MissMary schrieb:Jo, wobei er hat wenigstens gearbeitet ... War halt kein supereinträglicher Job, den er hatte.
Ich glaube, der hat sogar geackert ohne Ende. Wenn man sich die Berichte der Prozessbeobachter durchliest, bekommt man den Eindruck, dass er relativ viel gearbeitet hat, er hatte ja teilweise auch einen Job weiter weg (weil er wohl versetzt worden ist) und war öfter auf mehrtägigen Fortbildungen. Er war wohl nicht so erfolgreich, hatte ein geringes Fixum und einen hohen Provisionsanteil im Gehalt, hat sich auch mal sehr vor eine Kündigung gefürchtet. Ich denke, er hat von allen Seiten Druck bekommen: vom Arbeitgeber wegen besserer Abschlüsse, von der Frau zu Hause, die gewisse Ansprüche an den Lebensstandard hatte und von den Eltern wahrscheinlich auch ("mit xy Jahren und eigener Familie sollte man mal langsam auf eigenen Füßen stehen....").
Ich glaube auch nicht, dass HS den Eindruck hatte, dass sie ein verschwenderisches Leben führte. Sie hat viele kleinere Dinge vielmehr als ihr zustehenden Lebensstandard gesehen, die zusammen dann aber einen ganz schön großen Ausgabenhaufen ergeben haben: das Pferd (das sie dringend als Ausgleich zum stressigen Hausfrauenalltag haben musste), der Zweitwagen (der dann auch nicht neu, nicht modern, nicht schick genug war), hier mal eine Tagestour an die Nordsee, um dort am Strand ein Buch zu lesen oder ein Abendtripp zur Freundin nach Köln, hin und wieder eine Paddeltour mit den Töchtern oder eine Kurzurlaub zum Schnorcheln. Alles kein großer Luxus, aber es summiert sich halt zusammen.
Wenn die Schwiegereltern dann auch noch dauernd Urlaubsreisen machen und es sich im wohlverdienten Ruhestand nach einem wahrscheinlich sehr arbeitsreichen Berufsleben (sie wahren halt selbstständige Kaufleute, also selbst und ständig am arbeiten) gut gehen lassen, kann ich mir schon vorstellen, dass das schnell Neidgefühle weckt, v.a. wenn man der Meinung ist, dass sie damit das der Familie junior zustehende Erbe verkleinern.
Irgendwo stand auch, dass Frau Senior mal gesagt hat, irgendeine finanzielle Zuwendung solle den Enkeln zu Gute kommen. Auch das wurde von der Schwiegertochter sicher als unverschämte Spitze gegen sie persönlich empfungen.