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Mordfall Charlotte Böhringer

28.687 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

05.03.2019 um 09:14
Zitat von monstramonstra schrieb:Der Gutachter, auch wenn er von diesem Mandanten bezahlt wird, erstellt dagegen eine professionelle Expertise zu einem Sachverhalt oder einer Frage.
Das ist im Prinzip das, was ich von einem Gutachter erwarte und in der Regel bei den Gutachten, die ich zu lesen bekomme, auch erfüllt sehe. Manchmal stehen dann auch noch Bezahlung und Ausführlichkeit in einem proportionalen Verhältnis, was aber verständlich ist und auch nicht immer etwas über die Verwertbarkeit oder Qualität aussagt.

Es gibt aber eben die beschriebene subtile Grauzone, den vorweggenommen Blickwinkel, in der bestimmte Vorgehensweisen bei der Datenerhebung und Würdigung das (gewollte) Endergebnis durchaus bestimmen können und je erfahrener der Gutachter oder der Profiler, desto besser weiß er solche Spielräume zu erkennen und auszunutzen.

Prof. Schneider wird sich fundiert und schlüssig zu den  Wahrscheinlichkeitsberechnungen der DNA-Analyseergebnisse auslassen und der Anwalt wird diesen Ausführungen dann unauffällig eine Konnotation geben, so dass das breite Publikum denkt, hier wurden ganz entscheidungserhebliche Fehler gemacht und aufgedeckt, was nun wirklich nicht stimmen muss, ohne dass der Gutachter gleich seinen Ruf aufs Spiel setzt.
Die objektive und intensive Auswertung des stimmigen und wissenschaftlich sicherlich nicht zu beanstandenden Gutachtens ist dann eher die Kunst.

Ein Beispiel:
Die Gutachter der Verteidigung stellen in Mischspuren von mindestens drei Personen fest, dass das DNA-Profil mit allelic drop outs von BT enthalten ist, er also als Urheber nicht ausgeschlossen werden kann. Sie schreiben anscheinend nichts dazu, wie wahrscheinlich es ist, dass er der Spurengeber ist im Verhältnis zu anderen Familienmitgliedern, im Verhältnis zu Indiz 9h als Zweipersonenmischspur und im Verhältnis zur DNA-Menge. Das Ergebnis zeigt nicht auf, dass eine hohe oder höhere Wahrscheinlichkeit besteht, dass BT auch die Tatortspur am Sakko unverfänglich hinterließ.

Der Anwalt macht daraus:
"Tatsächlich konnten diverse DNA-Spuren des Antragstellers auch auf Kleidungsstücken seiner Tante ohne jeden Bezug zur Tat gesichert werden."
Das Sakko Indiz verliere daher vollkommen die Bedeutung.

Das ist nicht unbedingt die richtige Schlussfolgerung aus den ansonsten richtigen Gutachten.
Zitat von monstramonstra schrieb:Kein erfolgreicher (!) Strafverteidiger hat Lust, sich zum "Dödel" eines (mutmaßlichen) Verbrechers zu machen. Er braucht kritikfähige Umstände, alternative Sichtweisen, angriffsfähige Entscheidungen, die er aus rechtsstaatlicher Sicht nutzen kann.
Solche Umstände sind hier ja offenbar vorhanden. Ich sehe hier aber den Ehrgeiz des Angreifens losgelöst von der Interpretation, dass Anwalt, Gutachter und Profiler den Verurteilten auch für unschuldig halten. Einige denken, dass ihr Einsatz anderenfalls aber moralisch verwerflich wäre. Das sollte man so nicht sehen.
Wenn man sich von dieser moralischen Bewertung löst, kann man die ganze Angelegenheit nüchterner betrachten und auf die üblichen mit dem Ruf der beteiligten Kapazitäten verbundenen Argumente verzichten.
Also: Die Expertisen von Schneider, Petermann usw. werden nicht falsch sein, können aber völlig irrelevant sein.


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05.03.2019 um 09:30
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Also: Die Expertisen von Schneider, Petermann usw. werden nicht falsch sein, können aber völlig irrelevant sein.
Mir ist das zumindest bei Petermann noch ein bisschen zu positiv.
Natürlich wurden in den Medien die 137 Seiten seiner operativen Fallanalyse nicht wiedergegeben. Aber wenn man sich nur auf das bezieht, was Petermann in den Medien hat verlauten lassen, dann würde ich ihm eindeutig den Vorwurf machen, dass er tendenziös gearbeitet hat:

Beispiel:

Der erste Angriff lässt sich nun mal nicht allein anhand der vorgefundenen Blutspritzer bestimmen. Das ist nun mal ein anerkanntes Faktum. Aber Petermann sagt ganz klar, dass er den ersten Angriff aus den vorgefundenen Blutspuren herleitet.

