Peggy Knobloch
09.01.2021 um 14:34jaska schrieb:Dass das hier so gar nicht aufgegriffen wird????@jaska
Unverständlich.
Minutenlange Ausschnitte aus einem Tatrekonstruktionsvideo! Das wurde hier immer gewünscht. Und nun? Schaut es sich keiner an oder ist das nicht erwähnenswert?
Ist vielleicht wie die Überforderung eines Kindes bei zu vielen Weihnachtsgeschenken :)
Doch, doch, doch, aber lass erst mal durchschnaufen ;) war ja dementsprechend auch schon spät gestern. Außerdem denke ich, wurde allein während der Sat1 Doku von Lemmer deutlich mehr diskutiert, weil es da einfach viel reißerische Hetze und verdrehte Aussagen aufkamen.
So meine Gedanken dazu: (man sehe mir bitte nach, daß ich vielleicht auch noch etwas "unsortiert" bin)
Außerordentlich gut gemacht
Kein lautes Geschwafel "die Peggy war immer...", "die Mutter hat sich nicht gekümmert"....."ich glaube Peggy hat"....."es hat so gewirkt/ausgesehen".... "ich hab se ja nicht gekannt, weiß aber ganz genau, da hat daheim was nicht gestimmt"
Sondern geradlinig und "leise" erzählt und zwar das was wirklich so auch bekannt war. Bzw. wie z.B Herr Lapp in seinen Erzählungen dazu sagte, daß er gewisse Dinge (z.B daß Peggy öfter mal verschlafen hat bzw schlecht aus den Federn kam) ihm so erzählt wurden. Ich finde sowas klingt gleich ganz anders wie bei der anderen Doku: "Peggy wurde öfter ohne Frühstück in die Schule geschickt und kam auch selten pünktlich in den Unterricht"
Ich fand es sehr gut, verschiedene Jounalisten und Ermittler mal dazu zu hören und nicht irgendwelche Anwohner, Bürgermeister, Ulvi-Fans usw. Auch der Herr Lemmer kam bis jetzt noch relativ zahm daher und hat hier teilweise auch Dinge gesagt, die in seiner eigenen Doku großteils unter den Tisch fielen. Nur als es um die ausermittelte Türkei-Spur und den Stiefvater ging, da hatte ich das Gefühl in seiner Körpersprache Unwillen zu lesen. Aber vielleicht Einbildung meinerseits. Ich habe erst die ersten beiden Teile gesehen.
Die Bilder in der Doku haben mich stark beeindruckt. Google ist eine Sache, aber jetzt die Häuser, Straßen, Waldstücke zu sehen und das auf so eindringliche Art. War für mich persönlich schon starker Tobak.
Viele kleine Dinge waren sogar mir noch neu, einige Zusammenhänge hatte ich vorher gar nicht so auf dem Schirm. z.B die Sichtung und Skizze der Mutter von M.S. Ich hatte das so verstanden, daß es die Aussage schon vor Ulvis Geständnis in der Klinik gab. Jetzt habe ich das erst zeitlich einordnen können, daß es passend zu den Ermittlungen gegen ihn ein Jahr später urplötzlich auftauchte. Nachtigall ick hör dir trapsen. Ich frage mich: Was hat sie wirklich von Anfang an gewusst? Selbst wenn es bei M.S wirklich nur die reine Verbringung gewesen wäre. (was ich nicht glaube) Hat sie gewusst davon?
Dann die Pressekonferenz mit Peggys Mutter damals. Sehr ergreifend. Das muss er doch mitbekommen haben. Er hat nichts gesagt. Und wenn ich mir vorstelle, die haben mit Tornados gesucht. Wären sie nur noch ein bisschen weiter.....sie hätten sie zeitnah finden können. Und dann hätte sicher alles anders ermittelt werden können. Zumindest M.S muss doch der Arsch auf Grundeis gegangen sein in dem Moment.
Bei der Sichtung der "Leiche" im Wald hätte ich es noch hochinteressant gefunden, wieviel Zeit von der Sichtung bis zum Eintreffen der Polizei wirklich vergangen ist. Laut Bericht ist der Mann erst heim, hat dort noch mit Angehörigen gesprochen, dann Polizei verständigt. Die müssen auch erst anrücken, die Stelle finden. Wie viel Zeit vergeht da wohl? Könnte jemand also doch locker eine Leiche in der Zeit umplatzieren? Ich halte es für möglich, wenn derjenige noch in der Nähe war.
