@ramishaLeider ist das nur Wunschdenken. Das als Basis anzunehmen widerspricht sämtlichen diesbezüglichen Erfahrungswerten.
Ja, es gibt diese Fälle wo v.a. junge Mädchen und Frauen entführt werden und jahre- oder gar jahrzehntelang überleben und nicht entdeckt werden.
Aber einen Fall, bei dem ein Mädchen mit neun Jahren freiwillig oder gewaltsam wegkommt und sich dann dort in der Fremde so wohl fühlt, dass sie nicht mal als junge Frau trotz Gelegenheit dazu zu Mutter und Schwester Kontakt aufnimmt - nein.
Peggy hatte sicher keine ideale Kindheit. Aber wer hat die schon? Sie hatte ihre Mama und ihre Schwester lieb und wenn man die Bilder von dem Mädchen anschaut, dann strahlen ihre Augen und sie ist gepflegt und normal ernährt. Von einem todtraurigen Kind, das das Leben in die eigene Hand nimmt, weil es bis dahin so schrecklich war, kann ich's nichts sehen.
Und davon abgesehen müssten sie und ihre Helfer logistische und raffinierte Genies gewesen sein, wenn sie auf Dauer so versteckt werden kann.
Für mich bleiben folgende Möglichkeiten, keine beruht auf einer Freiwilligkeit des Mädchens:
- andauernde Entführung
- Unfall
- Totschlag (Täter und Peggy hatten Streit)
- Mord (Täter und Peggy hatten Streit)
EntführungNun ist es ja so, dass diese Entführungstheorie sich ja an den späteren Sichtungen von Peggy speist.
Um 19:00 soll sie noch von zwei Jungs im Carlsgrüner Weg gesehen worden sein. Diese Zeugenaussagen wären Ideal, weil sie unabhängig voneinander sind und übereinstimmen. Allerdings stimmt weder die Kleidung von Peggy noch gibt es eine Erklärung dafür, wie sie binnen der nächsten halben Stunde und trotz der eingeschlagenen Gegenrichtung unbemerkt nach Hause gelangen, dort den Roller abstellen und ihre Schulsachen schnappen, sich umziehen und dann spurlos verschwinden sollte. Hier muss man dann einfach realistisch sagen, dass der dichte Nebel dann doch den Jungs einen Streich gespielt hat.
Dann soll Peggy an der Hand einer südländisch aussehenden Frau am Tag nach dem Verschwinden durch Lichtenberg gestreift sein. Bei gleichzeitiger Anwesenheit von Hunderten Polizisten und Freiwilligen?
Dann gibt's noch Sichtungen in Pforzheim und München (?), bei denen ein Entführer so dreist gewesen sein sollte, ein Mädchen mit in die gut vernetzte und aufgewühlte Öffentlichkeit zu nehmen und eine Entdeckung zu riskieren? Nein.
Meine Erklärung für alle diese nachträglichen Sichtungen teile ich mit den Experten: das ist ein häufiges Phänomen und da das Mädchen keine außergewöhnliche Merkmale hatte sondern einfach normal aussah kam es sicher leicht zu Verwechslungen. Das gilt vor allem auch für die Türkeisichtungen.
Eine Entführung schliesse ich zudem aus, weil es eine Vorgeschichte gab. Hier zwei unabhängige Ereignisse daraus zu machen, nur damit ein Überleben von Peggy herbeigezaubert wird, halte ich für naiv.
UnfallSo etwas passiert und es könnte ein Unfall gewesen sein, bei dem Peggy alleine unterwegs war und unglücklich gestürzt oder ertrunken ist. In dem Fall wäre ihre Leiche gefunden worden. 4km Umkreis wurden akribisch umgewälzt und trotz der auffälligen Gegenstände von Peggy und trotz großem menschlichen und technischem Aufwand wurde nichts gefunden.
Anders sähe es aus, wenn es einen Unfallverursacher gegeben hätte, der aus Schock sich nicht gemeldet hätte und stattdessen das Mädchen verschwinden ließ. Da ich nicht davon ausgehe, dass ein solcher Unfallverursacher per se so viel kriminelle Energie in sich trug, um nach dem Schock so lange zu schweigen und zuzusehen, wie Andere für einen Mord haftbar gemacht werden, schließe ich auch das aus.
Tod Peggy'sDie (leider) wahrscheinlichste Variante ist tatsächlich die, dass das Mädchen den 7. Mai 2001 nicht überlebte. Es fehlen glaubhafte Lebenszeichen oder Spuren.
Dazu gibt es gleich eine Reihe von Pädophilen in ihrem direkten Dunstkreis.
Robert E. schließe ich als Täter aus. Der hatte ein Alibi und zu dieser Zeit gleich zwei für ihn gut kontrollierbare Opfer "zur Verfügung".
Holger E. war ortsfremd, hatte keinen Führerschein, eine Anwesenheit in Lichtenberg für den 7. Mai 2001 ist nicht bestätigt. Dagegen hatte er schon damals pädophile Neigungen und war vernarrt in Peggy. Dass er aber unbemerkt von seinem Bruder Peggy aufgelauert, missbraucht und anschließend getötet hätte, passt nicht. Es passt nicht zu seinen Neigungen, das Opfer zu töten und als Alleintat ist es nicht machbar.
Bleibt die Variante mit seinem Bruder als Helfer, also eine außer Kontrolle geratene Situation mit Nachbereitung durch die Brüder. Auch hier gilt: die Polizei konnte zeitnah nichts finden, die Tat wäre mitten im Ort geschehen, die Nachbereitung völlig unbemerkt von B.'s Frau und dem Ort geblieben. Da passt so Vieles nichts.
Ulvi hat eine zurückliegende Vergewaltigung gestanden und Peggy's Drohung, diese zu verraten, als Mordmotiv präsentiert. Auch wenn die Vergewaltigung nicht nachgewiesen werden kann (das liegt nun mal in der Natur solcher Verbrechen bei verschwundener Leiche), so sind die Bestätigung der Vorgehensweise und der Gelegenheiten von Ulvi durch die vielen weiteren Opfer sowie die zunehmende Häufigkeit und Gewalt alarmierend. Diese Version ist stimmig. Hinzu kommt, dass der vermeintliche Tatort so gelegen ist, dass Ulvi und ein Helfer die Gelegenheit gehabt hätten, unbemerkt die Leiche zu entsorgen. Für mich die stimmigste Variante bleibt die mit Ulvi als Täter.
Soweit ich erkennen kann gibt es keine neuen Beweise für oder gegen Ulvi oder einen der anderen Tätverdächtigen. Und ein Geständnis eines der Tatverdächtigen ist nicht in Sicht.
Bleibt nur eine Neubewertung der vorhandenen Indizien und das unter erschwerten Bedingungen, weil bis zum Prozess dann fast 13 Jahre vergangen sein werden.
Wir werden sehen.
Für Spekulationen über Bogentanzen und die Farbauswahl der Bögen oder im eine flatternde tatrelevanten Papiere jedenfalls habe ich kein Verständnis.
Da gibt es so viel Stichhaltiges zu diskutieren.