Höhenburg schrieb:Ich denke, diese Tat war vorausgeplant, trotz der nahen Polizeiwache.
Ich dachte an für sich eher an jemanden, der sich nicht in direkter Tötungsabsicht dort hingestellt hat, sondern vielleicht sowas wie eine (letzte?) Aussprache suchte.
Er könnte Sibylle, wie einige bereits gemutmaßt hatten, im Musicland begegnet und vorausgefahren sein. Oder sah sie auf der Hinfahrt in die Stadt beim Einstieg in die Bahn und wußte in Kenntnis der Umstände des Mädchens , wann und wo er zu warten hat. (z.B. kehrt wegen der Schule am nächsten Tag nicht allzu spät zurück, welchen Weg nach Hause sie in der Regel nimmt, usw.) .
Wenn er sich wirklich was von einem solchen Gespräch versprochen hatte und bekommt dann unmittelbar, noch bevor er selbst loslegen kann, sowas zu hören wie " Was willst du denn schon wieder, hau ab, ich will nichts von dir" , könnte es zu einem Kurzschluß gekommen sein. Irgendetwas in dieser Art...
Ja, er hatte das Messer schon dabei. Finde ich jetzt aber nicht so ganz außergewöhnlich. Ich kannte einige, die in den frühen Achtzigern Waffen trugen. Nie in der Absicht, jemanden anzugreifen und letztlich auch nicht wegen des Arguments, sich im Bedarfsfall verteidigen zu können. Sondern einfach nur, um den Mädels der Clique ab und zu zu zeigen, welch harter Kerl man doch ist.
Höhenburg schrieb:Ein in Stuttgart Fremder wäre eher die Jagststr. ganz hinunter gerannt, es gibt z.B. in der Nähe des unteren Endes eine VVS-Haltestelle, anstatt in eine Sackgasse rein.
Wenn ich das richtig auf dem Schirm habe, führt diese Sackgasse zu einer Neckarbrücke, hinter der sich in unmittelbarer Nähe der Weinberg befindet, auf dem die Muckensturm-Siedlung liegt. "Ein Katzensprung", wie mal jemand hier formulierte.
Mir ist sowieso nur ein Fall bekannt, wo eine Zufallsbegegnung inkl. "Anmache" innerhalb kürzester Zeit in einen Mord eskaliert (Hagen, 1979).
Beitrag von JestersTear (Seite 130)Dieser Täter hat allerdings wenige Monate später schon wieder zugeschlagen und ähnlich grausam seine damalige Lebensgefährtin getötet. Ein Stuttgarter "Zufallstäter" soll dagegen nach dem Mord in Münster für alle Zeiten die Füße still gehalten haben?
Höhenburg schrieb:wenn ihr Plan einen gewissen "Thrill" enthäl
Bevor das wieder auf den vermeintlichen " Thrill-Killer" H.M. rausläuft: der mag ein Sadist sein, über die eigentlichen Motive der beiden ihm nachgewiesenen Morde weiß man aber nichts. Frau H. saß lange mit ihm im Auto, da könnte sich was hochgeschaukelt haben und auch bei Frau J. in Sindelfingen kann der Tat ein Streit vorausgegangen sein.
Yogi schrieb:Zum Fall Anja:
Das Gebäude mit der Hahnenburg war Luftlinie ca. 75m von der Vergrabungsstätte entfernt. Laufweg ca. 150m.
Auf "Bild 55" werden die Begebenheiten anschaulich dargestellt.
https://www.allmystery.de/bilder/km82480-55Das Gebäude mit der Hahnenburg ist wohl gar nicht drauf, allerdings hätte ich mich auch sehr gewundert, wenn es da lediglich um 10 Meter gegangen wäre .
Direkt auf dem allerersten Bild im Thread wird mir noch mal bewußt, wie kurz die Entfernung von der Hauptstraße zu den ersten Häusern der Siedlung eigentlich ist. Sicher keine Strecke, die eine Frau gerne im Dunkeln zu Fuß geht, aber m.E. in Kauf nehmen würde, wenn es einen Grund dazu gibt.