Peggy Knobloch

Was die Suche nach Peggy, oder die Suche nach der Leiche betrifft, glaube ich eher nicht, dass das dem Zufall überlassen bleibt.

Letztendlich hat die Staatsanwaltschaft neue Ermittlungen angeordnet und darüber hinaus wird der Fall generell neu betrachtet und auch im Umfeld der Beteiligten vielleicht Manches anders bewertet.

Was da alles zur Auswertung kommt, kann ich nicht vorhersehen, aber in dieser Phase den unaufgeklärten "Tod" von dem Kind schon als unumstößliche Tatsache zu betrachten, ist doch etwas sehr weit hergeholt.

jaska schrieb:Die 27-jährige Claudia K. kannte Peggy Knobloch gut. Sie war eine Freundin ihrer Tochter und kam öfters zum Spielen in das Haus der Zeugin. Die Zeugin kennt auch den Angeklagten. „Ich habe viel gehört von ihm”, sagt sie. Zum Beispiel, dass ihre Tochter mehrmals in Ulvis Wohnung war, mindestens einmal auch zusammen mit Peggy und einem dritten Mädchen. Ulvis Mutter habe selbst gebackene Plätzchen gebracht, und Ulvi habe den Kindern ein Spiel vorgeschlagen, das darin bestand, dass jeder, der sich auszieht, ein Plätzchen bekomme. Ihre Tochter habe erzählt, sie habe das abgelehnt, aber Peggy habe sich ausgezogen, berichtete die Zeugin. Danach habe Ulvi den Kindern gedroht, er werde sie im Keller einsperren, wenn sie etwas erzählten.

jaska schrieb:Kurz vor Ende des ersten Prozesses war es bei einem dieser Anrufe um Kekse gegangen. Das hatte Ulvi K. sehr beschäftigt. Er wusste nicht, was damit gemeint war und warum darüber überhaupt gesprochen wurde. "Es darf sich jeder Plätzchen nehmen, der wo sich auszieht", hatte ein Junge aus Lichtenberg vor Gericht vorgetragen. Um Ulvi K.s Plätzchen ging es, die er für seine "Doktorspiele" mit Kindern - ausziehen, angucken, betasten - als Lockmittel eingesetzt hatte.

... mehrmals in Ulvis Wohnung, mindestens einmal auch zusammen mit Peggy und einem dritten Mädchen

... "Es darf sich jeder Plätzchen nehmen, der wo sich auszieht", hatte ein JUNGE aus Lichtenberg
vor Gericht vorgetragen.

Die Plätzchen von Ulvis Mutter müssen von außerordentlicher Güte gewesen sein, denn
sonst hätten die Kinder sich nicht missbrauchen und bedrohen lassen oder nur einmal
und dann nie wieder. Oder haben sie die Handlungen wirklich nur als "Doktorspiele" wahrgenommen?

Ansich lockt man mit Plätzchen heutzutage kein Kind mehr hinterm Ofen vor.

@ramisha

ramisha schrieb:den Verwesungszustand der Leiche und ob wilde Tiere oder die Müllverbrennung den
gründlichen Rest besorgt haben, treibt ja hier wilde Blüten und ich finde, dass auch
- oder gerade hier - etwas mehr Zurückhaltung angebracht wäre. Man will doch sonst
immer so rücksichtvoll sein.

Kann es sein, dass Du falsch gelesen hast? Die Müllverbrennung war nur auf die Entsorgung der Gegenstände gemünzt.
Und was mögliche sterbliche Überreste angeht, da muss man sich sogar Gedanken machen nach zwölf Jahren ohne jegliches Lebenszeichen.

Im Übrigen sind es zwei vollkommen unterschiedliche Dinge, ob man einer Frau, die so tragisch ihr Kind verloren hat, ohne Uhligs Beweise (Mit-)Täterschaft oder Wissen um die Tat unterstellt oder ob man sich theoretisch Gedanken zum Verbleib des Mädchens und seiner mitgeführten Gegenstände macht. Das ist ja zur Abwechslung täterunabhängig und hätte in jedem Szenario gut funktioniert. Sehr gut sogar wenn man bedenkt, dass selbst nach zwölf Jahren anscheinend noch nicht mal eine Idee zum Fundort vorhanden ist.

Zurückhaltung ist hier meines Erachtens nicht nötig.

"Ich muss meinen Ranzen noch vom Lager holen!"
Wenn Peggy diesen Satz so gesagt hat, als sie den roten Benz bestieg - und dafür
soll es ja zwei jugendliche Ohren- und Augenzeugen geben - frage ich mich, warum
hier immer der zuhause fehlende Ranzen angeführt wird, wenn er nach der Schule
erst in irgend einem Lager deponiert war und dann wahrscheinlich im Mercedes.

Vielleicht bringt das WAV in dieser Richtung Aufklärung. Hat ja nicht mit der
Feststellung eines neuen Täters zu tun, sondern mit Randerscheinungen, denen
seinerzeit wenig oder keine Bedeutung beigemessen wurde, die aber zum Ablauf
des Tattages gehören.

@jaska
Wenn meine Tochter verschwunden wäre und man würde mir in glühendsten Farben
mögliche Szenarien schildern, würde MIR schlecht, das kannste glauben!

@ramisha

ramisha schrieb:Wenn meine Tochter verschwunden wäre und man würde mir in glühendsten Farben
mögliche Szenarien schildern, würde MIR schlecht, das kannste glauben!

Wir muss man das denn verstehen?
Ist es Frau Knobloch nicht schlecht geworden? Also ich kenne da andere Berichte.
Aber von einer Übelkeitsnorm bei Trauer hab ich eh noch nichts gehört.

