? Irgendetwas muss sie sich bei dieser Vorgehensweise vorgestellt haben." Deswegen habe ich mir den normalen Ermittlungsvorgang der KP vorgestellt, denn diesen wird sich auch H.S. vorgestellt haben.
Die KP wird zum Tatort gerufen, sperrt diesen und sucht ihn ab. Dabei findet sie einen Schlüssel (natürlich ohne Mäppchen; also kein Identifikationsmerkmal). Jetzt muss sie klären, wie viele Schlüssel es gibt. Im Haus findet sie den Schlüssel vom Ehemann. Dann erfährt man vom Schlüssel des Sohnes. Anschließend befragt man die nächsten Verwandten (u.a. Sohn) nach dem gefundenen Schlüssel im Eingangsbereich: "Keine Ahnung, wir wissen nicht genau, wie viele Schlüssel sie hatten. Wir hatten jedenfalls diesen hier." Danach geht sie zu den Nachbarn und Bekannten. Von dort kommt der entscheidende Hinweis: "Warten Sie, ich weiß, dass Frau S. einen Schlüssel mit Mäppchen hatte. Ich weiß auch, dass die S. damit immer abgeschlossen haben." Nun kommt die KP zu dem Schluss, dass es sich nur um den Schlüssel von der Ehefrau handeln kann, weil der ja im Haus fehlt.
Jetzt schlussfolgert die KP weiter: "Es deutet ja darauf hin, dass man mit diesem Schlüssel (von Frau S.) ins Haus kam, wenn er schon hier draußen liegt. Aber eine Sache stimmt nicht an der Sache: Frau S. hat immer mit diesem Schlüssel abgeschlossen. Die S. waren vorsichtige Menschen (Gitter vor den Fenstern im Erdgeschoss; ausdrücklich bei XY erwähnt) und würden nie auch nur eine Nacht vergehen lassen, bevor der Schlüssel von Frau S. wieder da ist bzw. die Schlösser ausgetauscht sind. Sie wären viel zu beunruhigt wegen dem verschwundenen Schlüssel. Folglich hat Frau S. den Schlüssel nicht verloren. Daraus folgt wiederum, dass der Schlüssel am Tatabend zum Abschließen der Tür benutzt wurde. Also hing er von innen an der Tür und der Täter muss selbst ohne Einbruchsspuren (also mit Schlüssel) ins Haus gekommen sein. Das Abziehen des Schlüssels von Frau S. und das Entfernen des Mäppchens war somit ein fehlgegangener Versuch, auf einen sonstigen (illegalen) Schlüssel."
Zusammengefasst: Die mutmaßliche Täterin H.S. wollte mit der "Schlüsselaktion" einen unbekannten Schlüssel in die Ermittlungen einführen und die KP dazu bringen, von einem Schlüssel auszugehen, der niemandem bekannt ist. Dann wäre der "Täterkreis" unbestimmt groß gewesen, weil man nie mit Sicherheit sagen könnte, wer wie an diesen Schlüssel kam. Doch durch den Hinweis auf den Schlüssel mit Mäppchen von Frau S. musste die KP zu dem Schluss kommen, dass der Täter den Schlüssel bei der Tat mitnahm und draußen deponierte.
p.s.:
Ich danke @atencion. Ich meine, ich orientiere mich an seiner Variante. Bin mir aber nicht mehr sich, ob das stimmt.
An alle Ungeduldigen: Wir kommen noch zu allen Details unseres Falles. Ihr müsst nicht "drunter & drüber" schreiben :)
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Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)
16.09.2012 um 18:22
Vielleicht wurde ja das Schlüsselmäppchen bei H.S. gefunden....
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Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)
16.09.2012 um 18:22
ich habe die Geschichte mit dem Schlüssel bis heute nicht kapiert.
H.S. muss doch gewußt haben, daß es bei einem solchen Schloß numerierte, gelistete Schlüssel gibt, deren Verteilung auch irgendwie dokumentiert ist.
Mir ist das Thema Schlüssel durch und durch unklar, und ich verstehe auch nicht denn Sinn des Hinlegens im Beet. Vielleicht gibt es noch eine andere Variante? - Habe aber keine parat
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Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)
16.09.2012 um 18:29
ich sag jetzt mal: ohne diesen schlüssel hätten die handschellen in haren evtl. schon früher geklickt. zumindest wenn es nicht möglich war (schließanlage) heimlich schlüssel nachzumachen. und wenn die SpuSi feststellen konnte, dass kein nachgemachter Schlüssel benutzt wurde.
Denn alle anderen 3 Schlüssel waren bis zur Tat im Haus.
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Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)
16.09.2012 um 18:32
Dass es numerierte Schlüssel gibt, die man nicht mal eben so nachgemacht bekommt, dürfte inzwischen aber so ziemlich jeder wissen. Entschuldigung, aber ich finde man muss schon mehr sehr geschlossenen Augen durch die Welt gehen, um das nicht zu wissen.
Vielleicht wurde der Schlüssel garnicht absichtlich verloren. Vielleicht riss er ab, beim Schlüssel innen abziehen (warum auch immer man auf so eine Idee kommt - vielleicht wollte der Täter ihn mitnehmen aus irgendeinem Grund) und der Schlüssel flog dabei unbemerkt runter und das Mäppchen wurde eingesteckt.
Wenn es einen Beweis wegen des Schlüssels und des Mäppchens gegeben hätte, hätte man HS doch schon viel länger vorher verhalten können. Dann hätte man nicht so lange warten müssen. Außer man hätte das Mäppchen bei der Durchsuchung gefunden, aber hätten dann die Pressemeldungen nicht anders gelautet.
Mich würde es ja mal interessieren, ob das ein Schloss war, dass man auch so einstellen konnte, dass man auch ohne Schlüssel reinkommt. Gerade bei einem Haus das so frei auf dem Grundstück steht, man also rundherum arbeitet im Garten, wäre das doch sinnvoll gewesen.
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Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)
16.09.2012 um 18:33
Die KP hat lange recherchiert, ob jemand tagsüber unbemerkt ins Haus gelangen konnte.
Wenn Schemmers im Garten arbeiteten, kamen sie nie durch die Haustür, sondern durch die Terassentür in der Küche in den Garten.
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