Peggy Knobloch

@jerry142

jerry142 schrieb:Wenn ich dann lese, das Mikrofon wäre defekt gewesen, dann gehe ich davon aus, dass die Aufzeichnung gestartet wurde, man nach der Vernehmung festgestellt hat, dass es keine verwertbare Aufnahme gab - und deshalb zum Gedächtnisprotokoll überging, statt während der Vernehmung ein Ersatzgerät zu beschaffen oder eine Schreibkraft hinzuzuziehen.

Das ist die beste Erklärung, die ich jemals dazu las. So etwas kann tatsächlich vorkommen. Danke. :)

Was spielt das erste Geständnis für eine Rolle? U.K. bestätigte es doch durch weitere Geständnisse.

@jerry142

Es ist höchst erfreudlich, wenn jemand auch mal sagt: Es kann dies oder jenes passiert sein. Das ist besser, als wenn einer nur darauf beharrt, dass die SOKO keine Fehler gemacht haben kann. Es ist ja nicht so, dass man deswegen an der ganzen SOKO zweifelt, nur wegen einem Tonbandgerät.

@liso11

liso11 schrieb:Was spielt das erste Geständnis für eine Rolle? U.K. bestätigte es doch durch weitere Geständnisse.

Das erste Geständnis war der Anfang einer Lawine, die damit ins Rollen kam. Im Grunde ist es aber so wie du sagst: Herr Ulvi Kulac hat das Geständnis mehrmals wiederholt und verfeinert. Man kann es auch so sagen: Das Kind war in den Brunnen gefallen am 2. Juli 2002 und daran gab es nichts mehr zu ändern. Daher ist der Anfang wichtiger als das fertige Endprodukt. Das war nur noch der Feinschliff. Die Krönung war vermutlich der Film, in dem der Ulvi den tahergang nachgespielt hat.

Korrektur: Die Krönung war vermutlich der Film, in dem der Ulvi den TATHERGANG nachgespielt hat.

Genau das ist es, was ich überhauopt nicht verstehe. Wenn er doch unschuldig ist, wie kann er dann den Tathergang nachspielen. Das geht doch gegen ihn selbst, wenn er nichts getan hat?

@Scipper
Welche der beiden detaillierten Videotatrekonstruktionen meinst Du?
Die vom 2. Juli 2002 oder die vom 30. Juli 2002?

@jaska

Ich meine die Tathergangsrekonstrution vom 30. Juli 2002. Mir ist es ein Rätsel, warum der Ulvi bei dieser SACHE überhaupt bereits war mitzuwirken. Denn wenn der den Mord nicht begangen hat, war es ja geradezu reiner "Wahnsinn" (sorry) bei dem Nachspielen des Tathergangs mitzuwirken.

PS: Also das ist mir ehrlich gesagt schleierhaft, wieso er dabei mitspielte. Was sagten denn seine Eltern dazu? Hinderten sie ihn nicht daran oder wunderten sie sich nicht über diese Sache? Selbst wenn der Anwalt in Urlaub war, war ja die Chance da zu sagen: Jetzt reicht es aber mit dem Firlefanz !!!

Scipper schrieb:Das erste Geständnis war der Anfang einer Lawine, die damit ins Rollen kam. Im Grunde ist es aber so wie du sagst: Herr Ulvi Kulac hat das Geständnis mehrmals wiederholt und verfeinert. Man kann es auch so sagen: Das Kind war in den Brunnen gefallen am 2. Juli 2002 und daran gab es nichts mehr zu ändern. Daher ist der Anfang wichtiger als das fertige Endprodukt. Das war nur noch der Feinschliff. Die Krönung war vermutlich der Film, in dem der Ulvi den tahergang nachgespielt hat.

Unterstellst du den Ermittlern, dass sie das Geständnis nur verfeinert haben?
Wenn der Anwalt seinen Mandanten entsprechend aufgeklärt hätte, dass er so etwas nie wiederholen darf, wäre es wohl zu keine detaillierten "Vorführungen" durch U. gekommen. Salopp ausgedrückt: Ulvi halte deine Klappe! Das hätte und hat er verstanden.
Schau dir mal genau das Gespräch mit Herrn Müller an. Herr Kulac zeigt keinerlei Mimik und plappert das nach, was man ihm eingetrichtert hat. Nach intensiver Eingabe kennt er heute das Mädchen nicht mal mehr.

Also ich verstehe das einfach nicht. Die Geständnisse voher: Okay. Das konnte passieren, wenn er an dem Tagen vorher erschöpft war und seine Ruhe haben wollte. Aber das Mitspielen in einem Videofilm, wo er dann den Mord nachspielt, das schlägt doch dem Fass den Boden aus, wenn er keinen Mord begangen hat oder begangen haben will. Das war ja der Super-GAU !!!

@Scipper
Er hat seinen ersten "Film" bereits am Tag des ersten Geständnisses "gedreht". Danach ging's munter weiter mit noch mind zwei ausführlichen Geständnissen und noch einer Videoaufnahme der Tatrekonstruktion.

