Peggy Knobloch

@Scipper
das Problem ist, dass man dich mit deiner eigenen Meinung und deinen eigenen Sätzen nicht konfrontieren darf. Du lässt dich da nie so genau festlegen was du nun eigentlich meinst. du hast auch die Frage vom wicht nicht beantworten können. eine Antwort auf die Frage hätte bedeutet, dich in deiner eigenen Meinung festzulegen, (ob du die BI für eine seriöse InfoQuelle hälst)

PS: Von "Doktorspielchen" war hier auch oft die Rede. Das nenne ich eine Verharmlosung !!!
bin ich ganz bei dir, schlimme Verharmlosung!!!@Scipper

@Scipper
In der Sache hat @lawine schon recht.

Um beim Latein zu bleiben - Lex specialis derogat legi generali

Das speziellere Gesetz (oder Paragraph) geht vor. Und da unterscheiden die Beiden sich halt darin, dass der § 183(1) StGB von "einer Person" spricht, während § 176(4) Nr.1 StGB "ein Kind" als Opfer verlangt.


Allerdings verstehe ich Dich auch, da man landläufig schon etwas anderes unter einem sexuellen Missbrauch versteht, als das, was der Ulvi meistens (!) gemacht hat.
Man sollte es da auch nicht übertreiben.

Allerdings sind diese Handlungen hier ja relativ irrelevant. Die Frage ist nämlich eher, ob er Peggy zumindest versucht hat zu vergewaltigen und sie später umgebracht hat.

lawine schrieb:PS: Von "Doktorspielchen" war hier auch oft die Rede. Das nenne ich eine Verharmlosung !!!
bin ich ganz bei dir, schlimme Verharmlosung!!!@Scipper

Was wohl aus den Äußerungen eine Vernehmungsbeamten stammt, wenn man Frankenblick da glauben darf.

@Curlysue

Also ich muss Dir da wirklich beipflichten. Spätestens im Jahr 2000 wurden Ulvis Übergriffe bekannt, woraufhin er eine Gesprächstherapie absolvierte. Und zumindest ab diesem Zeitpunkt hätte man ihn stärker kontrollieren müssen. Es wurde offenbar noch nichtmal zuverlässig verhindert, daß er sich Kinder in seine eigene Wohnung mitnimmt. Noch am Tage von Peggys Verschwinden war er alleine in Kneipen unterwegs, offenbar ohne jegliche Kontrolle, das ist Fakt.

Warum es so war, entzieht sich meiner Kenntnis, möglicherweise schlicht aus Überforderung, dann hätte man sich Hilfe holen müssen.Stattdessen sagte seine Mutter in einem Focus-Interview (leider ist es nicht mehr online, ich finds jedenfalls nicht ), sie hätte ihm bei Fahrten an die tschechische Grenze vorgeschlagen, sich mit den dortigen Straßenmädchen zu vergnügen. Ich persönlich finde das mehr als grenzwertig.

@lawine

Bevor ich hier ich rein kam, war vorher fast nur das Thema "Mutter von Peggy" angesagt. Ich war der Erste, der hier sagte: Die Mutter eines vermissten Kindes sollte hier tabu sein. Danach wurde es dann besser und das Thema wandte sich dann - nach und nach - dem Fall Ulvi und dem Gerichtsurteil zu.

PS: Ich war hier der auch Erste, der auf den § 176 StGB hinwies - und nach und nach die Leute darauf brachte, dass man hier nicht unbedingt und sehr salopp vom "Zeigen und Wichsen" reden muss !!!

@Mao1974
Das Ganze zeigt doch die Hilflosigkeit, die diesbezüglich dort herrschte. Und auch, dass man das möglichst privat regeln wollte.

Eine Gesprächstherapie wurde ja meines Wissens gerade nicht "absolviert", sondern lediglich angekratzt. Man hat da möglicherweise gedacht, das sei alles nicht so schlimm.

Die selbe Hilflosigkeit und Inkompetenz wird dem Ulvi ja dann später in der Vernehmung zum "Verhängnis". Hätte Mutter Kulac einen Betreuer bestellen lassen, wäre Ulvi nie alleine vernommen worden.


Mir erscheint das so, als hätte man im Hause Kulac versucht zu "verdrängen", was mit Ulvi los ist. Insofern ist auch interessant, dass man immer wieder die Meningitis als Ursache anführt, obwohl Kröber wohl feststellte, dass die Intelligenzminderung angeboren sei.

Möglicherweise hatte man im Hause Kulac ein Problem mit dessen Besonderheit. Eventuell wurde das sogar als "Makel" empfunden. Oder die "Macherin" Elsa Kulac dachte, sie könne das alleine handeln. Eine starke Frau scheint sie ja zu sein.
(Alles Spekulation meinerseits)

Gesichert ist nur, dass die Kulacs eben keine professionelle Hilfe in Anspruch nahmen.

@LivingElvis

lawine schrieb:
PS: Von "Doktorspielchen" war hier auch oft die Rede. Das nenne ich eine Verharmlosung !!!
bin ich ganz bei dir, schlimme Verharmlosung!!!@Scipper

Was wohl aus den Äußerungen eine Vernehmungsbeamten stammt, wenn man Frankenblick da glauben darf.

Lange bevor Frankenblick hier erschien, hat hier ein früherer User sehr oft von "Zeigen und Wichsen" oder vom "Rumwichsen" geredet. Auch von "Doktorspielchen" war hier bereits früher die Rede.