Die gegessene Menge der letzten Mahlzeit, also kleine Portion anstatt Standardportion spielt in diesem Fall überhaupt keine Rolle. Aber Petermann insinuiert, dass dies Einfluss auf den konkreten Fall hätte.

Er befragt hierzu offenbar nur einen Zeugen. Weshalb nur einen Zeugen, ist nicht nachvollziehbar.
Beim Tatvorgang gibt es m.E. viele andere mögliche Szenarien, Petermann beschreibt aber nur zwei.

Wenn das alles auch so in seinem Bericht steht, dann würde ich sagen, dass dies tendenziös ist.


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05.03.2019 um 09:46
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Der erste Angriff lässt sich nun mal nicht allein anhand der vorgefundenen Blutspritzer bestimmen. Das ist nun mal ein anerkanntes Faktum
Ich frage mich mittlerweile, ob das wirklich so ist oder ob diese Feststelluhng, die man so im Urteil findet, nur dazu diente, die Lücke in der Beweiskette zu schliessen, die sich anscheinend daraus ergab, dass man annahm, Handschuhspuren des Täters draussen an der Tür in Spionhöhe entdeckt zu haben und daraus ableitete, der Täter habe dort gelauert und die Tür entweder beim Lauern oder beim Aufdrücken mit der linken behandschuhten Hand berührt. Die Handschuhspuren an der Tür stützten die These des GErichts, dass der Überfall an der Tür seinen Anfan g genommen hatte. So sollte es laut Gericht gewesen sein. Also brauchte man eine Erklärung für die in diesem Bereich fehlenden Blutspuren und die passende Erklärung fand sich, bei den ersten Schlägen war einfachnoch kein Blut geflossen, da es eine zeitlang dauert, bis sich ein Blutsee in einer Wunde gebildet hat.

Ich hätte gerne mehr Informationen zu diesem allgemeinen Sachverhalt. Wie lange dauert es in der Regel bis sich ein Blutsee in einer Wunde bildet, die durch einen schweren Schlag mit einem schweren GEgenstnd hervorgerufen wird? Ich weiss nur, dass es sofort stark blutet, wenn man sich beispielsweise in den Finger geschnitten hat, aber wie verhält es sich mit grösseren Wunden im Kopfbereich? Was hat es mit diesen Blutseen, die erst zeitlich verzögert auftreten auf sich?

Hätte es beispielsweise gar keine Spuren an den Wänden gegeben, wenn der Täter nur wenige Male an der Tür zugeschlagen hätte, da sich dann ja noch keine Blutseen gelbildet hätten während zugeschlagen wurde? Das wäre meiner Ansicht nach der Umkehrschluss. Leider wird nichts darüber berichtet, was Herr Petermann zu diesem Sachverhalt sagt .


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05.03.2019 um 09:48
Zitat von meerminmeermin schrieb:Ich frage mich mittlerweile, ob das wirklich so ist oder ob diese Feststelluhng, die man so im Urteil findet, nur dazu diente, die Lücke in der Beweiskette zu schliessen, die sich anscheinend daraus ergab, dass man annahm, Handschuhspuren des Täters draussen an der Tür in Spionhöhe entdeckt zu haben und daraus ableitete, der Täter habe dort gelauert und die Tür entweder beim Lauern oder beim Aufdrücken mit der linken behandschuhten Hand berührt. Die Handschuhspuren an der Tür stützten die These des GErichts, dass der Überfall an der Tür seinen Anfan g genommen hatte.
sehe ich genauso.

Es erschließt sich für mich z. B. überhaupt nicht, dass er NACH der Tat in das Büro gegangen sein soll und überhaupt keine blutigen Spuren dabei hinterließ. Mich verwundert es, dass das hier so hingenommen wird, nur weil es das Gericht so feststellte.