Dann kam noch etwas zu Peggys Veränderung, bzw. den Telefonanrufen, vor denen sie Angst hatte. Ich kann mir irgendwie bei aller Antipathie nicht vorstellen, daß das möglicherweise auch Ulvi war, wie vermutet. Der hat freilich die Gelegenheit genutzt und sich Kindern ungebührlich genähert, wann immer er die Gelegenheit hatte. Sicher auch danach mit Drohungen: Wehe du sagst was!
Aber diese Anrufe....ich find das passt nicht zu dem. So stalker-mäßig....der ist zwar bestimmt nicht so doof wie der tut, wie er vor allem heute tut, aber ich finde das passt nicht. Ist freilich nur meine Meinung.
Mir will nicht in den Kopf wie ich diese Anrufe einordnen soll. War das H.E? Möglich. Oder sogar M.S? Das würde ja bedeuten, er hätte schon VORHER Interesse an Peggy gehabt. Ich war eher der Meinung, sein Wunsch mit Peggy zu "f**" wäre halt vor allem durch die Schilderung von Ulvi erwacht. Und weniger aus pädophilem Motiv als eher er möchte überhaupt mal f***
Vielleicht haben die Anrufe auch mit dem Mord an sich nichtmal was zu tun. Aber mir ist das irgendwie total komisch.
Nun das wichtigste:
Die Tatrekontruktion. Sehr aufschlussreich. Gehört habe ich davon schon viel, aber noch nie Bildmaterial gesehen.
Als erstes fällt mir auf, Ulvi damals und heute. Damals wirkt er nicht besonders intelligent, etwas langsam und träge im Sprechen, halt nicht der Hellste. Aber konnte auf alle Fragen normal und auch wortgewandt antworten. Man musste ihm nichts vorsagen, sondern er hat eigene Worte benutzt, keine langen ääääähhhh.....weiß ich nicht.....Lücken usw. Sondern zwar langsam, aber flüssig und vor allem schlüssig erzählt. Wenn er heute irgendwo redet, stottert er, er wirkt so von Sprache und dem Worten, die er benutzt, als könne er kaum bis 3 zählen. Tante Rödel fällt ihm auch immer gleich ins Wort. Wirklich wie ein Kleinkind.
Und gerade dieses schlüssige und flüssige Erzählen fällt auf. Wenn ich mit einem Ereignis nichts zu tun habe, eine Situation nicht erlebt habe, schaffe ich es dann ein Jahr später, mir vor Ort unter Befragung eine derartig schlüssige Geschichte der Ereignisse auszudenken? Noch dazu wenn ich minderintelligent bin und angeblich geistig das Niveau eines bestenfalls 10 Jährigen haben soll? Ich bin freilich kein Psychologe, aber ich konnte nicht feststellen, daß die Beamten mit ihren Fragen in bestimmte Richtungen bzw. Aussagen gehen wollten. Es war immer: "Zeigen sie bitte, was sie gemacht haben", "Was ist dann passiert?" , Wo hat sie geblutet?" usw. Es wurde ihm nichts in den Mund gelegt.
Wie gesagt, sehr aufschlussreich, finde ich.
Eins ist mir allerdings auch hier unklar geblieben: Dieser Mitpatient aus der Klinik, dem Ulvi den Mord gestanden haben soll, war das der Mann der auf ihn "angesetzt" war? Bzw. konnte diese Aussage/Geständnis je richtig belegt werden, vor allem noch Einzelheiten? War das der, der verstorben ist? Weil sonst wäre der ja nochmal ein guter Ansatzpunkt. Aber den Teil hab ich, wie gesagt nicht so richtig verstanden.
Meine Meinung ändert sich nicht: Das was der Ulvi da erzählt hat, das stimmt schon in den meisten Teilen so. Nur war M.S dabei. Früher hab ich immer gedacht; der sagt er hat das Kind umgebracht, weiß aber angeblich nicht wo die Leiche ist. Heute weiß, ich, der konnte es ja auch nicht wissen, weil M. die Leiche weg gebracht hat. Und ich bin mir sicher: Hätte man sie eher gefunden, man hätte den Fall aufklären können.
So, viel Text für wenig Ahnung :P