@orakelDu beschreibst selbst, wie du überrumpelt den besoffenen Fußballfan zur nächsten Haltestelle gebracht hast, obwohl er keine Waffe und nichts hatte, einfach in der Hoffnung, dass er dann nicht sauer wird, wenn du tust, was er sagt, und du ihn so am schnellsten wieder los wird. Und dann sagst du, du kannst dir nicht vorstellen, warum Regina unter Waffengewalt abgebogen sein soll statt einfach aufs Gas zu treten, dabei müsstest du das doch am Besten verstehen, warum sie das nicht gemacht hat. Warum hast du denn in der beschriebenen Situation nicht dein Auto vor die nächste Ampel gefahren oder laut gehupt, bis einer kommt und guckt, was los ist, oder bist einfach ausgestiegen?
;)Sie war wahrscheinlich auch total überrumpelt, und wenn es ein Bekannter war, den sie mitgenommen hat (und für nett und harmlos hielt, denn sonst hätte sie ihn ja nicht mitgenommen), dann kann ich mir sehr gut vorstellen, dass sie dachte, sie kann sich da wieder rausreden und ihn zur Vernunft bringen... Viele Frauen nehmen in so einer Situation sogar billigend eine Vergewaltigung in Kauf, ohne sich zu wehren, weil sie hoffen, dass der Täter danach verschwindet, wenn sie es hinter sich gebracht haben... wenn sie VORHER gewusst hätte, dass das Ganze so endet, hätte sie sicher anders reagiert, aber das WEISS man als Opfer ja vorher nicht, also tut man meist das, was der (bewaffnete / aggressive) Täter will, um ihm keinen Grund zu geben, einen zu verletzen oder gar zu töten.
@ all
Ich habe mich mal was Anderes gefragt: Warum hat der Täter Regina eigentlich wohl gezwungen, sich komplett bis auf die Socken zu entkleiden? Ich meine, für eine Vergewaltigung ist sowas doch gar nicht nötig, wenn es ihm nur um Sex gegangen wäre, die meisten Sexualtäter kommen doch meist ziemlich schnell und ohne große Umwege "zur Sache", reißen dem Opfer die Kleider vom Leib an den Stellen, wo nötig... die Situation, dass er sie zwang, sich selbst auszuziehen, ist dagegen doch schon recht ungewöhnlich, wenn man sich das mal wirklich so lebhaft vorstellt. Da sitzt einer, zwingt die Frau, in den Weg abzubiegen, und sagt dann: "Zieh dich aus!" mit vorgehaltenem Messer. Wie reagiert sie? Sicher versucht sie erst Mal, ihn von seinem Vorhaben abzubringen, redet auf ihn ein. Er wird drohender, beängstigender, sie merkt, er meint es ernst, fängt an, sich zu entkleiden, dabei wahrscheinlich inzwischen sich des Ernstes der Lage bewusst, ängstlich, zitternd, verstört, vielleicht sogar schon panisch, weinend. Dann sitzt sie nackt vor ihm, zitternd vor Kälte und Angst, weinend, beschämt... Und er? Genießt er seine Macht? Genießt er die Demütigung, die er ihr damit antut? Warum tut er ihr das an? Warum hat er in dem Moment scheinbar so einen Hass auf sie, dass ihn das kalt lässt, kein Mitleid mit ihr? Hass auf Frauen im Allgemeinen oder Hass auf DIESE Frau im Speziellen? Und wenn Letzteres der Fall ist, was hat diesen Hass ausgelöst? Gab es eine Vorgeschichte oder reichte ihm schon auf der kurzen Fahrt ein falsches Wort, womit sie bei ihm vielleicht genau seinen wunden Punkt getroffen hatte?
Dass er sie vergewaltigte, gehört für mich bei DEM Szenario jedenfalls mit zu seiner Absicht, Macht zu demonstrieren und sie zu demütigen, nicht weil er wirklich einen sexuellen Trieb hatte, denn wenn der so groß gewesen wäre, dann hätte er sich wie gesagt nicht so viel Zeit damit gelassen, sondern wäre gleich ohne Umwege im Wald über die hergefallen, statt sie erst noch zu zwingen, sich selbst komplett zu entkleiden, was sicher eine Zeit dauerte (die er wahrscheinlich genüsslich auskostete) unter einreden, betteln, Tränen usw. von Seiten des Opfers und unter drohen, abweisen, zeigen dass er es Ernst meint von Seiten des Täters!
Für mich ist dadurch klar, der Täter und sie kannten sich. Ein Fremder mit Vergewaltigungsabsicht wäre schneller vorgegangen, Opfer in die Gewalt bringen, Kleider runter, vergewaltigen, bumm, Ende, aus. Dass der Täter hier so langsam vorging, und dass sie nachher 2x Gelegenheit hatte zu flüchten, zeigt mir, dass hier Gespräche auch zwischen Täter und Opfer stattgefunden haben müssen, vorher und nachher, und dass der Täter NACH der Tat wahrscheinlich selbst verwirrt und unschlüssig war, was er nun tun soll mit ihr. Laufenlassen konnte er sie jetzt nicht mehr, aber dass das zwangsläufig bedeutete, dass er sie nun TÖTEN muss, damit sie ihn nicht verraten kann. Dies hatte er sicher nicht von Anfang an bewusst mit eingeplant, entsprechend dürfte er über diese nun für ihn ausweglose Situation selbst ziemlich panisch geworden sein... Nun sitzt sie da und merkt, der Typ weiß nicht, was er machen soll, der fängt gleich an, die Nerven zu verlieren, was macht sie? Sicher redete sie auf ihn ein und versuchte ihn zu beruhigen, damit er nichts Unüberlegtes tut, wahrscheinlich versprach sie ihm, nichts zu verraten, wenn er sie laufen lässt, und er zögerte noch, konnte er ihr das glauben? Was sollte er tun? Und dieses Zögern nutzte sie, die Tür aufzureißen und abzuhauen, versuchen, wegzulaufen. Das besiegelte dann wohl ihr Schicksal, er wusste, er konnte ihr nicht vertrauen, er konnte sie nicht laufen lassen, sie würde ihn verraten, also ist er ihr nach und dann war da auch kein Zögern und Zaudern mehr, er musste sie erwischen und davon abhalten, es bis zur Straße zu schaffen.
Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber bei diesem Szenario sehe ich vor meinem geistigen Auge immer einen sehr jungen Täter! Ich frage mich, was hat er nach der Tat gemacht? Hat er die Nerven verloren und sich direkt von da, wo er Regina erstochen hat, durch den Wald nach Hause geschlagen? Oder ist er wohl erst noch mal zum Auto zurück, um sicherzugehen, dass er darin nichts verräterisches liegengelassen hat? Eigentlich sollte man letzteres annehmen, und dann stellt sich wieder die Frage: Warum hat er das Auto stehen lassen? Für mich gibt's nur zwei mögliche Gründe, die einander nicht ausschließen: 1. Er hatte noch keinen Führerschein. 2. Er wohnte dort in der Nähe.