@19471947 schrieb:Das ist zum Beispiel ein Szenario, was mir nicht ganz einleuchtet, oder meine Vorstellungskraft strapaziert.
Vielleicht weil das Szenario so gar nicht stimmt und Du über Missbräuche nichts weißt?
1947 schrieb:Meinst Du nicht auch, dass es schon merkwürdig ist, dass zu den "Missbräuchen", zu mindest wie behauptet wird, noch Plätzchen gereicht werden.
Da verkennst Du Ursache und Wirkung. Frau Kulac hat wohl kaum Plätzchen vorbeigebracht, um den Missbrauch gemütlicher zu gestalten oder zu ermöglichen. Sie handelte sicher aus den edelsten Motiven heraus und wollte die Gäste bewirten.
Ulvi indes hatte gelernt, dass er die für ihn interessanten Situationen leichter herbeiführen kann, wenn er den Kindern etwas bot. Die Gelegenheit PlayStation zu spielen, Schokolade, Kekse usw, eben das, was man als Kind nicht unbegrenzt verfügbar hat. Dazu würde ich sogar den Aufenthalt in seiner Wohnung zählen.
Und das Spiel mit dem Ausziehen funktionierte anscheinend auf Belohnungsebene. Was ist daran schwer zu verstehen?
1947 schrieb:Die Untaten gehen dann geräuschlos über die Bühne, Ulvi bleibt trotz seiner Ausschweifungen unbehelligt. Nur als dann Peggy verschwindet, wissen plötzlich alle davon.
Falsch.
Die Taten wurden teilweise doch bemerkt, aber so vereinzelt, dass das ganze Ausmaß nicht klar wurde und man verharmloste das. Selbst Ulvis Vater soll laut einer Aussage vor Gericht seinen Sohn stichprobenartig kontrolliert haben (also war da eine gewisse Vorahnung da) und ihm eine Ohrfeige verpasst haben, als er ihn tatsächlich mal in flagranti mit einem Jungen erwischte.
Und noch ein Fehler: als Peggy verschwand gab es einige Monate gar keine Hinweise über diese weiteren Missbräuche, Ulvis Aussage über die Vergewaltigung wurde nicht geglaubt. Erst als es im September 2001 zu einem weiteren Vorfall kam (mit gegenseitigem Anfassen) wurde Ulvi in das Krankenhaus eingewiesen und in Lichtenberg begannen die Eltern mit ihren Kindern zu reden. Und es sollte noch ein ganzes Jahr Vergehen, bis auch die letzte Opfer, die den Missbrauch thematisieren wollten, sich bei den Polizisten gemeldet hatten. Da lag dann die Anzahl bei rund 20 Opfern und wie hoch die Dunkelziffer ist bleibt offen. Dieses nur zögerliche Zugeben von solche Taten ist leider absolut üblich. Wir reden hier von kleinen Kindern, denen Angst sehr viel beibringen kann, die entsprechenden Drohungen gab es ja. Zudem sind das intime Handlungen und die Kinder können oft nicht erfassen, was genau das war. Und Missbrauchsopfer haben oft ein schlechtes Gewissen, weil sie sich selbst die Schuld geben. Gerade im Fall von Peggy soll ihre Mutter ihr ja den Umgang mit Ulvi verboten haben. Wenn dann bei einem Treffen was geschieht fürchten die Kinder oft zusätzliche Strafen.
Wir haben also rund 20 Kinder, deren Aussagen sind in sich stimmig und stimmen miteinander überein. Ulvi hat viele der Taten zugegeben und selbst die Verteidigung hat dies nicht bestritten und sich für eine weitere Unterbringung ausgesprochen.
Und nun kommen da ganz Neunmalkluge daher und negieren das Alles? 20 Opfer, die wahrscheinlich ihr Leben lang darunter leiden? Die ganze Ermittlungsarbeit hinsichtlich der Missbräuche? Das ist Hohn.
Tut mir ja leid, aber wenn Du Dich da so gar nicht reinversetzen kannst, frage ich mich schon, warum Du Peggy's Person so analysieren (können) willst. Und wozu?