Leonberger schrieb:Ihr versucht in (hoffentlich) nüchternem Zustand, Handlungsmotive von wahrscheinlich mehr oder weniger stark alkoholisierten Menschen in der verhängnisvollen Nacht logisch nachzuvollziehen.
Mir ist nicht ganz klar, warum Du Menschen auch unter möglicherweise geringem Einfluss von Alkohol per se irrationales Handeln unterstellst. Mir ist sehr wohl bewusst, dass wir hier nicht über einen Ausflug der Wiener Sängerknaben schreiben und auf dem Fest Alkohol und oder Drogen in nicht unerheblicher Menge konsumiert wurden. Da wir jedoch derzeit nicht wissen können, welche Personen unter wieviel Einfluss welcher Rauschmittel gestanden haben, ist ein Pauschalurteil dazu in meinen Augen eher weniger Sinnvoll. Wir haben Kenntnis darüber, dass mindestens ein Zeuge (H.H.) nach eigenem Ermessen recht stark alkoholisiert war. Darüber hinaus können wir aus den zumindest zwei bekannten Aussagen zu TGs Zustand persönliche Schlüsse ziehen.
Ich persönlich stufe daher -ohne weitere Informationen- TGs Zustand erstenmal nicht als stark alkoholisiert oder gar im Vollrausch/kritischem Zustand befindlich ein. Diese Einstufung mal vorausgesetzt, war sie handlungsfähig, kommunikationsfähig, entscheidungsfähig und räumlich/zeitlich zumindest annähernd orientiert. Das wiederum gibt den Raum für die von Dir angesprochenen/in Frage gestellten Überlegungen. Einschränkend kann man vlt. miteinbeziehen, dass diese Überlegungen in der Sache eher nicht weiterbringen. Also ein Sachverhalt, der eher als Gedankenaustausch anzusehen ist.
meermin schrieb: Für mich stellt es sich so dar, als könne Tanja versucht haben einen für alle Beteiligten, also für sich, Heiko und den guten Freund geeigneten Treffpunkt unten in der Stadt auszumachen.
Dass sie Heiko nicht mehr an der Shuttle-Haltestelle antreffen würde, hätte zu diesem Zeitpunkt nicht wissen können.
Nochmal dazu meine Frage, wie Du diesen Eindruck mit der LTiR-Situation zusammenbringst ? Wenn sie so wie von Heiko geschildert stattgefunden haben sollte, wäre diese Handlungsweise TGs recht unlogisch. Findest Du nicht ?
meermin schrieb:Die geschilderte Situation am Bierstand könnte nämlich auch so verlaufen sein, dass Tanja versuchte Heiko zu signalisieren, dass er schon mal vorgehen könne, sie würde dann nachkommen , alles sei o.k.. Ihr ihm Zuwinken könnte genau das bedeutet haben. Oder hat sie verbal geäussert, dass sie oben auf dem Fest bei dem LTIR Menschen bleiben möchte?
Dann würdest Du TG jedoch in dieser These theoretisch unterstellen, dass sie die LTiR-Situation völlig falsch wahrgenommen hat. Also nicht gesehen hat, dass LTiR Heiko anging. Zudem wäre dann das Motiv des Aggressors absurd. Warum sollte er ohne TGs Wissen deren Begleitung "verschrecken" und dann TG in dem Glauben allein (!) ziehen lassen, sie würde Heiko wiedertreffen und alles wäre gut ?
meermin schrieb:Die Interpretation der Situation am Bierstand, so wie sie von Heiko vorgenommen wurde muss nicht der Realität entsprochen haben, Zeichen können falsch gedeutet worden sein.
Leider können wir die Situation nicht wirklich neu bewerten. Wir haben nur die Aussage Heikos zu den Umständen. Von daher würden wir dann wieder zu viele Spekulationen auf Spekulationen aufbauen und spekulativ begründen. Das heißt natürlich nicht, dass Heiko alles so völlig korrekt und unfehlbar wahrgenommen hat. Aber wir kommen definitiv nicht weiter damit.
meermin schrieb:Fakt ist, dass Tanja wenige Minuten nachdem der Zeuge Heiko gegangen war bereits wieder alleine unterwegs war und dabei den Willen kundtat, ins Stadtgebiet zu wollen.
Und was heißt das im Bezug auf Heiko ? Sie war ihn los und hat erst dann realisiert, dass ihre "Restclique" weg war. Da sie Heiko auf dem Nachhauseweg vermutete, war er aus den Überlegungen doch raus. Also versuchte sie so rasch wie möglich, zu ihrer Restclique in der Stadt aufzuschließen. Dieser Entschluss wurde dann im weiteren Verlauf entweder durch sie selbst wieder verworfen oder sie wurde bei der Ausführung gestört. MMn heißt das folgende Verhalten der TG nicht, dass sie lieber bei LTiR bleiben wollte oder LTiR falsch verstanden und Heiko gesucht hat.