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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

3.154 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungelöst, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

22.12.2022 um 21:08
Super bild @kuma ! Da hat der abriss schon begonnen, hahnenburg auch entkernt, also wahrscheinlich ende der 90er. Oben ganz rechts das damalige haus von mv von dem aus frau mv den schrei gehört hatte? Und von der schmidenerstrasse und haltestelle aus gabs definitiv nichts zu sehen die ziegelei mit darin befindlicher hahnenburg war ein perfekter sichtschutz.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

22.12.2022 um 21:15
Ich finde es auch komisch, dass die hahnenburg nie erwähnt wurde. Möglichkeit 1: sie hatte an dem tag zu. Möglichkeit2: es wurde einfach nicht erwähnt, so wie die umfangreichen befragungen beim benachbarten fussballverein , die m.w. auch nirgends genannt wurden.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

22.12.2022 um 21:24
Und noch eine letzte frage an @ kuma - das haus mv hab ich falsch lokalisiert oder? Das war doch viel dunkler?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

22.12.2022 um 21:43
Ich weiß gar nicht genau wo der wohnte, in welchem. Laut Maps denk müsste es das letzte am Kopfende der Sackgasse (gewesen) sein.
Hatte doch bestimmt n Einfamilienhaus?
Das sieht man auf dem Bild nich.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

22.12.2022 um 22:02
Es wird mir echt schwer noch was zu schreiben was nicht schon zig mal geschrieben wurde.
Vergessen werden die Junge Frauen, die viel zu früh gehen mussten natürlich nie.
Ob die Eltern überhaupt noch leben?
Wen ja, wieder keine Weihnachten ohne die Tochter, die evtl. schon lange eigene Kinder hätte.
Dieses 'Warum', das Nie beantwortet wurde...!



Euch wünsche ich schonmal besinnliche, friedliche und möglichst Stressfreie Feiertage.
Lebt Eure Familie in vollen Zügen, sofern es möglich ist.



Mfg


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

22.12.2022 um 23:13
Zitat von aliM.aliM. schrieb:Super bild @kuma ! Da hat der abriss schon begonnen, hahnenburg auch entkernt, also wahrscheinlich ende der 90er. Oben ganz rechts das damalige haus von mv von dem aus frau mv den schrei gehört hatte? Und von der schmidenerstrasse und haltestelle aus gabs definitiv nichts zu sehen die ziegelei mit darin befindlicher hahnenburg war ein perfekter sichtschutz.
Nur der Vollständigkeit wegen: die Gebäude auf dem Foto haben mit der Ziegelei nichts zu tun. Die Ziegelei (eigentlich "Süddeutsche Ziegelwerke, Bad Cannstatt"), von der die Haltestelle ihren Namen hat, lag ein gutes Stück weit die Straße aufwärts, auf Höhe Lehmfeldstraße/Ziegelbrennerstraße. Die wurde aber schon Ende der Siebziger, spätestens Anfang der Achtziger abgerissen.

Das Haus Mayer-Vorfelder wird bei diesem Blickwinkel durch die Bäume rechts neben dem letzten Haus oben verdeckt.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

22.12.2022 um 23:18
Meine Erkenntnisse zum Thema:

Besagte Gaststätte gab es 1987 sicher noch, wie schon gesagt wurde: War sie an dem Tag offen? Das kann man sicher nicht mehr nachprüfen...Das Gebäude (Hausnummer 189) war in den Hang gebaut, dahinter der Weg zum Muckensturm. Es gab eine kleine Brücke zwischen ersten Stockwerk und dem Hang, wenige Meter von Weg entfernt, dazwischen Bewuchs, bzw Garten.
Das Gebäude befand sich dort, wo heute die Fahrbahn der Schmidenerstr Richtung Canstatt ist(wegen der Haltestelle musste diese deutllich breiter werden)
Im Adressbuch 1997 sind dort 14 Bewohner registriert, in dem von 1980 8 Bewohner, aber Vorsicht: 1980 nur "Haushaltsvorstände" 1997 alle über 23 Jahre.

Dieses Lokal hat sich in den 1990ern verändert: Zuvor eher so was wie eine Trinkhalle, später dann auch ein Treffpunkt für junge Leute, daher war ich auch dort gewesen. In Cannstatt gab es wenige Kneipen für junge erwachsene: Das Klatsch in der Wilhelmstrasse ab den späten 80ern und dann auch noch die Hahnenburg in den 90ern

Das Lokal in Münster ist mir nie bekannt gewesen, also eher kein Lokal für Studenten bzw juge Leute?


