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Peggy Knobloch

98.242 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Leiche, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Peggy Knobloch

Peggy Knobloch

03.10.2018 um 10:36
Zitat von margarethamargaretha schrieb: Aber da muß ein Jurist weiterhelfen, weil „Mord durch Unterlassen“ gibt es wohl auch noch, und ich habe von alldem nicht die geringste Ahnung!
Ich hatte die Möglichkeit eines "Mord duch Unterlassen" im Zusammenhang mit einem etwaigen vorausgegangenen nicht-tödlichen Unfall schon einmal angerissen.

Zum allgemeinen Verständnis: Mord ist ein sog. "Erfolgsdelikt". Der "Erfolg" tritt hier mit dem Tod des Opfers ein. Grundsätzlich kann man Erfolgsdelikte nur durch aktives Handeln begehen. Ausnahmsweise kann man ein Erfolgsdelikt aber auch durch Unterlassen begehen, nämlich dann, wenn einen eine besondere Pflicht trifft, den Eintritt des Erfolges abzuwehren. Dazu muss man sich in einer sog. "Garantenstellung" befinden. In die kann man z.B. beruflich gelangen.

Beispiel: Ein Feuerwehrmann findet einen Verletzten in einem Haus, der noch gerettet werden kann. Als er den Betroffenen schon bergen will, bemerkt er, dass dieser ein dickes Bündel Geldscheine in der Hand hält, die er wohl vor dem Feuer retten wollte. Der Feuerwehrmann nimmt das Geld und geht. Wie beabsichtigt und vorausgesehen stirbt der Verletzte.

Gegenbeispiel: Wie vor, nur ohne Feuerwehrmann. Statttdessen stürmt ein Nachbar in die Wohnung und nimmt das Geld, statt den Verletzten zu retten. Hochgradig niederträchtig aber eben kein Mord, da keine Garantenstellung.

In eine Garantenstellung kann man aber nicht nur beruflich geraten, sondern auch durch eine Vorhandlung, die das Opfer überhaupt erst in die missliche Lage gebracht hat.

Mord durch Unterlassen durch M.S. im Zusammenhang mit einem Unfall wäre z.B. folgendes: Der leicht angetrunkene M.S. (er hatte Geburtstag) fährt Peggy an und verletzt sie. Die Verletzte legt er dann in sein Auto und fährt los.

An diesem Punkt treffen den M.S. gleich zwei Garantenpflichten: Zum einen aus dem Unfall, zum anderen durch das Verladen in sein Auto, womit er anderweitige Rettungsmöglichkeiten unmöglich macht.

Statt das verletzte Kind jetzt in das nächste Krankenhaus zu bringen, was seiner Garentenpflicht entsprechen würde, läßt er sie bewußt (also willentlich und wissentlich) in seinen Kofferaum sterben, weil er die vorangegangene Trunkenheitsfahrt verdecken will. Das ist dann auch Mord durch Unterlassen (und niicht etwa nur unterlassene Hilfeleistung), obwohl die eigentliche, die aktive Tathandlung, die zum Tode geführt hat, "nur" der vorausgegangene Unfall war.
Zitat von SOADSOAD schrieb:Totschlag wäre zb verjährt
Nein, Totschlag verjährt nach 20 Jahren.


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Peggy Knobloch

03.10.2018 um 10:40
Zitat von margarethamargaretha schrieb:In einer seiner Vernehmungen:
Alles, was da zitiert wird, ist eigenartig formuliert.
Sind das denn verlässliche Quellen?
Zitat von margarethamargaretha schrieb: Ich teile aber Deine Ansicht und hätte den schon auch einem Befragungsmarathon unterzogen!
Auch, wenn man den Ulvi schon hatte, der Ulvi den M.S. wegen der Verbringung beschuldigte, hätte man stutzig werden müssen und nochmals M.S. genaustens befragen müssen.
Eine eigenartige Sache ist schon, will mir nicht in den Kopf.


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Peggy Knobloch

03.10.2018 um 10:51
Was mir nicht aus dem Kopf geht: war das Nennen des vollen Namens von MS in der PK ein Versehen oder Absicht?
Da drängt sich die Frage auf, wann darf die Kripo den vollen Namen nennen?

