Peggy Knobloch

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:es kann aber eine Rolle spielen, wenn man versucht, einen Fall aufzuklären....da geht es wohl eher nicht darum, was Dir egal ist, sondern darum, in welchen Täterkreisen man sich bewegt

aber gerade dann ist es doch nötig, einen weiteren Kreis an Verdächtigen anzuschauen. Spielt ja keine Rolle, ob der Täter sich generell gerne an Kindern vergreift oder nur ab und an.



@lawine
Interessant, danke. Dann dürfte Jeder von uns sein eigenes "Lichtenberg" um sich haben :(

@Frau.N.Zimmer
Da hast Du Recht, was Ulvi betrifft. Aber welchen Unterschied macht das für die Kinder, die er missbraucht hat?

@Tussinelda
Das nicht jeder der Kinder missbraucht pädophil ist, ist mir klar. Darum geht es mir auch gar nicht, ich kann diese Männer auch gerne anders nennen, aber mich interessieren die Kinder, die stark traumatisiert sind von solchen Taten oder aber wie im Fall Peggy, wahrscheinlich tot sind. Und meine ursprüngliche Frage war einfach, ob es grundsätzlich so viele auffällige Männer gibt, die sich an Kinder vergreifen und das durch die Ermittlungen einfach nur ans Tageslicht gezerrt wurde oder ob es auffällig viele von dieser Sorte in Lichtenberg gab.

@Themis

Natürlich macht das keinen Unterschied, im Gegenteil. Ich kenne einen Erwachsenen, der leidet heute noch weil er als Kind EBEN von einem Behinderten missbraucht wurde. Er meint mit seinen damals 7 Jahren hätte er "schlauer" als der Behinderte sein müssen. Der Mann ist jetzt über 40!

@Frau.N.Zimmer
Genau das meine ich. Man kann ja alles ganz strikt vom wissenschaftlichen Standpunkt aus sehen und sagen, der Täter ist behindert, der Täter steht ja grundsätzlich auf erwachsene Frauen und der Nächste hat es nur einmal, ausnahmsweise getan. Für die Opfer macht das keinen Unterschied, die müssen sich ihr Leben lang damit rumschlagen. Aber ich denke, wir verstehen uns!

es ist sicher wichtig zu verstehen, dass sich nicht nur pädophil veranlagte Männer an Kindern sexuell vergehen. Dadurch ist die Zahl derer, denen sexueller Missbrauch von Kindern "Vergnügen" bereitet, deutlich höher. Die eindeutig pädophilen Männer haben sich ihre Sexualpräferenz nicht ausgesucht...
verabsscheuungswürdig sind die Taten, nicht die Menschen (in den meisten Fällen)

@Themis

Themis schrieb:Frage war einfach, ob es grundsätzlich so viele auffällige Männer gibt, die sich an Kinder vergreifen und das durch die Ermittlungen einfach nur ans Tageslicht gezerrt wurde oder ob es auffällig viele von dieser Sorte in Lichtenberg gab.

Ersteres. Viele leben unauffällig und können sich im Alltag gut verstecken, zumal wenn sie nach einem Vorfall in eine neue Stadt ziehen.
Geschieht dann so ein Verbrechen, dann werden alle registrierten Täter nochmal durchleuchtet, so war es auch im Fall Peggy. Und da bleibt es dann eben nicht aus, dass solche "Untersuchungen" und damit die Vorstrafen/Auffälligkeiten bekannt werden. Pech für diejenigen, die wirklich ein neues Leben beginnen wollen, die sind dann einfach Kollateralschäden. Glück aber für die Ermittler, die damit Ermittlungsansätze haben.

@jaska
Du meinst also ich muss ich Zukunft noch genauer auf meine Kinder schauen?

@Themis
ich bin zwar nicht @jaska
aber deine Frage habe ich mir auch oft gestellt. Ja, ich denke man kann gar nicht genug auf seine Kinder schauen. Mir jedenfalls hat und macht es auch heute noch Angst was in so manchen Menschen vor geht und was manche Menschen Kindern antun :(

@Themis
der Kreis derjenigen Männer, die sich an Kindern vergehen, ist deutlich größer als der Kreis Pädophiler . siehe meine Beitrag weiter oben.

Bringe deinen Kindern gesundes Selbstbewusstsein bei und halte guten inneren Kontakt mit ihnen. Sie müssen wissen dass sie dir "eigenartige Begegnungen" mit Männern ohne Scham und Angst anvertrauen können. Das ist der beste Schutz. Die Taten bahnen sich fast immer an.

@mac61713
Ja, das muss man wohl. Das ist jetzt zwar OT, aber war das schon immer so schlimm und wird es nur durch die Vielzahl der Möglichkeiten heuzutage Informationen auszutauschen öffentlicher gemacht oder ist es schlimmer geworden? Nur ein rhetorische Frage!