Auch nicht ganz zu vergessen: rechts der Steinhaldenstraße, zwischen Oberer Ziegelei und Muckensturm gab es einige Häuser (Heute ist da der Aldi) die zur Ziegelfabik gehörten. Ein Getränkehandel und einige damals schon reichlich heruntergekommene Gebäude. Laut Adressbuch 1980 lebten dort 46 Bewohner, evtl mit viel Fluktuationen. 1997 noch 9 Einträge.

Die Einmündung der Zufahrt zu diesen Gebäuden (Nr 211, a-i) ist vom Tatort (Gemäß St. Nachrichten von 1987 der Weinberg östlich des Verbindungsweges, den Weinberg gibt es heute noch an dieser Stelle) kaum weiter als der Weg hinter der Gaststätte. Dazwischen damals schon verwilderte Gärten. Will sagen: Ein Zugang von dieser Seite zum dem Querweg der Weinbergstaffel wäre evtl auch möglich gewesen, weiß aber nicht, ob die ungepflegten Gartengrundstücke damals durchgängig waren.

Was, wenn doch die Steinhaldenstraße als Heimweg genutz wurde, nicht ganz abwägig, will man doch den dunklen Weinbergweg meiden?

Wahrscheinlich wurde das alles geprüft und ist evtl deshalb ohne Belang?

Gelände und Bewuchs der Umgebung ließen eine Beobachtung seitens des Hauses Nr 189 auf den Weinberg eher nicht zu


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

22.12.2022 um 23:32
Zitat von drdrdrdr schrieb:Besagte Gaststätte gab es 1987 sicher noch, wie schon gesagt wurde: War sie an dem Tag offen? Das kann man sicher nicht mehr nachprüfen...Das Gebäude (Hausnummer 189) war in den Hang gebaut, dahinter der Weg zum Muckensturm. Es gab eine kleine Brücke zwischen ersten Stockwerk und dem Hang, wenige Meter von Weg entfernt, dazwischen Bewuchs, bzw Garten.
Das Gebäude befand sich dort, wo heute die Fahrbahn der Schmidenerstr Richtung Canstatt ist(wegen der Haltestelle musste diese deutllich breiter werden)
Im Adressbuch 1997 sind dort 14 Bewohner registriert, in dem von 1980 8 Bewohner, aber Vorsicht: 1980 nur "Haushaltsvorstände" 1997 alle über 23 Jahre.

Dieses Lokal hat sich in den 1990ern verändert: Zuvor eher so was wie eine Trinkhalle, später dann auch ein Treffpunkt für junge Leute, daher war ich auch dort gewesen. In Cannstatt gab es wenige Kneipen für junge erwachsene: Das Klatsch in der Wilhelmstrasse ab den späten 80ern und dann auch noch die Hahnenburg in den 90ern
Sehr guter Beitrag, Kompliment! Ich wohnte von 1997 bis 2000 in Bad Cannstatt in der Marktstraße, das Cafe Klatsch sagt mir auch noch was...das Kreuz mit dem Namen Anja fiel mir jeden Morgen ins Auge, wenn ich auf dem Weg zur Arbeit nach Fellbach war.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

23.12.2022 um 08:03
@drdr
@Quiron
@Ed_von_Schleck

Danke, das wissen von ortskundigen und zeitzeugen ist wirklich unbezahlbar!

@Quiron @drdr

Stimmt das haus in dem die hahnenburg drin war war natürlich nicht die alte ziegelei. Weiss man etwas über das haus? War das ein ganz normales wohnhaus ? Ich bin über den begriff "haushaltsvorstände" gestolpert... . das mit der brücke zu dem dahinter liegenden garten war mir auch neu.

