Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987
17.01.2020 um 07:12Das ist großer Unsinn!
blaomat schrieb:Vielleicht verließ Anja die Bahn und ging schnurstracks in den Weinberg, im Abstand von 2-3min könnten ihr dann weitere Jugendliche, in dem Fall 2 Jungs und ein Mädchen gefolgt sein.Habe ich jetzt einen Denkfehler oder müssten diese (drei) Jugendlichen - vorrausgesetzt natürlich, dass es sich tatsächlich so zugetragen hätte - dann nicht (mehr oder weniger direkte) Zeugen des Mordes an Anja gewesen sein bzw hätten diese doch sicherlich etwas von der Tat - oder zumindest aber von dem Zusammentreffen von Anja und ihrem Mörder - mitbekommen müssen?
Yogi schrieb:Wie denkst du, dass der eventuell geprellte Kunde/Geschäftspartner die Tat geplant und begangen haben soll?Das würde mich auch interessieren, finde diese Hypothese jedoch zunächst auch (noch) nicht besonders überzeugend, aber wer weiß, vll ändert sich das nach konkreteren Ausführungen Deinerseits ja @blaomat .
Yogi schrieb:Wie denkst du, dass der eventuell geprellte Kunde/Geschäftspartner die Tat geplant und begangen haben soll?Die Tat war nicht planbar,weil Anja aus unbekannten Gründen die erste Bahn am Kursaal hat sausen lassen ,was ein planender Täter nicht wissen konnte und normalerweise diese Veranstaltung freitags immer mit ihrer Freundin besucht hat,die ausgerechnet an diesem Feitag nicht dabei war,was ein planender Täter hätte berücksichtigen müssen.
Yogi schrieb:Wie denkst du, dass der eventuell geprellte Kunde/Geschäftspartner die Tat geplant und begangen haben soll?Er könnte sich mEn im Bereich des Querwegs auf die Lauer gelegt haben, evtl. könnte er auch öfters dort gewesen sein nach dem Motto "kommt sie heute nicht kommt sie morgen" oder so ähnlich. Vielleicht wars einer der an seiner Baustelle selbst mitgearbeitet hat und dadurch den Umgang mit einem Spaten gewohnt war. Den Spaten könnte er in der Nähe des Tatorts in einem Gebüsch versteckt haben oder er fuhr nach dem Mord nochmal weg um ihn zu holen.
ThoFra schrieb:müssten diese (drei) Jugendlichen - vorrausgesetzt natürlich, dass es sich tatsächlich so zugetragen hätte - dann nicht (mehr oder weniger direkte) Zeugen des Mordes an Anja gewesen sein bzw hätten diese doch sicherlich etwas von der Tat - oder zumindest aber von dem Zusammentreffen von Anja und ihrem Mörder - mitbekommen müssen?Wenn die anderen Jugendlichen erst ein paar Minuten später den Weg durch den Weinberg gegangen wären war Anja evtl. schon tot als sie im Bereich des vermuteten Tatorts ankamen. Denke da gab es auch Möglichkeiten sich mitsamt einer Leiche zu verstecken.
blaomat schrieb:Er könnte sich mEn im Bereich des Querwegs auf die Lauer gelegt haben,Wenn die Ereignisse am Tatabend geplant gewesen wären , müßte der Täter von folgenden Dingen Kenntnis gehabt haben:
blaomat schrieb:Oder er hat Anja am Kursaal angesprochen und ihr eine Mitfahrgelegenheit zum Muggensturm angeboten, dann könnte er sie entweder in den Weinberg gelockt oder noch im Auto erwürgt habenDas hört sich etwas realistischer an,wobei ich mich dann frage,warum er den Weinberg /Verbindungsweg als Grabstätte gewählt hat,mal abgesehen von der Frage,wie er den Leichnam ungesehen abends um viertel vor zehn dort hin geschafft hat. Wenn die Tat z.B. bereits im Auto begangen wurde,hätte sich der Täter des Leichnams wohl besser in einem abgelegenen Waldstück entledigt und er wäre möglicherweise nie gefunden worden. btw: vermutete man den Tatort nicht direkt auf dem Weg wegen gefundener Blutspuren?
blaomat schrieb:Die Verbringung in Sichtweite des Büros des Vaters kann natürlich Zufall sein aber es könnte auch mehr dahinterstecken.Dagegen würde das sorgfältige und tiefe Vergraben sowie das Gießen des Beetes sprechen. Meines Erachtens macht es nicht den Anschein,als hätte der Täter gewollt,daß der Leichnam entdeckt wird.
JestersTear schrieb:. btw: vermutete man den Tatort nicht direkt auf dem Weg wegen gefundener Blutspuren?ja sowas habe ich auch in Erinnerung, aber könnten die Blutspuren nicht auch beim Leichentransport entstanden sein? Wie gesagt für wahrscheinlich halte ich diese Rachetheorie und insbesondere die Mordimautotheorie auch nicht, aber es macht mMn schon Sinn auch über Alternativen zum Jugendlichenszenario nachzudenken, da Zeugenaussagen mal gut und mal schlecht sind.
Remstaeler schrieb:1. Warum ist der Fall Anja Aichele so prominent?Du fasst die Begründung der Polizei für die Zwei-Tätertheorie ,die auch als die Wahrscheinlichste angesehen werden kann, perfekt zusammen.
