Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

MissMary schrieb:Vermutlich hatte die Mieterin irre Glück, dass sie nur hörte und nicht handelte - eventuell hätte sie das nicht überlebt. Wer braucht schon einen Zeugen, nachdem die Tat begangen ist?

Ist sogar naheliegend das das hätte passieren können.

Delphi10 schrieb:Überraschenderweise war wohl Herr Schemmer gerade wach und auf der Toilette als HS ins Haus kam, deshalb hat der Plan, die beiden im Schlaf zu erstechen, nicht funktioniert.

Das hat den Plan total über den Haufen geworfen. Eine Situation die man nicht bedacht und schon gar nicht mit gerechnet hatte. Alles mußte viel schneller gehen.

Und da haben wir es jetzt: Man hatte etwas begonnen, wo es jetzt kein zurück mehr gab.

MissMary schrieb:Vielleicht versuchte man ja auch noch, die Situation zu deskalieren.

Könnte ich mir vorstellen. Glaube aber nicht das er groß dazu gekommen ist den Mund auf zu machen.
Sie wird es nicht zugelassen haben das Worte ihr Gewissen berühren, und womöglich zum abbrechen gezwungen hätten.
Das war keine Option mehr.

Sawyer25 schrieb: Ich fand den Fall bei XY damals schon extrem schlimm..
Man liegt vermeintlich sicher in seinem Bett und dann sind es nicht mal fremde Einbrecher, die plötzlich spät abends im Zimmer stehen, sondern die eigene Schwiegertochter.

Übergriffe jeder Art in der eigenen Wohnung sind immer superfies ... ich meine, natürlich sind alle Übergriffe superfies, aber man fühlt sich in seinem eigenen Heim doch sicher. Hätten sie ihrem Sohn keinen Schlüssel gegeben, hätte die Geschichte anders ausgehen können (wobei sich HS sicher hätte was einfallen lassen).

Und die Schemmers hatte sich ja durchaus Sorgen um die eigene Sicherheit gemacht (vergitterte Fenster im EG).

delta.m schrieb:Ist aber nur reine Vermutung meinerseits ...

Danke! Das macht Sinn (v.a. wegen dem Balkon). Hast du eine Ahnung, wo sich das Schlafzimmer der Schemmers befindet (ich weiß nur im 1. Stock).

SpiderWeb schrieb:Das hat den Plan total über den Haufen geworfen. Eine Situation die man nicht bedacht und schon gar nicht mit gerechnet hatte. Alles mußte viel schneller gehen.

Es war aber prinzipiell einfacher, vermutlich. Man rechnet ja nicht damit, dass jemand da ist ... Ich hatte mal das zweifelhafte Vergnügen, an meinem Arbeitsplatz mit Einbrechern im gleichen Gebäude eingeschlossen zu sein - wir haben einen Teppich, du hörst also keine Schritte.
Zu meinem Glück waren es auch nur Einbrecher und keine Einbrecher + die-einzelne-Frau-überfallen-wir-doch-mal-und-klauen-den-Schlüssel Typen. Ich habe den ganzen Abend nichts mitbekommen, obwohl sie mich ziemlich sicher beobachtet haben.

MissMary schrieb:Danke! Das macht Sinn (v.a. wegen dem Balkon). Hast du eine Ahnung, wo sich das Schlafzimmer der Schemmers befindet (ich weiß nur im 1. Stock).

habe es gerade noch mal grün eingezeichnet @MissMary


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MissMary schrieb:Hast du eine Ahnung, wo sich das Schlafzimmer der Schemmers befindet (ich weiß nur im 1. Stock).

Mord ohne Beweise - Der einzige Zeuge (Folge 3/3) | SWR Doku

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Ab Minute 24 kannst du den Grundriss des Hauses in der unteren Etage sehen.

Und hier sind Fotos von innen.

Beitrag von Hailey25 (Seite 988)

Hailey25 schrieb:Grundriss des Hauses in der unteren Etage sehen

links ein Teil des Schlafzimmers mit Blickrichtung WC
rechts der Grundriss untere Etage

(ohne Gewähr ;) )

delta.m schrieb:links ein Teil des Schlafzimmers mit Blickrichtung WC

Ja und der Fleck ist nicht so schön :|

Hailey25 schrieb:Ja und der Fleck ist nicht so schön

Das links ist doch ein Makler-Foto, oder @Hailey25 ?

Wundere mich, das der Bodenbelag da nicht ersetzt wurde ...

