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Mordfall Charlotte Böhringer

28.936 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

04.03.2019 um 20:25
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Selbst wenn er den Italiener befragt hat, ist die Aussage nach 13 Jahren wertlos.
Selbst wenn man die Aussage ernst nähme, so bringt das keinerlei entlastende Indizien. Der Todeszeitpunkt würde sich in einen Bereich verschieben, zu dem Frau B. noch Besuch von ihrer Freundin hatte, telefonierte. etc
Richtig! Deshalb sage ich ja: Petermann hat eine Nebelkerze gezündet! Er wollte den Ermittlungsbehörden damit Schlamperei vorwerfen, aber zur Sache trägt dies gerade überhaupt nix bei.


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04.03.2019 um 20:25
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Richtig! Deshalb sage ich ja: Petermann hat eine Nebelkerze gezündet! Er wollte den Ermittlungsbehörden damit Schlamperei vorwerfen, aber zur Sache trägt dies gerade überhaupt nix bei.
Aber es hat doch funktioniert, hier wird fleißig auf der Nebelkerze rumgeritten. ;)


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04.03.2019 um 20:37
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Warum hat er nicht die Freundin befragt, welche Mahlzeit Frau Böhringer als letztes eingenommen hat?
Was sollte die Freundin auf die Frage antworten, wenn sie bei dem Mittagessen nicht dabei war?

Wesentlich für Petermann sind nicht die Essgewohnheiten von Frau Böhringer, wesentlich ist ihre letzte Mahlzeit.

Ihr Stammitaliener kann die Frage am besten beantworten und das auch noch nach 13 Jahren, insbesondere wenn sie immer eine kleine Portion bestellte.


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04.03.2019 um 20:56
@Ma_Ve
Und wieso ist es für Herrn Petermann so wichtig? Einen Vorteil für BT hätte allenfalls eine riiiiiesige Portion Nudeln ergeben. Die müsste so groß gewesen seine dass der Todeszeitpunkt später als die Rückkehr seiner Freundin festzulegen wäre. Weil so ab 2015 war bei ihm auch nicht mehr viel mit Alibi


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04.03.2019 um 21:04
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Und wieso ist es für Herrn Petermann so wichtig?
Es ist für ihn wichtig, weil er den Fall professionell untersucht!

Ob das Ergebnis gut oder schlecht für BT ist blendet er dabei aus.

Löse dich, andere übrigens auch, von dem Gedanken er ermittele einseitig und ausschließlich zu Gunsten seines Auftraggebers.

Petermann hat uns allen hier den entscheidenden Vorteil, dass er die Ermittlungsakte zur Verfügung hat. Damit verfügt er definitiv über Informationen die nicht veröffentlicht sind.

Daraus zieht er deutlich bessere Schlüsse als wir das ohne die Informationen können!


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04.03.2019 um 21:24
SirMarvel schrieb (Beitrag gelöscht):İch bin mir sicher das auch Du dann die Widersprüche in dem Fall bemerkst und am Ende einsiehst, das es sich bei Petermann, Strate, Brinkmann, Brießmann und wie sie alle heißen um die kompetentesten und renommiertesten Persönlichkeiten handelt.
Brinkmann wurde im Fall Kachelmann als befangen erklärt. Wenn ich mir so anschaue, was Petermann und Schneider in der Öffentlichkeit äussern, würde es mich nicht verwundern, wenn das Gericht auf eine ähnliche Schlussfolgerung kommt.
Es dürfte nicht sehr vorteilhaft sein, wenn man sich in der Öffentlichkeit so lautstark positioniert und dann trotzdem noch meint, als Sachverständiger eine neutrale und objektive Rolle spielen zu können.


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04.03.2019 um 21:35
Zitat von RosenmontagRosenmontag schrieb:es gäbe evl. auch eine alternative mögliche Erklärung warum ihr linker Ringfinger zertrümmert wurde.
Hat sie hier den kostbaren Memoirering getragen, der vom Mörder gestohlen wurde?
In der Wohnung befand sich Schmuck für über 160.000 Euro. Der Schlüssel steckte sogar im Tresor.
Warum sollte der Täter nur den einen Ring nehmen?


