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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

3.154 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungelöst, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

25.12.2022 um 04:25
Zitat von locharschlocharsch schrieb:wo ist das bild vom "hahnenburg"?
https://www.allmystery.de/i/82480,1335514820,Alte_Ziegelei.jpg


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

25.12.2022 um 06:07
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Das der Mörder von Anja noch nicht sitzt, liegt auch an diesem Problem des fehlenden Motivs.
Ich denke eher, es liegt daran, dass man dem Täter/den Tätern nichts nachweisen kann. Der eine Kommissar war sich doch sicher, dass er die Täter schon vor sich sitzen hatte.
Wenn die Theorie mit den Jugendlichen, die von ihren Eltern ein Alibi bekommen haben stimmt, dann ist eben nichts zu machen.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

25.12.2022 um 08:42
@Höhenburg

Du liegst m.E. in dem ein oder anderen Punkt richtig, "Rache"-,"Verdeckungsmord" o.ä. ist imo dann aber doch etwas weit hergeholt.
Schließlich hatte sie sich ganz spontan entschieden, an diesem Freitagabend auch ohne ihre Freundin, die sonst immer dabei ist war, noch mal zur Konfi-Gruppe loszuziehen. Eine "mafiaähnliche Struktur" die sie die ganze Zeit beobachtete, um auf den richtigen Zeitpunkt zum "Zuschlagen" zu warten, halte ich dann eher für ...
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Der Zufallstäter ist zwar nicht ganz aus dem Rennen, aber hochgradig unwahrscheinlich. Im Fall Aichele wäre er ein komplett atypischer Vertreter. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist nahe Null.
...Wahrscheinlichkeit gegen "Null" gehend. Wie wollen diese Personen Anja auch in den Weinberg gelockt haben, um ihr Vorhaben umzusetzen?

Wichtig ist vielleicht , den "Zufallstäter" überhaupt mal zu definieren. Diese nächtlichen Aktivitäten wie das Graben machen, wie du hier richtig sagst, für einen ihr unbekannten oder gar ortsfremden Täter keinen Sinn, für keinen KWW und auch keinen HM. Ich selbst glaube weniger an den "positiv Besetzten " oder die beiden Jugendlichen, denen sie in der Bahn oder sogar schon am Kursaal" begegnete, sondern an einen ihr bekannten Täter( (oder Plural, dann gerne auch die beiden Jugendlichen) , denen sie zufällig auf dem Verbindungsweg begegnete. Das eine schließt das andere nicht aus. Wenn du am 24. Dezember beginnst, Weihnachtsgeschenke zu besorgen und triffst im Kaufhaus deine Nachbarin, die ähnlich früh dran ist, war das eine Zufallsbegegnung mit einer dir bekannten Person. Der Grund für diese Annahme folgt anschließend...
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Ich erinnere mich noch recht gut an den XY Film...........
Es wird ein bodenständiges Mädchen gezeigt, das zu einem Brettspielabend geht.
Interessant: Nichts von eingeklebten Albumbildern, 5 Mark oder einem spontanem Aufbruch; schon gar nichts aber von Schwärmereien.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß sowohl die " Tanzschulen-Fotos" wie auch die 5 DM im XY-Film erwähnt werden. Die Schwärmerei dagegen nicht.
Der damals im Studio anwesende verantwortliche Kommissar Kögel sagte rückblickend in einem Interview lange nach seiner Pensionierung, daß "eine Anja Aichele sterben mußte, weil sie sich spontan entschloß, an diesem Freitagabend noch jemanden sehen zu wollen. " (sinngemäß). Wenn ich mich richtig erinnere, im gleichen Interview, wo er meint " den Tätern bereits gegenüber gesessen zu haben". Das wurde schon mehrfach hier verlinkt. Eigentlich war auch immer Konsens, daß diese " fünf DM Schulden" lediglich ein Vorwand gegenüber ihren Eltern waren, an betreffenden Abend noch mal alleine loszuziehen. Das schien der Kommissar genau so zu sehen. Jetzt wird "die Schwärmerei" interessant:
n. Vor drei Tagen hatte sie Geburtstag. Morgen soll Besuch kommen. Sie hat zwei ihrer Freundinnen eingeladen, um zu
feiern. Eine von ihnen hat sie angerufen und erzählt, dass sie ein bisschen verliebt sei.
„Mehr davon am Samstag“, hat sie gesagt
Quelle: https://web.archive.org/web/20120529202352/http://content.stuttgarter-zeitung.de/media_fast/626/wende.pdf

Diese " Verliebtheit" spiel mMm eine durchaus wichtige Rolle, sowohl in Bezug auf die Frage, ob es z.B. nicht doch einen " positiv besetzten" Begleiter gegeben hat. Es gab hier User, die glaubten, daß es z.B. ein Lehrer gewesen sein könnte und ein Motiv dort zu finden sei. Schlielich war sie noch minderjährig und ein älterer Mann könnte was zu verlieren gehabt haben. Man denke z.B. an den (angeblichen " Hallo-Sager) nach der Ankunft der ersten Bahn." Ich persönlich halte nichts von dieser Version, glaube aber, daß die Verliebtheit eine Rolle bei Anjas Verhalten (?) an der "Haltestelle Kursaal" gespielt hat. Sie hat die einfahrende Bahn um 21:15 Uhr (?) offenbar sausen lassen und niemand weiß warum! Die nächste war für 21:28 Uhr (?) angekündigt...

Wenn wir uns noch mal vergegenwärtigen, daß ihr der Einfall mit den " fünf DM Schulden" beim Einkleben der Tanzschul-Fotos in das Album kam und diese " Tanzschule Schicki " nur wenige Minuten Fußweg von der Haltestelle entfernt ist, werde ich auch ohne Ortskenntnisse in Stuttgart hellhörig. Meine Vermutung: sie hat die erste Bahn passieren, weil sie zum Schicki wollte, entweder in der Hoffnung, dort jemanden zu treffen und etwas einzufädeln, oder zumindest um vielleicht noich jemanden kurz zu sehen - und aus der Entfernung "anzuhimmeln" zu können. Solch eine kurze Zufallsbegegnung kann für einen erstmalig verliebten Teenie ein ganzes Wochenende retten. Nach der Ausstrahlung der XY-Sendung 1988 wird in einem hier verlinkten Zeitungsbericht sogar von einer Sichtung Anjas beim Schicki berichtet, obwohl nicht danach gefragt wurde.