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05.03.2019 um 09:51
Zitat von meerminmeermin schrieb:Ich hätte gerne mehr Informationen zu diesem allgemeinen Sachverhalt. Wie lange dauert es in der Regel bis sich ein Blutsee in einer Wunde bildet, die durch einen schweren Schlag mit einem schweren GEgenstnd hervorgerufen wird? Ich weiss nur, dass es sofort stark blutet, wenn man sich beispielsweise in den Finger geschnitten hat, aber wie verhält es sich mit grösseren Wunden im Kopfbereich? Was hat es mit diesen Blutseen, die erst zeitlich verzögert auftreten auf sich?
Das zentrale Argument des SV aus dem Urteil war, das Kopfschwartenverletzungen eben zunächst nicht stark bluten würden. Aus diesem Grunde seien am Angriffsort (Türnähe) keine Blutspuren zu erwarten (waren wohl auch keine). Mal abwarten, womit uns der neue WA diesbezüglich überrascht.


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05.03.2019 um 09:55
Zitat von meerminmeermin schrieb:Ich hätte gerne mehr Informationen zu diesem allgemeinen Sachverhalt. Wie lange dauert es in der Regel bis sich ein Blutsee in einer Wunde bildet, die durch einen schweren Schlag mit einem schweren GEgenstnd hervorgerufen wird? Ich weiss nur, dass es sofort stark blutet, wenn man sich beispielsweise in den Finger geschnitten hat, aber wie verhält es sich mit grösseren Wunden im Kopfbereich? Was hat es mit diesen Blutseen, die erst zeitlich verzögert auftreten auf sich?
Am besten kontaktierst Du einen Rechtsmediziner an einer universitären Rechtsmedizin, die geben, falls sie Zeit haben, meistens gerne Auskunft.

Und zusätzlich wäre ev. noch folgendes Buch ganz gut:

Rechtsmedizin: Befunderhebung, Rekonstruktion, Begutachtung
https://www.amazon.co.uk/Rechtsmedizin-Befunderhebung-Rekonstruktion-Burkhard-Madea/dp/3662434997


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05.03.2019 um 09:58
Direkte Gewalteinwirkung auf den Schädel führt in der Regel zu Kopfplatzwunden. Die gute Vaskularisation der Kopfschwarte sorgt dabei zu einer - im Verhältnis zur tatsächlichen Wundgröße - eindrucksvollen Blutung.
https://flexikon.doccheck.com/de/Kopfschwa

Es fliesst also bei Verletzungen der Kopfschwarte viel Blut. Bliebe die Frage, warum es erst verzögert fliesst und sich ein Blutsee in der Wunde erst verzögert bildet. Ist das immer so oder war das speziell bei Charlotte Böhrigner aufgrund der speziellen Situation so?


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05.03.2019 um 10:15
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Und zusätzlich wäre ev. noch folgendes Buch ganz gut:

Rechtsmedizin: Befunderhebung, Rekonstruktion, Begutachtung
https://www.amazon.co.uk/Rechtsmedizin-Befunderhebung-Rekonstruktion-Burkhard-Madea/dp/3662434997
Du hast sicher diesbezüglich beim Schreiben deines Buches recherchiert und kannst weiterhelfen.

Da aber im Urteil von einem sehr schnellen Geschehen und einer raschen Ablauffolge der verschiedene Aktivitäten ausgegangen wird, denke ich dass dies aus dem Grund so festgestellt werden musste, weil man sich bewusst war, dass Blutungen doch recht schnell erfolgen. Also musste alles ganz schnell gehen. Der Täter lauerte hinter der Tür, die Tür wurde vom Opfer geöffnet und sofort begann das Bombardement von Schlägen, bereits innerhalb von Sekunden befand sich das Opfer also dort, wo dann auch Blutspuren gefunden wurden. Das ist meiner Ansicht nach die Logik des Gerichtes gewesen, so passte alles zusammen und das sollte und musste es .Jetzt stellte aber Herr Petermann fest, dass es gar keine Handschuhspuren an der Tür gab. Was nun? Was bedeutet diese Feststellung für die vom GEricht festgestellten Handlungsabläufe an der Tür?

Und meine Frage bleibt weiterhin die, wieviele Schläge auf die Kopfschwarte nötig sind, bis sich genug Blut in der Wunde gebildet hat, um Spuren des Schlages zu hinterlassen? Vielleicht hat sich Herr Petermann hier geirrt, das wäre durchaus möglich. Vielleicht war aber auch die Annahme des Gerichtes an diesem Punkt falsch, weil von falschen Voraussetzungen ausgegangen wurde.


