Momjul schrieb:Dass die Suche nicht so intensiv war, wie gerne dargestellt, konnte ich daran sehen, dass Leute in meinem Bekanntenkreis, die zu dem Fall oder den besuchten Seminaren etwas sagen konnten, nicht befragt wurden.
Da würde ich gerne einmal wissen wollen, was denn "etwas sagen konnten" bedeuten soll. Konnten sie zielführende Hinweise geben oder waren das Personen, die mit TG "nur" einen Kurs besuchten bzw. keinen persönlichen Kontakt hatten ? Die Polizei kann nicht jeden befragen, der TG jemals gesehen hat oder in der Cafeteria in der Schlange vor sich hatte. Das erscheint mir ziemlich übertrieben.
fango schrieb: Konnte aber auch nicht mehr richtig um Hilfe für sich suchen bzw. Dritte ansprechen. Das ging ja über einen völlig unnatürlich langen Zeitraum und schon die "Winkaktion" am Bierstand war irgendwie ziemlich irre.
Ich gebe Dir in sofern Recht, dass ein solches Szenario zwar grundsätzlich denkbar ist, doch es zeigt sich, dass die bekannten Dinge nicht richtig dazu passen wollen. Und auch der Absturz von diesem Ort am Ende passt nicht. Z.B. hätte Tg ja dann unter dem Einfluss der Tropfen noch einmal telefoniert. Und war trotzdem nicht in der Lage Hilfe zu holen ? Das Gespräch war in der Nähe des Hinterausganges.... Selbst wenn sie jemand in sein Auto gelotzt hätte, warum dann zu dieser Stelle bringen ? Wie kam es zum Absturz bei Bewusstsein und aufrechter Position ? Ist alles nicht wirklich mit den Tropfen zusammenzubringen
milinda schrieb:Frau G. hat aus meiner Sicht immer Recht.
Vorsicht mit solchen Pauschalbewertungen. Jeder Mensch ist fehlbar und irrt sich dann und wann. Ich werde Frau G. hier beileibe nichts unterstellen. Doch ich halte sie -wie jeden anderen Menschen auch- für eben menschlich. Mit allen Stärken und auch Schwächen.
milinda schrieb:Der Todesfall ihrer Tochter ist anders gelagert. Aus meiner Sicht bedarf es zur Lösung einer hohen kriminalistischen Auffassungsgabe.
Ich bin geradezu erstaunt, welche Schlüsse Du aus den vorliegen Informationen immer zu ziehen vermagst. Es ist ein schwer lösbarer Fall. Schon weil nichteinmal klar ist, ob hier überhaupt eine strafbare Handlung vorliegt, ist das kein Kinderspiel. Was auch immer Du unter "hoher kriminalistischer Auffassungsgabe" verstehst... Irgendwie sollte das doch jedem klar sein, dass man hier nichts in lustiger Skatrunde löst, sondern professionelle Arbeit verlangt wird. Und ein wenig Glück könnte auch nicht schaden.
milinda schrieb:Mit hoher kriminalistischer Auffassungsgabe hätte TG aus meiner Sicht am Fuße des Felsens gefunden werden können/müssen. Wie war das doch gleich? Sah doch mancher User eine TG auf dem Baum, an genau der Auffindestelle? Ach so ja, verpixelte Bilder zu bewerten ist ja verboten! Mal nachsehen? Nein, da ist nichts.
Klingt ja schon fast ein wenig verbittert, wie Du das so formulierst. Ich denke, nichts hätte "müssen", solange man nicht die Hintergründe kennt. "Können" geht immer. Ich hätte auch die richtigen Lottozahlen tippen "können". Nur hätte ich sie nicht richtig tippen "müssen". Denn auch wenn man einen guten logischen Ansatz oder System beim Tippen verfolgt, muß man wissen, dass es eben trotzdem auf einem Zufall beruht, welche Zahlen gezogen werden. Es wurden Spürhunde, Hubschrauber mit Wärmebildkamera usw. eingesetzt. Trotzdem hat man sie nicht gefunden. Ist manchmal so. Hätte man den Suchenden gesagt, ich habe sie da oder dort abstürzen sehen und man hätte sie dann trotzdem nicht dort gefunden, dass wäre dann ein anderer Sachverhalt.
JosephConrad schrieb:Also ich erwarte von der Polizeikonferenz eine rein sachliche abschließende Beurteilung der gesammelten Fakten. Wenn es keine weiteren als den uns bekannten Fakten gibt, so muss sich die Öffentlichkeit mit dem Statement "das Schicksal von Tanja Gräff konnte nicht aufgeklärt werden" zufrieden geben. Wenn es weitere Fakten gibt, so soll die Polizei diese ebenfalls kundtun.