@jaska
MIR würde HIER und JETZT schlecht, wenn ich die Mutter wäre.
Wie andere das verarbeiten, entzieht sich meiner Kenntnis.

Wenn man es nicht erträgt in der Krimi-Sparte über verbrannte Schulranzen zu lesen, ist es vllt. die verkehrte Rubrik?

@ramisha

ramisha schrieb:Wenn meine Tochter verschwunden wäre und man würde mir in glühendsten Farben
mögliche Szenarien schildern, würde MIR schlecht, das kannste glauben!

mir würde schlechter, wenn man mich als Mutter ständig in Täternähe rücken wollte, eine mögliche Beteiligung, Vertuschung, Wissen unterstellt, wie hier und bei der BI ja zuhauf anzutreffen

@Tussinelda

Danke !

Peggy soll nachmittags anders gekleidet gewesen sein als in der Schule?
Weiterhin soll das vorbereitete Mittagessen zuhause nicht angerührt worden
sein (was war es eigentlich?).

Ich strapaziere hierzu auch mal meine Fantasie:

Nehmen wir an, Peggy ist in dem roten Mercedes mit dem anderen fremden Mädchen
(und dem Fahrer natürlich) in das nahe Bad Steben zum essen gefahren (kann ja irgendein
Imbiss oder eine Fritten-Bude gewesen sein und nicht das erste Haus am Platze).
Ergo hatte sie auch keinen Hunger und verschmähte das heimische Essen (was war es noch?).

Und nehmen wir an, sie hätte sich dabei bekleckert (kommt auch bei 9jährigen noch vor)
und hat sich umgezogen und zwar mit Sachen von dem (uns) fremden Mädchen.
Würde das evtl. eine Erklärung sein?

Und weiterhin: Wenn die Beobachtungen seinerzeit so spärlich waren, wenn es vorwiegend
nur Kinder waren, die eben lebhafter sind als die alteingesessenen Lichtenberger, die ja
auch heutzutage nicht gerade den Ort bevölkern und eine Belebung durch "Auswärtige"
stattfindet, dann scheint das auch für 2001 durchaus einleuchtend.

Meine Vorstellungskraft wird auch von dem Gedanken strapaziert, dass die "Missbräuche" und Ausschweifungen sehr facettenreich geschildert werden, jedoch erst nach Peggys Verschwinden zum Thema wurden.

@1947

Meinst Du die Missbräuche wurden erfunden? Du wirst doch wohl nicht die Opfer verhöhnen wollen?
Schlimm genug, dass es so lange gedauert hat und erst etwas Schreckliches passieren musste das eben nicht mehr unter den Teppich gekehrt werden konnte!

Tussinelda schrieb:mir würde schlechter, wenn man mich als Mutter ständig in Täternähe rücken wollte

Hat das jemand jetzt hier gemacht?

...wo man nur noch Knochenteile fand.
... grade eine Kinderleiche ist schnell verwest, da fallen (zB im Wald) Blätter drüber, es werden Teile durch Tiere verschleppt usw...
... oft werden nur durch Zufall noch Teile wie zB Schädelknochen gefunden?
Wenn man jetzt noch von zB Vergraben ausgeht, dann findet man da nur mit viel Glück etwas oder auch nie...

Irgendwas muss mit dem Gedächtnis mancher User nicht stimmen.
Wobei ich nicht dich meine, @Mao1974 , das Szenario dürfte authentisch und erschreckend
sein (auch ohne Ranzen).

@ramisha
nein, das schrieb ich auch nicht, ich schrieb nur, dass dies hier (im thread) und bei der BI zuhauf anzutreffen ist.......

@Tussinelda
Damit kannst du Recht haben und schön, dass du es noch mal erwähnst, aber warum
im Zusammenhang mit meinem Beitrag?

@ramisha
weil mir da als Mutter eher schlecht würde, schrieb ich doch, ich nahm Bezug auf das, was bei Dir Übelkeit erzeugt im Vergleich zu dem, was bei mir Übelkeit erzeugt........heute biste aber anstrengend :D , der Zusammenhang erschien mir deutlich

@Tussinelda
Ja, so findet eben ein jeder etwas anderes zum kotzen! :-)
Jetzt ist mir das auch klar.

@ramisha

ramisha schrieb:Irgendwas muss mit dem Gedächtnis mancher User nicht stimmen.

das Stilmittel der indirekten Rede? Jetzt aber.

Wenn ich nochmal erinnern darf:

jaska schrieb:Bleiben eigentlich nur die auffälligen Gegenstände, der farbenfrohe Schulranzen samt Inhalt, Schlüssel, Kleidung...

Und wenn diese nicht gerade (mit-)verbuddelt wurden wird man da nichts mehr finden, dann sind die längst verschrottet oder verbrannt.

Müllverbrennung war in Zusammenhang mit den Gegenständen thematisiert. Fertig.

Finde es übrigens gut, dass Du Dir Gedanken um Frau Knobloch machst.
Danke!

"Jetzt aber."
"Fertig."

Donnerwetter, @jaska , das war aber mal ne Ansage und das auf @Tussinelda und

Tussinelda schrieb:........heute biste aber anstrengend

Ich werde versuchen, an mich zu halten!

Aber der Gedankengang, dass "die auffälligen Gegenstände, der farbenfrohe Schulranzen samt Inhalt, Schlüssel, Kleidung" (welche Kleidung eigentlich - das Nachthemd?) weder verbuddelt,
noch verschrottet oder verbrannt, sondern mitsamt dem lebenden Kind verbracht wurden, sei mir doch gestattet.

@Schimpanski

Danke der Nachfrage, ich verstehe deine Beiträge =)
Wir haben hier durchaus verschiedene Theorien diskutiert. Darunter lässt sich sicherlich auch dein Ansatz finden.