Bzgl. dem la gatsch hab ich mich nochmals schlau gemacht. Das la gatsch war ziemlich klein, heute ist eine weinstube drin. Die einrichtung war wohl einer disco auf ibiza nachempfunden, etwas grottenartig mit "tropfsteinsäulen". Minitanzfläche, eigentlich vor allem eine bar. Aber jetzt zum publikum. Da muss ich mich auch korrigieren, ich hatte ja von 40jährigen geschrieben und hab mich jetzt nochmal aufklären lassen. Münster war seinererzeit ein sehr junger stadtteil. Durch die boomer generation gab es in den 80ern enorm viele 20er und 30er. Die bevölkerten das la gatsch, es gab sehr viele stammgäste. Und eben leute die wie sibylle in der stadt waren und mit der linie 14 zurück nach münster fahren mussten. Da die letzte strassenbahn damals schon vor 1 uhr in münster war, konnte man noch dorthin und dann heimlaufen. Das la gatsch war also eine kleine dorfdisco in erster linie mit publikum aus dem stadtteil münster. Ich schätze mit 100 gästen war es rappelvoll. Erwähnenswert vielleicht noch, dass schräg gegenüber die polizeiwache war. An der kam sibylle vorbei als sie den steilen weg hochging und der tatort war nur ca. 150m von der polizeiwache entfernt. Weiss da jemand von den einheimischen hier etwas näheres?

@drdr kannst du noch was über das publikum der hahnenburg berichten?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

23.12.2022 um 09:55
Zitat von aliM.aliM. schrieb:Erwähnenswert vielleicht noch, dass schräg gegenüber die polizeiwache war. An der kam sibylle vorbei als sie den steilen weg hochging und der tatort war nur ca. 150m von der polizeiwache entfernt
Auch das ist hochinteressant und wurde hier meines Wissens nie erwähnt.

Wenn wir mal annehmen, daß Sibylles Mörder ein Zufallstäter gewesen sein soll, der ihr entweder entgegen kam , oder sie , z.B. vom LaGatsch aus , verfolgt hat - wie soll das ganze abgelaufen sein?

Er sieht ein Mädchen vorbei gehen , das ihm gefällt , verfolgt es und bringt einen saudummen Anmachspruch .
Sie antwortet was in der Art wie " Ich möchte das nicht" oder " Gehen Sie weg".

Logisch wäre doch ein Spruch seitens des Mannes wie " Ach komm schon" oder " Hab dich nicht so!"

Aber ein Grund, direkt zuzustechen ? Und das 150 m von einer Polizeistation entfernt !!! Zwischen dem Verlassen der Bahn ( 22:25 Uhr) und dem Überfall ( "Schreie" um 22:28 Uhr) lagen ca. 150-200 m Fußweg, aber gerade mal drei Minuten Zeit.

Im Fall Sibylle konnte ich nie so wirklich an die Zufallsbegegnung glauben.
Aber auch nicht an einen Beziehungstäter, der bereits tödliche Wut in sich trug und einen Mord 150 m von einer Polizeistation entfernt geplant hat. Da muß es mMn eine Vorgeschichte und eine extrem schnelle Eskalation gegeben haben.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

23.12.2022 um 12:06
Wer sich das mal bei maps anschauen möchte: das ehemalige la gatsch ist jetzt " weinstube zom bäckadois" . die polizeiwache war m.w. in der jagststrasse 9. der tatort war jagststrasse 17.

Und ja auch hier komisch, dass das nirgends erwähnt wird. Ggf gleiche erklärung wie bei der hahnenburg: zum tatzeitpunkt geschlossen bzw nicht besetzt?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

23.12.2022 um 18:56
@ all
Ich erinnere an meinen Bildbeitrag von 2019, dort habe ich MV's Haus lokalisiert.
Ich musste als Kind ab 89 täglich an dieser besagten Kneipe (ich lief genau den Weg durch den Weinberg) vorbei zur Schule im Sommerrain. Zumindest zu dieser Zeit kann ich mich nicht daran erinnern, dass in dieser Kneipe jemals Betrieb war. Als ich mal vorbei ging, erschreckte mich eine Person die sich im Keller befand, dies habe ich bis heute nie vergessen, ich höre das tiefe "Bu!" noch immer wenn ich daran denke. Meine Vermutung wäre, dass dort kein Kneipenbetrieb mehr war, sondern dass dort nur noch Leute wohnten.
Meine Großeltern kannten die Familie Aichele, jedoch sind beide bereits verstorben und ich kann sie nicht mehr fragen. Sonst wüssten wir längst, was mit der Kneipe war und vielleicht noch ein paar andere Details. Ich ärgere mich immer wieder, dass ich sie nicht zu Lebzeiten dazu gefragt habe...