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04.03.2019 um 21:41
Zitat von MenetekelMenetekel schrieb:Warum sollte der Täter nur den einen Ring nehmen?
Der Ring war laut Urteil der "Ehering".
Der Umstand, dass der Memory-Ring („Ehering“) nicht bei der Leiche gefunden wurde, ist für die Entscheidung ohne Bedeutung
Dieser Ring hatte demnach sicherlich einen besonderen "emotionalen" Wert; er war besonders bedeutsam. Möglicherweise ist ja auch etwas im Badezimmer verschwunden. Ich meine mich an einen "Oskar Böhringer "Schrein" zu erinnern.

Das der Täter anderen Schmuck nicht nahm könnte auf 2 Dinge hindeuten:

1. Es ging ihm nicht um Geld oder Reichtum
2. Oder er wurde bei der Tat gestört; beispielsweise durch den Anruf von Mate Toth


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aero ehemaliges Mitglied

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04.03.2019 um 21:59
Axel Petermann, viele andere deutsche und auch kriminalexperten aus dem ausland, europa, den usa usw., sind alle in ihrem fach anerkannte kapazitäten, deren fachwissen und rat immer wieder eingeholt wird.

Aber ich möchte allen kriminalinteressierten nahelegen, doch in gewissen kriminalfällen und den sich dort ergebenden situationen, auch den eigenen gesunden menschenverstand mit entscheiden zu lassen, ob man von einem experten bei einem privatgutachten alles so hinnehmen soll, wie er es aus seiner sicht interpretiert.

Warum ?

Ich sah vor einigen jahren eine mehrteilige doku. zu einem auch hier in deutschland bekannten kriminalfall aus den usa, über einen mann der seine frau zu hause erschlagen haben soll, und in dem direkt schon anfang an alle indizien gegen ihn sprachen.

Wikipedia: Michael Iver Peterson

Desto länger in dem fall ermittelt wurde, desto mehr kamen immer weitere indizien zutage die gegen den mann sprachen.

Der beschuldigte beauftragte dann als privatmann den aus kriminaldokus. wie "Medical Detectives" bekannten kriminalexperten Dr. Henry Lee.

Und obwohl er mit seinem fachwissen eigentlich nur von der schuld Peterson´s hätte überzeugt sein können/müßen, zerstörte er sein image damit bei mir, das er trotzdem immer für den angeklagten formulierte.

Ich sehe solche interpretationen von kriminalgutachtern, die privat! beauftragt wurden, jetzt immer mit einer distanz, egal wie ich ihrem rat bei staatlichen gutachten auch vertraue.

Denn im fall Peterson wurde mir eines klar,

"...wessen geld ich für ein privates gutachten erhalt, dessen sprach ich auch sprech...".


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04.03.2019 um 22:18
Zitat von MenetekelMenetekel schrieb:In der Wohnung befand sich Schmuck für über 160.000 Euro. Der Schlüssel steckte sogar im Tresor.
Warum sollte der Täter nur den einen Ring nehmen?
..genau dass habe ich mich auch gefragt! Daher ist es für mich unwahrscheinlich dass BT den Mord begangen hat. Er hätte doch seine "Täterschaft" als Raubmord getarnt. Er soll ja den Mord an seine Tante geplant haben.

mM.n nach waren hier ein Mörderteam von 2 Personen am Werke:

1. Mann mit dem CB Wein getrunken hat und der das Büro nach einem bestimmten Gegenstand durchsucht hat und keine Blutspuren verursacht hat.
2. der Mann für´s Grobe ein Auftragskiller der zuschlagen sollte. Er hat wahrscheinlich geklingelt, den Mord verübt und was mitgehen lassen was sein Mittäter garnicht bekommen sollte. Er war garnicht im Büro!