Dazu: https://www.swr3.de/aktuell/nachrichten/Wann-darf-die-Presse-Namen-der-Verdaechtigen-nennen/-/id=47428/did=4627244/1uslbhs/index.html (Archiv-Version vom 20.01.2018)
Ein (mutmaßlicher) Straftäter habe keinen Anspruch darauf, in aller Stille das Strafverfahren abwickeln zu können, um der sozialen Missbilligung durch sein Umfeld zu entgehen. Im Klartext heißt das: Wer Straftaten begeht, muss grundsätzlich auch damit rechnen, dass die Presse über ihn und die Tat berichtet.
Weiter
Persönlichkeitsrecht des Betroffenen größeren Schutz verdient oder die Presse und ihr Interesse an möglichst umfassender Berichterstattung, muss unter Berücksichtigung der konkreten Umstände von Fall zu Fall entschieden werden. Eine pauschale Lösung gibt es nicht. Vom Ergebnis der Abwägung hängt ab, ob die Medien den Namen des (mutmaßlichen) Straftäters nennen und sein Foto zeigen dürfen.

„Normalbürger“ bis zu Verurteilung geschützt
Bis ein rechtskräftiges Urteil ergeht – und Urteile gibt es bislang gegen die Männer nicht, die den #metoo-Vorwürfen ausgesetzt sind – gilt in Deutschland die Unschuldsvermutung. In diesem Stadium spricht noch Vieles dafür, dass das Persönlichkeitsrecht des Betroffenen mehr Schutz verdient, als das Interesse der Medien an umfassender Berichterstattung.

Bestätigt sich das im Rahmen des Abwägungsprozesses, geht die Abwägung zu Gunsten des (mutmaßlichen) Straftäters aus. Denn: Wer nur verdächtigt wird, eine Straftat begangen zu haben, soll vor Vorverurteilung bewahrt werden. Das heißt nicht, dass über die Straftat nicht berichtet werden darf. Aber: Der Verdächtige darf in der Regel noch nicht mit vollem Namen oder Bild identifizierbar gemacht werden.

Die Grenze ist nach der Rechtsprechung aus Karlsruhe für den „Normalbürger“ dann erreicht, wenn es ein Gerichtsurteil gibt. Verurteilte Straftäter, so die Leitlinie, dürfen auch beim Namen genannt werden. Zumindest wenn die Straftat noch nicht zu lange Zeit zurück liegt.

Strengere Regeln für Prominente
Eine Ausnahme gilt allerdings für Prominente. Bei Personen, die wegen ihrer Prominenz auch sonst in besonderer Weise im Blickfeld der Öffentlichkeit stehen, wird in der Regel der Zeitpunkt vorverlagert, ab dem sie Berichte über (mutmaßlich) begangene Straftaten hinnehmen müssen. In solchen Fällen ist es eher zulässig, dass die Medien Namen nennen, selbst wenn ein Urteil noch aussteht.
Eine Ableitung welchen Status der Beschuldigte bei der Kripo hat lässt sich dadurch nicht ableiten. Leider.


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Peggy Knobloch

03.10.2018 um 10:55
Zitat von SeptemberlouisSeptemberlouis schrieb:Ich sagte schon - alles komisch. Gehen schon 13- jährige auf Tour zum Vatertag und trinken Bier?Alles möglich, wenn es einen Ulvi im Ort gibt. Ob M.S. solche Absichten hatte oder nicht, spielt im Moment nicht die Rolle. Es müssen andere Beweise her.
Gibt und gab es immer.

Beispiel: ein kleiner Vorort in den frühen 80ern woher ich stammte. Eine Ortsbekannte Familie, deren Jüngster zeichnete sich durch Frühreife aus und das er auch schon mit 12 gerne einen soff.

Später folgten Verkehrsdelikte, Schlägereien und noch ein paar Dinge die unter Delinquenz fielen. Wer ihn immer decke war seine Mutter. Die wechselte sogar mal einen Mopedreifen um ihrem "Spätzchen" ein Alibi zu verschaffen. Das ohne techn. Kenntnisse oder Internet.


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Peggy Knobloch

03.10.2018 um 11:13
Hallo, ich bin neu hier. Ich habe mich bisher um solche Fälle nie wirklich gekümmert, weil ich annehme, dass die Ermittler ihre Sache gut machen und unserer Gerichte auch.