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

24.12.2022 um 01:16
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Im Fall Sibylle konnte ich nie so wirklich an die Zufallsbegegnung glauben.
Hallo! Das sehe ich genauso, da sind zuviele Details, die gegen eine Zufallstat sprechen, u.a. die extrem kurze Zeitspanne, in der sich Opfer und Täter begegnet sind oder die sehr ruhige Gegend. Eine Person, die bereits total auf 180 and demaßen gewaltbereit ist, direkt einen Mord zu begehen, hätte schon auf dem Weg zur Jagststr. austicken müssen. Nicht erst dort.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Aber auch nicht an einen Beziehungstäter, der bereits tödliche Wut in sich trug und einen Mord 150 m von einer Polizeistation entfernt geplant hat
Ich denke, diese Tat war vorausgeplant, trotz der nahen Polizeiwache. Es ist eine Minderheit von Tätern, aber es gibt Verbrecher, denen die Situation komplett egal ist oder es sogar toll finden, wenn ihr Plan einen gewissen "Thrill" enthält.
Er hat schließlich auf das Opfer gewartet. Ja, es gibt Mitdiskutanten, die den Einwand einbringen, vielleicht hat ein Autofahrer seine Kippen dort entsorgt, aber das wäre ein Wahnsinnszufall, die Straße ist eng und teils stark abschüssig. Ganz sicher nicht die Ecke, wo man als Autofahrer seinen Kippen im Vorbeifahren ausleert.
Dazu kommt die Flucht die Schussengasse runter, was Auswärtigen eher nicht in den Sinn kommt, sondern eher für einen Einheimischen spricht. Ein in Stuttgart Fremder wäre eher die Jagststr. ganz hinunter gerannt, es gibt z.B. in der Nähe des unteren Endes eine VVS-Haltestelle, anstatt in eine Sackgasse rein.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

24.12.2022 um 01:22
Zum Fall Anja:
Das Gebäude mit der Hahnenburg war Luftlinie ca. 75m von der Vergrabungsstätte entfernt. Laufweg ca. 150m.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

24.12.2022 um 09:08
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Ich denke, diese Tat war vorausgeplant, trotz der nahen Polizeiwache.
Ich dachte an für sich eher an jemanden, der sich nicht in direkter Tötungsabsicht dort hingestellt hat, sondern vielleicht sowas wie eine (letzte?) Aussprache suchte.

Er könnte Sibylle, wie einige bereits gemutmaßt hatten, im Musicland begegnet und vorausgefahren sein. Oder sah sie auf der Hinfahrt in die Stadt beim Einstieg in die Bahn und wußte in Kenntnis der Umstände des Mädchens , wann und wo er zu warten hat. (z.B. kehrt wegen der Schule am nächsten Tag nicht allzu spät zurück, welchen Weg nach Hause sie in der Regel nimmt, usw.) .

Wenn er sich wirklich was von einem solchen Gespräch versprochen hatte und bekommt dann unmittelbar, noch bevor er selbst loslegen kann, sowas zu hören wie " Was willst du denn schon wieder, hau ab, ich will nichts von dir" , könnte es zu einem Kurzschluß gekommen sein. Irgendetwas in dieser Art...

Ja, er hatte das Messer schon dabei. Finde ich jetzt aber nicht so ganz außergewöhnlich. Ich kannte einige, die in den frühen Achtzigern Waffen trugen. Nie in der Absicht, jemanden anzugreifen und letztlich auch nicht wegen des Arguments, sich im Bedarfsfall verteidigen zu können. Sondern einfach nur, um den Mädels der Clique ab und zu zu zeigen, welch harter Kerl man doch ist.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Ein in Stuttgart Fremder wäre eher die Jagststr. ganz hinunter gerannt, es gibt z.B. in der Nähe des unteren Endes eine VVS-Haltestelle, anstatt in eine Sackgasse rein.
Wenn ich das richtig auf dem Schirm habe, führt diese Sackgasse zu einer Neckarbrücke, hinter der sich in unmittelbarer Nähe der Weinberg befindet, auf dem die Muckensturm-Siedlung liegt. "Ein Katzensprung", wie mal jemand hier formulierte.

