Peggy Knobloch

@hallo-ho

Natürlich hat das Gericht irgendwelche Gründe gehabt, auf die Anhörung der Schulkinder zu verzichten. Diese Gründe sind uns aber nicht bekannt. Vielleicht wollte man den Kindern dies ersparen, weil es ja auch nicht schön ist, als Kind vor Gericht als Zeuge zu erscheinen. Es mag auch sein, dass die SOKO bereits im Vorfeld so ausgiebig mit den Kindern sprach, dass es ausreichte, wenn man die Aussagen der Kinder anhand der Protokolle verlesen hat und seitens der SOKO was dazu sagte. Natürlich herrscht in Deutschland keine Willkür und ich bin sicher, dass da auch kein "Fehler" gemacht wurde, aber es ist bedauerlich, dass es so ist und dass nur Kinder das Kind Peggy auf der Straße sahen. Hätte ein General oder Bankdirektor oder Konzernchef das Kind gesehen, wäre die ganze Sache weitaus klarer.

Hätte ein General oder Bankdirekter oder Konzenchef das Kind gesehen, wäre die Sache weitaus klarer.

Auf Aussagen solcher Leute würde ich mich persönlich auch nicht mehr verlassen;)

@hallo-ho

Wenn ein General das Kind Peggy durch Zufall auf den Straßen herum laufen gesehen hätte, dann hätte sich kein Mensch getraut zu sagen: "Ach, der hat sich verguckt und daher ist das unwichtig." Und ich wette, dass man ihn dann auch als ernstzunehmenden Zeugen vor Gericht geladen hätte. Wobei zu bedenken ist, dass Generäle in der Regel sehr gut Beobachter sind. Man sollte aber auch Kinder nicht unterschätzen, denn auch Kinder können gute Beobachter sein.

@Scipper
Ich hab ja auch geschrieben, dass ich persönlich nicht so viel auf die Meinung dieser Leute geben würde ;)

@Scipper

Es gab aber auch Erwachsene Zeugen, die Peggy noch bis zum frühen Abend sahen.

1%

@hallo-ho

Gut, dass du kein Richter bist. Es scheint aber, dass du Richter für nahezu unfehlbar hälst, weil du ja unterstellst, dass sie immer gute Gründe haben, wenn sie einen Zeugen nicht vorladen. Das mag auch so sein, aber ich bin dennoch der Meinung, dass dem Richter kein Zacken aus der Krone gebrochen wäre, wenn er mit den Kindern (Zeugen) persönlich ein Gespräch über ihre Beobachtungen am 7. Mai 2001 geführt hätte. Das hätte in einem Nebenraum geschehen können, um den Kindern den Auftritt im vollbesetzten Gerichtssaal mit den Reportern zu ersparen. Ich sehe es einfach so: Man wollte nicht.

"Ich habe sie (Peggy) durch die Schaufensterscheibe gesehen. Sie stand vor der Theke, es war aber niemand dort. Die Verkäuferin war offensichtlich kurz abwesend, vielleicht hat sie gerade Semmeln geholt. Ich sah die Peggy von hinten, ich habe sie genau erkannt, es gibt kein Missverständnis. Sie hat mich auch gesehen und mir noch 'Hallo!' zugerufen." Danach sei Peggy aus dem Laden gekommen und sie hätten kurz miteinander geredet. Ob Peggy anschließend in den Laden zurückgekehrt sei, wisse er nicht, er sei dann weitergegangen." (siehe Seite 44 des Buches).

Wenn ich mich recht erinnere, hat doch die Bäckereifachverkäuferin behauptet, den ganzen
Nachmittag ununterbrochen im Laden gewesen zu sein und Peggy nicht gesehen zu haben.
Interessant zu wissen wäre, wem man letztendlich Glauben geschenkt hat.

