Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Peggy Knobloch

98.242 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Leiche, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Peggy Knobloch

Peggy Knobloch

24.10.2014 um 10:39
Bitte sehr:

Wer hat im Mai 2001 gelogen?

Konnte der Fall Peggy Knobloch nicht gelöst werden, weil Susanne Knobloch von einer Kollegin ein falsches Alibi bekam? Bisher hieß es immer, die Mutter von Peggy sei gut eine Stunde zur spät auf der Arbeit erschienen, war verheult, völlig durch den Wind und konnte deswegen an dem Tag auch nicht geimpft werden.

Jetzt ist durchgesickert, daß die Arbeitskollegin der Susanne Knobloch ein falsches Alibi gegeben haben soll. Denn es heißt: Sie war an dem Tag überhaupt nicht im Altenheim, wo sie ihren Dienst zu verrichten hatte! Außerdem heißt es weiter, daß das Auto von Susanne Knobloch schon kurz nach Peggys Verschwinden verschrottet wurde. Wenn diese Angaben so stimmen ist auch klar, warum Susanne Knobloch den Verdacht sehr früh auf Ulvi Kulac gelenkt hat.

Es ist jetzt, nachdem Ulvi Kulac wegen des Mordes an Peggy freigesprochen wurde, Aufgabe der Staatsanwaltschaft Bayreuth, den Fall Peggy Knobloch endlich mit einem richtigen Ergebnis zu Ende zu bringen und auch Susanne Knobloch energischer zu bestimmten Themen zu befragen. Denn der blinde Aktionismus, der gerade wieder im Gange ist und die gleichen Fehler beinhaltet, wie in der ersten Runde, schadet nur. Und das am Ende allen Beteiligten, und da ganz besonders jene, die unschuldig verfolgt werden. Für Kinderschänder allerdings darf es keinen Freibrief geben.

Was auch nicht gut ankommt: Die ehemaligen Ulvi-"Unterstützer" haben schnell gemerkt, daß sie mit dem Freispruch plötzlich überflüssig geworden sind. Also wurde fluchs beschlossen, eine "neue" Truppe zu bilden. Dabei sollte es darum gehen, Peggy zu finden, wobei der legendäre Satz von Gudrun Rödel gefallen ist:

"Wir haben den Beweis, daß in Lichtenberg kein Mord stattgefunden hat."

Die Staatsanwaltschaft in Bayreuth sieht das wohl anders. Sie hat der Truppe schon mal die Akteneinsicht verweigert, was als schallende Ohrfeige betrachtet werden kann. Und das war bisher nicht die einzige...

Quelle: http://www.peggy-knobloch.de.vu/ (Archiv-Version vom 25.10.2014)


4x zitiertmelden

Peggy Knobloch

24.10.2014 um 11:13
@sigbert
Danke fürs Einstellen.
Zitat von sigbertsigbert schrieb:Jetzt ist durchgesickert, daß die Arbeitskollegin der Susanne Knobloch ein falsches Alibi gegeben haben soll.
Jetzt durchgesickert? Nach 13 Jahren? Und wo war diese Zeugin beim Wiederaufnahmeverfahren? Bei wem ist das angekommen, beim Staatsanwalt, über Facebook bei Hr. Zips?
Mich wundert auch die Einschränkung "...gegeben haben soll". Stimmt das nun oder nicht?

Naja, ich Nehms zur Kenntnis und glaube es erst, wenn die Behörden das bestätigen :D


melden

Peggy Knobloch

24.10.2014 um 14:12
Es ist nicht mehr als der übliche Rotz von diesem Komiker. Der sollte sich auch mal begutachten lassen!


melden

Peggy Knobloch

24.10.2014 um 15:45
@jaska
Naja vielleicht ist es ja jetzt "erst" zu IHM durchgesickert. Das mit dem Auto war jedenfalls mir schon lange bekannt. Das war ein Unfallwagen das Ding war schlichtweg Schrott. Drum kam er weg und Punkt.