@Themis
Nein, das wäre übertrieben.
Ich meine nur, dass es naiv wäre zu glauben, 3 unter 1500 wären viel.
Da die meisten solcher Taten ja eh im direkten Umfeld passieren, wo großes Vertrauen herrscht, müsste man misstrauisch gegenüber allen Angehörigen und Freunden sein. 99% davon würde man Unrecht tun.
Und gegen die zufälligen Taten (also wenn das Opfer rein zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort ist) kann man eh nichts tun.
Wichtiger ist doch, selbstbewusste Kinder heranzuziehen, die einschätzen lernen, was richtig oder falsch ist und die sich wehren können. Das schafft man meiner Meinung nach nicht durch übermäßiges Betütteln.
Sorry für den offtopic...

Danke @jaska
und @lawine

Eine grundsätzliche interessante Diskussion, aber wir kriegen wahrscheinlich gleich eine "Abmahnung" wegen OT.

@jaska
ja, aufklären ist ganz wichtig, da hast du völlig recht. Mehr als ein Auge darauf haben aber auch denke ich. Man darf nicht vergessen wie manipulativ manche Menschen da vor gehen damit ein Kind eben nichts erzählt.

@Themis
finde ich nicht, dass das ot ist. es geht darum, warum so viele "auffällige" Männer in Lichtenberg wohnen und ob das was Besonderes ist. Genauer die Frage, ob es in Peggys Umfeld Besonderheiten und Auffälligkeiten gab.

@lawine
Ja das stimmt. Und haben wir eine Antwort gefunden? Sind es auffällig viele oder ist es "normal"?! Ich kann es nicht sagen, für mich sind es auffällig viele, aber ich glaube auch noch an den Weihnachtsmann und die Zahnfee ;)

es erscheint auffallend viel. Beantworten kann ich es nicht. Meine Meinung: in ländlichen Gebieten ist die Missbrauchsrate tendenziell höher a) mangels Alternativen (Prostituierte) b) weil man sozial enger verbandelt ist (ich verrat doch meinen Nachbarn nicht, wer weiß was der sonst über mich erzählt)
c) Mangel an professioneller Kinderbetreuung

@Themis
Hm, wenn ich so nachdenke kenne ich nur einen Missbrauchten persönlich, weitere Fälle aus dem Umfeld sind mir nicht bekannt.
Glückssache vllt., aber ich bin auf dem Dorf aufgewachsen, wenn sich hier einer etwas in der Art leisten würde, könnte er sich einen Strick nehmen, das Dorf vergisst nichts.

Hier mal eine Statistik dazu, die vermuten lässt, dass die Anzahl der Kinderschänder in Peggys Umfeld eher "normal" ist, als außergewöhnlich.

Kindesmissbrauch kommt so häufig vor, dass man davon ausgehen kann, dass in jeder Kindergartengruppe, in jeder Schulklasse, in jeder Nachbarschaft oder Verwandtschaft, misshandelte Kinder zu finden sind. Fast immer handelt es sich dabei um einen sexuellen Missbrauch. Lange Zeit wurde dieses Thema kaum öffentlich diskutiert und sogar heimlich gebilligt. Da die Täter häufig aus dem unmittelbaren familiären Umfeld der Kinder stammen, werden viele Fälle gar nicht, oder erst sehr viel später angezeigt, wenn die Kinder das Elternhaus verlassen haben.

Unter sexuellem Missbrauch versteht man jegliche Form sexueller Aktivität mit Kindern unter vierzehn Jahren. Dazu zählen der Genital-, Oral- und Analverkehr, das Berühren am Genitale oder den Brüsten, die Penetration mit Fingern oder Gegenständen sowie Berührungen des Kindes mit dem Genitale des Erwachsenen, Masturbieren oder Entblößen vor dem Kind. Kinderpornografie oder die Konfrontation Minderjähriger mit Darstellungen von Sexualität sind ebenso Formen sexueller Misshandlung. Für den strafrechtlichen Tatbestand spielt eine Einwilligung des Kindes keine Rolle, da ihm das nötige Wissen oder die geistige Reife für eine solche Entscheidung fehlt.

http://www.frauenaerzte-im-netz.de/de_kindesmissbrauch-hohe-dunkelziffer_243.html

und nur, weil man eine unterschiedliche Motivation der Täter darlegt oder manche Täter nicht schuldfähig sind, bedeutet dies nicht im Umkehrschluss, dass die Opfer egal wären, ich weiß nicht, warum man dies hier immer wieder sofort betonen muss, hier war bisher NIEMANDEM ein Opfer "egal" oder wurden die Auswirkungen der Tat heruntergespielt, was das Opfer betrifft, man sollte da vielleicht mal unterscheiden

@Tussinelda
Dann stimmst Du ja zu, dass man, wenn eine solche Tat passiert, erst mal alle sexuell auffälligen Leute genauer unter die Lupe nehmen sollte?
Ob die dann in erster Linie pädophil sind oder nicht, geistig behindert oder nicht, eine schreckliche Kindheit hatten oder nicht, usw... sollte bei den Ermittlungen keine Rolle spielen. Da steht die Tätersuche im Vordergrund.
Solche Dinge sind dann interessant, wenn es um das Motiv, die Beurteilung der Schuldfähigkeit und am Ende um eine mögliche Verurteilung geht.
Einverstanden?