Ich möchte noch einmal beim Thema Mantrailerspur einhaken.
Ich habe in letzter Zeit versucht zum Thema Spurverschleppung etwas zu finden. Leider Fehlanzeige. Das einzige was ich fand, bezog sich auf die Spurverschleppung auf befahrenen Straßen.
Wenn ein Spurenleger eine Straße überquert und die gelegte Spur im Nachgang von Autos überfahren wird, kommt es durch den "Nachsaugeffekt" zu einer Verwirbelung und Zerstreuung der Spur. Dies verwirrt den Hund kurzzeitig, weil sich ihm für kurze Zeit der Eindruck bietet, als würde die Spur gleichzeitig in verschiedene Richtungen weiterführen. Da die Verwirbelungen und Zerstreuungen nach sehr kurzer Strecke abbrechen, ist aber auch der Hund nach kurzer Zeit wieder auf der richtigen weiterführenden Spur.
Ich versuche es deshalb mal mit einer Ableitung.
Wenn es so wäre, dass man nach intensivem Körperkontakt mit einer Person, deren individuelle Geruchsspur über hunderte Meter verschleppt, würde das ja bisher weitgehend unbekannte Möglichkeiten für die Polizei eröffnen.
Bei Tötungsdelikten, bei denen es aufgrund der Tötungsart ( Erwürgen, Erschlagen, Wegschleifen oder Tragen des Opfers) zu einem intensiven Täter/Opfer Kontakt kommt, würden Mantrailer anzeigen können in welcher Richtung sich der Täter vom Tatort entfernt hat. Der Abbruch einer solchen Spur, müsste dann den Rückschluss zulassen, dass der Täter dort sein Fahrzeug abgestellt hätte.
Das gilt natürlich in noch größerem Maße für Sexualdelikte, wo der Mantrailer den Weg des fliehenden Täters noch besser verfolgen können müsste.
Allerdings habe ich noch nie von solchen Maßnahmen, seitens der Polizei gehört.
Deshalb sollten wir uns bemühen, eine belastbare Quelle zu finden, welche belegt das man die individuelle Geruchsspur einer anderen Person, über hunderte von Metern verschleppen kann.
@Matthäi Matthäi schrieb:Soweit ich weiß vertraut ein Hund 2 verschiedenen Spuren...zum einen einer (Geruchs-?)Spur, welche die Zielperson duch ihre Hautschuppen etc. erzeugt, zum anderen der Spur der aufgrund der Trittbelastung absterbenden Bodenfauna...letztere dürfte dann wohl die Hauptquelle der Information sein, wie alt die jeweilige Spur in Relation zu anderen ist; so hatte ich das verstanden bzw. interpretiert, ob ich damit richtig liege weiß ich nicht.
Du beschreibst hier 2 Arten von Spürhunden.
Der klassische Fährtenhund der sich an den Verletzungen des Bodens und der Fauna, auf dem Weg des Spurenlegers orientiert.
sowie
Den Mantrailer, der sich ausschließlich an der individuellen Geruchsspur des Spurenlegers orientiert.
Eine Kombination beider Spürarten in der Ausbildung von Spürhunden gibt es nicht, weil beide Varianten unterschiedliche Konditionierungen des Hundes erfordern würden, welche im Ergebnis keinen zuverlässigen Spürhund hervorbringen.
In der Praxis lässt man aber in der Regel sowohl einen Fährtenhund, als auch einen Mantrailer die Spur gehen.
Wobei der Fährtenhund nicht zum Einsatz gelangt, wenn die Spur nicht ausschließlich über Naturboden führt.
Den Spurengang, den der Hund bei Tanja gelaufen ist, hätte ja von einem Fährtenhund nicht absolviert werden können, weil er über mit Asphalt versiegelte Flächen führte.
@Siegessicher Siegessicher schrieb:die Wahrscheinlichkeit, dass Tanja verwechselt wurde, ist sehr groß gewesen.
Dem stimme ich zu.
Allerdings war die Darstellung der Geschehnisse in Aktenzeichen XY und in anderen Medien so detailliert, das die Person die mit Tanja verwechselt wurde, sowie andere involvierte Personen sich unweigerlich in dieser Szene wiedererkennen musste.
Bis heute hat sich keine dieser Personen bei der Polizei gemeldet.