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04.03.2019 um 22:28
@Rosenmontag

So ein Mord ist eine extreme Stresssituation, und man kann nicht davon ausgehen, dass der Taeter sich hierbei unbedingt komplett logisch verhalten wuerde. Vielleicht hat er den Safe uebersehen oder vergessen, oder er hatte bereits genuegend Wertgegenstaende dabei. Ein Memory Ring ist leicht zu stehlen und man sieht ihn ja auch... und er ist leicht in Geld umzusetzen. Man muss nur die Diamanten herausnehmen - das geht auch mit Zange und Schraubenzieher - und dann einzeln verkaufen. Solche kleinen Steine haben normalerweise kein Zertifikat, mit dem man sie identifizieren koennte. Das Gold kann man leicht verkaufen.


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04.03.2019 um 22:31
Aber wenn der Tresor schon aufstand, dann wäre es auf 1-2 min auch nicht mehr drauf angekommen, den Rest auch noch einzupacken an Schmuck und dem anderen Geldwas sich daarin befand.


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04.03.2019 um 22:33
Zitat von curtcurt schrieb:Aber wenn der Tresor schon aufstand, dann wäre es auf 1-2 min auch nicht mehr drauf angekommen, den Rest auch noch einzupacken an Schmuck und dem anderen Geldwas sich daarin befand.
- Den Tresor muss man erstmal finden
- Die Frage ist warum er überhaupt "auf stand" bzw. warum der Schlüssel steckte. War jemand dort dran?
Oder war Frau Böhringer da dran um den Memory Ring herauszunehmen?
- Die Frage ist auch ob sich darin Geld oder Dokumente befanden die entnommen wurden


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04.03.2019 um 22:44
Das wird sich in den Kreisen bestimmt rumgesprochen haben , das CB einen Tresor hatte und auch wo der sich evtl. befand, da ja auch schon mehrere Leute sich in Ihrer Wohnung befunden haben(Freunde/Bekannte), sowie auch Handwerker.

Wenn man sich mal überlegt, das im Mordfall Heike Rimbach auch Dr. Marc Benecke und Axel Petermannh auch neu ermittelt haben incl. Akteneinsicht , bzw. sich den Tatort und diverse Fotos angesehen haben und dabei auch nichts neues rausgekommen ist, glaube ich auch nicht, das man an dem Fall CB noch groß was reißen wird.


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04.03.2019 um 23:18
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Oder war Frau Böhringer da dran um den Memory Ring herauszunehmen?
Zitat von MenetekelMenetekel schrieb:Warum sollte der Täter nur den einen Ring nehmen?
Geht es wieder einmal um den Memoryring?
Zitat von abberlineFabberlineF schrieb am 15.12.2018:"[...] Dem Umstand, dass ein sogenannter "Memory-Ring" des Opfers in der Wohnung bzw. an der Leiche nicht aufgefunden werden konnte, kommt in diesem Zusammenhang keine Bedeutung zu [...] Das Opfer war im Besitz eines Memory-Rings, der rundherum mit Brillanten besetzt war. Der Vater des Angeklagten, der Zeuge BT senior, erläuterte glaubhaft, dass das Opfer mit diesem Ring auf zwei Fotos zu sehen sei. Diese Fotos seien aber bereits ca. 1994 bzw. ca. 1997 aufgenommen worden [...] Ob das Opfer diesen Ring bis zu ihrem Tod in ihrem Besitz hatte, konnte nicht geklärt werden. Die hierzu gehörten Zeugen gaben zusammengefasst an, es sei ihnen kein Ring - und damit auch nicht dieser Memory-Ring aufgefallen, den das Opfer immer und damit bis zu ihrem Tode getragen habe [...]" (S. 96ff).

Es ließ sich auch nicht klären, ob CB den Ring hat umarbeiten lassen, in die Schicksalsklüfte hat werfen lassen oder dergleichen (a. a. O.). Das Ding ist futsch.



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04.03.2019 um 23:47
Zitat von emzemz schrieb:Es ließ sich auch nicht klären, ob CB den Ring hat umarbeiten lassen, in die Schicksalsklüfte hat werfen lassen oder dergleichen (a. a. O.). Das Ding ist futsch.
Oha, Du hast die folgende Zeugenaussage vergessen:
Der Zeuge T. führte im Hinblick auf diesen Memory-Ring aus, das Opfer habe ihn seines Wissens recht oft getragen.