Trotzfdem war ich war immer der Ansicht, dass Kulac in WAV eher zu unrecht freigesprochen wurde. Bei den neuen Meldungen sehe ich das mittlerweile anders.
Zitat von jaskajaska schrieb:Aber diese Haltung von Laien, die ja schon von einer Schuld oder Unschuld überzeugt sind, bevor sie das Video anschauen und meinen, sie könnten Suggestionen herauslesen aus einem 15-Sekunden-Schnipsel - das ist für mich nicht überzeugend.
Da vertraue ich tatsächlich auf die Experten, die dabei waren oder ausgiebig Gelegenheit zur Analyse jedes Mucks, jeder Mimik, jeder Geste und jedes Wortes hatten.
Genau das ist der Punkt, der mich hier zweifeln lässt, ob K überhaupt beteiligt war.


Bis zu den neuen Meldungen war ich relativ sicher, dass K beteiligt war. Damals in der WAV sagte der Gutachter, dass Kulac sich so eine wohl stimmige Geschichte nicht selber ausdenken könne. Einen Einfluss der Ermittler in dieser Richtung er wohl nicht glaubte und daher sein Geständnis als der Realität entsprechend für das Wahrscheinlichste ansah.

Für mich war der Freispruch trotzdem OK, da wohl das Gericht im Zweifel für den Angeklagten angenommen hatte. Der Gutachter konnte die eher unwahrscheinliche Beeinflussungsmöglichkeit durch die Ermittler nicht soweit ausschließen, die Zweifel des Gerichts zu zerstreuen.

Als dann die Leiche gefunden wurde, erschien mir Kulac als Täter bestätigt, denn der Schulranzen fehlte, wie bei seiner Version.

Auch als plötzlich MS ins Spiel kam, bestätigte meine Ansicht.

Aber die neuen Meldungen haben meine Meinung geändert. Die Aussage von MS glaube ich erstmal nicht, dass kann eine sein, um die Ermittler auf die falsche Fährte zu bringen. Ich glaube jedenfalls nicht, dass MS einfach mal so eine Leiche entsorgt, nur weil da jemand mit einer solchen an der Bushaltestelle steht. Das ist Quatsch, das glaube ich nicht und das glauben hier auch die wenigsten.

Für mich ist das nur eine Ausrede, sicherlich hat er so eine Geschichte um das rumm erfunden, was die Ermittler schon wussten und zwar, dass die Jacke und der Schulranzen bei der Verbringung fehlte.

Wenn MS aber so etwas ungeheuerliches getan hat, wie den Leichnahm zu verbringen und hierzu lange zu schweigen, dann muss da mehr dahinter stecken, als ein bloßer Freunschaftdienst. Er wird sicherlich in das Verbrechen tief verstrickt gewesen sein.

Und selbst wenn Kulac der Täter wäre, warum soll er vom Schlossberg Peggy bis auf die andere Seite vom Henri-Marteau-Platz gehen ohne gesehen zu werden. Nein hier passt einfach vieles nicht.

Und meine ursprüngliche Annahme, dass das Nennen von MS meine ursprüngliche Annahme gestützt hatte, habe ich fallen lassen müsssen, denn MS hat ja K gegenüber die Verbringung bei einem Besäufnis erwähnt. Das passte dann so gut auch in seine Geschichte.

Es gibt hier lauter Spekulationen und Deutungen, dass K z.B. verwechselt haben könnte, dass der Ranzen in dem Heizungsraum der Eltern stand, in Wirklichkeit MS den aber selber verbrant haben soll, man versucht hier Ähnlichkeiten zu konstruieren mit Verbrennen und Heizungsraum. Nein für mich ist das einfach zu weit hergeholt.

Ich habe da noch in den Ohren, wie der Gutachter sagte, warum sollte das K etwas erfinden, wenn es nicht die Wahrheit ist. Jetzt sieht man eigentlich, dass vieles erfunden sein muss. Warum hat er die Verbringung durch seine Vater erfunden, warum das mit der Heizung, warum die Entsorgung der Ranzens im Wertstoffhof?

Das ist offenbar alles erfunden und wenn als ander Möglichkeit der Gutachter eher nur die Beeinflussung durch die Ermittler sieht, dann ist das mittlerweile fürch mich jedenfalls die naheliegendere Alternative.

Und ich habe mir auch diesen Sat1-Video-Ausschnitt angesehen und da sieht man ein Lenken und genau das Lenken hatte gar nicht mehr der Gutachter ausgeschlossen (vielleicht weil er es gesehen hat). Und das Gericht selber ist dann davon ausgegangen, dass das Geständnis auch wegen der vielen Versionen nicht ausreichend für eine Verurteilung ist.