Danke ... ich habe ein räumliches Vorstellungsvermögen, das unfassbar schlecht ist ... sehe ich das richtig, dass das Schlafzimmer an ein Badezimmer grenzt und das an die Einliegerwohnung des Mieters? Je nachdem, ob da Wohnzimmer oder Schlafzimmer an das Bad grenzt, waren ja zwei Zimmer dazwischen bzw. schläft er eventuell im 2. Stock - also nicht unmittelbar in "Hörweite". Da braucht es -je nach Schlafvermögen- vermutlich schon einige Minuten, um richtig aufzuwachen ...

MissMary schrieb:sehe ich das richtig, dass das Schlafzimmer an ein Badezimmer grenzt

Ja,

MissMary schrieb:und das an die Einliegerwohnung des Mieters? Je nachdem, ob da Wohnzimmer oder Schlafzimmer an das Bad grenzt, waren ja zwei Zimmer dazwischen bzw. schläft er eventuell im 2. Stock - also nicht unmittelbar in "Hörweite".

aber die Mieterin wird wohl nur im 1. Stock gewohnt haben (im Haus-Bild rot abgegrenzt).
Also nicht direkt über dem Schlafzimmer der S. Sen.
Und trotzdem hat sie das leise Zuziehen der Wohnungstür (auf dem Grundriss unten) gehört.

delta.m schrieb:Das links ist doch ein Makler-Foto, oder

Ja, so wurde es zum Verkauf angeboten.

delta.m schrieb:Wundere mich, das der Bodenbelag da nicht ersetzt wurde ...

Dafür war ja kein Geld da. Die Tatortreinigung und Entrümpelung haben die Schemmer Juniors zusammen mit Freunden übernommen.

@MissMary
Die Seniors haben im Erdgeschoss gewohnt. Vom Schlafzimmer aus gelangte man direkt ins angrenzende Badezimmer. Die Einliegerwohnung war in der oberen Etage und hatte einen ganz anderen Eingang und ein anderes Treppenhaus. Zusätzlich befanden sich noch Gästezimmer der Seniors in der oberen Etage, in denen die Juniors übernachteten, wenn sie dort waren.

Hailey25 schrieb:Dafür war ja kein Geld da. Die Tatortreinigung und Entrümpelung haben die Schemmer Juniors zusammen mit Freunden übernommen.

Das muss man sich auch mal auf der Zunge zergehen lassen. Die eigenen Eltern werden ermordet und man selbst reinigt den Tatort...

Selbst wenn die Juniors dafür keine Kohle hatten - die Schwiegereltern werden garantiert genug Bargeld zuhause gehabt haben, um sowas zu bezahlen.

Duchovny schrieb:Das muss man sich auch mal auf der Zunge zergehen lassen. Die eigenen Eltern werden ermordet und man selbst reinigt den Tatort...

Ja, das hat mich damals auch ziemlich sprachlos gemacht. Ich glaube, das bekommen wirklich nur wenige hin - zumindest ohne einen Nervenzusammenbruch.

Duchovny schrieb:Das muss man sich auch mal auf der Zunge zergehen lassen. Die eigenen Eltern werden ermordet und man selbst reinigt den Tatort...

Und dabei muss auch noch die eigene Tochter helfen, die gerade mal volljährig ist.
Und auch ein Freund, dem man dann Anweisungen gibt, wo welcher Blutfleck zu entfernen ist....

Ich dachte eigentlich, dass Haus sei von den Juniors recht schnell zu Geld gemacht worden, aber in der Harbort- Doku wird so getan, als ob dort noch alles im Originalzustand wäre.

Hailey25 schrieb:Dafür war ja kein Geld da. Die Tatortreinigung und Entrümpelung haben die Schemmer Juniors zusammen mit Freunden übernommen.

Rike hatte doch Rücken.

Mit Freunden.....
Wie isoliert muß man dafür von seiner Verwandtschaft gelebt haben ?

Wie abgebrannt muß man vorher schon gewesen sein ?

Auf mich wirkt das wie "Opferdarstellung", wir Armen haben nichts.
Alle lassen uns im Stich.
Bewegungsunfähig, hilflos, alleine in der Situation.

Da hält man doch in der Familie zusammen.
Das schwierige Verhältnis zu der Verwandtschaft wurde bei den Beerdigungsfeiern noch deutlicher.

Philipp54 schrieb:Das schwierige Verhältnis zu der Verwandtschaft wurde bei den Beerdigungsfeiern noch deutlicher.

Nicht na da schafft man es, mal kurz für zwei drei Stunden über seinen Schatten zu springen, sondern setzt die Verwandten der Schwiegermutter an einen Katzentisch. Und das alles noch mit dem Hintergrundwissen im Kopf, dass man selbst die Mörderin ist....

