Peggy Knobloch

@BigMäc

BigMäc schrieb:aber wenn man unserem Rechtssystem im Vorfeld jede Vertrauenswürdigkeit abspricht, dann ist das ebenso oberflächlich vergeallmeinernd, wie zu behaupten, es gäbe nie Fehlurteile.

Genau so ist es.
Nicht jedes Geständnis ist falsch und nicht jeder Polizist korrupt, nicht jeder Anwalt ne Niete, nicht jeder Gutachter voreingenommen, nicht jeder Geistig Behinderte harmlos, nicht jeder Arzt ein Kurpfuscher, nicht jeder Staatsanwalt kopflos usw.
Sobald man den Fall hier differenzierter betrachtet erkennt man viele Facetten und die schimmern eben nicht nur blütenweiß.
Aufgrund der bekannten Fakten und Indizien kann Keiner behaupten, die Wahrheit zu kennen. Es gibt nur Szenarien, die jeder hier für sich als wahrscheinlicher oder unwahrscheinlich einstufen kann.
Die nützlichen Zeitungsartikel zeigen aber schön, dass der Öffentlichkeit längst nicht Alles bekannt ist. Und deshalb wäre das damalige Urteil zu kennen schon mal ein riesengroßer Schritt.

Frau.N.Zimmer schrieb: Ich bin der Meinung dass man keinen Kriminalfall mit dem anderen vergleichen kann und werde hier an dieser Stelle auch nicht auf Rupp eingehen.

Das ist ein Irrtum. Nur durch Erfahrung kann man Kriminalfälle lösen. Und Erfahrung kann man nur durch andere Fälle sammeln, und dazu gehört eben auch Fälle wie Rupp, auch wenn es das Ihnen ofensichtlich nicht so recht passt.

@JosefK1914
Gut, dann brauchen wir ja keine Ermittlungen mehr und es kann pauschal geurteilt werden :)

Frau.N.Zimmer schrieb: Gut, dann brauchen wir ja keine Ermittlungen mehr und es kann pauschal geurteilt werden

Nun werden Sie nicht polemisch, Sie wissen ganz genau, was hier gemeint wird. Erfahrung bedeutet nicht, dass man alles 1:1 anwendet. Voraussetzung ist aber, wenn man einen Fall sachgerecht lösen will, dass man diesen mit ähnlichen Fällen vergleichen muss. Insbesondere wenn es um Geständnisse geht, die vielleicht falsch sind. Hier ist das einzige Mittel der Wahrheit näher zu kommen, Vergkleiche mit bekannten Fällen in Kombination der psycholgischen Erkenntnissen anzustellen.

Aber bei Ihnen redet man gegen Wände, von mir aus bleiben Sie bei Ihrer Ansicht.

@JosefK1914

JosefK1914 schrieb:von mir aus bleiben Sie bei Ihrer Ansicht.

Vielen Dank, das mache ich doch glatt.

@JosefK1914

Der Fall wird nicht in Vergessenheit geraten, egal wie das Urteil ausgehen wird. Personen, die sich damit befassen, werden sich auch noch in Jahren daran erinnern und vll wird dieser Fall dann auch noch einmal in der Fachliteratur thematisiert. Interessierte Personen werden den Fall nicht vergessen.

Auch jetzt ist der Fall nicht in allen Gegenden Deutschlands so präsent, wie es einige User gerne hätten oder meinen. Und das sage ich nicht nur über meinen Bekanntenkreis. ;)

@Blondi23
Um wirkliche Gewissheit zu haben bräuchte man die Leiche, Gegenstände, DNA-Spuren etc,. Beweise gegen einen Täter
Fälle ohne Leiche, die nur aufgrund von Indizien beschieden werden, hinterlassen immer offene Fragen.
Und so wird es hier auch sein.
Bei einem Freispruch wird Stand heute immer noch ein Restzweifel bleiben (nicht bei Jedem, aber bei Einigen) und bei einer Verurteilung wird es ebenso sein, nur dass dann die Unterstützer die Welt nicht mehr verstehen und der Rest seine Meinung bestätigt sieht.

@jaska

Ja. Aber vollkommen in Vergessenheit, wie hier befürchtet, wird der Fall nicht geraten. Auch deshalb, weil Peggys Schicksal nicht wirklich geklärt ist.

@Blondi23
@jaska
bin erst ganz kurz in dieser diskussion und vieleicht auch gleich wieder raus,den die
beiden user haben eigendlich alles gesagt.
furchtbar das es nie mehr zu klärren sein wird wo die kleinne peggy ist,das ihr kurzes
leben so schrecklich endete.
herr u kulac wird für immer (solange noch menschen an den fall denken) objekt des
zweifels sein und schlußendlich vieleicht ,vieleicht gibt es einen oder mehr menschen
die ihrrer strafe entkommen sind.
lassen wir das gericht entscheiden.

@sadalmelik

Wir können nicht sagen, ob der Fall immer ungeklärt bleiben wird. Auch wenn es so aussieht, kann es dennoch mal zur Aufklärung kommen.

@sadalmelik
Wer sagt, dass man den Fall nicht klären wird und dass Peggys kurzes Leben
schrecklich endete? Nur nicht so pessimistisch!

Blondi23 schrieb:Der Fall wird nicht in Vergessenheit geraten, egal wie das Urteil ausgehen wird. Personen, die sich damit befassen, werden sich auch noch in Jahren daran erinnern und vll wird dieser Fall dann auch noch einmal in der Fachliteratur thematisiert. Interessierte Personen werden den Fall nicht vergessen.