Ich weiß nicht was vorgefallen ist, natürlich kann die Erzählung Ks auch darauf hindeuten, dass er den Mord beobbachtet hat, denn dass die Augen zufallen, sieht man nur als Beobachter. Aber warum sagt er das dann nicht, warum sagt er die Wahrheit nicht, obgleich der Gutachter sagt, dass das das bei seiner Behinderung das einfachste für ihn ist?

Vielleicht doch, weil alles nur ein Phantasieprodukt ist? Das halte ich jedenfalls mittlerweile für naheliegend.


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Peggy Knobloch

03.10.2018 um 11:18
Zitat von WaldkirchWaldkirch schrieb:Wer ihn immer decke war seine Mutter
Das ist wohl normal. Eine Mutter schützt ihr Kind wie eine Glucke.
Und wie sagt man: Der Apfel fällt nicht weit vom Baum.


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Peggy Knobloch

03.10.2018 um 11:25
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Also das der „nur“ eine Leiche übernommen und verscharrt hat mag ich nicht glauben. Ich vermute der gab nur zu was man ihm nachweisen konnte und hoffe sehr das die Ermittlungen weiter voran schreiten.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Mord durch Unterlassen durch M.S. im Zusammenhang mit einem Unfall wäre z.B. folgendes: Der leicht angetrunkene M.S. (er hatte Geburtstag) fährt Peggy an und verletzt sie. Die Verletzte legt er dann in sein Auto und fährt los.
Wenn MS allein gemordet hätte (warum auch immer, mir fehlt da das Motiv) oder durch Unterlassen ihren Tod herbeigeführt hätte, gäbe es heute keinen Grund für ihn, jemand anderes des Mordes zu bezichtigen. Er hätte 17 Jahre Zeit gehabt, sich eine geeignete Unfallversion (Peggy lief mir vors Auto, war sofort tot...) zurechtzulegen. Die Tat wäre heute verjährt. Eine 100%-ige Todesursache konnte man an den Gebeinen sicher nicht mehr feststellen. Er wäre gänzlich raus.
Warum bringt er also UK ins Spiel, wenn der damit gar nichts zu tun hätte? Warum bringt er den Tatbestand Mord ins Spiel, der
1. nicht verjährt und
2. dem von ihm Beschuldigten nicht mehr angelastet werden kann (wegen Straftatverbrauchs)?
Logische Konklusio für mich: UK muss mit drinnen hängen


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Peggy Knobloch

03.10.2018 um 11:25
Zitat von KannitverstanKannitverstan schrieb:Ich glaube jedenfalls nicht, dass MS einfach mal so eine Leiche entsorgt, nur weil da jemand mit einer solchen an der Bushaltestelle steht. Das ist Quatsch, das glaube ich nicht und das glauben hier auch die wenigsten.
Ich glaube es. Aus meiner Sicht ist es wahrscheinlich das Kulac oder sein Vater MS mit dem Wissen über eine andere Straftat erpresst haben. Möglicherweise im Zusammenhang mit Peggy, möglicherweise aber nicht der Mord (so es denn einer war).
Zitat von KannitverstanKannitverstan schrieb:Wenn MS aber so etwas ungeheuerliches getan hat, wie den Leichnahm zu verbringen und hierzu lange zu schweigen, dann muss da mehr dahinter stecken, als ein bloßer Freunschaftdienst. Er wird sicherlich in das Verbrechen tief verstrickt gewesen sein.
Oder wie gesagt einfach erpressbar gewesen sein. Sein langes Schweigen wurde durch die leichte Schuld des Verbringens erleichtert.


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Peggy Knobloch

03.10.2018 um 11:26
@MaryPoppins
Volle Zustimmung.


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Peggy Knobloch

03.10.2018 um 11:27
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Statt das verletzte Kind jetzt in das nächste Krankenhaus zu bringen, was seiner Garentenpflicht entsprechen würde, läßt er sie bewußt (also willentlich und wissentlich) in seinen Kofferaum sterben, weil er die vorangegangene Trunkenheitsfahrt verdecken will. Das ist dann auch Mord durch Unterlassen (und niicht etwa nur unterlassene Hilfeleistung), obwohl die eigentliche, die aktive Tathandlung, die zum Tode geführt hat, "nur" der vorausgegangene Unfall war.
Zitat von WaldkirchWaldkirch schrieb:Dazu noch ein Gedanke von mir. Warum jemanden aus dem engsten Kreis schützen?

