@SCMP77 schrieb:
Das Problem ist, dass es hier keine einheitlichen Meldungen gibt. Mal steht, dass die Gruppe weiter gezogen ist, mal steht etwas anderes. Ich persönlich glaube nicht, dass die Gruppe gewartet hat, sonst wäre der Gruppe das Fehlen schon viel früher aufgefallen und der Schwarm von Tanja wäre nicht so überrascht gewesen, dass Tanja nicht zu Hause angekommen war.
Ich beziehe mich auf einen Artikel aus dem Jahr 2007. Dort steht nichts von der Gruppe, es steht dort nur etwas vom AH selbst. Er hat gewartet. Er hat vergeblich versucht, sie zu erreichen. (Quelle: 16vor aus dem September 2007; am 21.07.2015 um 16:41 hier von valadon in Kopie eingestellt): "Als gesichert darf derweil gelten, dass die Studentin zuletzt mit einem Bekannten telefonierte, der am besagten Morgen an der Porta Nigra auf sie wartete. Nach der bisherigen Darstellung hatte Tanja Gräff seinerzeit telefonisch zugesagt, den nächsten Shuttle-Bus in die Stadt zu nehmen, weshalb ihr Bekannter dort weiter wartete – vergeblich. Als dieser daraufhin erneut bei der Studentin anrief, war diese auf ihrem Mobiltelefon nicht mehr erreichbar." Das entspricht auch den Aussagen der Polizei, die mehrfach betonte, ALLES habe darauf hingedeutet, dass sie runter in die Stadt wollte. Lediglich Kaes stellt das 2015 etwas anders dar und schreibt gar nichts zu späteren Versuchen, sie zu erreichen. Es ist unklar woher er das hat. Es widerspricht jedoch früheren Aussagen.
@SCMP77 schrieb:
Ich schätze, dass für Tanja es eben ausschlaggebend war, nicht mehr zur Gruppe aufzuschließen, weil die Ex ihres Schwarms aufgetaucht war. Das ist wirklich ein triftiger Grund, fünftes Rad am Wagen will man nicht so gerne spielen.
Du beziehst dich wiederum vermutlich auf den Artikel von Kaes oder gibt es eine weitere Quelle zu dieser Freundin? Bei Kaes steht übrigens nicht, dass sie erst spät auftauchte. Sie kann auch schon den ganzen Abend dabei gewesen sein und das kann auch Tanja von vornherein klar gewesen sein. So was soll in einer Clique durchaus vorkommen. Gegen die Fünftes-Rad-am-Wagen-These spricht übrigens, dass der AH Tanja anrief, um ein Treffen zu koordinieren und ihr im Nachgang noch vergeblich hinterhertelefonierte.
@SCMP77 schrieb:
Sie hatte schon häufiger die Truppe auf dem Fest verlassen Vielleicht wurde das Tanja noch mehr im letzten Telefonat bewusst. In solchen Fällen sagt man das dem gegenüber nie direkt sondern nur durch die Blume, man kündigt eine Absicht an, macht aber keine feste Zusage. Ob das dann bei demjenigen auch entsprechend ankommt ist nicht immer der Fall. Aber im vorliegenden Fall hat der Freund wohl auch nicht wirklich mit den Auftauchen Tanjas mehr gerechnet, sonst wäre der Freund nicht so überrascht gewesen, dass Tanja nicht zu Hause war.
Später schreibst du, dass du dich an "die eher objektiveren Dinge" hälst. Diese Prämisse verletzt du hier aber gewaltig. Denn letztendlich unterstellst du, dass sie etwas anderes meinte als sie sagte. Im letzten Telefonat und auch als sie die Gruppe um Tim traf, als sie sich "euphorisch" nach dem Weg in die Stadt erkundigte. Was für mich auch nicht nach fünftem Rad am Wagen klingt.
@SCMP77 schrieb:
Aber im vorliegenden Fall hat der Freund wohl auch nicht wirklich mit den Auftauchen Tanjas mehr gerechnet, sonst wäre der Freund nicht so überrascht gewesen, dass Tanja nicht zu Hause war.
Und warum hat er ihr hinterhertelefoniert, als sie nicht kam? Dass er sie zu Hause wähnte, als sie nicht zum vereinbarten Treffpunkt kam und sich auch nicht mehr meldete, kann ich verstehen. Auch wenn ich so ein Verhalten sehr fahrlässig finde.
@SCMP77 schrieb:
Und dass sich bei einem Fest, wo noch mehrere tausend Leute anwesend waren und auch das Umfeld gewiss nicht menschenleer war, man innerhalb einer kurzen Zeit jemanden wegzerren kann, halte ich für unwahrscheinlich, das sehe ich so wie @Dan59.
Das sehe ich auch so. Aber niemand musste weggezerrt werden, wenn es eine Mitfahrgelegenheit gab. Wenn jemand so einfach auf dem vermutlich noch recht bevölkerten Weg nach unten verschwindet, ist das wohl auch die naheliegendste Alternative.
@SCMP77 schrieb:
Ich persönlich halte mich da an die eher objektiveren Dinge, die Untersuchung von Urban. Und danach war gar kein Zutun einer dritten Person notwendig und ich glaube, jedem hier ist das in Wirklichkeit bewusst.
Ist das so? Hat er wirklich explizit ausgeschlossen, dass eine dritte Person beteiligt war? Meiner Meinung nach hat er wörtlich gesagt, dass anhand des Befunds weder verifiziert noch ausgeschlossen werden kann, dass sie gestoßen wurde. Er sagte lediglich dass seiner Meinung nach jemand, der einen anderen den hang heruntergestoßen hätte, seiner Meinung nach mit heruntergefallen wäre. Die Meinung kann er natürlich vertreten. Aber ist das das Ergebnis einer objektiven Untersuchung? Ganz krasses Beispiel für einen Abgrund: Ich stehe mit jemandem an der Kante des 10m Turms. Ich stoße ihn runter. Falle ich dann auch? Als Kinder haben wir das oft genug gemacht. Ich bin nie mitgefallen. In diesem Punkt habe ich also durchaus umfangreiche praktische Erfahrungen, die sich nicht mit denen des Experten decken. Daher denke ich, dass kein Zutun einer dritten Person nötig war, wen es ein Unfall war, dass es aber auch keinen Befund gibt, der dagegen spricht, dass eine dritte Person nachgeholfen hat. Was uns zurück zu den berichteten Fakten bringt: Die Polizei sagt selbst, dass alles dafür spricht, dass sie in die Stadt wollte, es gibt Zeugen, die das aussagten und es gibt Telefonate, die genau das besagten. Wenn das alles stimmt, dann geht sie Minuten später einfach nicht freiwillig zu den Felsen und verunfallt in Folge. Das passt einfach nicht zusammen.