Die glaubwürdigsten Berichte über die Ereignisse findet man meines Erachtens in diesen beiden Aufsätzen des Autors Michael Ohnewald. Weil sie lange nach dem Mord offenbar mit direkter Unterstützung von Anjas Mutter erstellt wurden.

http://web.archive.org/web/20120529203308/http://content.stuttgarter-zeitung.de/media_fast/626/mordfaelle.pdf

http://content.stuttgarter-zeitung.de/media_fast/626/wende.pdf

Anja hat nun ein Problem.
In XY wird ( wahrscheinlich fälschlicherweise) von einer verabredeten Heimkehr von 22 Uhr gesprochen . Der verabredetet Zeitpunkt schien aber tatsächlich wesentlich früher gewesen zu sein:

(Zitat) " Es ist das erste Mal,dass Anja ohne ihre Freundin aus der Nachbarschaft zum Treffen der Jugendgruppe
fährt. Sie will um 21.30 Uhr zurück sein"

( Zitat) "Am frühen Abend lässt Anja ihr Album auf dem Tisch liegen und den Kleber offen stehen.
Sie müsse noch schnell in die Luthergemeinde unweit des Cannstatter Kursaals, wo sie sich immer wieder mit ehemaligen Konfirmanden
trifft, sagt sie ihren Eltern. Sie hatte dort vor kurzem Pizza gemacht und Anja will ihren Beitrag für die Zutaten nachreichen. Sie zieht
ihren neuen Mantel an. Den hat sie von der Mutter zum Geburtstag bekommen. In spätestens zwei Stunden will sie zurück sein. "

Verspätungen werden im Hause Aichele offenbar nicht gerne gesehen.

(Zitat) " Langsam schlägt in ihr die Wut auf die verspätete Tochter in blanke Angst um."

Irgendwie verständlich. Heutzutage schreiben die Mädels eben eine Whatsapp, daß es ein paar Minuten später wird und alles ist gut.
Diese Möglichkeit hatte Anja nicht.

Sie kann also frühestens die 21:28 Uhr-Bahn nehmen. Wenige Minuten Fahrtzeit zur "Oberen Ziegelei" und dann noch warten auf den Bus zur Siedlung. Dabei würde sie weitere Minuten verlieren, erst recht, falls der Bus auch noch Verspätung haben sollte. Anschließend die Fahrt um den Weinberg herum hoch in die Siedlung, möglichweise ein weiterer Fußweg von der Bushaltestelle bis nach Hause. Hätte alles in allem , wenn es ganz dumm läuft, eine halbe Stunde Verspätung sein können. Der Verbindungsweg zu Fuß erscheint jetzt verlockend, um einer Ansage zu Hause zu umgehen. Klar wirkt der im Dunklen ein wenig unheimlich, letztlich ist aber jeder einzelne Schritt vertraut. Die Zeitersparnis wäre enorm und der Himmel hängt gerade voller Geigen, was soll in so einer Situation schon passieren? Vielleicht ist sie ja sogar öfters bei Dunkelheit dort hochgelaufen, wenn es gerade erforderlich war.

Sie weiß allerdings nichts von diesen beiden Typen, die offenbar schon kurz vor Ankunft der Bahn um den Aufgang herum Faxen gemacht haben, siehe die Zeugenberichte in der Zeitung unmittelbar nach der Tat....


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

25.12.2022 um 11:04
Hui, es wurde viel geschrieben, dazu noch auf einem qualitativ hohem Niveau, das freut mich sehr.

Zuerst möchte ich mal mit dem Thema "Möglichkeiten" beschäftigen:
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Möglichkeit 1, der Jähzornige. Eine Person, die Anja anbaggern wollte, abblitzte und total durchdrehte. Definitiv möglich, aber das Problem hierbei - jemand der dermaßen jähzornig und gewaltbereit ist, bei geringsten Anlässen zu morden, fällt früher oder später wieder auf und kann es kaum vermeiden, daß irgendwann seine DNS in die Datenbank kommt. Bislang gab es auf die Abfragen in den polizeilichen Datenbanken keinen Treffer bezüglich Anjas Mörder.
---> Ich denke auch, dass jähzornige Täter irgendwann wieder auffallen. Und zum Abblitzen war an dem Abend auch wenig Zeit, sodass es fast zwingend eine Vorgeschichte gegeben haben müsste.

Fazit: Da Anja - unseres Wissens nach - noch nie einen unangenehmen, aufdringlichen Menschen erwähnt hatte, halte ich die Variante für denkbar, aber nicht überzeugend.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Möglichkeit 2, ein Rachemord, für was auch immer. Bei dieser Variante könnte es sein, daß Anja nicht das Hauptziel war, sondern schlicht das erste greifbare Ziel der Familie Aichele. Es hätte jedes Mitglied der Familie treffen können, nur hatte sich am Weinberg die erste Gelegenheit ergeben.
---> Klar muss man darüber nachdenken, aber Rache wofür? Wen haben wir denn da in der engeren Familie: Erst mal das kleine Geschwisterchen, egal ob Bub oder Mädel, das macht keinen Sinn. Anja selber? Sie wird als so bodenständig, gar bieder dargestellt, dass mir nicht einfiele, was sie getan haben könnte, dass sich jemand rächen wollen würde. Die Mutter? Kaum denkbar als brave schwäbische Hausfrau. Für so eine Rache muss ja wirklich etwas "passiert" sein, dass den Täter in den Wahn versetzt hat. Nach unbeabsichtigten Kränkungen wird die Polizei sicher geforscht haben. Und der Vater? Hier im Thread wurde schon einmal überlegt, ob sein Beruf als Architekt der Grund sein könnte. Ein verpfuschtes Haus? Über solche Pläne schauen aber noch mal der Statiker und der Verantwortliche für den Bau. Und selbst wenn es mal passiert wäre: sowas regelt man zivilrechtlich oder über Versicherungen und nicht mit einem Mord.