Mir ist sowieso nur ein Fall bekannt, wo eine Zufallsbegegnung inkl. "Anmache" innerhalb kürzester Zeit in einen Mord eskaliert (Hagen, 1979).

Beitrag von JestersTear (Seite 130)

Dieser Täter hat allerdings wenige Monate später schon wieder zugeschlagen und ähnlich grausam seine damalige Lebensgefährtin getötet. Ein Stuttgarter "Zufallstäter" soll dagegen nach dem Mord in Münster für alle Zeiten die Füße still gehalten haben?
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:wenn ihr Plan einen gewissen "Thrill" enthäl
Bevor das wieder auf den vermeintlichen " Thrill-Killer" H.M. rausläuft: der mag ein Sadist sein, über die eigentlichen Motive der beiden ihm nachgewiesenen Morde weiß man aber nichts. Frau H. saß lange mit ihm im Auto, da könnte sich was hochgeschaukelt haben und auch bei Frau J. in Sindelfingen kann der Tat ein Streit vorausgegangen sein.
Zitat von YogiYogi schrieb:Zum Fall Anja:
Das Gebäude mit der Hahnenburg war Luftlinie ca. 75m von der Vergrabungsstätte entfernt. Laufweg ca. 150m.
Auf "Bild 55" werden die Begebenheiten anschaulich dargestellt.

https://www.allmystery.de/bilder/km82480-55

Das Gebäude mit der Hahnenburg ist wohl gar nicht drauf, allerdings hätte ich mich auch sehr gewundert, wenn es da lediglich um 10 Meter gegangen wäre .

Direkt auf dem allerersten Bild im Thread wird mir noch mal bewußt, wie kurz die Entfernung von der Hauptstraße zu den ersten Häusern der Siedlung eigentlich ist. Sicher keine Strecke, die eine Frau gerne im Dunkeln zu Fuß geht, aber m.E. in Kauf nehmen würde, wenn es einen Grund dazu gibt.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

24.12.2022 um 21:40
Hallo allseits!

Ich habe mich die letzten Tage hier eingelesen, muss aber gestehen, dass ich das letzte Drittel eher überflogen habe. Es war bisweilen anstrengend.

Gut finde ich, dass der Fokus jetzt wieder auf den beiden Fällen aus dem Titel liegt.

Ich möchte einfach meine Gedanken zum Fall Anja A. einbringen.

1) Ich erinnere mich noch recht gut an den XY Film. Ich weiß (das sage ich immer wieder), dass diese Filme eben "nur" Filme sind, aber ich denke, dass diese Filme so komprimiert einen Fall darstellen, dass sich die Regisseure im Hinblick auf die Wirkung auf die Zuseher jede Kleinigkeit besonders gut überlegen: Die, die gesagt und gezeigt werden, die, die eben nicht gesagt und gezeigt werden und die, die bewusst geändert werden.
Es fällt z.B. auf, dass es statt der obligatorischen XY-Film-Suppe in diesem Fall zum Abendessen (!) Braten und Spätzle gibt, der Braten sogar mit Orangenscheiben dekoriert. Das nur als Beispiel, was ich meine.

Anja wurde in dem Film als sehr ruhig und zuverlässig dargestellt, allein aus der Darstellung hätte ich sie eher jünger geschätzt. Auch ihre Kleidung ist modisch, aber eher sportlich praktisch (Sweater), der Mantel war damals durchaus in. (Habe damals selbst gelebt). Es wird ein bodenständiges Mädchen gezeigt, das zu einem Brettspielabend geht.
Interessant: Nichts von eingeklebten Albumbildern, 5 Mark oder einem spontanem Aufbruch; schon gar nichts aber von Schwärmereien.

Die Eltern mahnen, dass sie nicht durch den Weinberg heim gehen soll. Hatte sie das denn schon öfter getan? Oder ist die Warnung eher pro forma?

2) Ich finde außerdem den Ablauf so merkwürdig, man bekommt den Eindruck, der/die Täter hätten "Geistesblitze" gehabt, diese aber jeweils nicht zu Ende gedacht.

Die Leiche wird vergraben und das Grab als normales Beet getarnt. Bedacht wird nicht, dass jemandem auffallen könnte, dass das Beet da nicht hingehört. Und es wäre ja auch nach einiger Zeit eingesackt. Zudem wäre es leichter und nicht weniger effektiv gewesen, die Leiche in einem Gebüsch zu verstecken (Wurde aber schon mehrfach hier ziemlich zu Beginn angesprochen. Ich schließe mich dem aber an.) Viel Mühe für den/die Täter ohne viel Vorteil.