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05.03.2019 um 10:17
Zitat von meerminmeermin schrieb:Der Täter lauerte hinter der Tür, die Tür wurde vom Opfer geöffnet und sofort begann das Bombardement von Schlägen, bereits innerhalb von Sekunden befand sich das Opfer also dort, wo dann auch Blutspuren gefunden wurden.
Ja, aber am Anfang dürften die Schläge eben auch noch abgewehrt worden sein.
Gibt Verletzungen an den Fingern und an der Hand, Hämatome an den Schultern und den Armen und zwar zahlreiche. Wir wissen aber nicht, wie alles war, deshalb kann auch anhand der Blutspuren allein nicht gesagt werden, wo genau der erste Angriff stattfand.


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05.03.2019 um 10:24
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Es erschließt sich für mich z. B. überhaupt nicht, dass er NACH der Tat in das Büro gegangen sein soll und überhaupt keine blutigen Spuren dabei hinterließ. Mich verwundert es, dass das hier so hingenommen wird, nur weil es das Gericht so feststellte.
Das erschließt sich mir auch nicht!

Angeblich soll er im Büro aus einer Geldbörse 500er Euro Scheine entwendet haben und hinterlässt dabei weder Fingerabdrücke, Handschuhspuren, Blut des Opfers oder eigene DNA.

Was den ersten Schlag auf den Kopf angeht kann sich jeder überlegen, ob es blutet oder nicht.

Die Tat wurde mit höchster Brutalität ausgeführt.

Die Tatwaffe ist unbekannt!

Ich für meinen Teil kann nicht ausschließen, dass mit dem ersten Schlag die Schädeldecke durchschlagen wurde und das Tatwerkzeug somit im Blut war.
Holt der Täter nun erneut aus können Bluspritzer an der rechten Wand entstehen!

Kein Ermittler, Staatsanwalt, Richter, Anwalt oder Petermann war bei der Tat anwesend.

Deswegen kann niemand wirklich wissen was passierte.

Erste Schläge im Bereich der Eingangstür sind wenig wahrscheinlich, weil man davon ausgehen kann, dass der erste Kopftreffer das Opfer niederstreckt. Dann kann das Opfer aber nicht drei Meter weiter am Fuß der Treppe zu liegen kommen, zumal nichts auf ein dorthin schleifen hindeutete.


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05.03.2019 um 11:05
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Natürlich wurden in den Medien die 137 Seiten seiner operativen Fallanalyse nicht wiedergegeben. Aber wenn man sich nur auf das bezieht, was Petermann in den Medien hat verlauten lassen, dann würde ich ihm eindeutig den Vorwurf machen, dass er tendenziös gearbeitet hat:
Du kennst seine 137 Fallanalyse nicht, vermutest aber anhand der verkürzten Presseberichte, das sie tendenziös sein könnte. Dann fängst Du an die verkürzten "Highlights" ohne genaue Detailkenntnisse, in einem Artikel auseinanderzunehmen. Das ist in etwa als wolle man anhand eines 1 minütigen Teasers ein Review zu einem Film schreiben.
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Das ist nun wieder so ein Sackgassen-Detail. Was soll die Diskussion? Frau Böhringer ist nur wegen ihres Eherings ermordet worden? Das Geld, welches bei BT gefunden wurde, hatte ja nichts mit ihrem Tod zu tun, wird behauptet. Der Tresor wurde links liegen gelassen, also starb die Dame letztlich nur wegen ihres Memory-Ringes?
Diesem Sachverhalt (Dem Memory-Ring / Ehering) wurde im Urteil Platz eingeräumt und es wurde eine Vielzahl von Zeugen befragt. Für DICH mag das alles unwichtig zu sein; für andere halt nicht. Für Gericht, Anklage und Verteidigung war es wohl eher nicht unwichtig.
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Das ist so schrecklich unausgegoren, was du hier immer wieder vorbringst, @sir Marvel.
Du pickst einzelne Punkte heraus, bringst sie aber in keinen Kontext. Das ist, wie bereits gestern gesagt, sehr kurzsichtig
Schon witzig das Du mich direkt ansprichst, obwohl der Memory-Ring von mir garnicht hier in die Diskussion eingebracht wurde, sondern von Rosenmontag. Es ist mal wieder ein Beleg dafür das Du nicht richtig liest. Den Kontext meiner Ausführungen, willst Du anscheinend auch nicht erfassen. Das hat offenbar System bei Dir.