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Mordfall Charlotte Böhringer

05.03.2019 um 00:01
Der Beweisantrag auf Einnahme des Augenscheins der in der Tatwohnung aufbewahrten Fotoalben konnte abgelehnt werden, weil er nach Ausübung des pflichtgemässen Ermessens zur Erforschung der Wahrheit nicht erforderlich ist. Die Aufklärungspflicht drängt in diesem Fall nicht zum Augenschein der in der Tatortwohnung befindlichen Fotoalben. Der Umstand, dass der Memory-Ring („Ehering“) nicht bei der Leiche gefunden wurde, ist für die Entscheidung ohne Bedeutung (vgl. Teil E.9.c.iii.3.d.). Daher kommt der Frage, ob das Opfer diesen Ring bis zum Tage ihres Todes besessen hat, ebenso keine Bedeutung zu. Die Erforschung der Wahrheit erfordert daher keine Inaugenscheinnahme der Fotoalben.
Es gibt also Fotoalben, und man haette vielleicht noch herausfinden koennen, ob sie diesen Ring weiterhin getragen hat. Von Wichtigkeit waere natuerlich, ob der Taeter sie nicht nur ermordet sondern auch beraubt hat. Ebenso wuerde es die Frage stellen, wo der Ring denn nun ist. Bei BT war er ja nicht.


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Mordfall Charlotte Böhringer

05.03.2019 um 07:06
Das ist nun wieder so ein Sackgassen-Detail.
Was soll die Diskussion? Frau Böhringer ist nur wegen ihres Eherings ermordet worden? Das Geld, welches bei BT gefunden wurde, hatte ja nichts mit ihrem Tod zu tun, wird behauptet.
Der Tresor wurde links liegen gelassen, also starb die Dame letztlich nur wegen ihres Memory-Ringes?

Das ist so schrecklich unausgegoren, was du hier immer wieder vorbringst, @sir Marvel.
Du pickst einzelne Punkte heraus, bringst sie aber in keinen Kontext. Das ist, wie bereits gestern gesagt, sehr kurzsichtig. Würden Richter so arbeiten, dann würde nicht ein einziger Indizienprozess mit einem Schuldspruch enden. Noch nicht einmal, wenn unzählige Spuren auf den Angeklagten und nur den Angeklagten hindeuten. Wie in diesem Fall.


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05.03.2019 um 07:19
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Für die Bestimmung des Todeszeitpunktes ist es bei diesem Fall völlig ohne Belang, ob die Mahlzeit 250 Gramm oder 400 Gramm betragen hat. Hier hat Petermann eine Nebelgranate gezündet. Und ich finde es schon erstaunlich, dass man nur eine Person nach 13 Jahren befragt und nicht mehrere Zeugen, wenn man doch nun alles so akribisch untersucht hat und den früheren Ermittlungen sooooo viel Schlamperei vorwirft. Nur einen Zeugen zu befragen, könnte man auch als Schlamperei bezeichnen. :-)
Nun ja.

Da hier gerne der eine oder andere Gutachter (dessen Ergebnisse nicht den entsprechenden Glaubenssätzen entsprechen) niedergemacht werden, möchte ich als jemand, der auch bereits (unabhängige) Gutachten erstellt hat, einfach mal verdeutlichen:

Es gibt einen Unterschied zwischen Gutachter und Anwalt. Der Anwalt ist Partei, sucht streng selektiv die Tatsachen oder Meinungen, die für seinen Mandanten am günstigsten sind. Der Gutachter, auch wenn er von diesem Mandanten bezahlt wird, erstellt dagegen eine professionelle Expertise zu einem Sachverhalt oder einer Frage. Nur dann hat sie einen Wert für die Partei. Tut er das nicht, hat er schnell einen Ruf als "Nutte", dessen Expertise man ungelesen zur Seite legt, weil man eh weiß, was raus kommt. Es gibt solche Typen, die sind in Fachkreisen bekannt.

