Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987
20.01.2013 um 02:53Hallo zusammen!
behaupten, und falls das so aufgefaßt worden ist, bitte ich, das
Mißverständnis zu entschuldigen. Soweit ich die Berichterstattung
überblicke, kann nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden, daß die
Tat sogar von einem völlig Ortsfremden begangen wurde, aber u.a. die
Örtlichkeiten legen eher das Gegenteil nahe. Laß mich meine zwei
Punkte zu Ortskenntnis und Ortsbezug daher nochmal wie folgt
zusammenfassen:
(1) Berichterstattung und Örtlichkeiten lassen den Schluß zu, daß die
Täter über eine beträchtliche Ortskenntnis verfügen, die man nicht
erlangt, indem man den Weg durch den Weinberg nur sehr vereinzelt oder
gar überhaupt nicht benutzt.
(2) Wer diesen Weg aber schon mehrfach benutzt hat, muß ihn nicht nur
kennen, sondern hatte - höchst wahrscheinlich - auch einen guten Grund
für seine Benutzung, und da der Weg ausschließlich auf den Muckensturm
ausgerichtet ist, hat dieser Grund - immer noch wahrscheinlich - auch
etwas mit dem Muckensturm zu tun.
Wäre die Tat z.B. an der Steinhaldenstraße begangen worden, etwa auf
dem Gelände der Ziegelei, wo man das Foto gefunden hat, könnte man
m.E. nur noch bedingt von Ortskenntnis eines Täters reden und von
Ortsbezug zum Muckensturm überhaupt nicht mehr. Dies liegt im
wesentlichen daran, daß man über die Steinhaldenstraße auch andere
Ziele als den Muckensturm erreichen kann und sie nicht nur zu Fuß und
mit Sicherheit auch von etlichen Nicht-Ortskundigen benutzt wird.
d.h. daß Du dort ortskundig bist, oder weißt Du lediglich von
ihrer Existenz? Unter Ortskenntnis würde ich mehr verstehen, als von
einem Weg nur aus dem Stadtplan zu wissen oder ihn nur ein einziges
Mal beschritten zu haben, aber darüber kann man sicherlich streiten.
etwas überspitzt zu fragen: Wie oft hast Du Dich als Jugendlicher
allein in einen Stadtteil begeben, zu dem Du keinerlei Bezug hast, um
dort die Schleichwege zu erkunden? Was ich damit sagen will: Natürlich
streifen junge Leute, wie Du sagst, durch die Gegend und erlangen
dabei auch entsprechende Ortskenntnis, aber typischerweise - zumindest
ist das meine Lebenserfahrung - tut man das in seinem eigenen
Wohnumfeld oder dem der Bekannten oder an Orten, zu denen man einen
sonstigen Bezug hat. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber diese sind nach
meiner Einschätzung vergleichsweise selten, und das ist hier
der Punkt. Auch darüber läßt sich sicherlich vortrefflich streiten.
Anja doch mit einen Kfz mitgenommen haben - wofür sich in der gesamten
Berichterstattung kein direkter Hinweis findet - hätte er sich weder
an der einen noch an der anderen Haltestelle für gewöhnlich aufhalten
müssen. Selbst ein Täter ohne Kfz könnte Anja noch bei der Haltestelle
"Obere Ziegelei" begegnet sein, ohne daß er dort jemals Straßenbahn
oder Bus benutzt hätte. M.a.W.: Keine der beiden Haltestellen muß beim
Aufeinandertreffen von Anja und einem Täter eine Rolle gespielt haben.
und die Berichterstattung legen beides - Ortskenntnis und Ortsbezug -
nahe oder widersprechen dem zumindest nicht. Ebenso ist naheliegend,
daß sich wenigstens an einer der beiden Haltestellen und ggf. in der
Straßenbahn etwas Relevantes zugetragen hat, obwohl auch das nicht mit
letzter Sicherheit feststeht. Wirklich zwingend ist nach den bekannten
Informationen nichts von alldem.
Grüße
Positronium
Forseti70 am 19.01.2013 um 11:01:Daß Ortskenntnis und Ortsbezug zwingend sind, wollte ich nicht
Jemand der Anja begleitet hat (wir kommen mit Dir damit du nicht
alleine bist) oder der Anja gefolgt ist (ach da geht sie ja alleine
den Berg hoch) muss den Weg nicht zwingend kennen, schon gar nicht
aber am Muckensturm in irgendeiner Weise zu tun haben.
behaupten, und falls das so aufgefaßt worden ist, bitte ich, das
Mißverständnis zu entschuldigen. Soweit ich die Berichterstattung
überblicke, kann nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden, daß die
Tat sogar von einem völlig Ortsfremden begangen wurde, aber u.a. die
Örtlichkeiten legen eher das Gegenteil nahe. Laß mich meine zwei
Punkte zu Ortskenntnis und Ortsbezug daher nochmal wie folgt
zusammenfassen:
(1) Berichterstattung und Örtlichkeiten lassen den Schluß zu, daß die
Täter über eine beträchtliche Ortskenntnis verfügen, die man nicht
erlangt, indem man den Weg durch den Weinberg nur sehr vereinzelt oder
gar überhaupt nicht benutzt.