Dass man über 13 Jahre geheimgehalten haben will dass SK an jenem Tag gar nicht arbeiten war dürfte wohl der größte Blödsinn des Monats sein. Sie arbeitete schließlich nicht allein in einem abgesperrten Bunker sondern mit Menschen. Dass sie arbeiten war hat ja nicht nur eine einzige bestätigt sondern die ganze Abteilung samt der Schwester mit der Impfnadel. Zudem war Peggy in der Schule. Was soll der Mist denn wieder? Will wohl ablenken.... ;)


melden

Peggy Knobloch

25.10.2014 um 06:12
@Redjune

Stimme Dir völlig zu!
Klar, es fällt bestimmt nur der alibigebenden Kollegin auf, daß eine Altenpflegerin einen kompletten Tag ausfällt. Da kann man nur herzhaft lachen. Keine Vorgesetzten, keine anderen Kollegen, keine Patienten ?
Wer hat denn Frau Knoblochs Arbeit getan?
Der heilige Geist?

Und dann beruft man sich noch darauf, daß sie nicht geimpft werden konnte, weil sie "durch den Wind" war. Ist halt ein kleiner Widerspruch oder wer hat das festgestellt, wenn sie gar nicht erschienen ist?


melden

Peggy Knobloch

25.10.2014 um 10:45
Zitat von sigbertsigbert schrieb:Jetzt ist durchgesickert, daß die Arbeitskollegin der Susanne Knobloch ein falsches Alibi gegeben haben soll. Denn es heißt: Sie war an dem Tag überhaupt nicht im Altenheim, wo sie ihren Dienst zu verrichten hatte!
Ach, das ist jetzt "durchgesickert"? DAS habe ich schon vor 2 Jahren auf den Seiten der BI
lesen können. Und nichts wäre für die Ermittler leichter, als die Wahrheit darüber heraus zu
finden. Es gibt da ja nicht nur eine Arbeitskollegin mit ihrem angeblich falschen Alibi, es gibt
da ja auch noch die Ärztin, die sich zwar nicht äußern wollte, die sich aber mit Sicherheit an
den Tag der Impfaktion und nicht zuletzt durch das Verschwinden von Peggy erinnern kann.
Außerdem arbeitete S.K. nicht in einem menschenleeren Raum, sondern war durch ihre
Tätigkeit von zahlreichen Leuten umgeben, die sich gerade wegen der tragischen Umstände
an diesen Zeitpunkt erinnern können.

Wenn allerdings die alibigebende Kollegin gerade jetzt auftaucht und behauptet, die
Unwahrheit gesagt zu haben, dann frage ich mich, was das soll. Es muss ja einen
Grund geben.


3x zitiertmelden

Peggy Knobloch

25.10.2014 um 12:09
@ramisha

Welche alibigebende Kollegin denn? Wie Du sagst waren doch mehr Leute anwesend die S.K. gesehen haben.
Sicher wird es einen Grund geben, dass jetzt plötzlich nach 13 Jahren und einem WAV in diesem Jahr etwas "durchgesickert" sein soll.
Da will sich mal wieder jemand wichtigmachen. Einen anderen Grund kann es nicht geben.
Du schreibst das schon so als wäre da was dran.
Zitat von ramisharamisha schrieb:Wenn allerdings die alibigebende Kollegin gerade jetzt auftaucht und behauptet, die
Unwahrheit gesagt zu haben,
WO ist sie denn aufgetaucht? Da steht doch lediglich
Zitat von sigbertsigbert schrieb:Jetzt ist durchgesickert, daß die Arbeitskollegin der Susanne Knobloch ein falsches Alibi gegeben haben soll.
Gegeben haben soll! Und das auch noch "durchgesickert". Erinnert mich ja fast an Eulers Machenschaften wie : " Mir wurde zugetragen... " und was war es dann? Haltloses Geschwurbel.


1x zitiertmelden

Peggy Knobloch

25.10.2014 um 12:18
Zitat von ramisharamisha schrieb:Außerdem arbeitete S.K. nicht in einem menschenleeren Raum, sondern war durch ihre
Tätigkeit von zahlreichen Leuten umgeben, die sich gerade wegen der tragischen Umstände
an diesen Zeitpunkt erinnern können.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Du schreibst das schon so als wäre da was dran.
Ach ja? Das kommt wahrscheinlich auch nur dir so vor.
Ich gehe mal davon aus, dass zum damaligen Zeitpunkt zig Leute die Anwesenheit von
S.K. an ihrem Arbeitsplatz bestätigen könnten.


melden

Peggy Knobloch

25.10.2014 um 12:20
Zitat von ramisharamisha schrieb:Wenn allerdings die alibigebende Kollegin gerade jetzt auftaucht und behauptet, die
Unwahrheit gesagt zu haben, dann frage ich mich, was das soll. Es muss ja einen
Grund geben.
Wie soll man Deinen Text sonst verstehen?


