Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987
26.12.2022 um 12:39JestersTear schrieb:Konsequenzen
JestersTear schrieb:Anschließend droht die verletzte Anja mit Konsequenzen . Brachte hier das "Vorstrafen/Harvard"-Beispiel, oder, zwei Stufen weniger dick aufgetragen, sie droht ihm, seinen Eltern von diesem Angriff zu erzählen und ihm schwant, daß Papi anschließend endgültig den Geldhahn zudreht, weil Sohnemann nicht zum ersten mal über die Stränge schlägt. So entsteht in ihm der Entschluß, daß das Mädchen "weg" muß.Das könnte irgendwie genau ins Bild passen. Ein gewaltbereiter Jugendlicher aus eigentlich gutem Hause, der sich nicht unter Kontrolle hat. Das vielleicht, weil er vor den Konsequenzen Seines Verhaltens durch Papa's Scheckbuch bisher immer geschützt wurde.
Ed_von_Schleck schrieb:
Selbst jetzt, wo er viel zu weit ging, ist Papas Fürsorge um Ihn größer, als die Bereitschaft, endlich einmal den "lieben Jung" die Konsequenzen spüren zu lassen.
Nun wo das Scheckheft nicht mehr hilft, verscharrt man eben die Leiche eines jungen Mädchens, wohl möglich gemeinsam, lieber irgendwo, als nun endlich die Augen zu öffnen und zu erkennen, was dieser "liebe Jung" da angerichtet hat.
Ein wohl perfides, an Arroganz kaum zu über bietende Verhalten, aber für mich in gewissen "familiären Umfelden" mehr als vorstellbar.
Für einige ist die eigene und die Karriere der Familienmitglieder, als auch der gesellschaftliche Rang eben das wichtigste. Dafür tut man alles.
Wie man so sein kann, werde ich nie verstehen, auch nicht wie man mit so etwas einfach weiter leben kann. Aber die eigene Arroganz, das Gefühl der Nabel der Welt zu sein, hilft einem da wohl. Vermutlich glaubt man dann irgendwann selbst an die wohl verwendete Schutzformel "Er/wir können ja nichts dafür, Schuld war einzig und allein das Opfer"...