Fazit: Möglich, aber da müsste die auslösende Kränkung nur im Geist des Täters als solche wahrnehmbar sein.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Möglichkeit 3, der Eilmord. Aus uns unbekannten Gründen mußte der Mord bis zu einem bestimmten Datum ausgeführt sein, was eine Option wäre, weshalb die Durchführung den Eindruck einer Hals-über-Kopftat macht, man hinterher aber umfangreiche Nachtataktionen durchführte. Zeitdruck als Motiv die Tat bei erster, sich bietender Gelegenheit zu begehen.
---> Dann braucht man immer noch ein Motiv für den Mord an sich. Es erklärt nur den ungewöhnlichen Verlauf, nicht aber das eigentliche "Warum".
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Möglichkeit 4, der Verdeckungsmord. Anja könnte etwas gesehen/gehört haben, daß sie besser nicht wahrgenommen hätte. Das müßte ihr nicht einmal bewußt gewesen sein, daß sie brisante Infos aufgeschnappt hatte. Deswegen mußte sie dann sterben als sich eine Gelegenheit bot.
---> Bisher der für mich interessanteste Gedanke. Ich würde aber irgendwelche Lehrer-Liebschaften ausschließen (bevor das wieder anfängt). Gab's in meiner Jugend auch und da hat kein Hahn nach gekräht. Unter der Hand hat's eh jeder gewusst. Es müsste schon etwas wirklich gewichtiges sein. Wo schnappt man sowas auf? Im Gemeindezentrum? Die evangelische Kirche ist nicht grade für Schätze und Ränkeschmieden bekannt. In der Kinderdisco Schiki? Ich glaube, sowas passiert eher in "echten" Discos und hören kann man da wegen dem Lärm ohnehin nichts. Bestenfalls im Schummerlicht sehen. In Schulen passiert meistens auch nichts aufregendes und das Architekturbüro habe ich für mich auch ausgeschlossen.
Es müsste schon etwas bedeutendes und brisantes gewesen sein.

Fazit: Für mich als Möglichkeit glaubhaft. Zumindest, dass der Täter das Wissen in den falschen Ohren als potentielle Gefahr einstufte.


Zuletzt:
Zitat von Ed_von_SchleckEd_von_Schleck schrieb:Ich denke eher, es liegt daran, dass man dem Täter/den Tätern nichts nachweisen kann. Der eine Kommissar war sich doch sicher, dass er die Täter schon vor sich sitzen hatte.
Der Satz fällt doch bei jeder Ermittlung. Er bedeutet nur: Unter all den Verdächtigen war auch der/die eine MAL dabei. Das heißt nicht, dass der Kommissar weiß, WER es ist. Wird übrigens auch gerne als Allgemeinplatz verwendet.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

25.12.2022 um 11:38
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Ed_von_Schleck schrieb:
Ich denke eher, es liegt daran, dass man dem Täter/den Tätern nichts nachweisen kann. Der eine Kommissar war sich doch sicher, dass er die Täter schon vor sich sitzen hatte.
Der Satz fällt doch bei jeder Ermittlung. Er bedeutet nur: Unter all den Verdächtigen war auch der/die eine MAL dabei. Das heißt nicht, dass der Kommissar weiß, WER es ist. Wird übrigens auch gerne als Allgemeinplatz verwendet.
Der Kommissar hat auch nie behauptet zu wissen, wer der Täter ist. Das hat sich irgendwann mal hier in den Köpfen festgesetzt. Hier ist der genaue Wortlaut:
Ich war von Anfang an der Überzeugung, dass wir einen der beiden Täter überprüft haben.
Quelle: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.zwei-polizisten-im-ruhestand-sprechen-ueber-ungeklaerte-morde-aktenzeichen-ungeloest-page2.8047226a-b12e-434c-8adf-5b24244dd4f2.html

Und hier noch mal der erste Teil, ebenfalls vom 24,03.2017, aus dem hervorgeht, daß Kögel ebenfalls glaubte, sie sei noch mal raus, um jemanden zu sehen. Nicht wegen der Brettspiele:
Es gibt Mädchen, die steigen jeden Abend nach der Disco in ein Auto, und ihnen passiert nichts. Und dann geht ein Mädchen wie Anja Aichele einmal allein fort, weil sie an diesem Abend vermutlich noch jemanden sehen will, und wird umgebracht.
Quelle: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.zwei-polizisten-im-ruhestand-sprechen-ueber-ungeklaerte-morde-aktenzeichen-ungeloest-page1.8047226a-b12e-434c-8adf-5b24244dd4f2.html


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

25.12.2022 um 11:55
Hallo auch an dich, @JestersTear

Ich habe mitverfolgt, wie du Seite über Seite diesen Thread etwa im letzten Drittel am Leben gehalten, bzw in vernünftige Bahnen gelenkt hast. Danke dafür.

Nun möchte ich auch auf ein paar deiner Punkte eingehen.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Wie wollen diese Personen Anja auch in den Weinberg gelockt haben, um ihr Vorhaben umzusetzen?
Ich habe ja den Verdacht, dass Anja den Weg oft genug nahm. (Du ziehst dies weiter unten in deinem Post zumindest als gelegentliche Option in Erwägung.) Die Warnung der Eltern im Film wird ja nicht aus dem nichts gekommen sein. In Anjas Alter bin ich durchaus auch durch einen dunkleren Park, da er eine Abkürzung war und dort nie wer herumlungerte.
Ihre Bekräftigung, den Weinbergweg nicht zu nehmen, könnte auch ein typisches "jaja" gewesen sein. Immerhin war dort noch nie was passiert und sicher machten sich die Eltern eher Sorgen, dass man sich den Knöchel verstauchen könnte im Finstern...

Ich denke also, dass ein "Locken" vielleicht gar nicht nötig war.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:für keinen KWW und auch keinen HM.
Himmel Hilf! Als hier plötzlich KWW ins Spiel kam... und den zweiten kenne ich nicht mal. Du schriebst mal so um die Seite 130 herum sinngemäß, dass nun jeder seinen Cold Case mit ihm lösen wolle. Sehe ich auch so. Ein fremder Serienkiller ist natürlich wohlfeiler, als sich mit dem Bösen im eigenen Umfeld auseinander zu setzen.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ich bin mir ziemlich sicher, daß sowohl die " Tanzschulen-Fotos" wie auch die 5 DM im XY-Film erwähnt werden.
Dann muss ich den Film bei Gelegenheit noch mal sehen. Ist ja auch schon etwas her und ich will es dir wohl glauben!

Erinnern kann ich mich eher daran dass zwei mal, nämlich am Esstisch und im Gemeindehaus, mit dem gleichen Wortspiel auf die Hochzeit der Schwester der Freundin eingegangen wurde. Diese Episode grub sich richtig ein, auch bei anderen, sonst wäre in der Umfrage, die es hier mal gab, nicht auch auf den Punkt, ob diese Hochzeit hätte wichtig gewesen sein könne, eingegangen worden.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Eigentlich war auch immer Konsens, daß diese " fünf DM Schulden" lediglich ein Vorwand gegenüber ihren Eltern waren, an betreffenden Abend noch mal alleine loszuziehen. Das schien der Kommissar genau so zu sehen.
Ja, sehe ich auch so. Wusste nur nicht, ob's schon im Film erwähnt wurde oder erst später.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Es gab hier User, die glaubten, daß es z.B. ein Lehrer gewesen sein könnte und ein Motiv dort zu finden sei
Ich habe es in meinem Post hier drüber schon ausgeführt: Sowas gab es damals (und wenn ich den Thread hier lese scheinbar häufiger in den 80ern!) aber ich kann's mir bei Anja nicht vorstellen. Die Leute hätten sich das Maul zerrissen und ich kann mir nicht denken, dass Anja, selbst WENN sie einen Lehrer toll gefunden hätte, da hätte Taten folgen lassen. Dazu war sie viel zu angepasst und wohlerzogen. Allein die Folgen für ihren Vater!
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ich persönlich halte nichts von dieser Version, glaube aber, daß die Verliebtheit eine Rolle bei Anjas Verhalten (?) an der "Haltestelle Kursaal" gespielt hat. Sie hat die einfahrende Bahn um 21:15 Uhr (?) offenbar sausen lassen und niemand weiß warum! Die nächste war für 21:28 Uhr (?) angekündigt...
Genau. Ganz genau.

