Peggy Knobloch

emz schrieb:Die Ermittler hören doch mit ihren Untersuchungen nicht auf, nur weil sie da vielleicht einen Lösungsansatz gefunden haben.

manchmal ist das 'Glück' mit den einfach gestrickten - so wie das Band mit dem emotionalen Geständnis, welches damals ja auch in der Bedeutungslosigkeit verschwand - obwohl Manuel S. als Mittäter genannt wurde.. - oder das Sparkassenvideo, welches damals schon das falsche Alibi des Manuel S. hätte aufklären k ö n n e n..

Wie wurden die Zeugenaussagen behandelt, die der offiziellen Version des Tathergangs widersprachen?
Christoph Lemmer: Entweder man hat ihnen nicht geglaubt, sie ignoriert und auch beim Prozess nicht angehört oder man hat ihre Aussagen verdreht und manipuliert. Zeugen haben uns sehr glaubwürdig geschildert, dass dies unter erheblichem Druck und mit Vorsatz geschehen ist. Besonders eindrücklich haben uns das zwei Schulkameraden von Peggy erzählt: Sie hatten bei den ersten Verhören detailliert ausgesagt, dass sie Peggy noch am Nachmittag, also nach dem von der Polizei angenommenen Zeitpunkt des Mordes, gesehen haben.
Einige Wochen später haben dann beide diese Aussagen wortkarg zurück gezogen. Als wir für das Buch recherchierten, haben wir uns gefragt wie diese Widerrufe zustande gekommen sind und sind deswegen mit den beiden in Kontakt getreten. Sie haben uns dann erzählt, die Polizei habe sie jeweils einzeln vernommen und behauptet, der andere hätte die Beobachtung widerrufen.
Daraufhin haben es die Jungen mit der Angst bekommen und angegeben, dass ihre Aussagen frei erfunden gewesen wären. Beide sagen heute klipp und klar, dass sie Peggy sehr wohl am Nachmittag gesehen haben und sie ihre Aussagen nur auf Druck der Beamten zurückgezogen haben.
Sechs Jahre nach dem Urteil hat der V-Mann, dem Ulvi in der Psychiatrie den Mord gebeichtet haben soll, seine Aussage widerrufen. Warum hat er das getan?ll

https://www.heise.de/tp/features/Der-Fall-Peggy-3503696.html?seite=all

Wieso wird immer noch von einem Tatzeitpunkt um die Mittagszeit ausgegangen, wenn es doch Zeugen gibt, die Peggy noch später lebend gesehen haben. Was ist mit diesen Zeugenaussagen und warum wird denen nicht nachgegangen?

FadingScreams schrieb:wenn ich daran denke, wie viel Zeit und Energie da ins Abhören reingesteckt wurde – und nach 18 Jahren Hölle stehe ich immer noch mit leeren Händen da.

https://www.bild.de/news/inland/news-inland/der-fall-peggy-knobloch-polizei-hoerte-peggys-kleine-schwester-ab-66383250.b...

bleibt zu hoffen, dass der Gang durch die Hölle bald ein Ende findet..

@FadingScreams

Ob die Spiegelung eines goldenen Autos, hätte man sie damals schon erkannt, gereicht hätte, wer weiß. Das Kennzeichen war ja nicht erkennbar. Und was den Inhalt dieses Tonbandes anbelangt, wir kennen ihn halt nur sehr fragmentarisch.

Die Ermittler halten sich ausgesprochen bedeckt. Verständlich.

emz schrieb:Die Ermittler halten sich ausgesprochen bedeckt. Verständlich.

den Worten von Susanne K. entnehme ich eher dass sie nach 18 Jahren weniger Verständnis für die bislang erfolglosen Ermittlungen hat.. aber das ist nur mein Eindruck, so ganz zwischen den Zeilen..

SunziChris schrieb:Wieso wird immer noch von einem Tatzeitpunkt um die Mittagszeit ausgegangen, wenn es doch Zeugen gibt, die Peggy noch später lebend gesehen haben. Was ist mit diesen Zeugenaussagen und warum wird denen nicht nachgegangen?

Und warum wird nicht der Spur nachgegangen, die Ina Jung zum Zeitpunkt der Auffindung von Peggys sterblichen Überresten aufgetan hat, nach der Peggy immer noch in der Türkei lebt?:troll:

Lemmer und Jung, die gemeinsam in dem Fall ermittelten.