(2) Wer diesen Weg aber schon mehrfach benutzt hat, muß ihn nicht nur
kennen, sondern hatte - höchst wahrscheinlich - auch einen guten Grund
für seine Benutzung, und da der Weg ausschließlich auf den Muckensturm
ausgerichtet ist, hat dieser Grund - immer noch wahrscheinlich - auch
etwas mit dem Muckensturm zu tun.
Wäre die Tat z.B. an der Steinhaldenstraße begangen worden, etwa auf
dem Gelände der Ziegelei, wo man das Foto gefunden hat, könnte man
m.E. nur noch bedingt von Ortskenntnis eines Täters reden und von
Ortsbezug zum Muckensturm überhaupt nicht mehr. Dies liegt im
wesentlichen daran, daß man über die Steinhaldenstraße auch andere
Ziele als den Muckensturm erreichen kann und sie nicht nur zu Fuß und
mit Sicherheit auch von etlichen Nicht-Ortskundigen benutzt wird.
Forseti70 am 19.01.2013 um 11:01:Würdest Du dann behaupten, daß Du diese Wege wirklich kennst,
Ich kenne auch viele Wege in unserem Ort, die ich aber nie betreten
habe und an deren Ende ich auch noch nie war.
d.h. daß Du dort ortskundig bist, oder weißt Du lediglich von
ihrer Existenz? Unter Ortskenntnis würde ich mehr verstehen, als von
einem Weg nur aus dem Stadtplan zu wissen oder ihn nur ein einziges
Mal beschritten zu haben, aber darüber kann man sicherlich streiten.
Forseti70 am 19.01.2013 um 11:01:Hatte auch KEINER von Deinen Freunden einen solchen Bezug, oder um
Ich kenne auch viele Wege die ich als Jugendlicher schon gegangen bin,
einfach so mit anderen Freunden - OHNE dass ich einen Bezug zum
Zielort hatte. Jugendliche streifen auch gerne mal durch die Gegend.
etwas überspitzt zu fragen: Wie oft hast Du Dich als Jugendlicher
allein in einen Stadtteil begeben, zu dem Du keinerlei Bezug hast, um
dort die Schleichwege zu erkunden? Was ich damit sagen will: Natürlich
streifen junge Leute, wie Du sagst, durch die Gegend und erlangen
dabei auch entsprechende Ortskenntnis, aber typischerweise - zumindest
ist das meine Lebenserfahrung - tut man das in seinem eigenen
Wohnumfeld oder dem der Bekannten oder an Orten, zu denen man einen
sonstigen Bezug hat. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber diese sind nach
meiner Einschätzung vergleichsweise selten, und das ist hier
der Punkt. Auch darüber läßt sich sicherlich vortrefflich streiten.
Forseti70 am 19.01.2013 um 11:01:Das erscheint mir wiederum nicht zwingend zu sein. Sollte ein Täter
Es ist aber zwingend, dass der Täter die Haltestelle kannte (wenn auch
nur um dort umzusteigen), zumindest die erste Haltestelle (Einstieg
wenn wir das ominöse "Hallo" mal dem Täter zuordnen. Denn es ist ja
immer noch nicht geklärt ob Anja die letzte Bahn genommen hat (!). Und
vermutlich kkannten die Täter auch die Endstation (alte Ziegelei).
Anja doch mit einen Kfz mitgenommen haben - wofür sich in der gesamten
Berichterstattung kein direkter Hinweis findet - hätte er sich weder
an der einen noch an der anderen Haltestelle für gewöhnlich aufhalten
müssen. Selbst ein Täter ohne Kfz könnte Anja noch bei der Haltestelle
"Obere Ziegelei" begegnet sein, ohne daß er dort jemals Straßenbahn
oder Bus benutzt hätte. M.a.W.: Keine der beiden Haltestellen muß beim
Aufeinandertreffen von Anja und einem Täter eine Rolle gespielt haben.
Forseti70 am 19.01.2013 um 11:01:Wie gesagt wollte ich das auch nicht behaupten, aber die Örtlichkeiten
Natürlich ist es möglich und sogar wahrscheinlich, dass der Täter den
Weg kennt und vielleicht auch einen Bezug um Muckensturm hat. Es ist
aber in keinster Weise zwingend.
und die Berichterstattung legen beides - Ortskenntnis und Ortsbezug -
nahe oder widersprechen dem zumindest nicht. Ebenso ist naheliegend,
daß sich wenigstens an einer der beiden Haltestellen und ggf. in der
Straßenbahn etwas Relevantes zugetragen hat, obwohl auch das nicht mit
letzter Sicherheit feststeht. Wirklich zwingend ist nach den bekannten
Informationen nichts von alldem.
Grüße
Positronium