Ich hab auch schon mal Bahnen sausen lassen. Z.B., weil eine Bahn so überfüllt war, dass ich mir das nicht "geben" wollte. Oder eben, weil ich jemand am Bahnsteig getroffen habe, mit dem ich noch reden wollte. Bei unangenehmen Menschen bin ich einfach schnell am anderen Ende der Bahn eingestiegen und habe mich so gesetzt, dass sie mich nicht sehen.

Da die Bahn um 21:15 wohl nicht aus allen Nähten geplatzt sein dürfte, bleibt als logischster Schluss ein erwünschtes Gespräch (bei einem unerwünschten wäre sie ja grade eingestiegen!)
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Meine Vermutung: sie hat die erste Bahn passieren, weil sie zum Schicki wollte, entweder in der Hoffnung, dort jemanden zu treffen und etwas einzufädeln, oder zumindest um vielleicht noich jemanden kurz zu sehen - und aus der Entfernung "anzuhimmeln" zu können.
Entweder das, oder sogar, noch einfacher, beim Gemeindeabend. Wie groß genau die Gruppe war, wissen wir ja nicht. Oder ob es parallel noch andere Gruppen im Gebäude gab.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Die Zeitersparnis wäre enorm und der Himmel hängt gerade voller Geigen, was soll in so einer Situation schon passieren? Vielleicht ist sie ja sogar öfters bei Dunkelheit dort hochgelaufen, wenn es gerade erforderlich war.

Sie weiß allerdings nichts von diesen beiden Typen, die offenbar schon kurz vor Ankunft der Bahn um den Aufgang herum Faxen gemacht haben, siehe die Zeugenberichte in der Zeitung unmittelbar nach der Tat....
Und das wäre die einfachste und logischste alle Erklärungen. Sie kommt ganz ohne herumreisende Serienkiller oder Verschwörungen aus.

Frage: Kann man sie mit den Gedanken von @Höhenburg kombinieren? Dass es Anwohner waren, die deshalb die Leiche auf die uns bekannte Weise verschwinden lassen mussten? Denn, wie @Höhenburg sinnig ausgeführt hat, macht dieser Teil der Tat wieder keinen Sinn, wenn es "Zufallstäter" gewesen wären (siehe seinen Beitrag).


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

25.12.2022 um 12:28
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Entweder das, oder sogar, noch einfacher, beim Gemeindeabend. Wie groß genau die Gruppe war, wissen wir ja nicht. Oder ob es parallel noch andere Gruppen im Gebäude gab.
Das ist ein interessanter Gedanke und wurde so hier auch noch nicht geäußert.
Dann müsste man mal hinterfragen, wie die Ereignisse an der "Haltestelle Kursaal" dazu passen. Wir wissen, daß sie ein anderer Teilnehmer der Gruppe, der in der Nähe der Haltestelle wohnte, gegen 21 Uhr dort verabschiedet hat.
Noch eine Viertelsunde bis zum Eintreffen der Bahn - warum hat sie die nicht genommen? Ist der vermeintliche " Schwarm", sollte er Teilnehmer einer anderen Gruppe des Jugendzentrums gewesen sein, die später endete, anschließend zur Haltestelle hinzugestoßen und man hat sich "verquatscht" ? Warum hat sich der Junge nie gemeldet, wenn er nichts zu verbergen hatte? Sein Verhalten wäre verdächtig. Fuhren noch Bahnen in andere Richtungen, oder warum stieg man nicht zusammen ein ? Andererseits wird die Polizei alle an diesem Abend anwesenden Personen gecheckt haben. Könnte er trotzdem davongekommen sein? In dem seine Eltern sagten, der sei pünktlich zu Hause gewesen?
Zu viele " If´s" . Das Schicki als Grund, die erste Bahn sausen zu lassen, scheint mir da irgendwie wahrscheinlicher
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Frage: Kann man sie mit den Gedanken von @Höhenburg kombinieren? Dass es Anwohner waren, die deshalb die Leiche auf die uns bekannte Weise verschwinden lassen mussten? Denn, wie @Höhenburg sinnig ausgeführt hat, macht dieser Teil der Tat wieder keinen Sinn, wenn es "Zufallstäter" gewesen wären
Klar, das denkt die Polizei ja auch und ist mit Abstand die logischste Erklärung für das Nachtatverhalten.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Der Kommissar hat auch nie behauptet zu wissen, wer der Täter ist. Das hat sich irgendwann mal hier in den Köpfen festgesetzt. Hier ist der genaue Wortlaut:
Ich war von Anfang an der Überzeugung, dass wir einen der beiden Täter überprüft haben.
Quelle: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.zwei-polizisten-im-ruhestand-sprechen-ueber-ungeklaerte-morde-aktenzeichen-ungeloest-page2.8047226a-b12e-434c-8adf-5b24244dd4f2.html
Bei nochmaliger näherer Betrachtung: wenn er gesagt hätte, er sei der Überzeugung ,daß beide Täter schon überprüft worden sind...
Aber einer? Das hört sich eventuell doch schon etwas konkreter an.