SunziChris schrieb:Wieso wird immer noch von einem Tatzeitpunkt um die Mittagszeit ausgegangen, wenn es doch Zeugen gibt, die Peggy noch später lebend gesehen haben. Was ist mit diesen Zeugenaussagen und warum wird denen nicht nachgegangen?

ich frage mich da eher, warum eine Frau Rödel vehement verhindert, dass UK als Zeuge gegen den aktuellen Hauptverdächtigen befragt werden kann..

@emz

Hier geht es eigentlich erst einmal um den Zeitpunkt des Verschwindens. Das ist doch wohl schon notwendig zu wissen. Was dann nach dem Verschwinden passiert ist, ist doch dann erst zweitrangig.

FadingScreams schrieb:den Worten von Susanne K. entnehme ich eher dass sie nach 18 Jahren weniger Verständnis für die bislang erfolglosen Ermittlungen hat..

Was heißt denn "erfolglose Ermittlungen"? Was ist denn z. B. mit der Pollenanalyse?

Auch wenn ich grundsätzlich auf Seiten der Mutter stehe, muss ich aber dennoch feststellen, dass es ziemlich egal ist, ob sie der Arbeitsweise der Polizei Verständnis entgegen bringt oder nicht.

SunziChris schrieb:Was dann nach dem Verschwinden passiert ist, ist doch dann erst zweitrangig.

Ist das wirklich dein Ernst? Was nach dem Verschwinden passiert ist, ist zweitrangig?
Ich würde mal meinen, der Zeitpunkt allen Geschehens wäre da zweitrangig, egal ob Peggy um 13.30 Uhr oder um 15 Uhr ermordet wurde.

kätzchen4 schrieb:Ich würde mal meinen, der Zeitpunkt allen Geschehens wäre da zweitrangig, egal ob Peggy um 13.30 Uhr oder um 15 Uhr ermordet wurde.

Ich gehe zuerst einmal an diesem Tag von Verschwinden aus. Natürlich ist es ein Unterschied wann das war. Denn es geht ja immerhin um das Alibi gewisser Tatverdächtiger. Dann kann man nicht einmal so ""pi mal Daumen" rechnen, wann das Kind verschwunden ist.

SunziChris schrieb:Hier geht es eigentlich erst einmal um den Zeitpunkt des Verschwindens. Das ist doch wohl schon notwendig zu wissen. Was dann nach dem Verschwinden passiert ist, ist doch dann erst zweitrangig.

Das mag deine Ansicht sein. Die derzeitigen Ermittlungen scheinen aber einen anderen Ansatz zu verfolgen. Es geht darum, Spuren nachzuweisen, die einen wie auch immer gearteten Kontakt von wem auch immer zu Peggy belegen.

Darauf scheinen die Ermittler weitaus mehr zu vertrauen, als auf irgendwelche Sichtungen, die von Kindern stammen. Das ist nun mal so.

@SunziChris

Es "verschwand" da kein Beweismaterial (welches denn überhaupt?), sondern den behaupteten Sichtungen von Peggy nach der Mittagszeit wurde schlicht nicht geglaubt, weil diese Sichtungen widersprüchlich waren. Die Zeugen beschrieben die angebliche Peggy völlig unterschiedlich.

Auch hatte eben Peggy das sie zu Hause bereitgestellte Mittagessen nicht angerührt, nicht wie sonst ihren Ranzen zu Hause abgestellt, nicht wie sonst ihre geliebten guten Schuhe, die sie nur zur Schule trug, ausgezogen. Daraus kann man nur schließen, dass sie nach der Schule nicht zu Hause angekommen ist.

Wo sie, wenn sie nachmittags noch gesehen worden sein soll, gegessen hat, wo sie ihren Ranzen gelassen hat - niemand weiß es. Niemand hat sie bei sich zu Hause als Essensgast gehabt, niemand hat gesehen, dass sie sich etwas zu essen kaufte.

Es war ein kühler feuchter Maitag. Du glaubst doch selbst nicht, dass Peggy nach der Schule nicht erst wir immer einmal nach Hause gegangen ist, sondern sich den ganzen Tag hungrig mit Ranzen draußen in Lichtenberg herumgetrieben hat.

Andante schrieb:Es "verschwand" da kein Beweismaterial (welches denn überhaupt?), sondern den behaupteten Sichtungen von Peggy nach der Mittagszeit wurde schlicht nicht geglaubt, weil diese Sichtungen widersprüchlich waren. Die Zeugen beschrieben die angebliche Peggy völlig unterschiedlich.

Kannst du nicht lesen? Zeugen wurden nicht nur nicht geglaubt. Die Kinderzeugen bleiben bei ihren Aussagen, dass sie Peggy nach der Mittagszeit gesehen haben.