@KonradTönz
@SCMP77Es ging jetzt aber nicht darum, wie sie langfristig mit dem Beziehungsstress umgegangen ist, sondern um die Situation, dass sie nach dem Anruf ihre Wut und Enttäuschung impulsiv in Bewegung umgewandelt haben könnte, sprich dass sie wutentbrannt davon stapfte oder lief, in Richtung Felsen und wielange dann solch ein spontaner Wutausbruch aufrecht erhalten wird, der evtl. eine Kurzschlusshandlung (Suizid, Alleinseinwollen hinterm Zaun) nach sich ziehen könnte.
Beim energischen Gehen, könnte ich mir vorstellen, dass sie bei Ankunft am Zaun schon wieder ziemlich runtergekühlt wäre und Ruhe zum Nachdenken gesucht hätte. Basierend auf der Tatsache, dass es jedoch keinerlei uns bekannte Zeugen gibt, die angegeben haben, morgens dort oben gewesen zu sein, ist anzunehmen, dass sie dort alleine gewesen wäre und Ruhe genug gehabt hätte. Sie hätte dann nicht hinter den Zaun gemusst, zumindest nicht in diesen extrem gefährlichen Bereich. Wir wären dann also wieder am Anfang unserer Überlegung:
Wann, wie und warum gelangte Tanja an genau diese gefährliche Stelle hinter dem Zaun?
Und nicht zuletzt: Auch in heftiger Wut agiert das Unterbewusstsein und steuert die Richtung des Weges u. a. nach Gefahrenabwägung. Wenn sie um ca. 04.13 Uhr wütend losgestapft wäre, dann also sicherlich nicht ins Dunkel eines Waldgebietes. Wäre das Unterbewusste nicht so zuverlässig, hätten wir tatsächlich täglich unzählige Verkehrstote, die wutentbrannt mal eben kurz über eine Straße liefen...
@konrad Tönz schrieb:
KonradTönz1 schrieb:Dahinter steckt wieder mal die sehr beliebte Vertauschung von Prämisse und Schluss: Hinten muss rauskommen, dass Tanja an der Absturzstelle überhaupt nicht mehr wütend gewesen sein KANN. Vorne muss man daher die pauschale Aussage reinstecken, dass ein Mensch prinzipiell seinen Frust nach 800 Meter laufen abgebaut hätte.
Es geht nicht darum, hier ein Szenario auszuschließen, sondern es realistisch zu betrachten. Ich könnte euch auch vorwerfen, dass hinten rauskommen muss, dass Tanja natürlich nur völlig kopflos und wutentbrannt bis zum Plateau gerannt sein und hinter den Zaun gesprungen sein muss, um danach zu verunfallen. Und das alles, weil sie beim Laufen immer wütender wurde und bei ihr leider das Stressabbausystem komplett versagte.
Ich kann euch nicht sagen, wie sie an die Absturzstelle gelangte, ich kann nur versuchen, logisch zu argumentieren und damit bestimmte Dinge wahrscheinlich oder weniger wahrscheinlicher werden zu lassen.
Ich halte auch an nichts fest, im Gegenteil, ich bin gespannt, ob die Kripo Ansätze hat, die uns wesentlich weiterbringen in unsere Überlegungen. Und diese neuen Erkenntnisse bestimmen dann für mich die Richtung. Habe bei euch aber den Eindruck, dass ihr euch bereits viel mehr festgelegt habt, als ich es je tat. Womit sich dann offenbart, dass ihr anderen unterstellt, was ihr selber tut: Wie war das noch, Vertauschung von Prämisse und Schluss oder so... 😉