melden

Peggy Knobloch

25.10.2014 um 12:25
Was verstehst du an "dann frage ich mich, was das soll" nicht?
Scheint doch so, als wüsste ich es auch nicht, oder?


melden

Peggy Knobloch

25.10.2014 um 12:34
@ramisha

Ich habe den vollen Satz gemeint, den letzten Teil aus dem Zusammenhang zu reißen, verfälscht das was Du wirklich geschrieben hast. Aber mir ist das jetzt wurscht.


melden

Peggy Knobloch

26.10.2014 um 15:37
Zitat von jaskajaska schrieb am 22.10.2014:Dass Kröber die Tathergangshypothese nicht hatte war ein Grund für die Wiederaufnahme. Das ist belegt und sicher keine Verteidigungsstrategie des Gutachters. Der hatte die schlicht nicht bekommen.
Mehr noch - es war sogar DER Grund für die Wiederaufnahme UND für den Freispruch. Keine Buben, die Peggy gesehen haben wollen; keine fehlenden Tonbandgeräte oder abwesende Anwälte und erst recht keine Unmöglichkeit der Tat. Ganz schlicht die Möglichkeit, dass das Gutachten auf mangelhafter Grundlage erstellt worden ist, was aber Kröber -wie Du richtig sagst- überhaupt nicht vorwerfbar ist. Der kann ja nur bewerten, was er hat.
Zitat von JosefK1914JosefK1914 schrieb am 22.10.2014:Schon sehr "mutig", Herrn Mollath öffentlich in dieser Weise zu diffamieren, ohne denjenigen jemals zu Gesicht bekommen zu haben. So etwas sollte man als vernünftiger Gutachter doch eher unterlassen.
Du, so n Gutachten nach Aktenstudium ist Usus, wenn die zu begutachtende Person sich weigert mit dem Gutachter zu sprechen. Wie sollte man das sonst machen? Foltern? N Ersatzmann schicken?

DASS so ein Gutachten dann durch diesen Umstand durchaus an Wert verliert, weil eine wichtige Erhebungsmöglichkeit nicht ausgeschöpft wird, ist jedem bewusst. Sowohl Kröber, als auch den Gerichten.


1x zitiertmelden

Peggy Knobloch

26.10.2014 um 16:02
@LivingElvis
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:DASS so ein Gutachten dann durch diesen Umstand durchaus an Wert verliert, weil eine wichtige Erhebungsmöglichkeit nicht ausgeschöpft wird, ist jedem bewusst. Sowohl Kröber, als auch den Gerichten.
nur der Vollständigkeit wegen: auch Mollath war das bewusst. und er hat es bewusst in Kauf genommen.


1x zitiertmelden

Peggy Knobloch

26.10.2014 um 16:54
@LivingElvis

Naja, das Gutachten hat sicher EINE Rolle gespielt, aber im Grunde war es doch so, daß sich niemand (außer Frau Rödel) ernsthaft mit diesem Verfahren beschäftigt hat.
Das sah man doch deutlich, die Staatsanwaltschaft hing in der Luft, die Nebenklage sprach davon, daß UK "hoffentlich" freigesprochen werde. Für mich war das Ding ein Witz.

Und sorry, wenn ein Herr Geier im ersten Verfahren noch detailliert von Faserspuren berichtet, im WAV davon aber nichts mehr wissen will bzw sie bestreitet, dann frage ich mich schon, was da noch ernstzunehmen ist.

Das WAV wurde irgendwann im Dezember beschlossen und im April(?) abgehalten. Das alleine ist ja schon ein Witz.


1x zitiertmelden

Peggy Knobloch

26.10.2014 um 17:35
Zitat von lawinelawine schrieb:nur der Vollständigkeit wegen: auch Mollath war das bewusst. und er hat es bewusst in Kauf genommen.
Richtig. Er hat halt den Gutachtern misstraut.
Zitat von Mao1974Mao1974 schrieb:Naja, das Gutachten hat sicher EINE Rolle gespielt, aber im Grunde war es doch so, daß sich niemand (außer Frau Rödel) ernsthaft mit diesem Verfahren beschäftigt hat.
Das sah man doch deutlich, die Staatsanwaltschaft hing in der Luft, die Nebenklage sprach davon, daß UK "hoffentlich" freigesprochen werde. Für mich war das Ding ein Witz.

Und sorry, wenn ein Herr Geier im ersten Verfahren noch detailliert von Faserspuren berichtet, im WAV davon aber nichts mehr wissen will bzw sie bestreitet, dann frage ich mich schon, was da noch ernstzunehmen ist.