Die Kleidung wird verteilt. Dass es ohne die Kleidung länger ein Vermisstenfall geblieben wäre, wurde wohl nicht bedacht. Und dann noch das Zerschneiden. Das muss viel Mühe gemacht haben, hat dem/den Täter/n ja aber auch gar nichts genutzt. Also wozu?

3) Dann finde ich den Fall so unwahrscheinlich (obschon er ja passiert ist!).
Da haben wir z.B. eine gutbürgerliche bis gehobene Wohngegend, eine intakte, gut situierte Familie, eine bodenständige junge Frau, die sich für Brettspielabende und Tanzschule interessiert und einen zwar dunklen Weinbergweg, der aber kurz ist und an dem scheinbar noch nichts passiert ist. Dazu eine Uhrzeit, die noch als Abend durchgeht - also nicht grade das Setting, bei dem man mit so einem Verbrechen rechnen würde. Auch ein Motiv drängt sich einem nicht auf. Vielleicht kamen auch daher die teilweise wilden Spekulationen hier.

So viel erst mal. Vielleicht hat ja jemand ein paar Gedanken dazu...


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

24.12.2022 um 23:42
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Bevor das wieder auf den vermeintlichen " Thrill-Killer" H.M. rausläuft: der mag ein Sadist sein, über die eigentlichen Motive der beiden ihm nachgewiesenen Morde weiß man aber nichts. Frau H. saß lange mit ihm im Auto, da könnte sich was hochgeschaukelt haben und auch bei Frau J. in Sindelfingen kann der Tat ein Streit vorausgegangen sein
Hallo! Den Thrillkiller hatte ich nur als Beispiel für eine Sorte Mörder aufgeführt, denen die "Hindernisse" entlang der Tat eher egal sind und sie dennoch durchführen. Ich glaube nicht wirklich an einen Thrillkiller in den beiden Fällen. Die Tat an Sybille war nahezu definitiv vorausgeplant und auch im Fall Anja sieht es eher nicht nach einem Thrillkiller aus. Alleine schon die von der Idee her interessanten Nachtataktionen, die letztlich aber komplett halbgar durchgeführt wurden.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:2) Ich finde außerdem den Ablauf so merkwürdig, man bekommt den Eindruck, der/die Täter hätten "Geistesblitze" gehabt, diese aber jeweils nicht zu Ende gedacht.
Das sehe ich praktisch genauso und denke, diese Nachtataktionen sind von jemandem aus dem Umfeld durchgeführt worden. Dem reinen Zufallstäter xy, den mit Anja nichts verband außer damals am Weinberg aufeinandergestoßen zu sein, hätte die rasche Auffindung der Leiche völlig egal sein können. Einfach in einem Garten abgelegt, daß es bis zum nächsten Morgen nicht auffällt und fertig. Wer hätte ihn denn einfach mit der Tat in Verbindung bringen können? Niemand.
Diese ganzen Aktionen wie dem Verstecken von Anja, daß einiges an Zeitaufwand erforderte, hätte kein Zufallstäter auf sich genommen. Warum auch, je eher er den Tatort verlassen hätte, desto besser wäre er geschützt gewesen.
Dieses ganze Trara wurde eher deshalb getan, weil man im Umfeld der Aichele steckte und auch Zeit brauchte an den Falschalibis zu stricken.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

25.12.2022 um 00:06
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Dem reinen Zufallstäter xy, den mit Anja nichts verband außer damals am Weinberg aufeinandergestoßen zu sein
Genau. Ich glaube nämlich schon nicht, dass der Weinberg ein idealer Ort für so einen Zufallstäter im Allgemeinen und dann noch unter diesen Umständen ist.

Stellen wir uns einen "Zufallstäter" vor, einen, der eine junge Frau überfallen will. Es ist ein ungemütlicher, stürmischer Märzabend, aber noch keine Nacht. Viele sind daheim, aber genügen Passanten sind noch unterwegs: zu Fuß und an den Stationen der öffentlichen Verkehrsmittel.
Was macht nun der Zufallstäter? Wartet er bis in die späte Nacht? Lauert er in einem dunklen Eingang? Nein, er stellt sich auf einen Fußweg neben eine Schrebergartenanlage, in Rufweite einer Wohnsiedlung, im Ungewissen, ob an dem Abend überhaupt wer die Abkürzung nehmen wird. Und falls es doch einer tut, kann er Pech haben und jemand führt seinen Rottweiler aus - unangenehm.