Es ein kleiner Hinterwäldlerdorf mit wohl entsprechender Struktur, die sich nicht auf den ersten Blick erschließt.
Das zusammengedacht, könnte schon sein.

Der Unfall könnte auch nicht M.S. passiert sein, sondern einem anderen mit einem "roten" Auto, was ja eine Rolle spielt, von Zeugen benannt wurde.

Wie passt das aber alles mit Ulvi, seinem "mutmaßlichem" Geständnis zusammen und in welchem Zeitrahmen spielte sich das ab?


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Peggy Knobloch

03.10.2018 um 11:29
Zitat von MissRedfordMissRedford schrieb:ich denke die ganze Zeit darüber nach, warum ein Mensch 17 Jahre schweigt
nun, ich kann mir schon vorstellen, warum es so gekommen ist:

Ich will nicht diskutieren, ob das, was MS ausgesagt hat, der Wahrheit entspricht, für folgende Überlegung nehme ich das einfach als wahr an. Auch nicht diskutieren will ich, warum er für UK die Leiche verbracht hat.
Ich will nur diskutieren, warum er fortan die nächsten 17 Jahre darüber schweigen konnte.

1) für den ersten Zeitraum: UK rückte schon früh in den Fokus der Ermittlungen. Aber die SOKO I hat das nicht ernstgenommen, UK quasi "weggeschickt". MS musste in dieser Zeit also annehmen, dass die Ermittler ihm nicht glauben würden, sondern stattdessen ihn für den Mord verantwortlich machen würde. Hier hat er aus Selbstschutz geschwiegen.

2) Als UK dann verurteilt wurde und in die Geschlossene kam, gab es keine Notwendigkeit für MS noch auszusagen, der Gerechtigkeit war ja Genüge getan, der Mörder identifiziert und verurteilt.

3) Als dann das WAV kam und Ulvi freigesprochen wurde, gab es eine Stimmung in Lichtenberg, die es kritisch machte für jemanden, der dort unter der Bevölkerung weiter friedlich leben wollte, eine Aussage gegen UK zu machen. Also hat er aus Selbstschutz weitergeschwiegen.

Das ist ein Punkt, den man gar nicht hoch genug werten kann:
Was ist das für ein Ort, in dem
- ein junger Mann frei rumlaufen kann und Kinder missbrauchen kann, Eltern ihren Kindern Schilderungen nicht glauben
- wenn dann dieser in flagranti ertappt wird, die Zeugin nur die Mutter des Täters anspricht, statt sofort bei der Polizei Anzeige zu erstatten
- sich Zeugen bei der Mutter des Verdächtigen erkundigen, welche Aussage sie machen sollen
- in Bierstimmung über das Opfer eines Verbrechens Witze gerissen werden
- der Mutter des Opfers heftigst und unwidersprochen im Ort übel nachgeredet wird
- ein 7-jähriges Kind, welches Opfer von sexuellem Missbrauch wurde und welches möglicherweise Zeuge einer Straftat wurde, angegangen wird und der Mutter dieses Kindes so zugesetzt wird, dass diese wegziehen muss aus dem Ort
- in Wagenburgmentalität ein Täter aus dem eigenen Ort ausgeschlossen wird, nicht wenige aus dem Ort sich einer sehr fragwürdigen BI anschliessen
- dabei ein relevanter Anteil sogar nicht einmal Anstoss daran nimmt, dass die Protagonisten dieser BI sexuellen Missbrauch von Kindern kleinreden
- sogar nach Auffinden der Leiche weiterhin behaupten, diese befinde sich in der Türkei
- nun ein Stadtrat neue Geschichten erfindet und neue Personen beschuldigt
Ich denke, in diesem Ort haben sich ganz ungute, kranke Strukturen gebildet und verfestigt! Und daher kann man das Handeln einer Person, die heimatverbunden ist und in diesem Ort bleiben will, nicht mit normalen Massstäben betrachten!
Hätte MS aus eigenem Antrieb und freiwillig zB. zur Zeit des WAV eine Aussage gemacht und UK belastet, so wie er es jetzt tut, hätte er vermutlich damit rechnen müssen, dass es ihm ebenso wie der Mutter von Peggy oder Florian und seine Mutter erginge, dass er keinen Stand mehr im Ort gehabt hätte.

