Peggy Knobloch
18.03.2014 um 17:00Naja vielleicht schreibt er ja auch bald ein Buch zu dem Thema. Er wäre nicht der erste.
Schimpanski schrieb:Schon mal davon gehört, auf welcher Seite und Schriftgrösse diese "Richtigstellungen" in der Regel dann veröffentlicht werden?Klar hab ich das. Und soll ich dir mal was verraten? So klein ist die Schriftgröße unter Umständen gar nicht. Ich habe schon Zeitungen gesehen, die einen kleinen Beitrag auf ihrer Titelseite eingefügt haben, um den Lesern deutlich zu machen, dass sie in der Berichterstattung einen Fehler gemacht haben.
2004 wurde Ulvi Kulac wegen Mordes an Peggy Knobloch verurteilt. Ein Urteil ohne Leiche, denn Peggy ist seit Mai 2001 spurlos verschwunden. Jetzt, genau zehn Jahre nach seiner Verurteilung, wird der Fall wieder aufgerollt. Ab dem 10. April soll in einem neuen Verfahren geprüft werden, ob Ulvi wirklich der Mörder von Peggy ist. Ulvi Kulac hat es der Zwickauerin Gudrun Rödel zu verdanken, dass sein Fall wieder neu verhandelt wird. Die gelernte Anwaltsgehilfin übernahm nach der Verurteilung die gerichtliche Betreuung von Ulvi, da seine Eltern damit überfordert waren. Sie arbeitete sich durch die Akten und entdeckte Widersprüche. Als das damals neunjährige Mädchen Peggy verschwindet, beginnen monatelange Ermittlungen der Polizei. Der Druck der Öffentlichkeit ist groß. Immer wieder taucht ein Name auf: Ulvi Kulac. Der geistig behinderte Mann mit dem IQ eines etwa Zehnjährigen soll sich immer wieder in anzüglicher Weise Kindern gezeigt haben. Die Ermittler konzentrieren sich immer stärker auf Ulvi, der zu diesem Zeitpunkt - Mitte 2002 - bereits im Bezirkskrankenhaus Bayreuth untergebracht ist. Sie entwickeln die Hypothese, dass sich Ulvi an Peggy vergangen hat. Dann gesteht er die Tat. Später widerruft er. Doch sein Geständnis ist letztlich ausschlaggebend für seine Verurteilung. Warum gesteht jemand eine Tat, die er nicht begangen hat? In Deutschland gibt es kaum Studien zu dem Thema. Aus den USA weiß man aber, dass von unschuldig Verurteilten, die später durch DNS-Analysen entlastet wurden, jeder vierte ein Geständnis abgelegt hatte. Diese Menschen haben aus verschiedenen Gründen dem Druck während der Vernehmungen nicht standgehalten und einen Mord eingeräumt, den sie gar nicht begangen haben. Es sind vor allem die Schwachen und Labilen, die ein falsches Geständnis ablegen, meint der Vernehmungsforscher Jo Reichertz. Sie können die Folgen ihrer Aussage nicht abschätzen. Doch warum konnte der vom Gericht bestellte Psychiater nicht feststellen, dass Ulvi Kulac eine falsche Aussage gemacht hat? Er bescheinigt, dass Ulvis Geständnis mit hoher Wahrscheinlichkeit einen realen Erlebnishintergrund hatte. Doch heute weiß man: dem Psychiater lagen nicht alle Informationen vor. So könnte vermutet werden, dass die vernehmenden Beamten Ulvi das Geständnis suggeriert haben. Gemeinsam mit dem renommierten Glaubwürdigkeitsgutachter Günther Köhnken und dem Vernehmungsforscher Jo Reichertz beleuchtet die Reportage die Aussagen von Ulvi neu, geht der Frage nach, wie es zu dem falschen Geständnis kommen konnte. "Exakt - Die Story" zeigt die Widersprüche des Verfahrens auf, beleuchtet die Arbeit der Polizei und geht der Frage nach wie schwierig es ist, ein falsches Geständnis zu entlarven.
So registrierte die Polizei im Juni 2001, genau einen Monat nach dem angeblichen Mord, eine SMS von einem Handy, dessen Eigentümer in Peggys persönlichem Umfeld lebte. "Ich habe meine Mama schon lange nicht mehr gesehen" so die Nachricht an eine bekannte der FamilieDer Eigentümer von dem Handy lebte in peggys persönlichem Umfeld. Könnte es sich hierbei nicht um jb handeln? Könnte nicht auch seine eigene Tochter diese SMS heimlich verfasst haben? Sie war ja soweit ich mich nicht irre auch nur zu Besuch im blauen Haus da ihre Mutter woanders lebt. ( bitte um Korrektur wenn das falsch ist, ich hab das so im Kopf) . Man bedenke dass auch dieses Kind Opfer von Missbrauch war - durch he - und sie sich vielleicht an Außenstehende wenden wollte, wenngleich das nicht gelungen ist. ODER dass es sogar hes Handy selbst war. Aber eben von jb s Tochter. Das würde dann das hier zumindest erklärbar machen:
Mysteriös erscheinen auch Flecken auf einem T-Shirt, das Peggy kurz vor ihrem Verschwinden trug. Eine hohe Zahl von Spuren sprechen laut kriminaltechnischer Untersuchung "für einen intensiven Kontakt" mit dem Handy-Eigentümer und gelangten auf das T-Shirt, wie es in den Akten heißt, "in angezogenem Zustand". Der Handy-Inhaber versichert, nie mit diesen Erkenntnissen konfrontiert worden zu sein; er könne sich die Aktenvermerke nicht erklären.Ich glaube auch gelesen zu haben dass diese Urin Spuren erwiesen von tierischer Abstammung waren. Kam diese Erkenntnis wirklich erst NACH 2006 oder hat Spiegel da Senf verbreitet?