@Scipper
1. zum einen glaube ich, dass du zumindest teilweise meine Aussagen mit Posts anderer durcheinander bringst (z.B. hat jemand anderes geschrieben, dass für ihn kein großer Unterschied erkennbar sei, ob nun 12 oder 15 dazu gehört werden)

2. zum anderen - woher willst du wissen, ob ich Richter bin oder nicht?

3. und nebenbei: das war wiederum ich, die geschrieben hat, dass Menschengemachtes grundsätzlich Irrtümer enthalten kann.

@Scipper

Scipper schrieb:Es ist nett, dass du mir Fragen beantworten möchtest, aber das kannst du gar nicht, denn du hast genauso viel oder wenig Ahnung wie ich von dem Fall, weil wir keine Akten über den Fall haben und nur die Zeitungsberichte, die Filmberichte und das Peggy-Buch sowie die BI-Webseite kennen.

Warum bist du dir so sicher, dass @jaska keine Akteneinsicht hat?

@hallo-ho

Das mit den 12 oder 15 Zeugen war ich.

Ich habe nicht verstanden, worauf Scipper mit der Diskussion hinaus wollte.

@ramisha

Wurde die Bäckereiverkäuferin als Zeugin vor Gericht geladen oder hat man darauf verzichtet? Ich hätte die Bäckereiverkäuferin gefragt, ob sie niemals die Theke verlässt, um zum WC zu gehen oder um Semmeln aus den Nebenraum zu holen. Notfalls hätte ich weitere Zeugen dazu befragt, ob die Verkäuferin ständig nur an der Ladentheke steht oder auch mal im Nebenraum zu tun hat. Zudem hätte ich nachgeprüft, ob die Klingen an der Tür laut genug ist, damit man sie auch im Nebenraum hört. Es ist fernliegend, dass eine Verkäuferin ohne Unterbrechung immer nur an der Theke steht, was ich durch meine Einkäufe beim Bäcker weiß, weil die Damen meistens auch mal was im Hintergrund zu arbeiten haben (Backwaren holen) und nicht nur immer an der Theke stehen, außer wenn Hochbetrieb mit Kunden ist.

@stupormundi
ich auch nicht :D

@stupormundi

Ich muss mal erklären auf was ich hinaus wollte: Ein Wiederaufnahmeverfahreen ist dann zulässig, wenn neue Zeugen auftreten, die vorher nicht bei Gericht angehört wurden. Daher ist es gut, dass einige der Zeugen vom Gericht nicht persönlich an gehört und befragt wurde. Wäre ich Anwalt, würde ich das ins Feld führen, um dem Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens mehr Gewicht zu geben. Abver ich würed vorher in die Akten schauen, also nicht ins Buch, um genau zu wissen, wer was wo gesagt hat und ob dies wörtlich dem Gericht vorgetragen wurde. Ob dies dann reicht, ist eine andere Frage. Der Versuch würde aber nicht schaden. Ich würde alles ins Feld führen, was nicht ganz "koscher" aussieht, aber nur dann, wenn ich es belegen könnte. Bis hin zur Türglocke in der Bäckerei wüde ich alles hinterfragen. Ob sie laut genug war oder funktionierte. Ich glaube ich sehe zuviel amerikanische Fernsehkrimis mit Anwälten.

Ich möchte noch mal auf die spannende Geschichte von der "Ali Baba" und den
40 (?) türkischen Ermittlern zurückkommen. Es hieß doch zunächst:

Dem Kapitän des Schiffes viel das merkwürdige Verhalten der beiden auch auf. Der Kapitän fragte anschließend den Mann, wo die Mutter des Kindes sei und der Mann zeigte auf zwei Frauen, wo er behauptete, dass es seine Begleiterinnen seien. Aber nach Befragung der beiden Frauen durch Frau Arnold, stellte sich heraus das die beiden Frauen ihn gar nicht kannten. Des Weiteren gab der Mann in der Passagierliste an, im Hotel Doganay auf Zimmer 3006 zu wohnen. Am gleichen Tag stellte sich jedoch heraus, dass er in dem Hotel nie gewohnt oder eingecheckt hatte. Als später die Ali Baba am Hafen anlegte, verließ der Mann mit dem Mädchen fluchtartig das Schiff und sprang mit ihr auf einen metallicblauen ca. 1000ccm Viertaktmotorroller. Der Mann startete den Motorroller und fuhr sofort mit großer Geschwindigkeit davon, so dass Frau Arnold das Nummernschild nicht mehr erkennen konnte.