Aber sei Dir sicher - es gibt auch zum Memory-Ring eine recht schlüssige Tathypothese. Übrigens: Wegen einzelnen Ringen sind schon die Hobbits zum Schicksalsberg Mordor gezogen. ;) Wurde wegen einem "besonderen Ring" - in diesem Fall(!) - nicht auch Monate nach der Tat ein Gerichtsprozess geführt?


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05.03.2019 um 11:10
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Du kennst seine 137 Fallanalyse nicht, vermutest aber anhand der verkürzten Presseberichte, das sie tendenziös sein könnte. Dann fängst Du an die verkürzten "Highlights" ohne genaue Detailkenntnisse, in einem Artikel auseinanderzunehmen. Das ist in etwa als wolle man anhand eines 1 minütigen Teasers ein Review zu einem Film schreiben.
Müh Dich nicht ab Marvel: Es macht keinen Sinn! Ist für Dich wie für mich Zeitverschwendung.

Ich habe immerhin 3 Filmbeiträge gesichtet plus alle sonstigen Medienberichte. Und ich gehe davon aus, dass hier die zentralen Erkenntnisse gesagt wurden. Weil es wäre nicht gut, wenn nur Nebensächlichkeiten in den Medien verbreitet würden.
Und ob die Presseberichte verkürzt sind, kannst Du überhaupt nicht wissen, weil Du nämlich die 137 Seiten überhaupt nicht gesehen hast. Also: Du wirfst mir Sachen vor, die Du Dir selbst vorwerfen müsstest. Deshalb: Lass es lieber bleiben. :-)


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05.03.2019 um 11:25
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Ich habe immerhin 3 Filmbeiträge gesichtet plus alle sonstigen Medienberichte. Und ich gehe davon aus, dass hier die zentralen Erkenntnisse gesagt wurden.
Ja, ich weiß. Jeder hier der das liest, wird sich dazu sein eigenes Urteil bilden.
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Und ob die Presseberichte verkürzt sind, kannst Du überhaupt nicht wissen, weil Du nämlich die 137 Seiten überhaupt nicht gesehen hast.
Ich denke wir sind einer Meinung das die Presseberichte nicht 137 Seiten lang waren - sondern , oder? Von daher ist wohl ganz offensichtlich und eindeutig das sie verkürzt und auf wenige Sätze - einzelne Kernaussagen - komprimiert wurden.

Witzig ist in diesem Kontext, das Du in Deinem Artikel selbst darauf hinweist das Du die Berichte und Erkenntnisse und Argumentationen im Detail nicht kennst und nicht verstehst - und demnach alles was Du schreibst und annimmst falsch sein kann.

Und versteh das bitte nicht als persönlichen Angriff. Mir geht es um die Sache. Du erweckst den Anschein einen gewissen Anspruch zu haben - aber bei genauerem Blick auf Deine Vorgehensweise kann man das nicht feststellen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

05.03.2019 um 11:36
Mark_Smith schrieb (Beitrag gelöscht):Ich werfe Fragen in meinem Artikel auf. Fragen Marvel!
Ja, da hast Du Recht. Du wirfst Fragen über Fragen auf,... weil Du keine Detailkenntnisse der Anträge hast, keine Kenntnisse der Gutachten hast - weil Du die Argumentation nicht kennst und das alles nicht nachvollziehen kannst.
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:"Des Weiteren ist nicht geklärt, ob die Bestimmung der Herkunft tatsächlich zu den anerkannten Standards einer DNA-Analytik gehört."

"Woher Petermann genau weiß, in welcher Position sich Bence Toth befand, als er sich über seine tote Tante beugte, bleibt offen. In den veröffentlichten Akten steht nichts darüber, an welcher Hand Toth den Puls fühlte. "

"Wie nun Petermann auf diese Idee kommt, dass keine der fünf gefundenen Handschuhspuren als solche zu erkennen seien, ist mir nach dem bisherigen Wissensstand schleierhaft"

"Weshalb aber hat das die Verteidigung nicht bereits in der Hauptverhandlung festgestellt? Hier könnte man folglich auch Kritik an der Verteidigung üben, wenn dies erst ein privat ermittelnder Profiler nach über 12 Jahren feststellt."

"Weshalb ist es nun jedoch Petermann möglich, ein Zeitfenster zu bestimmen, das er am wahrscheinlichsten hält? Dafür musste er schließlich auch auf die Daten zurückgreifen (gemessene Körpertemperaturen), welche bereits der Rechtsmediziner des Gerichts berücksichtigte.