Das WAV wurde irgendwann im Dezember beschlossen und im April(?) abgehalten. Das alleine ist ja schon ein Witz.
Nein, das Gutachten hat nicht nur "eine" Rolle gespielt, sondern schlicht und ergreifend eine tragende.

Ob Geier im ersten Verfahren detailliert von Faserspuren berichtet hat, weiß ich nicht. Sicher ist - im Urteil des ersten Prozesses steht dazu nichts drin. Die Fasern kommen da schlicht nicht vor.

Ich sehe auch nicht, dass sich lediglich Frau Rödel mit dem Verfahren ernsthaft beschäftigt hat. Die anderen Beteiligten können es sich halt nicht derart zur Lebensaufgabe machen. Ist ja nicht so, dass die gesamte Bayreuther Justiz nur 2 Fälle hätte. Gleichwohl hat Frau Rödel eher ziemlich planlos mit Vorwürfen "wild um sich geschossen" und dabei dann auch mal ins Schwarze getroffen. Das muss man einfach anerkennen.

Und was Du da aus der Dauer zwischen Additions- und Probationsverfahren reininterpretieren willst, erschließt sich mir nicht.

Faktisch ist es so, dass es außer dem Geständnis nichts wirklich Verwertbares gab. Da das Gericht offenbar ohnehin schon zu Zweifeln neigte, war es spätestens am dem Zeitpunkt, als das Gutachten "wegbrach", folgerichtig die Beweisaufnahme abzukürzen und freizusprechen. Ein anderes Ende wäre da nicht mehr zu erwarten gewesen.


melden

Peggy Knobloch

26.10.2014 um 19:47
@LivingElvis
Danke, dass Du das nochmal präzisierst. Mir ging nur dieses beständige ironisch-anklagende Jammern auf den Senkel, das sogar noch auf komplett falschen Behauptungen aufbaut.

Ich weiß, was @Mao1974 meint. Dass ein Indizienprozess immer schwierig ist ist logisch. Dazu kam noch die lange Zeit, die zwischen dem Verschwinden Peggys und dem Wiederaufnahmeverfahren vergangen ist. Aussagen waren nimmer erinnerlich oder hatten sich geändert, Kinder von damals sind mittlerweile erwachsen geworden, Zeugen wie Hoffman gar verstorben.
Umso wichtiger wäre es gewesen, die Indizien und Aussagen genau zu prüfen und das hat mir gefehlt. Juristisch kann ich das Wegbrechen es Geständnisses dank Deiner und @traces Erklärungen verstehen. Als Beobachter blieben viele Fragezeichen.
@Mao1974 hatte ja schon ein Beispiel angesprochen: die Faserspuren.
Ein anderes Beispiel ist die Aussage des ehem. Schülerlotsen, dessen zeitliche Angaben sich nicht in Übereinstimmung mit den von ihm selbst genannten Eckpunkten bringen lassen.
Dann störte mich diese aktive öffentliche Meinungsbildung, die im ganzen letzten Jahr schon dafür gesorgt hat, dass z.B. die Staatsanwaltschaft regelmäßig gezwungen wurde, Stellungnahmen abzugeben, wenn die Vorwürfe zu bunt wurden. Das glich eher einem Schachspiel als einem Mordprozess.
Die Medien berichteten seit 2012 sehr wohlwollend und unkritisch über den damals verurteilten Mörder. Resultat war, dass beispielsweise die Tatrekonstruktionen im neuen Prozess eine völlig andere Einschätzung bei den Beobachtern hervorrief: während damals das Publikum erstarrte und plötzlich die Überzeugung hatte, dass sie da einen wahrscheinlichen und möglichen Tatablauf sahen lief es im Wiederaufnahmeverfahren völlig konträr. Jetzt waren schon vorneweg Zweifel gesät. Der Angeklagte war knuddelig, lieb, blickte so treuherzig, hatte nie was Böses gemacht und war Bauernopfer für die Gegenseite: schlampige, voreilige, korrupte Polizisten und erfolgshungrige Staatsanwälte und Richter, die mit unlauteren Methoden ein Geständnis erzwungen haben. So wurden die Filme von vornerein anders angeschaut: man suchte nach Anzeichen von Beeinflussung, weil in den meisten Köpfen feststand, dass die Möglichkeit eines real geschehenen Mordes gar nicht erst bestand.
Ja, das Geständnis war damals unglaublich wichtig. Aber da gab es eben auch noch viel mehr, was das damalige Gericht "ohne Zweifel" zu einem völlig anderen Urteil hat kommen lassen.
Das, was damals ausführlich untersucht wurde, fand im neuen Prozess gar keinen Platz: Belastungszeugen, Alibiprüfung, Motiv, Vorgeschichte...

