jaska schrieb:Lauer wurde von dieser Initiative als Pressesprecher eingesetzt
Wo findet man diese Information?
jaska schrieb:Was meinst Du denn, wer ihn über den Fall informiert hat? Ist es ein Zufall, dass er all die selbstgemachten Skandale anprangert, die schon über Jahre hinweg zuvor von Frau Rödel postuliert wurden? Im selben Wortlaut? Wer hat ihm wohl Akten gegeben? Wer informiert ihn wohl über die aktuellen Aktivitäten?
Klar steht er der BI nahe und ist gut informiert. Er schreibt aber auch über ca. eine Million andere, aus seiner Sicht kritikwürdige Prozesse, juristische Streitigkeiten, Gerichtsentscheidungen u.ä.. Darum nehme ich eher an, der Fall U.K. ist eben einer von vielen, in denen er sich engagiert.
jaska schrieb:Ich zähle mich zu dieser Gegenseite und von "falsch" seh ich da nichts. Der Prozess des WAV war mehr als merkwürdig und der Freispruch war keine Entlastung.
Ja... der Prozess war so "merkwürdig", dass S.K. dem vermeintlichen Mörder ihrer Tochter zu Beginn des ersten Verhandlungstages freundlich die Hand schüttelte. So merkwürdig, dass sogar die Staatsanwaltschaft den Wiederaufnahmeantrag befürwortet hatte (was bei dem eh schon äußerst geringen Prozentsatz an erfolgreichen Wiederaufnahmen nochmal eine große Ausnahme ist), bereits
vor einer Entscheidung des neuen Verfahrens die Ermittlungen gegen andere Personen wieder aufnahm, und nach Ende der Beweisaufnahme für einen Freispruch plädierte. All diese Merkwürdigkeiten sprechen sehr dafür, dass
nichts Belastendes mehr gegen U.K. vorlag. Und der Richter hat genau das in seiner Urteilsbegründung dann auch sehr deutlich gemacht.
Diesen klaren Freispruch als "keine Entlastung" hinstellen zu wollen, ist nun wirklich schwach. Selbstverständlich ist der entlastend. Mehr war überhaupt nicht zu erreichen... eine "erwiesene Unschuld" kann eben so gut wie nie festgestellt werden. Dafür hätte schon ein Video auftauchen müssen, das U.K. im fraglichen Zeitraum an einem ganz anderen Ort zeigt, oder etwas ähnlich Eindeutiges.
jaska schrieb:Die Unterbringung - da kann man nun auch nicht wirklich von richtigen oder falschen Einschätzungen reden. Die aktuellsten Gutachten gehen von einer Gefahr aus, der aktuellste Gerichtsbeschluss von einer Unverhältnismäßigkeit der Unterbringungsdauer. Was hier richtig oder falsch ist wird die Zukunft zeigen.
Wenn die Entscheidung der Beendigung der Maßnahme den gesetzlichen Bestimmungen entsprach - und Gegensätzliches habe ich bisher noch nicht gehört - dann wird nicht die Zukunft zeigen, ob sie richtig oder falsch war, sondern dann war sie richtig, Punkt. Ebenso wie es den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend richtig ist, eine Person, die zu einer zeitigen Freiheitsstrafe verurteilt wurde, nach deren Verbüßung wieder auf freien Fuß zu setzen, unabhängig davon, welche Gefahr u.U. noch von ihr ausgeht. Auch dann, wenn sie danach wieder eine Straftat begeht.
jaska schrieb:Das machen die doch selbst. Oder kannst Du mir erklären, mit welchem Recht die Hinweise zur Aufklärung des Falles zurückhalten? Mit welchem Recht ein damals sieben Jahre alter Junge heute noch durch den Dreck gezogen wird? Warum man mit der baldigen Freilassung nicht einmal kurz innehält und zufrieden ist? Wo bleibt der Respekt für eine Frau, die ihr Kind verloren hat? Warum werden Missbräuche negiert und verharmlost, statt sich denen zu stellen? Warum werden durch dieses sture Verhalten tatsächlich Nachteile für Ulvi K. riskiert, was die Beurteilung seines Umfeldes und seine Therapieerfolge betrifft? Warum man ausgerechnet Einfluss auf XY nehmen will und schon 2,5 Monate vor Ausstrahlung der Sendung Gegendarstellungen ankündigt?