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25.12.2022 um 14:36
Ich komme gebürtig aus Ba-Wü und habe meine Jugend in S-Bahnnähe zu Bad Cannstadt verbracht.
Anja hätte auch eine Schulfreundin sein können. Unsere Eltern waren damals zum Teil schon besorgt, wenn ein Mädel allein im Dunkeln nach 21h unterwegs war. Es war die Zeit als alle XY geschaut hatten und die Anhaltermorde waren damals sehr präsent in den Köpfen. Den Fall von Anja kenne ich, da ich damals selbst XY angeschaut habe, als es lief. Da ich nach der Ausstrahlung nicht schlafen konnte, habe ich danach kein XY mehr geschaut.
Meine Vermutung war schon immer, dass es 2 Jugendliche waren, die Anja in den Weinberg gefolgt sind, vielleicht kannte man sich vom Sehen. Da glaube ich gerne der Zeugin, die diese gehört hat. Und aus anfänglichem Spaß ist was eskaliert.
Vielleicht hat sie geschrien oder mit der Polizei gedroht und bei einem sind die Sicherungen durchgebrannt. Der andere Mittäter hat aus Angst nichts gesagt. Ich bin mir sicher, dass ein Vater half den Totschlag zu verdecken. Deswegen gehe ich davon aus, dass zumindest in einer Familie ein Elternteil und ein Sohn von der Sache wussten. Ich könnte mir vorstellen, dass in dieser Täterfamilie weitere Familienangehörige was ahnen oder ihnen, was aufgefallen ist, was sich nach diesem Ereignis verändert hat. Zumal es in dieser direkten Wohngegend nicht so viele Jugendliche gab, die an diesem Abend spät nach Hause gekommen sind, wahrscheinlich auch verwirrt und durcheinander waren.
Wenn ein Vater seinen Sohn und dessen Zukunft schützt, heißt es nicht automatisch, dass er mit der Sache seinen Frieden geschlossen hat und ich denke, dass das Verhältnis zu diesem Sohn mindestens belastet gewesen sein muss. Das wird nicht spurlos an der Mutter und Ehefrau oder weiteren Familienangehörigen vorbeigegangen sein.
Da ich denke, dass es mindestens 3 Menschen gibt, die von der Tat wissen und ein Umfeld, dass was ahnt, könnte ich mir vorstellen, dass der Fall nur dann gelöst werden könnte, wenn jemand sein Gewissen erleichtern will.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

25.12.2022 um 14:49
Zitat von Ed_von_SchleckEd_von_Schleck schrieb:Ich denke eher, es liegt daran, dass man dem Täter/den Tätern nichts nachweisen kann. Der eine Kommissar war sich doch sicher, dass er die Täter schon vor sich sitzen hatte.
Wenn die Theorie mit den Jugendlichen, die von ihren Eltern ein Alibi bekommen haben stimmt, dann ist eben nichts zu machen.
Das stimmt zwar, aber mein Punkt ist eher, daß ein gesichertes Motiv neue Ansatzpunkte gäbe, die Falschalibis doch zu knacken. Solange das genaue Motiv in der Schwebe ist, kann man nur sagen, daß es höchstwahrscheinlich ein Anwohner (zumindest einer) war. Somit eine amorphe Masse. Wäre das genaue Motiv bekannt, fielen sehr viele mögliche Täter einfach weg und man könnte beginnen, die Alibis der Verbliebenen zu durchlöchern. Was deutlich einfacher geht als einen ganzen Stadtteil durch die Mangel zu drehen.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Du liegst m.E. in dem ein oder anderen Punkt richtig, "Rache"-,"Verdeckungsmord" o.ä. ist imo dann aber doch etwas weit hergeholt.
Schließlich hatte sie sich ganz spontan entschieden, an diesem Freitagabend auch ohne ihre Freundin, die sonst immer dabei ist war, noch mal zur Konfi-Gruppe loszuziehen. Eine "mafiaähnliche Struktur" die sie die ganze Zeit beobachtete, um auf den richtigen Zeitpunkt zum "Zuschlagen" zu warten, halte ich dann eher für ...
Natürlich sind einige der angesprochenen Motive weit hergeholt und eher nicht richtig, man muß sie aber trotzdem auf dem Radar haben, da wir immer noch nicht das genaue Motiv wissen. Ich glaube auch nicht an mafiöse Strukturen, die Anja stets beobachteten, aber die Unterschiede bei der Tatbegehung und dem Nachtatverhalten könnten auch auf ein "Jetzt oder nie" hindeuten.
Das es womöglich keine Eskalation war, sondern die bewußte Entscheidung den Mord jetzt durchzuführen. Die Gelegenheit weniger gut, da aus einer zufälligen Begegnung auf der Steige entstanden, aber zumindest eine Gelegenheit, die so nicht mehr wiedergekommen wäre.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ich selbst glaube weniger an den "positiv Besetzten " oder die beiden Jugendlichen, denen sie in der Bahn oder sogar schon am Kursaal" begegnete, sondern an einen ihr bekannten Täter( (oder Plural, dann gerne auch die beiden Jugendlichen) , denen sie zufällig auf dem Verbindungsweg begegnete. Das eine schließt das andere nicht aus.
Dies halte ich ebenfalls für eine der wahrscheinlichsten Optionen, wie es zu dem Verbrechen gekommen ist.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Eigentlich war auch immer Konsens, daß diese " fünf DM Schulden" lediglich ein Vorwand gegenüber ihren Eltern waren, an betreffenden Abend noch mal alleine loszuziehen. Das schien der Kommissar genau so zu sehen.
Das ist bis heute Konsens. Dafür spricht auch noch der neue Mantel, niemand macht sich schick, wenn es nur um ein kurzes Reinschneien zum Schuldenausgleich geht.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Bisher der für mich interessanteste Gedanke. Ich würde aber irgendwelche Lehrer-Liebschaften ausschließen (bevor das wieder anfängt). Gab's in meiner Jugend auch und da hat kein Hahn nach gekräht. Unter der Hand hat's eh jeder gewusst. .
Sehe ich genauso, kenne das ähnlich, wobei es manchmal auch Überraschungen gab, die erst später herauskamen, weil beide Parteien wirklich gut aufpassten.
Damals wurden solche Liebeleien fast immer hinter den Kulissen geklärt, je nach Situation. In meinem Gymnasium gab es damals auch einen Lehrer, der etwas mit einer Oberstufenschülerin hatte. In dem Fall passierte aus mehreren Gründen nichts, die Zwei sind heute noch zusammen. Offiziell sind die beiden natürlich erst nach der Schule zusammengekommen. :-)
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Es müsste schon etwas wirklich gewichtiges sein. Wo schnappt man sowas auf? Im Gemeindezentrum? Die evangelische Kirche ist nicht grade für Schätze und Ränkeschmieden bekannt. In der Kinderdisco Schiki? Ich glaube, sowas passiert eher in "echten" Discos und hören kann man da wegen dem Lärm ohnehin nichts. Bestenfalls im Schummerlicht sehen. In Schulen passiert meistens auch nichts aufregendes und das Architekturbüro habe ich für mich auch ausgeschlossen.
Es müsste schon etwas bedeutendes und brisantes gewesen sein.
Fazit: Für mich als Möglichkeit glaubhaft. Zumindest, dass der Täter das Wissen in den falschen Ohren als potentielle Gefahr einstufte.
Es muß nichts wirklich Bedeutendes gewesen sein, was Anja beobachtet haben könnte. Solange der Täter dieses Wissen, so banal es vielleicht auch gewesen sein mochte, als brisant einstufte, stellt es ein Motiv dar.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

25.12.2022 um 16:36
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Es muß nichts wirklich Bedeutendes gewesen sein, was Anja beobachtet haben könnte. Solange der Täter dieses Wissen, so banal es vielleicht auch gewesen sein mochte, als brisant einstufte, stellt es ein Motiv dar.
Da würde ich gerne dran bleiben! Einfach, weil ich diese Idee bisher hier nicht ausdiskutiert finde. Sie muss nicht die wahrscheinlichste Theorie sein, aber ich finde sie nicht völlig abwegig.