"Weiter stellt sich die Frage, weshalb er nun bei gleichen Annahmen bzw. Informationen zu einer anderen Berechnung kommt als der Sachverständige des Gerichts."
Aber - bei allem hermeneutischem Verständnis das Du für Dich reklamierst - welchen journalistischen Wert hat ein Fragenkatalog? Welche Aussage geht von einem Artikel aus, dessen Autor keinerlei Einblick in die Arbeit der hier engagierten Profis hat und der deshalb nur Fragen aufwirft?


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Mordfall Charlotte Böhringer

05.03.2019 um 11:51
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Es erschließt sich für mich z. B. überhaupt nicht, dass er NACH der Tat in das Büro gegangen sein soll und überhaupt keine blutigen Spuren dabei hinterließ. Mich verwundert es, dass das hier so hingenommen wird, nur weil es das Gericht so feststellte.
genau! Halte es für unmöglich das der Täter keine blutigen Spuren hinterlassen haben soll! Anderseits kann ich mir nicht vorstellen, dass wenn der Täter vor der Tat das Büro durchsucht hätte CB tatenlos zugeguckt haben soll. ,

Dass das " Durchwühlen" des Büro´mit der Mordtat in Verbindung steht ist eigentlich gar nicht gesicherte Erkenntnis.
Es stellt sich mir die Frage: wurde das Büro erst viel später durchwühlt?
Der Mord wurde eventuell schon viel früher am 16.5.19 entdeckt, von jemanden, der dann das Büro durchwühlt hat.
Zur Wohnung könnte es auch noch andere Zugänge geben.

Es müßte ja nicht mal unbedingt der sellbe Täter sein.


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05.03.2019 um 11:52
@Mark_Smith
Ich habe nun Zeit gefunden, den Artikel gelesen und finde ihn gelungen.
Wenngleich finde ich es bedenklich, dass man für die deutsche Presse und Medien solche korrigierende Artikel benötigt. Einen Uwe Barschel hat man über investigativen Journalismus zu Fall gebracht. Bei einem Benedikt T nicken alle immer nur, wie die Wackelkopf-Dackel auf der Hutablage.
Gut ist das nicht. Aber unser Justizsystem ist gut genug, soetwas auszuhalten.


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Mordfall Charlotte Böhringer

05.03.2019 um 11:57
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Aber - bei allem hermeneutischem Verständnis das Du für Dich reklamierst - welchen journalistischen Wert hat ein Fragenkatalog? Welche Aussage geht von einem Artikel aus, dessen Autor keinerlei Einblick in die Arbeit der hier engagierten Profis hat und der deshalb nur Fragen aufwirft?
Ich finde, das sind durchaus gute Fragen.

Aber welchen Sinn macht es, im Vorfeld und im Nachgang der Einreichung eines (weiteren) WAA sich an die Öffentlichkeit zu wenden und Interviews zu geben?

Wenn Petermann kurze Statements in Richtung Kamera wirft, dann ist es absolut zulässig, sich mit diesen Statements zu beschäftigen. Nachher zu sagen, man solle sich bitte nicht auf diese verkürzten Aussagen, sondern dann doch besser auf das Gutachten konzentrieren, ist doch einfältig.

Alles in dem Fall CB ist seit gut 13 Jahren medial gesteuert von ein paar wenigen Akteuren. Diese Akteure entscheiden, womit sich die Presse beschäftigen darf und womit nicht, wohlweißlich der Kenntnis, dass kein Journalist auf die Idee kommt, ein knapp 300 Seiten langes Urteil zu lesen. Das interessiert ja auch kaum jemanden, wie man in diesem Thread wunderbar sehen kann.

Es ist erstaunlich, dass die Heldentruppe rund um Strate zwar "Fehler" und "Widersprüche" meint aufgedeckt zu haben, aber nicht mit einem Wort darauf eingeht, ob auch die Voraussetzungen des § 359 StPO erfüllt sind.


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05.03.2019 um 11:59
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:ch habe nun Zeit gefunden, den Artikel gelesen und finde ihn gelungen.
Wenngleich finde ich es bedenklich, dass man für die deutsche Presse und Medien solche korrigierende Artikel benötigt. Einen Uwe Barschel hat man über investigativen Journalismus zu Fall gebracht. Bei einem Benedikt T nicken alle immer nur, wie die Wackelkopf-Dackel auf der Hutablage.
Gut ist das nicht. Aber unser Justizsystem ist gut genug, soetwas auszuhalten.
Danke für die Blumen! Das sehe ich auch so wie Du! ;-)


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