Insoweit kann ich sehr gut nachvollziehen, warum MS solange geschwiegen hat!


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Peggy Knobloch

03.10.2018 um 11:32
@otternase

Sehr anschauliche Übersicht, vielen Dank!


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Peggy Knobloch

03.10.2018 um 11:34
Zitat von otternaseotternase schrieb:Insoweit kann ich sehr gut nachvollziehen, warum MS solange geschwiegen hat!
Nein, der hat geschwiegen, weil er entweder an dem Mord beteiligt ist, oder ihn vielleicht sogar selbst begangen hat, oder eine ihm sehr nahe stehende Person deckt, und das kann nicht UK sein. Für den hätte er keine Leiche weggeschafft. Er konnte ihn ja angeblich gar nicht mehr gut leiden.


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Peggy Knobloch

03.10.2018 um 11:36
Zitat von kollbergkollberg schrieb:Natürlich lässt sich auch bei MS grundsätzlich ein Motiv für eine Verbringung denken, das nichts mit einer Freundschaft mit UK oder eigener Täterschaft zu tun hat. Wurde hier auch schon mehrfach in den kleinen 'Listen' möglicher Motive aufgeführt.

Aber damit kommen fast zwangsläufig Dritte ins Spiel. Und solange es dafür keinerlei Hinweise gibt, sollte man mMn darüber so wenig spekulieren wie weiland über Peggys 'Umfeld'.
So lange niemand ein plausibles Motiv für einen Mord an Peggy durch MS darlegen kann, ist es mE durchaus angebracht, über ein eventuelles Motiv des MS (nur) fürdie Verbringung weiter ernsthaft nachzudenken.

Möglich ist ja, dass treibende Kraft für die Anstiftung des MS zur Verbringung ein Dritter war. Und ebenso möglich ist, dass sich MS deshalb anstiften ließ, weil dieser Dritte etwas in der Hand hatte, was nicht unbedingt nachteilig für MS selbst gewesen sein muss, sondern vielleicht für einen seiner nahen Angehörigen.

Richtig, alles Spekulation, aber da wir nun mal nur das Geständnis des MS für die Verbringung haben und bisher in Bezug auf ihn weder Mordmotiv noch hinreichenden polizeilichen Tatverdacht wegen Mordes, steht halt als gesicherte Tatsache erst mal nur die Verbringung fest.


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Peggy Knobloch

03.10.2018 um 11:40
Zitat von SeptemberlouisSeptemberlouis schrieb:Wie passt das aber alles mit Ulvi, seinem "mutmaßlichem" Geständnis zusammen und in welchem Zeitrahmen spielte sich das ab?
Ganz einfach, er war dabei. Wobei ich nicht an einen Unfall glaube. Versetzt Euch doch einfach mal alle selbst in die involvierten Personen in solch einer hermetischen Welt.

Viele denken hier viel zu kompliziert. Das verhindert oftmals einen unverstellten Blick auf belegte Fakten. Die braucht man doch nicht ständig in irgendwas neu zu panieren.


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Peggy Knobloch

03.10.2018 um 11:41
@OpLibelle

Mord durch Unterlassen.

Da das im Höxteraner Fall angeklagt ist, habe ich mich ein wenig damit beschäft. Ohne jetzt auf weitere Details eingehen zu wollen, beschränke ich mich auf diese beiden Punkte, die in den letzten Verhandlungstagen der eigentlich Dreh- und Angelpunkt sind und für die unzählige Gutachten erstellt wurde.

Für einen Mord durch Unterlassen ist Voraussetzung, dass der Beschuldigte

- erkennen konnte, dass der Verletzte ohne ärztliche Hilfe sterben wird
und
- dass der Verletzte durch ärztliche Hilfe hätte gerettet werden können

Ich schlage vor, dieses Delikt nicht weiter zu vertiefen, da es nach derzeitigem Stand in keinen Bezug zu Peggy gebracht werden kann, allein schon weil hierzu ein Gutachten zur Todesursache Voraussetzung wäre.


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Peggy Knobloch

03.10.2018 um 11:44
Zitat von MisetraMisetra schrieb:und das kann nicht UK sein. Für den hätte er keine Leiche weggeschafft.
mich erstaunt die Selbstsicherheit, mit der Du diese Behauptung vorträgst.