Wenn es ein einfaches oder problematisches Wohnviertel gewesen wäre, wäre diese Idee für mich direkt raus, denn was soll man da sehen oder hören? Dass der Udo schon die fünfte Packung Kippen gekauft oder der Heinz ne Flasche Fusel gemopst hat?

Hier haben wir aber eine gehobene Klientel die a) Dinge von Interesse sagen oder tun könnte und b) der etwas daran liegen könnte, dass diese Dinge nicht vor ihrer Zeit oder überhaupt publik werden.
Zitat von HerrC.ausM.HerrC.ausM. schrieb:Unsere Eltern waren damals zum Teil schon besorgt, wenn ein Mädel allein im Dunkeln nach 21h unterwegs war.
Herzlich Willkommen hier, ich hab dich hier, denke ich, noch nicht gelesen.
Ja, XY, das war damals noch ganz anders präsent, damals gab es nur die klassischen Programme und wenn XY kam, war das ein Straßenfeger und wurde daheim und bei den Großeltern geschaut. Ich habe mich immer gefragt, wer nach einem oder sogar mehr Jahren noch wissen soll, ob er ein rotes Auto mit folgendem Kennzeichen an der Straßenecke gesehen habe...

Was, wie du richtig schreibst, blieb, war eine stete Warnung aufzupassen, besonders im Dunkeln, selbst, wenn man gar nicht weit ging.
Zitat von HerrC.ausM.HerrC.ausM. schrieb:und bei einem sind die Sicherungen durchgebrannt.
Dazu passt für mich aber nicht die Todesart. Zunächst der Stich - womit? Was hat der gutbürgerliche Jugendliche denn so dabei? Es muss auch in Griffnähe gewesen sein.

Dann das Würgen - das dauert minutenlang. Wie oft habe ich hier schon gelesen, dass viele das unterschätzen, im Film hält man da mal kurz den Hals zu, aber in der Realität hat man sehr lange Zeit sich zu überlegen, ob man das als Täter wirklich will. Da gehören Entschlossenheit, Kraft und Kaltblütigkeit dazu, jedenfalls nach allem, was ich gelesen habe.

Bei "durchgebrannten Sicherungen" denke ich eher an Erschlagen mit einer Limonadenflasche oder einem Feldstein, etwas, das schon vorbei ist, bevor man es realisiert.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

25.12.2022 um 17:46
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Da würde ich gerne dran bleiben! Einfach, weil ich diese Idee bisher hier nicht ausdiskutiert finde. Sie muss nicht die wahrscheinlichste Theorie sein, aber ich finde sie nicht völlig abwegig.
Wenn es ein einfaches oder problematisches Wohnviertel gewesen wäre, wäre diese Idee für mich direkt raus, denn was soll man da sehen oder hören? Dass der Udo schon die fünfte Packung Kippen gekauft oder der Heinz ne Flasche Fusel gemopst hat?

Hier haben wir aber eine gehobene Klientel die a) Dinge von Interesse sagen oder tun könnte und b) der etwas daran liegen könnte, dass diese Dinge nicht vor ihrer Zeit oder überhaupt publik werden.
Ich halte dieses Motiv für eines der am wahrscheinlichsten, denn es trägt dem an den Tag gelegten Tötungswillen und der Tatsache Rechnung, daß der Mörder bis heute gedeckt wird. Denn falls der Täter nicht allein gelebt hat, muß er seiner Familie aufgefallen sein und spätestens als Anjas Tod publik wurde, muß es irgendwo Klick gemacht haben. Trotzdem wird er gedeckt, dies muß einen Grund haben der stärker ist als reine Familienbande.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Dazu passt für mich aber nicht die Todesart. Zunächst der Stich - womit? Was hat der gutbürgerliche Jugendliche denn so dabei? Es muss auch in Griffnähe gewesen sein.
Dann das Würgen - das dauert minutenlang. Wie oft habe ich hier schon gelesen, dass viele das unterschätzen, im Film hält man da mal kurz den Hals zu, aber in der Realität hat man sehr lange Zeit sich zu überlegen, ob man das als Täter wirklich will. Da gehören Entschlossenheit, Kraft und Kaltblütigkeit dazu, jedenfalls nach allem, was ich gelesen habe.
Bei "durchgebrannten Sicherungen" denke ich eher an Erschlagen mit einer Limonadenflasche oder einem Feldstein, etwas, das schon vorbei ist, bevor man es realisiert.
Das sehe ich ähnlich, obwohl es (seltene) Fälle gibt, bei denen der Täter eine relativ langwierige Tötungart wählte. Typisch für solche Totschläge ist allerdings rasches Töten mit einer bereitliegenden Waffe, die nicht selten improvisiert ist, wie eine Flasche, ein Werkzeug oder ein herumliegendes Messer.
Das Anja erwürgt wurde unterstreicht für mich den absoluten Tötungswillen des Täters, es gibt kein unabsichtliches Erwürgen. Wie Du so richtig erwähnst, Erwürgen dauert. Und dies viel länger als es im Film dargestellt wird. Was weiterhin dazukommt, der Täter war bewaffnet, anders ist die bei der Tat zugefügte Stichverletzung nicht erklärbar. Warum hat er Anja nicht erstochen? So brutal es klingen mag, aus Tätersicht ist Erstechen viel schneller und einfacher als ein Opfer zu erwürgen und braucht bedeutend weniger Kraft.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

25.12.2022 um 18:33
@HerrC.ausM.
Das deckt sich mit meinen Gedanken. Kann nur zustimmen.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Dazu passt für mich aber nicht die Todesart. Zunächst der Stich - womit? Was hat der gutbürgerliche Jugendliche denn so dabei? Es muss auch in Griffnähe gewesen sein.

