https://www.allmystery.de/themen/km79175-3138#id17006153
Ich muss nochmal darauf zurück kommen. Auf dem Zettel beschreibt U.K. ja sehr deutlich die Suggestivbefragung mit Vorwegnahme der erwarteten Antwort. Soweit ist das reine Mordgeständnis also tatsächlich nicht verwertbar. Allerdings erschließt sich mir nach wie vor nicht, welchen Grund die Ermittler gehabt haben sollten, ihm auch das getrennte Entsorgen das Ranzens suggestiv zu unterstellen. Der Ranzen fehlte, aber es gab zu dem Zeitpunkt absolut null Hinweise darauf, dass er nicht gemeinsam mit Peggy entsorgt worden ist.
Warum also beharrte U.K. dann in seinem "Geständnis" auf genau solch einem Detail, das sich heute als Täterwissen darstellt? Und jetzt wird es spannend: Nach seinen damaligen Aussagen hatten entweder Freunde oder der Vater den Ranzen mitsamt Peggys Leichnam entsorgt. D.h., er konnte gar nicht wirklich wissen, was mit dem Ranzen passiert ist. Für mich bedeutet das im Umkehrschluss, dass ihm vom Verbringer der Leiche entweder mitgeteilt worden sein könnte, was mit dem Ranzen (angeblich) geschah, oder dass er tatsächlich mit nach Naila gefahren sein könnte, um den Ranzen zu entsorgen. Letztendlich gab der Vater doch sogar zu, an dem Abend in Naila gewesen zu sein, um seinen Sohn zu suchen.
Eine Suggestivbefragung hinsichtlich des Ranzens könnte maximal gewesen sein, dass U.K. unterstellt wurde, den Ranzen gemeinsam mit Peggys Leichnam beseitigt zu haben - angesichts anderer damaliger Erkenntnisse wäre eine Unterstellung, dass der Ranzen getrennt entsorgt wurde, reichlich unlogisch und abwegig.
Für mich stellt sich die Entsorgung des Ranzens als Täterwissen dar, das in einer suggestiven Befragung nur Sinn gemacht hätte, wenn die Kripo den Ranzen seinerzeit getrennt von Peggy aufgefunden hätte. Dem war aber nicht so und ist bis heute nicht so. Der Ranzen muss also in der Tat ziemlich gut entsorgt oder versteckt worden sein.
Für mich stellt sich die Frage, ob ein Ranzen an dem Wertstoffhof überhaupt ungesehen entsorgt worden sein könnte. Ich kenne die Abläufe dort in Naila nicht. Ob dort Mitarbeiter die Wertstoffe entgegennehmen und sortieren, oder ob es dort auch freizugängliche Behälter gibt, in denen Restmüll jeglicher Art entsorgt werden kann. Das wäre wichtig zu wissen. Denn gerade in den ersten Tagen nach Peggys Verschwinden hätte es doch auffallen müssen, wenn ein Mitarbeiter den Ranzen entgegen genommen hätte, oder es wäre ihm später wieder eingefallen.