@Scipper, Beamte und Uli haben lange geübt.
Entschuldigung, aber das musste aus mir raus. :)

@liso11

Jetzt fehlt nur noch, dass einer sagt: Das wurde gemäß einem Drehbuch mit ihm einstudiert. Aber im Ernst: Ich verstehe wirklich nicht, warum der Ulvi dabei mitwirkte am 30. Juli 2003. Hat ihn denn keiner damals beraten, dass das genau gegen seine Interessen ist, wenn er denn unschuldig ist? Es ist doch Unsinn, wenn man als Unschuldiger einen Mord nachspielt und dies dann auch noch vor laufender Kamera und mit Mikrofon, sofern man das Ganze noch erläutert. Und dies alles als Unschuldiger.

@Scipper
Und wenn er nicht unschuldig ist?


Außerdem hatten wir das ja auch schon oft: ein Anwalt ist nicht dazu da, ein Geständnis zu verhindern. Er muss sich darum kümmern, dass die Rechte seines Mandanten gewährt werden und er verteidigt das Strafmaß.

@liso11

liso11 schrieb:Unterstellst du den Ermittlern, dass sie das Geständnis nur verfeinert haben?

Ist das jetzt ein Verhör? Ich verweigere die Aussage. Im Gegensatz zum Ulvi bin ich nicht der Typ, der sich von Möchtegern-Kriminalisten durch lapidare Fragen ins Bockshorn jagen lässt. So bitte nicht !!!

PS: Wenn ich einem was "unterstelle" sage ich es klar und deutlich und dann auch sehr massiv !!!

@Scipper
Das Wort "Drehbuch" finde ich genial !
Im Ernst: ich versteh´s auch nicht!

@jaska:
und wenn er nicht unschuldig ist?

Dann ist er schuldig!
Das muss man ihm aber (neuerdings) erst mal (wieder) beweisen.

@JoniBoni

Der ganze Fall ist durch das Peggy-Buch und durch die Fernsehberichte so dargestellt, dass sogar das kleine Fritzchen aus der Lüneburger Heide auf den Gedanken kommen kann, dass da etwas nicht ganz koscher war. Selbst ich habe da meine Zweifel, obgleich ich als Soldat sogar bereit war, für diesen Rechtsstaat und für das Vaterland meinen Kopf hinzuhalten, was ich auch wirklich getan habe. Und aus dem Grund verlange ich Ordnung in diesem Staat und strikte Einhaltung der Gesetze und der Moral.

Scipper schrieb:Und aus dem Grund verlange ich Ordnung in diesem Staat und strikte Einhaltung der Gesetze und der Moral.

Das verkenne ich nicht und trotzdem möchte ich Dir sagen, dass nicht immer alles Gold ist, was glänzt. Das gilt vor allem für unsere Politiker...

Es ist ja nicht so, dass ich kein Verständnis für die Polizei habe, denn diese wollte das Kind Peggy finden. Insofern verstehe ich auch, dass man das Geständnis unter Dach und Fach bringen wollte, denn es ist ja ein Glückstreffer, wenn ein Verdächtiger signalisiert, dass er auspacken will. Ich kann daher auch verstehen, dass man dann nicht dem Anwalt nachrennt oder ein Tonbandgerät suchen geht. Nur haben wir es hier aber mit einem Sonderfall zu tun, weil der Verdächtige eben nur einen IQ hat, der zwischen 67 und 85 und maximal auf Teilgebieten im Bereich 90 liegen dürfte. Was ich bei dem Ganzen nicht verstehe ist folgendes: Warum gebot der Anwalt des Ulvi dem Verfahren der Befragungen und Vernehmungen durch die SOKO im Juli 2002 als Rechtsbeistand keinen Einhalt? es hättedoch nur einen Brifes bedufrt oder eines Anrufes, um zu sagen: "Schluss damit. Mein Mandant sagt ab jetzt kein Wort mehr und macht von seinem Recht aus Aussageverweigerung (siehe StPO) Gebrauch, bis ich aus dem Urlaub zurück bin. Nach meinem Sommerurlaub, teile ich Ihnen alles Weitere mit. Hochachtungsvoll."

@liso11

Das Gespräch mit Herrn Müller ist interessant.
Nicht nur daß der Ulvi tatsächlich wirkt, als würde er auswendiggelerntes nachplappern, es gibt auch ein Detail, das man durchaus als "freudschen Versprecher" beurteilen könnte.
Als er nämlich auf der Karte zeigen soll, was er denn erzählt habe, wo er Peggy getroffen hat, sagt er zuerst: "Die kam von da" und verbessert es dann in "daß die von da kam". Hm...

@Scipper

Es wird hier niemand beantworten können, warum der Anwalt so gehandelt hat, warum das Tonband kaputt war usw.
Es war nunmal so, damit muss man leben, ob man es nun für gut hält oder nicht. Kein Mensch weiss, ob das überhaupt eine Rolle spielte, vielleicht hätte der Ulvi unter anderen Bedingungen auch gestanden, keine Ahnung.