@WyattEWyattE schrieb:Vielleicht hat man bei Peggy ja auch schon ein Bewegungsprofil ermitteln können und die besagten Farbpartikel bilden einen Teil des Weges.
Bei Ötzi ist die Sachlage eine ganz andere: an seiner Bekleidung wurden Pollen gefunden, die nicht typisch für die Landschaft waren, wo er gestorben ist. Da gerade die Alpentäler sehr spezifische Pflanzen haben, die es manchmal nicht ins nächste Tal schaffen, kann man mit Glück den Weg der Pollen nachverfolgen, die man an seiner Kleidung, seiner Ausrüstung und in seinem Nahrungsbeutel fand.
Das ging aber auch nur, weil er durch die klimatischen Bedingungen konserviert wurde.
Im Fall Peggy liegt die Sache anders. Da wurden Pollen gefunden, die in Torf zu finden sind. Genaueres wissen wie nicht, aber es dürfte schwierig sein, die Abbaustelle des Torfes, die Verpackungsfirmen der Jahre 1995 - 2001 zu finden, zu prüfen welche Säcke/Marken davon in der Nähe von Lichtenberg und Hof verkauft wurden und dann noch einen Kauf von Manuel S. oder seiner Familie zu eruieren.
Selbst wenn man heute noch in dem damaligen Garten identische Pollenspuren finden würde, so könnte das nichts über die (Lauf-)Wege dieses Manuel S. aussagen. Allenfalls dass durch ihn eine Verbindung zwischen Fundort der Leiche und dem Garten besteht (das muss nicht heissen, dass Peggy in dem Garten war).
Wie Du Dir das konkret in Verbindung mit Farbspuren vorstellst musst Du erklären. Ich sehe nur die Möglichkeit, dass man unter seiner Maler-Ausrüstung noch Gegenstände findet (Decken, Vliese, Pinsel, Farbdosen, Eimer...), die eine Übereinstimmung in Farbe und Zusammensetzung mit den am Leichenfundort sichergestellten Splittern aufweisen. Im allerbesten Fall sind durch die Aufrufe der Ermittler andere Baustellen bekannt geworden, wo man ebenfalls die damalige Anwesenheit Manuel S.s und damit eine zeitliche und örtliche Übereinstimmung hätte.
@GeorgeThorneGeorgeThorne schrieb:Gerade durch das Wegschaffen von erheblichen Beweismitteln hat der Beschuldigte ja dafür mitgesorgt, dass im Laufe der Jahre doch einige Unschuldige in Verdacht gerieten und manche Spekulation überhaupt möglich wurde und sich über Jahre halten konnte.
Da stimme ich Dir absolut zu. Nur würde ich den Kreis um diejenigen, die in diesem Fall Informationen unterschlagen oder zumindest verbogen haben, die gelogen und vertuscht haben, erweitern.
Denn Manuel S. hatte für sich Repressalien zu befürchten, während es dem anderen Kreis nur um den guten Ruf ging oder ums Prinzip. Ich mach da moralisch keinen Unterschied, habe jedoch tatsächlich mehr Verständnis, wenn einer sich selbst aus dem Fokus rauszieht als wenn Außenstehende Ermittlungen behindern oder in die Irre führen.
Von einem Tatverdächtigen oder Mitwisser erwarte ich nichts anderes. Vom Rest ehrlich gesagt schon.
Was letztenendes die Motivation für die Verbringung, der Tatablauf und der zeitliche Ablauf am 7. Mai 2001 waren, das werden die Ermittler hoffentlich noch herausfinden und beweisen können.