Dass Hinweise zur Aufklärung des Falles zurückgehalten werden, glaubt hier doch wohl ernsthaft niemand. Wie wäre dann zu erklären, dass "die" so unverblümt öffentlich darüber schreiben, und auch die XY-Macher offensichtlich nur allzu gerne über ihre Informationen in Kenntnis setzen würden? "Zurückhalten" sieht ja wohl anders aus ^^ . Das werden eben Hinweise sein, denen die StA nicht dieselbe Bedeutung beimisst wie G.R. und die BI selbst. Sowas soll vorkommen...
Ich wüsste nicht, dass der damals 7jährige Junge "durch den Dreck gezogen" wurde. Es wurde gesagt, dass er sehr widersprüchliche Angaben machte und kein verlässlicher Zeuge war - was ja auch stimmt. Heftig kritisiert dagegen wurde meines Wissens seine Mutter, was ich nach dem, was darüber bekannt wurde, auch verstehen kann, so es denn stimmt.
Dass man nun mit der baldigen Freilassung noch immer nicht zufrieden ist, wird vermutlich eine Menge damit zu tun haben, dass es während der letzten Monate eben gerade nicht nach einem solchen Konsens mit dem Gericht aussah. Im Gegenteil... im Herbst wurde ausgerchnet ein Gutachter bestellt, von dem man schon ahnen (oder hoffen?) konnte, dass seine Beurteilung negativ ausfallen würde. Genauso kam es dann ja auch. Und entsprechend fiel auch die Entscheidung im Januar aus. Insgesamt wurde immer wieder der Eindruck erweckt, U.K. sei "sehr gefährlich"... und diese Gefährlichkeit wurde wahrscheinlich zu einem großen Teil mit gerichtlich festgestellten Taten begründet, die U.K. aber bestreitet und von denen die BI überzeugt ist, dass sie nicht stattgefunden haben. Aus ihrer Sicht ist also doch nachvollziehbar, dass dieser ungerechtfertigten negativen Darstellung energisch entgegengetreten werden soll. Und wirklich Ruhe hat man vor so etwas eben nur, wenn es gelingt, die entsprechenden Urteilsfeststellungen von damals zu revidieren.
Was P.K.s Mutter angeht, halte ich mich lieber zurück, sonst geht das hier wieder mit dem Löschen los. Man kann ja selbst nachlesen, was die BI an ihr kritisiert. Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen.
Zu dem, was du "Negieren und Verharmlosen" von sexuellem Missbrauch nennst, habe ich eine andere Meinung. Ich wüsste aber nicht, wie man die hier darstellen könnte, ohne dass einem wegen "Relativieren von Straftaten" drastische Sanktionen drohen... völlig egal, ob das, was man darstellt, auf aktueller Gesetzeslage und gültiger Rechtsprechung beruht. Also, sorry - dazu werde ich mich nicht äußern.
Dass U.K. das sture Verhalten der BI Nachteile gebracht hätte, sehe ich absolut nicht. Ganz im Gegenteil - es wurde eine Wiederaufnahme, ein Freispruch vom Mordvorwurf, und nun die Entlassung aus der forensischen Psychiatrie erreicht. Das ist schon eine respektable Leistung. Und für U.K. sind das wohl eher ganz klare
Vorteile. Ich möchte nicht wissen, wo er heute ohne G.R. stünde ^^ .
Und dass man gerne möchte, dass in einer bundesweit Beachtung findenden Sendung der Fall so dargestellt wird, wie man selbst es nach jahrelanger akribischer Beschäftigung mit allen Einzelheiten für richtig hält, damit sich vielleicht doch noch der richtige Täter findet - was ist daran unverständlich oder verwerflich?
-------------------------------------
P.S.: Kann mir jemand vielleicht noch eine Quelle für die Behauptung nennen, U.K.s Mutter habe ihn zu Prostituiertenbesuchen chauffiert?