Das halte ich für unwahrscheinlich. Und das wird dadurch gestützt, dass zuvor und danach ja auch nichts mehr da passiert ist.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Diese ganzen Aktionen wie dem Verstecken von Anja, daß einiges an Zeitaufwand erforderte, hätte kein Zufallstäter auf sich genommen. Warum auch, je eher er den Tatort verlassen hätte, desto besser wäre er geschützt gewesen.
Absolut. Es hätte ihm rein gar nichts gebracht, außer vielleicht durch das Vergraben Spuren zu vernichten. Und nicht mal das ist ihm gelungen (siehe Täter-DNA).
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:auch Zeit brauchte an den Falschalibis zu stricken.
Ja, Zeit wurde gewonnen. Deine Idee klingt schlüssig.

Aber das Motiv, das sehe ich noch nicht.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

25.12.2022 um 01:18
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Genau. Ich glaube nämlich schon nicht, dass der Weinberg ein idealer Ort für so einen Zufallstäter im Allgemeinen und dann noch unter diesen Umständen ist.(...) Das halte ich für unwahrscheinlich. Und das wird dadurch gestützt, dass zuvor und danach ja auch nichts mehr da passiert ist.
Sehe ich genauso. Der Zufallstäter ist zwar nicht ganz aus dem Rennen, aber hochgradig unwahrscheinlich. Im Fall Aichele wäre er ein komplett atypischer Vertreter. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist nahe Null.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Absolut. Es hätte ihm rein gar nichts gebracht, außer vielleicht durch das Vergraben Spuren zu vernichten. Und nicht mal das ist ihm gelungen (siehe Täter-DNA).

Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:
auch Zeit brauchte an den Falschalibis zu stricken.

Ja, Zeit wurde gewonnen. Deine Idee klingt schlüssig.
Aber das Motiv, das sehe ich noch nicht.
Das der Mörder von Anja noch nicht sitzt, liegt auch an diesem Problem des fehlenden Motivs. Oder besser, des uns nicht bekannten Motivs. Könnte man das eingrenzen, wäre man ein großes Stück weiter. Die Möglichkeiten sind derer viele.
Möglichkeit 1, der Jähzornige. Eine Person, die Anja anbaggern wollte, abblitzte und total durchdrehte. Definitiv möglich, aber das Problem hierbei - jemand der dermaßen jähzornig und gewaltbereit ist, bei geringsten Anlässen zu morden, fällt früher oder später wieder auf und kann es kaum vermeiden, daß irgendwann seine DNS in die Datenbank kommt. Bislang gab es auf die Abfragen in den polizeilichen Datenbanken keinen Treffer bezüglich Anjas Mörder.

Möglichkeit 2, ein Rachemord, für was auch immer. Bei dieser Variante könnte es sein, daß Anja nicht das Hauptziel war, sondern schlicht das erste greifbare Ziel der Familie Aichele. Es hätte jedes Mitglied der Familie treffen können, nur hatte sich am Weinberg die erste Gelegenheit ergeben.

Möglichkeit 3, der Eilmord. Aus uns unbekannten Gründen mußte der Mord bis zu einem bestimmten Datum ausgeführt sein, was eine Option wäre, weshalb die Durchführung den Eindruck einer Hals-über-Kopftat macht, man hinterher aber umfangreiche Nachtataktionen durchführte. Zeitdruck als Motiv die Tat bei erster, sich bietender Gelegenheit zu begehen.

Möglichkeit 4, der Verdeckungsmord. Anja könnte etwas gesehen/gehört haben, daß sie besser nicht wahrgenommen hätte. Das müßte ihr nicht einmal bewußt gewesen sein, daß sie brisante Infos aufgeschnappt hatte. Deswegen mußte sie dann sterben als sich eine Gelegenheit bot.

dies sind nur ein paar mögliche Motive, da gibt es noch mehr.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

25.12.2022 um 02:15
wo ist das bild vom "hahnenburg"?


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