Ich hingegen frage mich, was die Menschen in dem Ort bewogen hat, so zu agieren, wie sie agiert haben: warum haben Eltern Hinweise auf Missbrauch durch UK ignoriert, warum hat die Zeugin eines Missbrauchs durch UK nicht die Polizei gerufen, warum haben im Ort Menschen Stimmung gegen die Mutter von Peggy gemacht, warum haben die Menschen im Ort Stimmung gegen Florian und seine Mutter gemacht, warum haben sie sich dieser BI angeschlossen, warum haben sie gegenüber den Ermittlern gemauert? Warum hat der Bürgermeister Partei ergriffen?
Was waren die Beweggründe dafür? Könnten das vielleicht Beweggründe sein, die auch für MS Beweggründe waren, UK zu helfen?

Wagenburgmentalität vielleicht? Finanzielle Abhängigkeiten? Gemeinsames Wissen um andere Straftaten?


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Peggy Knobloch

03.10.2018 um 11:53
Zitat von otternaseotternase schrieb:Könnten das vielleicht Beweggründe sein, die auch für MS Beweggründe waren, UK zu helfen?
Na, das ist unwahrscheinlich.
Zu helfen in so einer Sache?
Jahrelang zu schweigen, ein Geheimnis deswegen herumtragen? Jahrelang mit "schlechte Gewissen rumlaufen?
Nur wegen der Stimmen und der Stimmung im Dorf?
Zu feig sein das einzugestehen, anderseits mutig skrupellos die Leiche in den Wald bringen und vergraben?
Wer hält das aus?


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Peggy Knobloch

03.10.2018 um 11:54
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Oder wie gesagt einfach erpressbar gewesen sein. Sein langes Schweigen wurde durch die leichte Schuld des Verbringens erleichtert.
Eine Erpressung halte ich für weit hergeholt und kann ich auch nicht glauben, denn die Erzähung MS gibt dafür keinerlei Anhaltspunkte.

Da müssste dann angeblich der Vater oder K zufällig selber an der Bushaltestelle gestanden haben und er nimmt dann gleich den Leichnahm mit? Nein seine Erzählung gibt das nicht her. Wenn dann hätte es vorher einen Kontakt schon geben müssen, wie z.B. "Du, ich habe misst gebaut, ich erinnere Dich, was ich in der Hand habe ....". Und wenn dann müsste das Verbrechen eben auch so schwer gewesen sein, dass es auf sich nimmt, dass er in unter Mordverdacht gerät. Was käme dann in Frage, vielleicht ein anderer Mord/Totschlag?

Hierfür gibt es keinerlei Belege, keinerlei Hinweise, einfach nichts, reine Spekulation. Und Vorsicht, denke auch an die roten Beiträge hier!

Und was macht das eben für einen Sinn, wenn K den Mord gesteht, das andere dann aber nicht bestätigt? Wie gesagt, im ganzen Zusammenhang (nicht allein die Verbringung) liegt es für mich mittlerweile näher, dass K hier phantasiert hat und da bezihe ich mich auf die Gutachten Kröbers und dem anderen.


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Peggy Knobloch

03.10.2018 um 11:59
Zitat von KannitverstanKannitverstan schrieb:Eine Erpressung halte ich für weit hergeholt und kann ich auch nicht glauben, denn die Erzähung MS gibt dafür keinerlei Anhaltspunkte.
Aus meiner Sicht schon. Denkbar wäre das die hier propagierte Aussage "die Peggy würde ich auch gern Mal..." der Wahrheit entspricht und somit gäbe es schon ein großes Motiv zum Erfüllungsgehilfen zu mutieren, so der Missbrauch denn stattgefunden hat.
Zitat von KannitverstanKannitverstan schrieb:Da müssste dann angeblich der Vater oder K zufällig selber an der Bushaltestelle gestanden haben und er nimmt dann gleich den Leichnahm mit?
Falsche Herleitung. Es würde explizit gesagt das man sich "unterwegs" getroffen hat. Lediglich die Übergabe der Leiche fand dann an der Bushaltestelle statt. Man hat sich als nicht zufällig dort getroffen sondern man ist sich entweder zufällig auf der Straße begegnet (Theorie: " ach der MS, der macht das jetzt sonst verrate ich ihn, ich bin eh voll Panik") oder man hat sich bewusst durch Verabredung außerhalb der Bushaltestelle getroffen und ist dann dort hin gefahren.


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