Stellt sich die Frage, ob Wiederaufnahmeverfahren in Indizienprozessen nach so langer Zeit überhaupt vernünftig führbar sind und zu einem anderen Schluss kommen können.
Für mich bleibt ein fahler Beigeschmack, aber ich kann mit dem Urteil gut leben.

Ohnehin stehen ja jetzt die relevanten Entscheidungen an: über die mögliche Freilassung und eventuelle Auflagen.

Was den Fall selbst betrifft kam man im Wiederaufnahmeverfahren keinen einzigen Schritt weiter. Es gab keine neuen Ergebnisse geschweige denn neue Beweise und eine Entlastung fand nur im juristischen Sinne statt. Von den -zumindest öffentlich bekannten- drei weiteren Tatverdächtigen hört man auch nichts mehr.
Also ist Alles offen.


2x zitiertmelden

Peggy Knobloch

26.10.2014 um 20:56
Zitat von jaskajaska schrieb:Umso wichtiger wäre es gewesen, die Indizien und Aussagen genau zu prüfen und das hat mir gefehlt. Juristisch kann ich das Wegbrechen es Geständnisses dank Deiner und @traces Erklärungen verstehen. Als Beobachter blieben viele Fragezeichen.
Ich verstehe das, allerdings muss man sich doch mal ganz objektiv fragen, WAS genau man gegen Ulvi in der Hand hatte. Das war ein Geständnis und ein Gutachten, dass diesem Geständnis Glaubhaftigkeit bescheinigt.

Geständnis ist widerrufen und das Gutachten kommt jetzt zu einem anderen Ergebnis.

Da führen auch irgendwelche Zeugenaussagen auf irgendwelchen Nebenkriegsschauplätzen nicht mehr zu einem anderen Ergebnis. Du kriegst da vielleicht noch ein "er könnte es doch gewesen sein" hin, aber eben keine Überzeugung. Und die brauchst Du für eine Verurteilung.

Selbst spannende Fragen, wie die Aussage des Holger E., führen -egal wie man sie denken kann- nicht mehr dazu, dass man mit der erforderlichen Sicherheit eine Täterschaft Ulvis bejahen kann.

