@FadingScreams @Kaietan beim ersten Gespräch AHs mit der Mutter Tanjas dürfte er noch nicht bemüht gewesen sein, eine später in die polizeilichen Ermittlungen passende Antwort zu finden, es dürfte eher darum gegangen sein, sich nicht den Ärger der Mutter zuzuziehen.
Frau Gräff als besorgte , sich kümmernde Mutter dürfte der Ansicht gewesen sein, ihre Tochter bei ihm und seinen Freunden in guten Händen und in Sicherheit zu wägen. Dass Tanja alleine frühmorgens auf dem Fest zurückgelassen worden war dürfte für sie ein grosser Schock gewesen sein. Das hat er sicher aus ihren Worten herausgehört und entsprechend reagiert indem er versuchte, die ganze "Angelegenheit" etwas herunterzuspielen, sich selber aus der Verantwortung nehmend. Wir wissen auch nicht, ob Frau Gräff die erste Person war, die ihn über das Verschwinden Tanjas informierte oder ob er gerüchtemässig bereits zuvor von anderen Kommilitonen informiert worden war.
Tanjas Gefühle für ihn waren ihm zu diesem Zeitpunkt bekannt, er ist aber darauf gegenüber Frau Gräff in jenem ersten Telefonat nicht eingegangen und sie offensichtlich auch ihm gegenüber nicht. Vielleicht hoffte er, dass es ein Geheimnis zwischen ihm und Tanja geblieben und nicht an Dritte weitergetragen worden war. Von einem Streit am frühen Morgen hat er ebenfalls nichts berichtet. Insgesamt scheint er sehr bemüht gewesen sein, seine Beziehung zu Tanja zu banalisieren.
Für Tanja dürfte es sich ganz anders dargestellt haben und sie hatte mit ihrer Mutter darüber geredet, bzw. die Mutter kannte ihre Tochter zu gut um zu bemerken, dass diese verliebt war.
Daher auch die Verärgerung der Mutter über seine Reaktion.
Erst sehr viel später, konkret auf den Beziehungsstatus zu Tanja angesprochen soll er sich dann dahingehend sinngemäss geäussert haben, dass er Tanja mitgeteilt habe, dass er für eine neue Beziehung emotional noch nicht offen und bereit sei, er hänge noch zu sehr einer alten Beziehung nach. Wann dieses Beziehungsgespräch stattgefunden hat wissen wir nicht, den genauen Inhalt kennt ausser ihm heute auch niemand.
Offensichtlich verhält es sich so, dass dieser Zeuge von Anfang an versucht hat seine Beziehung zu Tanja zu banalisieren und diese Motivlage Einfluss auf das hatte was er gegenüber der Polizei ausgesagt hat. Ich sehe das so und hoffe, dass die Ermittler der Polizei diesen Aspekt bei der Bewertung seiner Aussagen berücksichtigt haben.
Das Verhalten des Zeugen wäre, läge ich mit meinen Vermutungen richtig, tragisch, denn er war die letzte Person, die mit Tanja geredet hat. Daher wäre es enorm wichtig, den Inhalt des letzten Telefonats genau zu kennen , zu wissen , welche Wendung das geführte Gespräch nahm und was zwischen den Zeilen eventuell gedacht und gefühlt wurde.
ER, typisch Mann, kann sich anscheinend nur noch daran erinnern, dass Tanja mit dem nächsten Shuttle-Bus nachkommen wollte, das scheint sie auch bekundet zu haben, denn es wurde ja auf sie gewartet, wenn auch nur kurz.
Das Warten kann keine Fake-Aktion gewesen sein, da zu diesem Zeitpunkt niemand wissen konnte, dass Tanja bereits etwas zugestossen war. (Es sei denn Tanja hätte gar nicht mehr selber angerufen, das kann aber wohl nach Bekanntwerden der Aussage des Security-Mannes ausgeschlossen werden).
So, das wären noch einmal meine GEdanken und Überlegungen hinsichtlich dieses Aspektes des Falles. Alles ganz schön kompliziert und vielschichtig.