MUCKENSTURM schrieb am 15.07.2020:Nein Täter sassen bereits in der Bahn. Der Mord war nicht geplant. Es wurde ihr angeboten durch den Weinberg zugehen. Diese Täter hatten Ortskernkennisse. Sie hatten den gleichen Nachhauseweg. Im Weinberg erst merkte Anja dass die Täter etwas anderes vorhanden.
Da diese beiden Fälle mittlerweile schon "Thread-übergreifend" diskutiert werden und ab und zu neuere User mit Interesse auftauchen, möchte ich gerne zusammenfassend noch mal meine persönliche Sicht auf den "Weinberg-Mord" kundtun.
Ich weiß, in welche Richtungen die Ermittlungen seinerzeit gingen und kenne auch die Aussagen der OFA.
Ich bin weder schlauer als die Polizei noch schlauer als die Fallanalytiker.
Nach den wirklich intensiven Diskussionen hier über ein halbes Jahr, in der ich meine Sicht der Dinge mehrfach verändern mußte und mit den mir zur Verfügung stehenden, begrenzten Informationen kommen für mich die folgenden Abläufe in Frage.
Die sind spekulativ und ohne Anspruch, der Wahrheit irgendwie nahe zu kommen:
Anja hatte einer Freundin kundgetan,(zum ersten mal?) ein bißchen verliebt zu sein und wollte näheres an der geplanten Nachfeier ihres Geburtstags erzählen.
Ich vermute, daß dieser "Schwarm" irgendwas mit der Tanzschule zu tun hatte, die, wenn ich das richtig verstanden habe, nicht weit von der Haltestelle " Kursaal" liegt, wo Anja zuletzt gesichtet wurde.
Beim Einkleben von Fotos des " Tanzkurses" wird ihr bewußt, daß an diesem Abend eventuell die Möglichkeit besteht, den jungen Mann in der dortigen, freitäglichen " Disco" zu sehen.
Vielleicht für ein Viertelstündchen "quality time", evtl. für 10minütiges "Anschmachten aus der Distanz", möglicherweise wußte der Junge noch nicht mal was von seinem Glück.
Sie nennt den Vorwand der " 5 DM Schulden", um sich an dem Abend entgegen ihrer Gewohnheiten auch ohne die Freundin auf den Weg zur Konfi-Gruppe zu machen.
Sie sitzt dort brav ihre zwei Stunden (?) ab und macht sich, direkt nach dem sie gegen 21 Uhr zur Haltestelle begleitet wurde, auf den Weg Richtung " Schicki".
Sie kalkuliert, daß sie Verspätung haben wird, wenn sie die erste Bahn sausen läßt , was Beunruhigung ihrer Eltern und vielleicht sogar ein klein bißchen Ärger bedeuten könnte, die Verspätung aber mit dem Gang durch den ihr vertrauten Verbindungsweg gemildert werden kann.
Meine Vermutung ist aber auch, daß der betreffende junge Mann an diesem Abend gar nicht in der Disco war, sondern andere Pläne hatte.
Deswegen hat er sich nie bei der Polizei gemeldet.
Anja fährt in der zweiten Bahn nicht gerade bester Stimmung nach Hause.
Ein Treffen kam nicht zustande und verspätet ist sie auch.
Auf dem Verbindungsweg trifft sie zufällig auf ihre(n) Mörder.
Evtl. kam es zu einer ( wie wir es heute nennen würden) Anmache, auf die Anja in ihrer schlechten Laune mit etwas reagierte, was aus Sicht der oder des Täter(s) gar nicht ging, es kam zur Eskalation.
Möglicherweise waren es die beiden vom Kommissar vermuteten jungen Männer und die weiteren Abläufe mit erwachsenem Helfer fanden genauso wie beschrieben statt.
Evtl. hatte einer der beiden auch was mit dem Mord an Sybille vier Jahre zuvor zu tun, was ich zwar weiter für nicht unbedingt wahrscheinlich, aber auch nicht für widerlegt halte.