Remstaeler schrieb:Wegen dem "Ü30" - Profiling hatte ich zwischenzeitlich auch andere Vermutungen, aber der Ohrenzeuge ist wohl so solide, dass das Szenario "Jugendliche Täter" trägtEs ist nirgendwo nachzulesen,warum der Zeuge erst eine knappe Woche nach der Tat auf den Plan trat, als anderswo schon von zwei gesichteten Personen gesprochen wurde und warum er so glaubwürdig sein soll - weil man dem " ehrenwerten Herr Gedönsratkirchen a.D " aus der Siedlung ganz einfach gauben muss?
Remstaeler schrieb:Anja hat mindestens einen der Täter gekannt. Und nur deshalb hat sie mit diesem die Abkürzung genommen.Du bist Top-informiert und erwähnst den "Referendar", den "Lehrer" und "Karrieremann" , die hier auf den letzten ca. 30 Seiten diskutiert wurden. Es wurden allerdings auch mindestens ein halbes Dutzend Gründe besprochen, warum Anja an diesem Abend den Weinberg alleine hochgegangen sein könnte, angefangen mit der "Angst vor´m zu Spät kommen "über "gedankenlos auf Wolke 7 schwebend" bis hin zu einem einfachen "menschlichen Bedürfnis". Wäre das der Fall gewesen,hätte sie genauso gut eine Zufallsbegegnung mit dem oder den Tätern haben können.
Yogi schrieb:Der einzige kleine Schwachpunkt ist der zweite Jugendliche.Und der "Modelleisenbahn-Vater" mit seiner "schwäbischen Hausfrau" gleich mit ?
Wie und warum hat der bis heute komplett dicht gehalten?
Remstaeler schrieb:> Wäre das der Fall gewesen,hätte sie genauso gut eine Zufallsbegegnung mit dem oder den Tätern haben können.Ich gehe eher davon aus, daß die erste Bahn verpasst wurde,weil sie mit dem der Freundin gegenüber erwähntem Schwarm noch ein kurzes Date (vielleicht an der Tanzschule?) einfädeln konnte und deshalb einerseits in Zeitdruck und andererseits so beschwingt war,daß sie alle Vorsichtsbedenken ein einziges mal außer Acht ließ- und ihr diese einmalige unbedachte Situation,wie du schön formuliert hast,das Leben kostete.
Die Möglichkeit besteht, aber eben nicht genauso gut. Die verpasste Strassenbahn macht eine Begleitung wahrscheinlicher und eine Zufallsbegegnung unwahrscheinlicher.
Remstaeler schrieb:Es war ein windiger Märzabend. Wer hängt da in den Büschen rum und lauert auf Passanten, die da vorbeikommen und dann gleich mit Tötungsabsicht?Ich glaube nicht,daß ihr aufgelauert wurde.
Remstaeler schrieb:Das Monate später ausgelegte Schuhteil, war vielleicht nochmal ein Hinweis auf die eigene Kaltblütigkeit: Uns kriegt ihr nicht! Oder es war ein Hinweis an einen Mitwisser: Ich habe noch Beweismittel.Interessanter Aspekt: dem erst viel später ausgelegten Schuhteil wurde hier bisher kaum Beachtung geschenkt. btw: auch die "Brüder-Theorie" hat was...;-)
Yogi schrieb:Der einzige kleine Schwachpunkt ist der zweite Jugendliche.
Wie und warum hat der bis heute komplett dicht gehalten?
Remstaeler schrieb:Die einfachste Erklärung wäre, dass es zwei Brüder waren.Oder, viel simpler:
JestersTear schrieb:Oder sie ist,wenig wahrscheinlich, aber auch nicht gänzlich auszuschließen, an den gleichen Kerl wie Sibylle geraten,der bei Zurückweisungen ausrastet. Die Tatorte liegen Luftlinie wohl gerade mal einen guten Kilometer auseinander.Allerdings unterscheidet sich der 'Modus operandi' der beiden Morde m E grundlegend.
Remstaeler schrieb:Die einfachste Erklärung wäre, dass es zwei Brüder waren.Ich muß noch mal auf diesen einen kleinen Schwachpunkt zurückkommen.
Wenn nicht, dann muss es der Vater geschafft haben den zweiten Täter moralisch so auzurichten, dass er stabil geblieben ist.
ThoFra schrieb:JestersTear schrieb:Wir reden hier ja nicht von einem "Serienmörder" im klassischen Sinne, der aus "Lustgewinn" tötet und im Laufe der Zeit seine Methode perfektioniert,sondern von einem Kerl, der die Kontrolle verliert,wenn er von Frauen zurückgewiesen wird und vielleicht bei ihm ein bestimmter Knopf gedrückt wird, z.B. abstehende Ohren,Sprachfehler,zu große Nase.
Oder sie ist,wenig wahrscheinlich, aber auch nicht gänzlich auszuschließen, an den gleichen Kerl wie Sibylle geraten,der bei Zurückweisungen ausrastet. Die Tatorte liegen Luftlinie wohl gerade mal einen guten Kilometer auseinander.
Allerdings unterscheidet sich der 'Modus operandi' der beiden Morde m E grundlegend.
Von daher würde ich - trotz der (räumlichen/geografischen) Nähe der beiden Tatorte - von verschiedenen Tätern ausgehen.