Dann das Würgen - das dauert minutenlang. Wie oft habe ich hier schon gelesen, dass viele das unterschätzen, im Film hält man da mal kurz den Hals zu, aber in der Realität hat man sehr lange Zeit sich zu überlegen, ob man das als Täter wirklich will. Da gehören Entschlossenheit, Kraft und Kaltblütigkeit dazu, jedenfalls nach allem, was ich gelesen habe.

Bei "durchgebrannten Sicherungen" denke ich eher an Erschlagen mit einer Limonadenflasche oder einem Feldstein, etwas, das schon vorbei ist, bevor man es realisiert.
Naja, aber wenn die Stichverletzung schon größeren Schaden angerichtet hat? Ein typisches Schweizer Taschenmesser hatten (und haben) viele dabei...

Für mich wirkte die Kombination aus Stichverletzung und Würgen schon immer irgendwie "unentschlossen" - Himmel, wie soll ich das erklären? Ich hatte immer das Gefühl, dass es eine ganz entsetzliche Situation gab, in der es zur Stichverletzung gekommen war - was keiner (ich gehe von zwei jugendlichen Tätern aus) WIRKLICH gewollt hatte und dass man sie dann gewürgt hat, weil man nicht sicher war, ob sie an der Stichverletzung sterben würde. Womöglich gab es ein kurzes, aber schreckliches Hin und Herr, ob man sie rettet, oder zum Schweigen bringt.
Ein riesiger Fehler wurde begangen, eigentlich fast ein Unfall - aber doch nicht mit Absicht, das sind doch gute Jungs...das Mädchen wird auch nicht mehr lebendig, es war doch auch wenn eher der A schuld und unser B war nur dabei...ist die Rechfertigung auch des erwachsenen Helfers und derer, die was ahnen.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

25.12.2022 um 18:57
Zitat von DuskDusk schrieb:Himmel, wie soll ich das erklären?
Du hast das sehr gut und sehr nachvollziehbar erklärt!

Das einzige, was für mich noch unrund ist, ist die Verwendung des Messers.
Zitat von DuskDusk schrieb:Ein typisches Schweizer Taschenmesser hatten (und haben) viele dabei.
Da hast du natürlich völlig recht, aber man muss das Messer erst mal in die Hand bekommen. Gut, vielleicht hatte es der Täter in der Hosentasche. Aber dann muss er die Klinge aufklappen und das ist, wenn ich mich erinnere, eine absolute Fuddelei. Man muss mit den Fingernägeln in die kleine Rille fassen und dann mit Kraft ziehen. Und das mitten im Kampf?

Hatten Jugendliche damals schon Schnappmesser?

Was war das eigentlich für eine Debatte (recht zu Anfang), ob die Verletzung durch ein Messer oder eben nicht verursacht wurde? Weiß das noch jemand?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

25.12.2022 um 19:15
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Hatten Jugendliche damals schon Schnappme
Also in den frühen 80 zigern hatten vereinzelte Jugendliche Springmesser einstecken.

In meinem Umfeld (ländliche Gegend in Hessen) soweit man das wusste, nur ein relativ geringer Anteil "der Jugendlichen".

Wobei es hier wieder zwei Arten von "Messerträgern" gab. Das einen waren die "Angeber", die dann beim Frühstück Ihr Springmesser, viele hatten bunte Griffschaken und eine erhebliche Klingenlänge, hervor holten und Ihr Brot damit aßen. Dabei gerne bereit waren, das gute Stück den neugierigen Kollegen zu zeigen. In aller Regel ging von denen keinerlei Gefahr aus.

Das andere waren Angehörige einer gewissen Klientel, die Ihre Springmesser eher selten zeigten, dafür zumindest den Eindruck erweckten, bereit zu sein, diese auch in einer Auseinandersetzung zu ziehen. Das kam, laut der damaligen Presse bundesweit auch immer wieder mal vor, aber insgesamt eher selten.

Taschenmesser für das Frühstück hatten damals sehr viele einstecken. Hier natürlich diese Art, bei denen ein Öffnen eine große Fummelei war. Wenn ich mich richtig erinnere gab es damals sogar vereinzelte Mädels, die solche Taschenmesser in Ihrer Tasche mit führten.

Doch würde ich behaupten, dass im Großen und Ganzen von diesen Messerträgern damals keine wirkliche Gefahr ausging.

Soweit ich weis, waren Springmesser damals noch nicht vollständig verboten. Ich meine mich zu erinnern bei Klingenlängen bis 8,5 oder 9,5 cm waren diese auch noch länger erlaubt.

Ob 1983 die längeren, wohl bis zu 15 oder vielleicht sogar 20 cm langen Klappmesser schon verboten waren, oder zu der Zeit erst wurden, ist mir leider nicht mehr geläufig.

Erlaubt waren damals auch noch feststehende Messer, welche am Gürtel getragen werden konnten.

Für alle dieser Messer galt aber damals schon, dass Sie keine zwei geschliffene Seiten ("Schneiden") haben durften.

Butterflynesser (also "Einhandmesser") gab es damals in unserer Gegend noch nicht. Zumindest kam mir damals nie eines zu Gesicht.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

25.12.2022 um 19:48
Ähm...Moment!

Von einem Messer war nie die Rede, nur von einer Stichverletzung. Das kann von einer Nagelschere, Schraubenzieher, Feile bis hin zum Korkenzieher alles gewesen sein. Wenn das eskaliert ist und einer damit (im Affekt) zugestochen hatte, Anja verletzte und die dann irgendwas von " Das erzähle ich deinen Eltern und der Polizei, mit Vorstrafe kannst du dein Harvard-Studium vergessen" o.ä.schrie, würde das den Umstieg auf´s Würgen erklären.

Weil der Korkenzieher ( Beispiel) hier seinen Zweck nicht mehr erfüllt hätte.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

25.12.2022 um 20:28
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Soweit ich weis, waren Springmesser damals noch nicht vollständig verboten.
Springmesser mit einer Klingenlänge bis 8,5 cm sind auch heute nicht verboten. Man darf sie erwerben und besitzen, aber sie fallen unter das "Führverbot" und dürfen nur in einem verschlossenen Behältnis mitgeführt werden.
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Ob 1983 die längeren, wohl bis zu 15 oder vielleicht sogar 20 cm langen Klappmesser schon verboten waren, oder zu der Zeit erst wurden, ist mir leider nicht mehr geläufig.
Klappmesser, sofern es sich nicht um "Einhandmesser" handelt, dürfen frei erworben und mitgeführt werden, und unterliegen auch keiner Begrenzung der Klingenlänge.
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Erlaubt waren damals auch noch feststehende Messer, welche am Gürtel getragen werden konnten.
Die sind immer noch erlaubt, und dürfen bis zu einer Klingenlänge von 12 cm auch am Gürtel getragen werden.
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Butterflynesser (also "Einhandmesser") gab es damals in unserer Gegend noch nicht. Zumindest kam mir damals nie eines zu Gesicht.
Von meinen Bekannten (und ich selber auch) hatten damals viele ein Butterflymesser, weil die Dinger damals halt in Mode kamen. Erwerb, Besitz und das führen war damals ebenfalls erlaubt.