Das deckt sich auch mit meinen Erwartungen dazu. Sie werden dort weder eine Festnahme oder Ursache des Absturzes verlautbaren, noch werden sie sich in aller Ausführlichkeit zu allen bis heute getätigten Ermittlungsarbeiten äußern. Das würde mich auch ziemlich überraschen. Denn sie sind der Öfentlichkeit dazu keine Details per Gesetz schuldig.
milinda schrieb:Der Fall TG ist nach 10 Jahren nicht gelöst! TG wurde erst 8 Jahre zu spät aufgefunden! Ist das kein Grund deiner Meinung nach, wenn Betroffene Kritik äußern, wenn Zeugen nicht zeitnah ermittelt wurden, wie der Zeuge SB, um TG ggf. auf die Spur zu kommen? Diese Frage ist bislang nicht geklärt u. die Öffentlichkeit, die Steuerzahler, wollen wissen, warum zeitnahen Zeugen nicht nachgegangen wurden!
Das in einer Ermittlung, die sich über einen so langen Zeitraum hinzieht, der ein- oder andere Fehler einschleicht, ist weder überraschend, noch ein Grund für Fassungslosigkeit. Kritik wird den Fall zumindest mal nicht lösen. Denn was nicht wieder in den Urzustand zurück zu bringen ist, kann nur im aktuellen Istzustand hingenommen werden. Man kann die Behörden von hier bis Indien auf sonstwas verklagen, dass ändert nichts an den Tatsachen im Fall TG. Für mich sind das hier mal zwei paar Schuhe. Nur innerhalb des selben Sachverhaltes. Entweder arbeitet man mit den vorliegenden Tatsachen an einer Lösung des Falles oder man regt sich über nicht revidierbare "Fehler" auf, ohne das es auch nur einen Zentimeter weiterbringt. Ich bin überigens Teil der Öffentlichkeit und Steuerzahler. Aber ich brauche keinen Anwalt, der in meinem Namen hier im Forum Forderungen stellt, ohne das ich ihn darum gebeten habe.
Mich interessiert, was TG am Felsen geschehen ist. Mich interessiert nicht, ob sie eine weitere XY-Filmversion hätten drehen sollen, in der TG die Haare offen trägt oder noch drei weitere mit einem Pullover in Normalposition, um die Hüfte gebundenem Pullover und Pullover über den Arm getragen.
milinda schrieb:Frau G. ist sich sicher, dass an dem Abend etwas gänzlich schief gelaufen sein muss.
Es IST etwas gänzlich schief gelaufen. Denn sonst würde TG noch atmen. Die zu klärende Frage ist doch schlussendlich nur, ob dieser Umstand durch TG allein oder dritte Personen (mit)zuverantworten ist. Nicht mehr, nicht weniger.
milinda schrieb:Frau G. will wissen, was mit ihrer Tochter geschehen ist u. darauf hat sie einen Anspruch; dazu haben wir unsere Rechtsvertreter, die Sorge dafür zu tragen haben, dass kein Mörder, Täter im weitesten Sinn frei herumläuft.
Es gibt Fälle, in denen Ideal und Realität auseinandergehen. Ein Anspruch durchzusetzen ist manchmal einfach, manchmal kompliziert. Einem Anspruch gerecht zu werden, ist manchmal leider auch mal unmöglich. Wenn z.B. einfach die geeigneten Möglichkeiten dazu fehlen. Es gibt in diesem Fall weder bekannte Zeugen der Geschehnisse am Felsen, noch gibt es verwertbare Spuren, die eine eindeutige Tat oder einen Unfall belegen. Das alles kann nicht rückwirkend beschafft werden, wenn nicht doch noch eine neue Aussage/Geständnis sonstwas hinzukommt. Was soll dann also aus Deiner Sicht JETZT geschehen ? Klar, man kann gegen die Vorgehensweisen der Soko vorgehen, Fehler benennen und so weiter. Und dann ? Bringt das die Lösung des Falles ? Bekommt dadurch Frau G. eine Antwort auf die sie "Anspruch" hat ? Nein. Was bringt es also hier im Thread nur um Kritik an den Ermittlungen zu kreisen ? Man muß manchmal einfach mal nach vorne schauen und zusehen, dass man mit der vorhandenen Lage weiterkommt. Die Anwälte können ja noch die nächsten 50 Jahre durchklagen wenn sie möchten. Auch mit jedem Recht der Welt. Um die Frage von Fr. Gräff zu beantworten, muß man mit der Istsituation weiterarbeiten.
jerry142 schrieb:Und meine Frage war nicht, ob es noch ein Zungenbein gab oder gegeben hätte oder gegeben haben könnte - sondern was die VT-Fraktion der User daraus machen würde, wenn es an einer vollständigen Leiche keine Hinweise auf ein Fremdverschulden geben würde.
Ganz einfach. Ich wäre froh über jede abschließende Erkenntnis. Ich wäre froh, wenn sie verunfallt wäre und sich das nachweisen ließe, genauso wie ich froh wäre, wenn sich eine Tat nachweisen ließe und der Täter gefasst und gerecht verurteilt wäre. Mir geht es hier nicht um Gruppenzugehörigkeit. Mir geht es um Lösungen.