So registrierte die Polizei im Juni 2001, genau einen Monat nach dem angeblichen Mord, eine SMS von einem Handy, dessen Eigentümer in Peggys persönlichem Umfeld lebte. "Ich habe meine Mama schon lange nicht mehr gesehen", so die Nachricht an eine Bekannte der Familie. Die Ermittler nahmen seinerzeit an, dass Peggy Zugang zu dem Mobiltelefon hatte, kamen aber mit dieser Spur nicht weiter.Welt, 14./15. Dezember 2013
Vieles ist in den über 14.000 Seiten Akten vermerkt. Man muss sich nur die Mühe machen, diese auch zu lesen. Der Abschlussbericht der Polizei spart aber solche wichtigen Details vollständig aus. Darin steht nur, was für Ulvi K. belastend war. Das Entlastende wurde weggelassen. Nicht vor Gericht erörtert wurde auch ein SMS-Wechsel zwischen der Mutter von Peggy und ihrem Lebensgefährten. Darin droht er, für 50.000 Mark – so hoch war die Belohnung für das Auffinden des Kindes – "etwas zu verraten". Vier Wochen nach dem Verschwinden wird von seinem Mobiltelefon eine SMS mit dem Inhalt "Ich habe meine Mama schon lange nicht mehr gesehen" aufgezeichnet. Dazu wurden Telefonate überwacht, in denen er eine Entführung von Peggys Schwester und eine anschließende Flucht in die Türkei bespricht. Aufklärung durch die Polizei? Fehlanzeige.Münchner Abendzeitung, 09. Januar 2014
Erpresste Erhan Ü. Peggys Mutter damit, ihr die Tochter zu nehmen? „Davor hatte Frau Knobloch Angst. Das wissen wir heute“, sagt Michael Euler. Kein Wunder. In einer SMS drohte Ü. ihr: „Hast noch ein wenig Zeit. Überlege es Dir ganz gut so lange es noch geht. Mit 50 000 DM kann man viel machen…“ In einem abgehörten Telefonat mit einer Freundin wog er außerdem die Konsequenzen einer Kindsentführung in die Türkei ab.Brief der BI an die Staatsanwaltschaft Bayreuth, 06. März 2014
Dieselbe Bekannte erreichte wenig später eine Nachricht von Ü.s Mobiltelefon: „Hallo! Hab meine Mama so lange nicht mehr gesehen.“ Tippte Peggy diese Zeilen? Beim tschechischen Geheimdienst war man davon überzeugt. Ein V-Mann lieferte Hinweise darauf, dass Peggy über den osteuropäischen Staat an den Bosporus verschleppt worden war – und dass Erhan Ü. in die Entführung verwickelt war. „Aber in den Akten steht nichts darüber, wie die deutschen Ermittler diesem Tipp nachgegangen sind“, sagt Michael Euler.
Am 7.6.01 ging vom Handy der Freundin des Stiefvaters auf dessen Handy eine SMS ein:
„Ich habe meine Mama schon lange nicht mehr gesehen!“
Die Freundin des Stiefvaters von Peggy lebte zu dieser Zeit in Pforzheim! Sehr mysteriös: Peggys Mutter trifft mit dieser Frau im September 2001 zusammen, traf sie auch Peggy?
jaska schrieb:Erpresste Erhan Ü. Peggys Mutter damit, ihr die Tochter zu nehmen? „Davor hatte Frau Knobloch Angst. Das wissen wir heute“, sagt Michael EulerWoher? Ich bezweifle dass Euler mal mit sk darüber geredet haben könnte.
Redjune schrieb:Unwahrscheinlich dass bei diesen SMS keine vorigen bzw. Folge SMS gesendet worden sein sollen.Wer weiß, warum es so ist. Vielleicht möchte man manches eben intern behandeln und nicht an die Öffentlichkeit weiterreichen. Nur weshalb?
Zwei Dinge nerven im Fall Peggy: Die Menschen, die den Fall ideologisch sehen, und die Menschen, die in Gerüchten schwelgen. Beide vergessen nämlich eins: die Fakten. Und davon gibt es leider nicht viele. Nur das: Am 7. Mai 2001 verschwand ein neunjähriges Mädchen. Am frühen Nachmittag, kurz nach der Schule, hat man sie gesichert noch gesehen.Quelle: http://www.nordbayerischer-kurier.de/nachrichten/thema-fall-peggy-nuechtern-bleiben_236630
Die Ermittlungen leiden bis heute darunter, dass es keine verwertbaren Spuren gibt, die auf ein Gewaltverbrechen hinweisen. Und sie leiden darunter, dass es für den Tag von Peggys Verschwinden keine verlässlichen Zeugen gibt. Und das ist bis heute so. Selbst neueste Kriminaltechnik hilft nicht, wenn es keine Spuren gibt. Und die Angaben der Zeugen sind nach all den Jahren immer noch widersprüchlich. Ein ideales Betätigungsfeld also für Hobby-Verschwörungstheoretiker, Schuld-Zuschieber und Gerüchte-Köche. Denen möchte man zurufen: Schweigt endlich! Denn auch ihr habt keine Beweise.
Blondi23 schrieb:Ich hoffe nur, dass sich im Laufe des WAV etwas Neues ergibt, damit die Eltern von Peggy sowie die von Ulvi endlich Gewissheit haben.Das ist eine optimistische Einstellung.