PurePu schrieb: Ja, das hat mich damals auch ziemlich sprachlos gemacht. Ich glaube, das bekommen wirklich nur wenige hin - zumindest ohne einen Nervenzusammenbruch.

War das nicht Teil der Inszenierung "wir können uns das nicht leisten und wurden nicht unterstützt?". Das war ja vermutlich die (paradoxe moralische) Rechtfertigung ihrer Tat vor sich selbst.

MissMary schrieb:Das denke ich auch ... zudem schätze ich Frau Schemmer senior so ein, dass sie immer hart gearbeitet hat und sich dann im Alter etwas gegönnt hat - da ist es schon von der Grundideologie her ein Problem, wenn die arbeitsfähige Schwiegertochter knappe 300€ im Monat zur Haushaltskasse beiträgt, aber ein Vielfaches davon ausgibt. Dass da auf das Geld geschielt wird, war klar - und vielleicht wurden da durchaus auch Bitten formuliert.

So schätze ich Frau Schemmer Senior auch ein. Sie und ihr Mann werden immer hart gearbeitet haben. Nur irgendwie scheint das mit der Vorbildfunktion der Eltern beim Sohn nicht funktioniert zu haben. Der scheint ja beruflich nicht die große Karriere gemacht zu haben.

Gehen wir mal davon aus, es gab Seitens der Seniorin Vorhaltungen in Richtung der Schwiegertochter, sie würde nicht ausreichend zum Familieneinkommen beitragen, so könnte ich mir vorstellen, dass ihr diese entgegnet haben könnte, dass sie im Gegensatz zu ihr drei Kinder zu versorgen habe und man ja sehen könne, was dabei herauskommt, wenn man statt sich um die Erziehung zu kümmern, einer Berufstätigkeit nachgeht.

Duchovny schrieb:Selbst wenn die Juniors dafür keine Kohle hatten - die Schwiegereltern werden garantiert genug Bargeld zuhause gehabt haben, um sowas zu bezahlen.

Die Tatortreinigung sollte 8000€ kosten. So viel Geld hätte ich auch nicht mal grad so übrig und ob sie damals schon Zugriff auf die Konten hatten, weiß ich nicht.

Philipp54 schrieb:Rike hatte doch Rücken.

Sie hatte ja ihre Handlanger, denen sie Anweisungen geben konnte. In der Zeit hat sie ja den Freund mit ihren Theorien zugetextet.

Das hier war die damalige Aussage des Freundes vor Gericht, zum Thema Tatortreinigung.

Der Zeuge hat nachdem das Gröbste bereits beseitigt war also Blulachen, Matratzen usw. mit 2 weiteren Personen bei der Tatortreinigung geholfen weil eine Firma dafür zu teuer war.
Anwesend war bei der Reinigungsaktion die ganze Familie Schemmer.

HS habe dem Zeugen gesagt das sie sich als sie die Hand des Seniors öffnete an dessen kaputter Brille verletzt hat.

Bei der Tatortreinigung hat HS dem Zeugen gesagt das sie aufgrund der Verletzung an der Brille anschließend die Haustür mit ihrem Blut voll getropft habe und er solle diese doch nochmals gründlich reinigen ( Zeuge gab an dort kein Blut gesehen zu haben und sagte vor Gericht das es ihm so vor kam als wolle sie ihn besonders dort drauf aufmerksam machen)

Der Zeuge hat den Wäschetrockner, die Waschmaschine, Handtücher und ein oder 2 Pflanzen der Seniors geschenkt bekommen weil BS gesagt hätte er wolle am liebsten alles weg haben er wüsste nichts damit anzufangen und sei mit der Situation völlig überfordert gewesen.

Das musste ich selbst nochmal nachlesen, weil es schon so lange her ist.

Das mit der Türe klingt erstmal auffällig aber die Spurensicherung hatte ja sicher alles schon untersucht, da hätte dann auch die gründlichste Reinigung nicht mehr geholfen.

Hailey25 schrieb:Das hier war die damalige Aussage des Freundes vor Gericht, zum Thema Tatortreinigung.

...
Der Zeuge hat nachdem das Gröbste bereits beseitigt war also Blulachen, Matratzen usw. mit 2 weiteren Personen bei der Tatortreinigung geholfen weil eine Firma dafür zu teuer war.
Anwesend war bei der Reinigungsaktion die ganze Familie Schemmer.

...

Hailey25 schrieb:Das musste ich selbst nochmal nachlesen, weil es schon so lange her ist.

Wo kann man das nachlesen? @Hailey25

ich habe diesen Text bei "openJur" nicht gefunden (?)