Dass das für den Beobachter unbefriedigend ist, ist verständlich. Allerdings - es bedeutet ja nicht, dass nicht weiter ermittelt wird. Es gibt ja immer noch eine verschwundene Peggy. Nur kann Ulvi nicht mehr für eine eventuelle Tat zum Nachteil von Peggy verurteilt werden. Das aber war Aufgabe des Prozesses, nicht die Ermittlungen in andere Richtungen. (Vor Gericht wird täterorientiert gearbeitet und nicht opferorientiert)
Zitat von jaskajaska schrieb:@Mao1974 hatte ja schon ein Beispiel angesprochen: die Faserspuren.
Wie gesagt, die kommen bereits im ersten Urteil nicht vor. Ich weiß nicht, ob Geier hier vielleicht lediglich falsch zitiert worden ist, ob der wieder in fahrlässiger Weise vorschnelle Angaben gemacht hat oder was auch immer da war. Nur - was genau, sollte Deiner oder Maos Meinung das Gericht da tun?
Zitat von jaskajaska schrieb:Ein anderes Beispiel ist die Aussage des ehem. Schülerlotsen, dessen zeitliche Angaben sich nicht in Übereinstimmung mit den von ihm selbst genannten Eckpunkten bringen lassen.
Auch da die Frage - wie lässt sich dieser Umstand so denken, dass er eine Tat zum Nachteil Peggys auch nur nahelegt?
Zitat von jaskajaska schrieb:Dann störte mich diese aktive öffentliche Meinungsbildung, die im ganzen letzten Jahr schon dafür gesorgt hat, dass z.B. die Staatsanwaltschaft regelmäßig gezwungen wurde, Stellungnahmen abzugeben, wenn die Vorwürfe zu bunt wurden. Das glich eher einem Schachspiel als einem Mordprozess.
Die Medien berichteten seit 2012 sehr wohlwollend und unkritisch über den damals verurteilten Mörder. Resultat war, dass beispielsweise die Tatrekonstruktionen im neuen Prozess eine völlig andere Einschätzung bei den Beobachtern hervorrief: während damals das Publikum erstarrte und plötzlich die Überzeugung hatte, dass sie da einen wahrscheinlichen und möglichen Tatablauf sahen lief es im Wiederaufnahmeverfahren völlig konträr. Jetzt waren schon vorneweg Zweifel gesät. Der Angeklagte war knuddelig, lieb, blickte so treuherzig, hatte nie was Böses gemacht und war Bauernopfer für die Gegenseite: schlampige, voreilige, korrupte Polizisten und erfolgshungrige Staatsanwälte und Richter, die mit unlauteren Methoden ein Geständnis erzwungen haben. So wurden die Filme von vornerein anders angeschaut: man suchte nach Anzeichen von Beeinflussung, weil in den meisten Köpfen feststand, dass die Möglichkeit eines real geschehenen Mordes gar nicht erst bestand.
Da bin ich ganz bei Dir. Gleichwohl weiß ich nicht, wer recht hatte - die damals, die meinten einen Kindsmörder zu haben, oder die heute, die einen netten lieben Tollpatsch als Justizopfer sahen. Beide werden in irgendeiner Form voreingenommen gewesen sein. Ich hab die Aufnahmen nicht gesehen und kann mir daher auch keine Meinung dazu erlauben.
Zitat von jaskajaska schrieb:Ja, das Geständnis war damals unglaublich wichtig. Aber da gab es eben auch noch viel mehr, was das damalige Gericht "ohne Zweifel" zu einem völlig anderen Urteil hat kommen lassen.
Was sollte das gewesen sein?
Zitat von jaskajaska schrieb:Das, was damals ausführlich untersucht wurde, fand im neuen Prozess gar keinen Platz: Belastungszeugen, Alibiprüfung, Motiv, Vorgeschichte...
Einen wirklichen Belastungszeugen hat man offenbar damals schon nicht ins Feld führen können. Der Einzige, der da mal Erwähnung im Urteil findet, ist Hofmann. Und da führt das Gericht dann nur aus, dass es ihm nicht glaubt.

Das Alibi wurde ja überprüft und es ist nach wie vor löchrig.

Motive haben viele

Und die Vorgeschichte ist juristisch nach wie vor unwidersprochen. Da gibt es die Vergewaltigung. Dazu musste man nicht mehr viel erörtern, das durfte man so annehmen.
Zitat von jaskajaska schrieb:Was den Fall selbst betrifft kam man im Wiederaufnahmeverfahren keinen einzigen Schritt weiter. Es gab keine neuen Ergebnisse geschweige denn neue Beweise
Du, man durfte da auch nichts anderes erwarten. Die Leute haben an sowas immer völlig falsche Erwartungen.
Zitat von jaskajaska schrieb:und eine Entlastung fand nur im juristischen Sinne statt.
Das stimmt so nicht. Wenn ich alle mir bekannten Fakten zusammenzähle, dann komme ich zu dem Ergebnis, dass Ulvi möglicherweise der Mörder von Peggy sein könnte. Ein "möglicherweise...sein könnte" reicht aber nicht aus, um jemanden des Mordes zu verurteilen.

Das war damals schon sehr schwierig. Nach dem Wegbruch des Gutachten sind die Zweifel so erheblich, dass man hier aus VERNÜNFTIGEN, nicht juristischen, Gründen zu dem Ergebnis kommen muss, dass man es schlicht nicht weiß. Und selbst hier kommt ja eigentlich niemand zu dem Ergebnis, dass Ulvi es ganz unzweifelhaft war. Selbst wir können uns doch allenfalls zu einem "möglicherweise" oder "wahrscheinlich" durchringen. Aber schon ein "höchstwahrscheinlich" hört man doch eigentlich nie. Das ist aber doch die Mindestgrenze, um jemanden als Mörder ansehen zu können.
Zitat von jaskajaska schrieb:Von den -zumindest öffentlich bekannten- drei weiteren Tatverdächtigen hört man auch nichts mehr.
Also ist Alles offen.
Polizei und Staatsanwaltschaft legen da ja nun nicht alles offen. Die werden jetzt erstmal froh sein, dass das Geschrei von BI und Medien weg ist und ein bisschen Ruhe eingekehrt ist. Die Zeit, in der die irgendwelche Stellungnahmen schreiben und auf alle möglichen Vorwürfe reagieren mussten, können sie jetzt endlich wieder in Ermittlungen investieren.


