Francesca schrieb:Wenn ich aber den, wie es zuerst hieß, an der Kabinenbahn Talstation gehörten Schrei, die Hundespur, die Taxifahrerspur und die Tatsache, dass Tanja an dem einzigen Ort abgestürzt ist, der dort oben an dem Roten Felsen mit einem Fahrzeug erreichbar ist, bedenke, kann ich mich auch der Möglichkeit, das es genau so sein könnte, nicht ganz verschließen.
Früher habe ich tatsächlich auch mal über einen Fahrzeugeinsatz nachgedacht. Allerdings erscheint mir das ziemlich unwahrscheinlich. Aus mehreren Gründen, die hier in der Vergangenheit auch schon tausendfach diskutiert wurden. Wenn man aus der Sicht eines/mehrerer Täter dieses Szenario durchspielt, kommt recht schnell an den Punkt, dass diese Variante eher nicht zum tragen gekommen sein wird. Aber natürlich kann nicht das, was in der Theorie möglich ist, komplett ausgeschlossen werden.
Francesca schrieb:Ich finde dieses Ereignis sehr seltsam und glaube, dass im Laufe des Festabends keine andere Frau auf dieser Feier ein ähnliches Erlebnis gehabt hat.
Seltsam finde ich diese Sache auch. Aber auf solchen Partys geschehen erfahrungsgemäß viele Merkwürdigkeiten. Was macht Dich so sicher, dass sich dieses Ereignis nicht bei ca. 10000 Besuchern wiederholt haben könnte ?
Francesca schrieb: Ich kann keine Trostbedürftigkeit oder ein Schutzbedürfnis bei ihr feststellen und habe nach den von ihr hier geschilderten Charaktereigenschaften auch den Eindruck, das sie sich selbst sehr gut verteidigen konnte.
Es gibt allgemein zu TGs Befinden kaum öffentliche Aussagen. H.H. hatte nichts konkretes darüber verlautbart. Einziger Hinweis von seiner Seite ist die Aussage, TG hätte ihm lächelnd zugewunken, als ihn LTiR anging. Die einzige Aussage sonst betrifft den Zeugen T. nebst Freundinnen, die TG als normal und Euphorisch beschrieben. Da kann man kein Schutzbedürfnis erkennen, weil man nichts ausgewöhnliches erkennen kann. Weder eine besonders schlechte Stimmung oder Zustand, noch einen Hinweis auf zu viel Alkohol oder Drogen. Einfach nichts ungewöhnliches. Das schließt aber nichts aus. Es kann trotzdem ein Schutzbedürfnis gegeben haben. Oder TG war betrunkener als geschildert. Doch wie wahrscheinlich ist das ? Bei gerademal zwei Aussagen dazu ? Ich persönlich tendiere deshalb zur Mitte. Nichts außergewöhnliches.
Francesca schrieb:(...) aber für mich war in der LTiR Sichtung evtl. ein Mann zu erkennen, der einen festen Plan mit Tanja vor sich hatte.
Nun gut, rein emotional betrachtet, könnte man das annehmen. Er trat lt. H.H. aggressiv auf und drängte den Zeugen dazu, das Feld zu räumen. Naheliegend, dass er das tat, um selbst "freie Bahn" zu haben. Aber rein faktisch betrachtet, liegt ersteinmal nichts gegen LTiR vor. Ich sehe auch keine Hinweise auf konkrete Absichten oder gar Pläne, die er mit TG gehabt haben könnte. Er ist also ersteinmal nur ein normaler Zeuge. Zumal er ja nur verbal aggierte und nicht körperlich. Aus TGs freundlichem Winken könnte man theoretisch auch eine Zustimmung/Billigung seines Verhaltens interpretieren. Ich sehe da also im Moment nichts was LTiR belastet.
-Leela- schrieb:Hat man eigentlich nach Tanja's Auffinden versucht Bezug zu den beiden Vergewaltigungen in Trier im Mai 2007 herzustellen? Wurde das irgendwo noch mal erwähnt?
Ich wüßte nicht.
Leonberger schrieb:Warum sollte man das? Es gibt keinerlei Spuren , dass TG vergewaltigt wurde.
Es gab keine nachweislichen Spuren oder Zeugen einer Vergewaltigung. Vollkommen korrekt. Allerdings sprechen wir hier nur von fehlenden Zeugen am Absturzort und von geschlossener Hose/BH. Mehr nicht. Meines Erachtens reicht das lange nicht aus, um eine Vergewaltigung komplett und kategorisch auszuschließen. Lange nicht.
Dan59 schrieb:Ich behaupte mal von einem möglichen Übergriff auf Tanja bis zu einem Überwinden des massiven Geländers und nachfolgendem Absturz liegen m.E. viele Hindernisse die keinen Zusammenhang bilden.
Völlig richtig. Vor allem wenn man sich Aufwand, Entdeckungsrisiko und Nutzen für die Täter vor Augen führt. Das steht nämlich in keinem Verhältnis zur angenommenen Tat selbst.
Francesca schrieb:Ich glaube, dass Panik nicht immer ein rationales Abwägen der verbleibenden Möglichkeiten erlaubt.
Irrationales Verhalten zu unterstellen ist erfahrungsgemäß deshalb nicht sinnvoll, weil es letztenendes eine Universalerklärung für alles darstellt, was nicht mehr logisch und nachvollziehbar/argumantativ dargestellt/erklärt werden kann. Irrationalität kommt deshalb sinnvollerweise nur dann in Frage, wenn es dafür mehr als nur einen tatsächlich greifbaren und auch belastbaren Hinweis gibt.
-Leela- schrieb:Ganz ehrlich: ich kann mir das auch nicht richtig vorstellen, dass es sonst keiner mitbekommen haben soll. Es ist einfach nur so, dass man dann die Geruchsspur und den Schrei unter einem Hut hätte.
Nochmal: Es ist nicht notwendig, alles an ungesicherten Spuren/Hinweise/Aussagen unter einen Hut zu bekommen. Ganz einfach deshalb, weil sie nicht zwingend auch TG betreffen müssen. Wenn der Zeuge der lautstarken Auseinandersetzung z.B. nicht TG hörte, ist dessen Aussage für den Fall irrelevant. Deshalb ist man gut beraten, sich ausschließlich auf belastbare Fakten zu konzentrieren. Die haben wir nicht. Ergo können wir das Schicksal TGs auch nicht ergründen. So einfach ist das.