Diese mysteriösen Widersprüche könnten einen glatt zu der Annahme verleiten,
dass nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist.

Aber zum Glück ist die türkische Polizei so pfiffig, ohne jeden Anhaltspunkt (bis auf die
Beschreibung durch Frau Arnold) dieses Pärchen kurzfristig ausfindig zu machen und als
Vater und Tochter zu identifizieren. Die brauchten noch nicht einmal ein Nummernschild
und wir eiern hier mit einem roten Mercedes rum! An DEN Fähigkeiten sollten sich unsere
Ermittler mal ein Beispiel nehmen!

Übrigens: ICH glaube nicht an übermenschliche Fähigkeiten und auch nicht daran,
dass man die von Frau Arnold gesichteten Personen gesucht und gefunden hat.
Vom Gegenteil könnte man mich überzeugen, wenn diese nochmals der Frau Arnold
gegenübergestellt worden wären. Ist das geschehen? Mit Sicherheit nicht!

@Scipper

Aber bei den Zeugen, die Du meinst handelt es sich doch nicht um "neue" Zeugen,
da deren Aussagen doch dem Gerichjt durch die Protokolle bereits bekannt waren.

@Scipper

Scipper schrieb:Ein Wiederaufnahmeverfahreen ist dann zulässig, wenn neue Zeugen auftreten, die vorher nicht bei Gericht angehört wurden. Daher ist es gut, dass
einige der Zeugen vom Gericht nicht persönlich an gehört und befragt wurde.

Ist das wirklich so? Ich dachte bisher immer, dass ein Wiederaufnahmeverfahren dann zulässig ist, wenn neue Zeugen auftauchen, die dem Gericht und den Verfahrensbeteiligten vorher gänzlich unbekannt waren. Dann würden nämlich alle diejenigen, die als Zeugen im Verfahren (ob vor Gericht oder nur bei der Polizei) eine Aussage gemacht haben, nicht mehr in Frage kommen.

Ich muss dazu noch etwas sagen: Ich wäre sehr unangenehm als Kriminalbeamter, denn ich würde es machen wie dieser Inspektor Columbo und das meiste im Alleingang ermitteln und hinterfragen. Auf Tricks nach dem Motto "Ich bin dein Freund, wenn du auspackst" würde ich aber verzichten. Ich würde eher so sagen: "Ich hätte da noch eine kleine Frage..." Gut, das mag auch ein gewisser Trick 17 sein.

@Scipper
Soweit ich mich erinnere, traute man der Bäckereifachverkäuferin übermenschliche
Eigenschaften zu und glaubte ihr, dass sie ununterbrochen von irgendwelchen
menschlichen Regungen oder anderen Bedürfnissen ehern hinter ihrer Theke
ausharrt. Und deswegen wäre es auch unmöglich, dass sich Peggy in der Bäckerei
aufhielt. Eher halluzinieren Kinder, als dass berufstätige Erwachsene einer menschlichen
Regung nachgeben.

@ramisha

Meines Erachtens sind die Schulkinder, die Peggy vor und in der Bäckerei sahen, glaubwürdig, auch wenn man anscheinend der Meinung war: "Ach, das sind nur Kinder, die sich alle geirrt haben."

Weitere Grabungen scheint es in Gröbers nun doch nicht zu geben.

http://www.nordbayern.de/region/fall-peggy-keine-neuen-grabungen-nach-leiche-1.3300863