2x zitiertmelden

Peggy Knobloch

26.10.2014 um 21:58
@LivingElvis
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Ich verstehe das, allerdings muss man sich doch mal ganz objektiv fragen, WAS genau man gegen Ulvi in der Hand hatte. Das war ein Geständnis und ein Gutachten, dass diesem Geständnis Glaubhaftigkeit bescheinigt.
Die anderen Geständnisse gegenüber den Eltern, der Psychologin, Kröber und dem Anwalt zählen nicht? Die zunehmende Gewalt, die in den Übergriffen auf die Kinder erkennbar war? Das frühe unbeeinflusste Geständnis der Vergewaltigung? Alibizeugen, die wegbrachen? Faserspuren, die das Geständnis zumindest stützten? Belastungszeugen? Das fehlende Alibi und Lügen des belasteten Vaters?

Indizienprozesse sind immer schwierig und ich will gar nicht ausschliessen, dass in diesem Fall das erste Urteil falsch war - nicht nur aus juristischer Sicht.
Was mich stört ist dieses pauschale Ausschliessen der Möglichkeit. Das ist sicher nicht genug, um ein Mordurteil zu fällen.
Trotzdem waren sicher nicht alle beteiligten Ermittler, Verteidiger, Staatsanwälte, Richter, Ärzte, Experten ... Stümper. Sowas ist zu einfach. Mir zumindest.
jaska schrieb:
Ein anderes Beispiel ist die Aussage des ehem. Schülerlotsen, dessen zeitliche Angaben sich nicht in Übereinstimmung mit den von ihm selbst genannten Eckpunkten bringen lassen.
Auch da die Frage - wie lässt sich dieser Umstand so denken, dass er eine Tat zum Nachteil Peggys auch nur nahelegt?
Ne, DA wäre es nur um den Tatzeitpunkt gegangen. Macht ja keinen Sinn, den Angeklagten wegen eines Mordes gegen 13.30 Uhr zu verurteilen, wenn das vermeintliche Mordopfer 1,5h später lebend gesehen wurde.
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Du, man durfte da auch nichts anderes erwarten. Die Leute haben an sowas immer völlig falsche Erwartungen.
Ja klar, hab ich oft genug gesagt, dass in einem Prozess nicht ermittelt wird.
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Da bin ich ganz bei Dir. Gleichwohl weiß ich nicht, wer recht hatte - die damals, die meinten einen Kindsmörder zu haben, oder die heute, die einen netten lieben Tollpatsch als Justizopfer sahen. Beide werden in irgendeiner Form voreingenommen gewesen sein. Ich hab die Aufnahmen nicht gesehen und kann mir daher auch keine Meinung dazu erlauben.
Absolut, das lässt keine Rückschlüsse auf die Wahrheit zu. Mir ging es um die Verdeutlichung der vorgefertigten Meinung, die es meiner Ansicht nach gab.
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Das stimmt so nicht. Wenn ich alle mir bekannten Fakten zusammenzähle, dann komme ich zu dem Ergebnis, dass Ulvi möglicherweise der Mörder von Peggy sein könnte. Ein "möglicherweise...sein könnte" reicht aber nicht aus, um jemanden des Mordes zu verurteilen.
Genau so meinte ich das auch. Mit Zweifeln kann kein Mordurteil gefällt werden. Die Entlastung bezog sich rein auf eine neue Sachlage, die ich nicht erkennen kann.
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Die werden jetzt erstmal froh sein, dass das Geschrei von BI und Medien weg ist und ein bisschen Ruhe eingekehrt ist.
Schon nen ganzen Monat :)

Hoffen wir das beste für die laufenden Ermittlungen!


1x zitiertmelden

Peggy Knobloch

26.10.2014 um 22:24
Zitat von jaskajaska schrieb:Die anderen Geständnisse gegenüber den Eltern, der Psychologin, Kröber und dem Anwalt zählen nicht?
Die spielen eine Rolle bei der Begutachtung DES Geständnisses. Faktisch gibt es aber nur EIN Geständnis, das zwar mehrfach an verschiedenen Stellen wiederholt wurde, aber dessen Begutachtung zu dem Ergebnis kommt, dass die Quelle des Geständnisses (und damit auch seiner Wiederholungen) unklar ist.
Zitat von jaskajaska schrieb:Die zunehmende Gewalt, die in den Übergriffen auf die Kinder erkennbar war? Das frühe unbeeinflusste Geständnis der Vergewaltigung?
Spielt eine Rolle bei der Begutachtung der Persönlichkeit von Uliv, ist aber als Beweis, dass er Peggy umgebracht hat, schlicht untauglich. Zumal der Mord ja nur in indirektem Zusammenhang zur sexuellen Befriedigung gestanden haben soll.

