https://www.allmystery.de/themen/km79175-2614#id14022122
Von wem jetzt genau bejaht? Seine geistige Behinderung hat die Kinder ja damals auch nicht geschützt?
Sorry, die Frage hatte ich überlesen. Ich meine damit das Oberlandesgericht Bamberg, das die Entscheidung des Landgerichts Bayreuth revidiert hat.
Wegen seiner geistigen Behinderung braucht U.K. eben ohnehin Betreuung, und kann (zumindest noch) kein selbstständiges Leben führen. Und allein schon aufgrund seiner intellektuellen Einschränkungen wäre es wenig wahrscheinlich, dass er sich einer Betreuung außerhalb der geschlossenen Psychiatrie erfolgreich entziehen oder widersetzen könnte. Außerdem entspräche das wohl auch nicht seiner Persönlichkeit... er nimmt die Betreuung ja gut an, zeigt große „Compliance“, kooperiert, ordnet sich unter etc.. Dadurch bestehen also gute Voraussetzungen, seine zukünftigen Lebensumstände so zu gestalten, dass sich Gelegenheiten für solche Übergriffe wie vor 13 Jahren nicht mehr ergeben.
Damals war U.K. auch schon geistig behindert, das ist wahr. Das dürfte aber auch so ziemlich die einzige Konstante sein.
https://www.allmystery.de/themen/km79175-2624#id14033768
Ein "genaues" Zeitgefühl hat sowieso niemand. Dass er die Uhr nicht konnte, heißt nicht zwingend, dass er sich nicht in Kurzzeitintervallen orientieren konnte.
Sowas wie ein weichgekochtes Ei dauert 4 min, ein Pils zapfen 7 min, zum Bäcker gehen 10.
Ich glaube, du gehst bei diesen Annahmen noch immer zu sehr von einem normal begabten Menschen aus. Woher sollte U.K. wissen, wie lange, in Minuten ausgedrückt, es dauert, ein Ei zu kochen, ein Pils zu zapfen oder zum Bäcker zu gehen? Das müsste ihm schon jemand explizit gesagt haben. Und zwar nicht nur einmal, sondern immer wieder, damit er es auch behält. Dass er die Uhr nicht lesen konnte, zeigt aber doch, dass eben entweder in dieser Hinsicht nicht mit ihm geübt wurde, oder dass es ihn intellektuell einfach überfordert hat.
Also… dass U.K. solche korrekten Handlungs-Zeit-Assoziationen treffen konnte, halte ich für unwahrscheinlich.
Zudem: Selbst wenn U.K. über ein geringfügiges antrainiertes „Wissen“ über Zeitangaben durch Verknüpfung mit Vorgängen/Tätigkeiten verfügte – ein Wissen über die Dauer eines Erstickungsvorgangs konnte er jedenfalls nicht haben. Hier musste er von sich aus kombinieren… und deine Annahme, dass er dafür vertraute Vorgänge zu Hilfe nehmen würde, finde ich absolut einleuchtend, genau so würde ich es auch annehmen. Warum aber sollte er dann nicht den seinem Intellekt und seiner „Welt“ entsprechenden einfachsten Gedankengang ausdrücken, und antworten: „Das hat ungefähr so lange gedauert, wie ich brauche, um zum Bäcker zu gehen“? Dies erfordert immerhin auch schon eine korrekte Assoziation zwischen zwei verschiedenen Handlungen. Ist es wahrscheinlich, dass er komplizierter als nötig dachte, und in dem Moment zudem das erlernte Wissen abrief, dass der Weg zum Bäcker 10 Minuten dauert? Ich kann mir kaum vorstellen, dass er spontan diesen zusätzlichen gedanklichen Transfer zu der für ihn persönlich rein theoretischen und bedeutungslosen Zeitangabe vollzogen hätte. Man darf nicht vergessen, er hat einen IQ von 67!
Also… die Zeitangaben kommen mir, wie viele andere Angaben von U.K. auch, eher „ins Blaue hinein“ geäußert vor. Meiner Meinung nach kann man sie nicht als verlässlich ansehen.
https://www.allmystery.de/themen/km79175-2624#id14033768
Lt. Uni Münster würde eine Erstickung 3-6 min dauern
Demnach wäre also diese Zeitangabe sowieso kein Hinweis auf die Erlebnisbasiertheit der geschilderten Erstickungshandlung… eher im Gegenteil. Ich kann mich über dieses Gutachten wirklich nur immer mehr wundern…
https://www.allmystery.de/themen/km79175-2624#id14033647
..beruhend auf seinen eigenen Schilderungen.
… die anscheinend unter höchst fragwürdigen Umständen zustande kamen.
Im Übrigen ist seit dem Freispruch ja nun auch keine Ruhe... ganz im Gegenteil. Und was über U.K. und sein Umfeld geäußert wird, ist oft genug alles andere als objektiv und an Fakten orientiert, sondern ebenso beleidigend, wie man es anderen vorwirft zu sein. Aber für manche ist wohl einfach die Zugehörigkeit zur "richtigen" oder "falschen" Seite ausschlaggebend, um Unsachlichkeiten und Beleidigungen für akzeptabel zu halten oder nicht...^^