metalbabe schrieb:So hat er es in dem Interweiew erzählt.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht, alles was MS in dem SAT.1 Interview erzählt hat in Form einer Audiodeskription zusammen zu schreiben. In Klammern sind von mir gemachte Erläuterungen, die den Sinnzusammenhang erhellen. Evtl. könnte das jemand, der die Sendung auch aufgenommen hat, nochmal gegenprüfen.
Aussagen von MS aus dem Interview mit Ch. Lemmer im Sommer 2020 in der SAT.1-Doku
"Mordfall Peggy - Der Täter ist noch unter uns" ausgestrahlt am 25.10.2020
1:20:00
Also persönlich habe ich sie (Peggy) überhaupt nicht gekannt. Vielleicht, dass man sie mal mit anderen Kinder laufen gesehen hat.
Aber persönlich habe ich keine Verbindung gehabt. Und dass es die Peggy ist, habe ich eigentlich erst mitbekommen,
als es in der Zeitung stand, dass sie gesucht wurde.
1:21:00
An diesem Tag (dem 7. Mai, habe ich) überhaupt nichts (mitbekommen). Es war ein Tag wie jeder andere.
Das weiß ich überhaupt nicht (wie der Ulvi drauf kam, mich zu benennen). Ich meine, ich konnte mir nicht vorstellen, warum er gerade mich benennt. Beziehungsweise hat er ja viele genannt. Warum grade ich darunter bin?
Aber gut, er spricht halt die Namen aus, die er kennt.
1:22:00
Die Polizei war schon bei mir in der gleichen Woche des Verschwindens von Peggy. Nachdem im Umfeld alles durchsucht worden ist, ist damals mein Haus, was noch eine Baustelle war, durchsucht worden. Mit Spürhunden auch. Ich hatte das Auto vor der Tür stehen,
da waren auch Spürhunde drin. Also schon in der gleichen Woche, in der sie verschwunden ist, war das schon
1:23:00
Im September (2018 war das), der Tag, an dem sie (die Polizei) wieder in mein Leben getreten sind und haben mein Leben durchkämmt. Es war ein schöner Tag. Ich hatte Feldarbeit gehabt und wollte noch mit meiner Frau gemeinsam frühstücken.
Ich bin dann in Marktleuthen zum Bäcker gefahren und wollte eben Semmeln für das Frühstück mitnehmen und dann war auf einmal als ich vom Bäcker raus bin, eine Polizeistreife dagestanden.
Die haben sofort angefangen, ihre Indizien, die sie aufgebracht haben, mir vorzuhalten und dass sie
halt der Meinung sind, dass ich mit dem Mord zu tun habe. Also ich bin direkt beschuldigt worden, den Mord begangen zu haben.
1:24:30
Also über zehn Stunden war die Vernehmung. Ja, ich habe die ganze Zeit gesagt, dass ich damit nichts zu tun habe, aber die haben mich dann halt auch eingeschüchtert und haben gesagt, dass Hundertschaften der Polizei warten würden, um meine Arbeitsstelle und bei meinen Eltern noch die Räumlichkeiten zu durchsuchen, bei meinen Schwiegereltern im Haus alles zu durchsuchen,
den Bauernhof zu durchsuchen. Das hat mir Angst gemacht wieder, ich meine, wenn die jetzt mit der Polizei in meine Firma einmarschieren, ich meine, das wäre "Kündigung sofort", mit der Rufschädigung, die nachkommt und alles.
1:26:00
Das (mit dem Pflichtverteidiger) war mir aber auch irgendwie suspekt, weil ich gedacht habe, die arbeiten sowieso dann mit der Polizei zusammen. Ich wusste überhaupt nicht, was ich machen soll, oder wie ich mich zur Wehr setzen soll oder was ich dazu sagen soll.
Ich habe einfach überhaupt nichts gesagt im ersten Moment. Ein völliges Gefühl der Hilflosigkeit, dann verhaftet zu werden oder dann mein Leben vor dem Ruin zu sehen, dass die Arbeitsstelle weg ist, ich kann meine Familie nicht mehr ernähren. Und das sind lauter so Faktoren, die da..., das sind Sekunden, in denen alles durch den Kopf schießt in dem Moment. Das zerstört einfach von jetzt auf gleich alles.
1:27:00
Der (Staatsanwalt) hat dann schon gesagt, dass es nicht unbedingt Mord sein muss, dass es halt eventuell auch die Verbringung der Leiche oder sonst was auch sein könnte. Also man hat mich auf jeden Fall mit der Sache in Verbindung bringen wollen.
Darauf ist das Gespräch schon hinaus gegangen, aber es hätte jetzt nicht unbedingt ein Mord sein müssen. Also es gab da schon mehrere Varianten von Seiten der Staatsanwaltschaft.
1:28:45
Dann habe ich halt irgendeine Geschichte erzählt. Ja, ich habe das schon gesagt, ich habe damit nichts zu tun. Ich habe das Mädchen in meinem Leben noch nie angelangt. Ich habe mit ihr auch noch nie etwas zu tun gehabt. Und dann sind sie natürlich auch wieder
aufgefahren und haben mir wieder die Blätter da hingeschmissen, mit den Indizien, die sie da hätten und ja und wir bringen Sie zwingend damit in Verbindung, Sie müssen damit etwas zu tun haben und nur Sie wissen das. Die ganze Zeit ist mir das wieder und wieder vorgehalten worden und irgendwann habe ich halt dann im Endeffekt nachgegeben und habe angefangen, eine Geschichte zu erzählen.
1:30:00
Ich habe zu denen in die Kamera gesagt, ich kann euch doch nicht irgendeine Geschichte erzählen, jetzt hören wir mal auf mit dem Verhör, ich kann nicht weiter erzählen. Das ist eine Geschichte, das stimmt nicht, was ich euch erzählt habe.
1:31:20
Obwohl das von Anfang an ja nur aufgestellte Theorie ist, die die Staatsanwaltschaft verfolgt, das ist eine aufgestellte Theorie. Das ist einfach nur Überprüfen, ob das stimmen könnte und es hat sich bis heute nichts bewiesen, dass da irgendwas an der Sache überhaupt wahr ist.
1:34:20
Der Druck ist weg, dass da wieder was kommen könnte. Man fühlt sich wieder frei, man kann wieder ganz anders durchschnaufen. Das ist einfach ein befreiendes Gefühl, dass einfach ... der Druck ist weg. Der Grauschleier, der verschwindet.
Man kann wieder mit ganz anderen Sachen in die Zukunft schauen.
Das war eigentlich bisher immer so, dass alle Zukunftsgedanken niedergeschlagen worden sind von dem grauen Schleier, der über einem hängt und das wird sich vielleicht in der nächsten Zeit auch wieder bessern. Naja, man hofft natürlich schon, dass sich jetzt da einiges klärt und man wieder in die Gemeinschaft integriert wird, dass die Leute sehen, dass ich nichts
damit zu tun habe.
Es stimmt also, @metallbabe, er hat tatsächlich in dem Interview gesagt, dass er schon
während seiner Aussage den Ermittlern sagte, dass es eine Geschichte ist, die er erzählt hat. Ob das natürlich wiederum den Tatsachen entspricht, kann eigentlich nur die Videoaufzeichnung klären.