Das meinte ich nicht. Ich meinte momentan den Zustand, dass man eben - ohne wirkliches Wissen - einen Täter identifizieren will. Das wird dann - zumindest in dieser Form - aufhören, weil er eben nicht mehr in dieser Stärke in den Medien ist. Sollte Herr Kulac freigesprochen werden, reit er sich natürlich in die Reihe der (vermutlich) falschen Geständnisse ein. Im anderen Fall werden natürlich Zweifel immer noch bleiben, aber sollte die Revision abgelehnt werden, dürfte einen WAV nur dann möglich sein, wenn doch noch neue Erkenntnisse gefunden wurden. Auch dann wird das Interesse an diesen Fall verloren gehen.

Dass sich einige wenige daran erinnern werden, ist klar.

Ich vermute, dass auch hier die Rate der Beiträge nach einem rechtskräftigen Urteil nach einer relativ kurzen Zeit massiv in den Keller geht.

Ausnahme: Man hat neue Erkenntnisse, aber das ist aktuell nicht absehbar.

@JosefK1914

Es gibt auch Personen, die sowohl bei einem Freispruch als auch bei einem Schuldspruch weiterhin zweifeln werden. Es wird keine einheitliche Meinung geben. Dennoch vertraue ich auf die Kompetenz des Richters, der sachlich vorgehen wird.

Und natürlich wird hier weniger geschrieben werden. Was soll man denn noch schreiben, wenn das Urteil gesprochen und diskutiert wurde? Interesse ist ja gut, aber wieso sollte man sich hier im Kreis drehen?

@JosefK1914
Warum sollte die "Rate der Beiträge nach einem rechtskräftigen Urteil" in den Keller
gehen? Der Thread heißt nicht "Ulvi Kulac" sondern "Peggy Knobloch" und nach all'
den neuen Erkenntnissen über mögliche Verdächtige, ihre nicht vorhandenen Alibis
und eventuell basierend auf Aussagen im Laufe des WAV könnte die Thematik eher
aufleben.

Es gibt auch Personen, die sowohl bei einem Freispruch als auch bei einem Schuldspruch weiterhin zweifeln werdend.

Das ist doch immer so, klar.


@ramisha

Warten wir es ab. Das ist jedenfalls meine Prognose.

@JosefK1914

Immer so würde ich nicht sagen. Man sieht ja schon hier, dass einige User eine sehr festgefahrene Meinung haben. Von Zweifeln sehe ich da nichts.

@JosefK1914

JosefK1914 schrieb:Es gibt auch Personen, die sowohl bei einem Freispruch als auch bei einem Schuldspruch weiterhin zweifeln werdend.

Ich nehme mal an, du meinst das im Zusammenhang mit Ulvi Kluac.

Nicht zu verwechseln mit denen, die ihn als Täter von vorn herein ausgeschlossen haben
und das Verschwinden von Peggy in einen anderen Zusammenhang bringen.

Im Übrigen ist es nicht schlecht, eine Meinung zu haben und die zu vertreten.
Gehört natürlich ein wenig Charakterstärke dazu, als sein Mäntelchen immer nach
dem Wind zu hängen.

Mehr zum Programm des 4. Prozesstages:


BR online, 02. Mai 2014
http://www.br.de/nachrichten/oberfranken/mordfall-peggy-vierter-prozesstag-100.html (Archiv-Version vom 14.05.2014)

Erneut Ermittler im Zeugenstand
...
Neben den Ermittlern werden die Eltern ehemaliger Klassenkameraden von Peggy in den Zeugenstand treten. Die beiden Jungen hatten nach Peggys Verschwinden ausgesagt, sie hätten das Mädchen am Nachmittag des 7. Mai 2001 noch in Lichtenberg gesehen. Diese Aussage haben sie am ersten Prozesstag vor dem Landgericht Bayreuth wiederholt. Sollte Peggy Knobloch am Nachmittag des 7. Mai 2001 wirklich noch gelebt haben, wäre das Tatszenario mit Ulvi Kulac als Mörder hinfällig. Außerdem soll ein weiteres damaliges Kind aussagen.

Der vierte Verhandlungstag beschäftigt sich also mit zwei Themenkomplexen: Zum einen mit der Frage, wie das Geständnis von Ulvi Kulac damals zustande gekommen ist. Zum anderen mit den damaligen Kinderzeugen, die angeben, Peggy nach dem angeblichen Tatzeitpunkt noch gesehen zu haben. Beide Punkte sind entscheidend für die Frage nach der Schuld Ulvi Kulacs. Deshalb lässt sich das Gericht hier viel Zeit mit den Zeugenbefragungen.
...

ramisha schrieb:Im Übrigen ist es nicht schlecht, eine Meinung zu haben und die zu vertreten.
Gehört natürlich ein wenig Charakterstärke dazu, als sein Mäntelchen immer nach
dem Wind zu hängen.

Eine Meinung darf jeder haben. Diese jedoch ôffentlich zu vertreten auch nach einem evtl. Freispruch tangiert die Persönlichkeitsrechte des Freigesprochenen.

In diesen Fällen muss abgewogen werden, ob öffentliche Meinungsäußerungen zu sehr in das Persönlichkeitsrecht des Freigesprochenen eingreift.

Ob das dann schlecht ist oder nicht wird u.U. ein Gericht befinden mússen. Voraussetzung ist natürlich eine entsprechende Klage.