@Weisbirke (heute um 20:53)
ich denke schon, daß dies geht !
Ich hatte einmal die Möglichkeit, in die unvorstellbarsten menschlichen Abgründe zu schauen ?
siehe hierzu die Fälle, die in der Klinik Nette-Gut für Forensische Psychiatrie
an der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach in Weißenthurm landen.
Auf einen genau solchen -§ 63 StGB Maßregel Fall- (aus der Klinik Nette-Gut für Forensische Psychiatrie) komme ich nachfolgend stark gekürzt:
Beispiel (stark gekürzt!) : Jugendlicher tötete seinen Vater ungefähr im Jahr 1999, indem er ihn in der elterlichen Wohnung in der Gegend von Bendorf am Rhein von hinten mit einem Beil erschlagen hat. Danach steckt er seinen Vater -tot- und auf den Kopf stehend gedreht in seinen eigenen Kleiderschrank und lässt ihn dort für einige Tage /Woche im Kleiderschrank vermodern.
Anschliessend tötet er seine Mutter (ich glaube auf die gleiche Weise). Jetzt liegen 2 tote Eltern in der Wohnung. Zu guter Letzt kümmert er sich rührend um seine junge Schwester (Nachkömmling, im Tatzeitpunkt ca. 4-6 Jahre alt) badet sie (sie natürlich völlig unwissend) und ertränkt sie anschliessend in der Badewanne zu Hause in der gleichen Wohnung, wo nebenan die toten Eltern liegen. Im Anschluss zerteilt er die Leiche, verpackt sie in Plastiktüten und legt sie entlang der B42 ab. (Bundesweit seinerzeit sehr bekanntgewordener Fall und seinerzeit monatelang in der RZ mit Berichten dazu versehen!)
Auf die zentrale Frage, warum er seine kleine, süße Schwester denn auch noch umgebracht hat, hatte er sich sinngemäß wie folgt eingelassen: "Ich wollte meiner Schwester das unsägliche Leid ersparen, als Vollwaise aufwachsen zu müssen."
Da blieb mir ehrlich gesagt die Spucke weg !
Und jetzt zum eigentlichen Punkt:
Der Sohn hatte schon jahrelang solche Phantasien, sich seiner "nervigen" Eltern zu entledigen und trug dies jahrelang mit sich herum, weil er "sich endlich befreien wollte". Er hatte jahrelang -völlig unauffällig gelebt- nur besessen von dem Ziel, sich seiner Eltern endgültig zu entledigen !
Auch er lebte jahrelang mit diesem Gedanken ! Von aussen hatte ihm kein Mensch auch nur irgendetwas angemerkt ! Und dieser damalige "Junge" war was dessen gemessenen IQ anbelangt, "hochgradig intelligent" (ich glaube man hat bei ihm einen IQ zwischen 145 und 155 gemessen! Das ist extrem selten.
Und ich merkte es im Gespräch mit jeder Silbe, die er von sich gab, daß er genau diese - zuvor gemessene- Intelligenz auch tatsächlich hatte !
@Weisbirke Wenn man -möglicherweise- aus armen oder nicht sonderlich begüterten Verhältnissen stammt, sich evtl. nie was leisten konnte , der 1. Partner mit dem man das erste Kind hatte, finanziell -möglicherweise- auch nicht sonderlich begütert war und sich auf einmal beim 2. Ehemann eine riesige Chance auftut, weil dessen Eltern relativ vermögend sind ? Wenn man zu 100 % materiell orientiert ist ?
Ich denke schon, daß man unter Umständen auch "jahrzehntelang" auf sein Ziel (Kohle von anderen abzusahnen) hinarbeiten kann, wenn man es aus eigener Kraft nicht schafft, sei es, weil man keine adäquate Ausbildung hat oder aus anderen Gründen ?
Ich denke, man kann sich sehr lange "verstellen", wenn NUR das Ziel-aus eigener Sicht- es "wert" ist ?
Insoweit halte ich es für durchaus möglich, daß man jahrelang auf die Begehung solch einer schrecklichen Tat "hinarbeiten kann" und sich infolgedessen über eine Dekade allen gegenüber "verstellt".