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26.12.2022 um 01:31
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Von einem Messer war nie die Rede, nur von einer Stichverletzung. Das kann von einer Nagelschere, Schraubenzieher, Feile bis hin zum Korkenzieher alles gewesen sein. Wenn das eskaliert ist und einer damit (im Affekt) zugestochen hatte, Anja verletzte und die dann irgendwas von " Das erzähle ich deinen Eltern und der Polizei, mit Vorstrafe kannst du dein Harvard-Studium vergessen" o.ä.schrie, würde das den Umstieg auf´s Würgen erklären.
Weil der Korkenzieher ( Beispiel) hier seinen Zweck nicht mehr erfüllt hätte.
Das ist zwar eine Möglichkeit, aber eine sehr seltene. Eine Eskalation dieser Art führt meist zum "Nadelkisseneffekt". Ein wildes Einstechen auf das arme Opfer. Mit bloßen Händen Erwürgen ist selten und der "Umstieg" auf diese Mordart noch seltener.
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Also in den frühen 80 zigern hatten vereinzelte Jugendliche Springmesser einstecken.
In meinem Umfeld (ländliche Gegend in Hessen) soweit man das wusste, nur ein relativ geringer Anteil "der Jugendlichen". (...)Butterflynesser (also "Einhandmesser") gab es damals in unserer Gegend noch nicht.
Da sieht man regionale Unterschiede. Als bei uns die große Messerwelle in den Achtzigern durchrollte, waren die Butterflymesser in allen Varianten durchaus verbreitet, da Mode, aber dennoch eine Minderheit. Liegt vielleicht daran, daß es in unserer Region Militärstandorte und relativ viel Jagd gibt, aber die Mehrheit von uns (damals) Jugendlichen besaß Funktionsmesser, z.B. Fahrtenmesser, BW-stumpf (wobei der Spitzname hauptsächlich von Billigimitaten stammt oder Leute sich abgenutzte Originale andrehen ließen), Überlebensmesser, Higo (selten, da damals teurer als heute), Jagdmesser und praktische Taschenmesser. Da waren garnicht so wenige Mädels drunter, die auch solche Messer in ihren Taschen und Ranzen dabei hatten.
War aber eben eine Mode, dieser "Messerhöchststand" flaute auch wieder ab.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

26.12.2022 um 04:40
Zitat von KuMa99KuMa99 schrieb:wo ist das bild vom "hahnenburg"?
https://www.allmystery.de/i/82480,1335514820,Alte_Ziegelei.jpg
Wann genau wurde das denn nun geschlossen/abgerissen?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

26.12.2022 um 04:57
Zitat von locharschlocharsch schrieb:Wann genau wurde das denn nun geschlossen/abgerissen?
Das ist wohl nicht so genau bekannt.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

26.12.2022 um 09:33
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Mit bloßen Händen Erwürgen ist selten
Das ist mir gar nicht so bewusst. Bliebe aber als letzte Option, wenn kein anderes Tötungswerkzeug zur Verfügung steht. Wie gesagt, von einem Messer war nie die Rede. Ich kann mich auch nicht erinnern, daß die Körperregion erwähnt wurde, in die zugestochen wurde. Vielleicht werden Instrument und Lokalisation des Stichs als Täterwissen zurückgehalten. Der von mir als Beispiel erwähnte "Korkenzieher" war jetzt auch nicht so ganz zufällig , weil mal irgend jemand postete, daß es auf der anderen Seite der Schmidener Str. in unmittelbarer Nähe zur Bushaltestelle einen PLUS-Supermarkt gab. Die von den Zeugen beobachteten "sich auffällig verhaltenden Jugendlichen" hätten sich da z.B. mit Spirituosen eingedeckt haben können, um für den Abend in der Stadt vorzuglühen. Kurz bevor Anja in sie hineinlief....
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Eine Eskalation dieser Art führt meist zum "Nadelkisseneffekt".Ein wildes Einstechen auf das arme Opfer.........und der "Umstieg" auf diese Mordart noch seltener.
Ich wollte damit auch weniger ausdrücken, daß mitten im Mordvorgang die Tötungsart gewechselt worden sein könnte. Ein Streit ,worum auch immer, wird so aus dem Ruder gelaufen sein, daß einer der Täter Anja zunächst nur verletzten wollte. Hätte er nichts in der Tasche gehabt, wäre vielleicht statt eines Stichs zugeschlagen worden. Anschließend droht die verletzte Anja mit Konsequenzen . Brachte hier das "Vorstrafen/Harvard"-Beispiel, oder, zwei Stufen weniger dick aufgetragen, sie droht ihm, seinen Eltern von diesem Angriff zu erzählen und ihm schwant, daß Papi anschließend endgültig den Geldhahn zudreht, weil Sohnemann nicht zum ersten mal über die Stränge schlägt. So entsteht in ihm der Entschluß, daß das Mädchen "weg" muß.
Zitat von Ed_von_SchleckEd_von_Schleck schrieb:locharsch schrieb:
Wann genau wurde das denn nun geschlossen/abgerissen?
Das ist wohl nicht so genau bekannt.
Mehrfach wurde erwähnt, daß das Gebäude letztlich "so um die Jahrtausendwende der U-Bahn zum Opfer fiel". Die User der ersten Jahre waren sich wohl uniso sicher, daß 1987 kein Gaststättenbetrieb herrschte. Seit einigen Wochen melden sich dagegen Leute, die meinten, daß entweder Bekannte oder sogar sie selbst in den Neunzigern in der Gaststätte waren. Adress-bzw. Telefonbücher aus der Zeit scheinen das auch herzugeben. @AliceP. sagte nun kürzlich, daß um 1987 dort zwar Leute gewohnt haben müssten, aber kein Kneipenbetrieb stattfand.

Ich drehe das für nun mich so, daß diese Transformation der altbackenen 60er/70er-Kneipe mit altem Publikum hin zur auch für Jüngere interessanten Location in den 90ern vielleicht einen Umbau oder Besitzerwechsel zur Folge hatte und deshalb in den 80ern tatsächlich einige Jahre nichts lief. So könnte man erklären, warum die Gaststätte im Zusammenhang mit dem Mord an Anja nie erwähnt wurde.


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