Eine zunehmende Gewalt bei Begehung der Sexualstraftaten deutet zwar auf eine zunehmende Bereitschaft, sich seine sexuelle Lust notfalls auch gegen Widerstände zu befriedigen hin, taugt aber als Beweis für einen Verdeckungsmord mehrere Tage später nicht. Da ist die Motivation ein grundlegend andere.
Zitat von jaskajaska schrieb:Alibizeugen, die wegbrachen?
...beweise was genau? Dass Ulvis Familie ihm aus der Mordanklage raushelfen wollte?

Zitat von jaskajaska schrieb:Faserspuren, die das Geständnis zumindest stützten?
....die es NIE in die Urteilsbegründung geschafft haben. Warum wird das nicht erwähnt, wenn Geier darüber doziert haben soll? Sowas lässt man doch nicht einfach so weg.
Zitat von jaskajaska schrieb:Belastungszeugen?
...die da wären?
Zitat von jaskajaska schrieb:Das fehlende Alibi und Lügen des belasteten Vaters?
....beweisen auch nicht mehr, als die wegbrechenden Alibizeugen. Das ist nichts, worauf Du ein Urteil stützen kannst.
Zitat von jaskajaska schrieb:Was mich stört ist dieses pauschale Ausschliessen der Möglichkeit. Das ist sicher nicht genug, um ein Mordurteil zu fällen.
Das tut doch lediglich die BI. Das Gericht hat de facto "Im Zweifel für den Angeklagten" entschieden. Die schließen damit NICHT aus, dass es Ulvi nicht doch gewesen ist.
Zitat von jaskajaska schrieb:Trotzdem waren sicher nicht alle beteiligten Ermittler, Verteidiger, Staatsanwälte, Richter, Ärzte, Experten ... Stümper. Sowas ist zu einfach. Mir zumindest.
Natürlich nicht. Auch das sagt das Gericht mit keiner Silbe.

Das Urteil wird doch von der BI entsprechend gefeiert und auch ordentlich verdreht. Das geht doch mit der beständigen Betonung, es handle sich um einen "Freispruch erster Klasse" und Ulvis Unschuld sei widerlegt, schon los. Beides entbehrt jeder sachlichen Grundlage. Das ist pures Geschwurbel von Leuten, die damit entweder ein bestimmtes Interesse verfolgen oder schlicht nicht verstehen, was tatsächlich passiert ist.
Zitat von jaskajaska schrieb:Ne, DA wäre es nur um den Tatzeitpunkt gegangen. Macht ja keinen Sinn, den Angeklagten wegen eines Mordes gegen 13.30 Uhr zu verurteilen, wenn das vermeintliche Mordopfer 1,5h später lebend gesehen wurde.
Nehmen wir an, der Zeuge hat recht. Das wäre ein weiteres entlastendes Indiz. Ergebnis: näher am Freispruch.

Nehmen wir an, der Zeuge irrt sich. Sind wir damit einer Verurteilung in irgendeiner Form näher gekommen? Kein Stück. Welchen Sinn für die Verhandlung ergibt sich dann aus diesen Vernehmungen?
Zitat von jaskajaska schrieb: Die Entlastung bezog sich rein auf eine neue Sachlage, die ich nicht erkennen kann.
Man kommt halt bei der Bewertung des Beweismittels Geständnis zu einem anderen Ergebnis
Zitat von jaskajaska schrieb:Hoffen wir das beste für die laufenden Ermittlungen!
Absolut


melden

Peggy Knobloch

27.10.2014 um 07:50
@LivingElvis
Guten Morgen!
So reduziert dargestellt hiesse das aber, dass all die anderen Indizien nicht gezählt haben.
Vielleicht reden wir auch aneinander vorbei:
entweder gibt es eine Indizienkette, deren Glieder ähnlich stark sind oder es gibt eine Anzahl von Indizien, die das Hauptindiz (das Geständnis) stützen und die dann keine Rolle mehr spielen, wenn dieses wegbricht.
Deine Analysen sprechen eher für den zweiten Fall, oder?


1x zitiertmelden