@LivingElvis

Doch, Ulvi hat eine dreimonatige Gesprächstherapie absolviert, das war nicht nur ein Gespräch.

Natürlich ist es Hilflosigkeit, da geb ich Dir recht. Aber es ist halt bitter für das mutmassliche Opfer, wenn man überlegt, wie es gewesen wäre, wenn man früher rigoros eingeschritten wäre. Und es war halt nicht nur ein Vorfall, sondern einige.

Das Kritische daran ist die Entwicklung. Immer mehr Menschen wussten davon und die Vergehen wurden immer schlimmer.
So zumindest wird der Staatsanwalt Heindl in folgendem Artikel zitiert:

http://www.spiegel.de/panorama/mordfall-peggy-anklaeger-fordern-lebenslange-haft-a-295591.html

Der Angeklagte habe im Prozess in einem Teilgeständnis zudem mehr als ein Dutzend Fälle von sexuellem Missbrauch an Peggy und mehreren kleinen Jungen aus Lichtenberg eingeräumt. Die Delikte hätten sich bis zu einem versuchten Geschlechtsverkehr mit der Neunjährigen immer mehr gesteigert.

@Scipper
Weiß ich. Die Äußerung des Vernehmungbeamten wird auch viel älter sein.
Frankenblick ist aber m.W. der erste, der hier diesbezüglich detailliert etwas abgetippt hat.

Ich glaub ihm das auch. Er scheint mir kein Lügner zu sein, allerdings schon jemand, der mit der objektiven Distanz so seine Probleme hat.

@Mao1974
War der da nicht bloß 2x gewesen?

@jaska
Ist schon richtig. Es waren glaube bereits 2 Fälle im Vorfeld des 03.05.01, bei denen Ulvi "rabiater" wurde.
Ich müsste das recherchieren. Aber nicht mehr heute :)

Mao1974 schrieb:Aber es ist halt bitter für das mutmassliche Opfer, wenn man überlegt, wie es gewesen wäre, wenn man früher rigoros eingeschritten wäre.

Aber wie denn? Zuhause anketten?
Ich meine, das ist sowieso ein eigenes Thema. Sexualstraftäter kommen ja früher oder später auch wieder frei, und machen dann meist weiter...

@pinkman
Nein, die Rückfallquote bei Sexualstraftätern ist relativ niedrig.

(Ja, ich habe Quellen und nein, heute such ich die nicht mehr raus :) )

@LivingElvis

Schau Dir mal auf youtube den Beitrag : "Elsa Kulac : Gerechtigkeit für Ulvi" an, dort spricht die Mutter über die Therapie, die Selbstanzeige usw...

Kannst du das auch belegen? :D

Echt? Muss ich mal selbst nachschauen, hab ich anders im Hinterkopf. Stell ich mir auch schwierig vor, wegen Trieb.

@pinkman

Nicht doch. Aber zumindest offensichtliche Gefahrenquellen wie die Kinder in der eigenen Wohnung, vermeiden. Vom unbeobachteten Alkoholkonsum garnicht zu reden.

@Mao1974
Ja, aber in der Praxis wahrscheinlich sehr schwierig. Hast schon recht, aber 24 Stunden am Tag auf jemanden "aufpassen" schafft man einfach nicht. Irgendwann müssen die Eltern auch leben. Wahrscheinlich haben sie die Situation selbst unterschätzt.

@Mao1974
Nicht mehr heute :D

@pinkman
:D

Ich habs doch grad mal gegoogelt. Die Angaben reichen da von 10-80%. :O
Ich hatte offizielle Angaben, die können natürlich auch geschönt sein.

Ich werd´s am WE mal raussuchen. Wäre vielleicht auch was für´s Wiki. Ist hier immer ärgerlich, wenn man was zusammenstellt und es geht dann in den 500 Seiten unter.

@LivingElvis

Personen, die wegen Mordes oder Totschlags bereits verurteilt waren, begehen selten ein weiteres Tötungsdelikt. Im Untersuchungszeitraum konnten 2 Personen (0,3 Prozent) ermittelt werden. Nur jeder Zwanzigste (insgesamt 46 Personen, 5,8 Prozent) wurde mit einem Gewaltdelikt rückfällig. Rückfälle dieser Täter betreffen überwiegend andere Rechtsgüter wie beispielsweise das Eigentum (94 Personen, 11,8 Prozent).

Vergleichbares zeigt sich bei den Personen, die eine Eintragung im Bundeszentralregister aufgrund eines sexuellen Gewaltdelikts haben (2185 Personen). Insgesamt 685 Personen (31,4 Prozent) traten im Untersuchungszeitraum erneut strafrechtlich in Erscheinung, 29 Personen (1,3 Prozent) mit einer Vergewaltigung oder sexuellen Nötigung, 15 Personen (0,7 Prozent) wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und 4 Personen wegen anderer Sexualdelikte. Der Großteil der Personen (637 Personen) wurde hingegen wegen anderer Delikte erneut verurteilt.

Im Vergleich hierzu ist die einschlägige Rückfallquote nach Fällen des sexuellen Missbrauchs von Kindern deutlich höher ausgeprägt.

http://www.bmj.de/DE/Recht/Strafrecht/KriminologieKriminalpraevention/_doc/Rueckfallstatistik_doc.html?nn=1608326

Naja, 30 Prozent sind schon mal ne Hausnummer!

@LivingElvis

Du wolltest den "Faktenthread" wieder aufleben lassen, aber das ist sicherlich sehr viel Arbeit.

Der Faktenthread: Peggy Knobloch / Ulvi Kulac - Faktenthread