Zu Beginn stellt man als Gutachter klar, dass man kein Ergebnis vorwegnehmen kann, man nicht weiß, was auch bei wohlwollender Prüfung herauskommt. Man macht eine erste Einschätzung, die sich aber revidieren kann. Das ist natürlich zu begründen. Im Verlaufe einer Untersuchung kann es dann gut passieren, dass man zu Ergebnissen kommt, die dem Auftraggeber nicht sehr nützen. Auch wenn er 10.000 Euro locker gemacht hat. Selbst wenn man große Sympathie für dessen Sache hat. Man macht nicht etwas "richtig", was man persönlich für "falsch" hält. Solche Gutachten werden dann weggelegt - oder dienen als Material für weitere Begutachtungen.

Mich haben Auftraggeber schon beschimpft, weil ich nicht die Ergebnisse lieferte, die sie wollten. Das muss man aushalten. Andere haben zähneknirschend gemacht, was ich empfohlen hatte. Und dritte bedankten sich und gingen von dannen - und ich wusste: Papierkorb.

Natürlich gibt es immer einen Drall, "nützliche" Gutachten zu verfassen, also solche, die dem Auftraggeber weiter helfen. Deshalb beleuchten sie ein Problem unter einem bestimmten Blickwinkel, befassen sich mit einer bestimmten Frage. Bohren dort, wo Kritik möglich ist usw. Aber das hat eben Grenzen. Auch wenn man z.B. an Ermittlungen oder Ermittlungsergebnissen Kritik übt, heißt das noch lange nicht, dass der Verurteilte nicht der Täter ist oder sein kann. Üblicherweise wird der Auftraggeber auch so klug sein und den Auftrag nur auf die Punkte beschränken, die Ansatz für eine alternative Betrachtung sind. Ist die Beschränkung aber zu eng, so eng, dass es nur ein Ergebnis geben kann, dann würde ich einen solchen Auftrag ablehnen. Die Offenheit einer Untersuchung muss gewahrt bleiben, sonst macht man sich als Gutachter zum "Affen". Und das ist schlecht für die Reputation. Und macht keinen Spaß.

Die Macht des Gutachters ergibt sich ja daraus, den Auftraggeber auf Distanz zu halten. Die eigenen Unabhängigkeit zu verteidigen. Das gilt im Übrigen auf andere Art und Weise auch für den Anwalt, der zwar den Mandanten vertritt, aber sich nicht zu dessen Wurmfortsatz degradiert. Kein erfolgreicher (!) Strafverteidiger hat Lust, sich zum "Dödel" eines (mutmaßlichen) Verbrechers zu machen. Er braucht kritikfähige Umstände, alternative Sichtweisen, angriffsfähige Entscheidungen, die er aus rechtsstaatlicher Sicht nutzen kann. Sonst wird er von seinen Gegnern nicht ernst genommen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

05.03.2019 um 07:46
Zitat von monstramonstra schrieb:Die Macht des Gutachters ergibt sich ja daraus, den Auftraggeber auf Distanz zu halten. Die eigenen Unabhängigkeit zu verteidigen. Das gilt im Übrigen auf andere Art und Weise auch für den Anwalt, der zwar den Mandanten vertritt, aber sich nicht zu dessen Wurmfortsatz degradiert. Kein erfolgreicher (!) Strafverteidiger hat Lust, sich zum "Dödel" eines (mutmaßlichen) Verbrechers zu machen. Er braucht kritikfähige Umstände, alternative Sichtweisen, angriffsfähige Entscheidungen, die er aus rechtsstaatlicher Sicht nutzen kann. Sonst wird er von seinen Gegnern nicht ernst genommen.
Du beschreibst m.E. ein Ideal, ob das der empirischen Wirklichkeit standhält, wäre eine andere Frage. Wissenschaftler sind auch nur Menschen und sind allen Einflüssen ausgesetzt, die eben die wissenschaftlichen Prinzipien untergraben können.

Gut, ich kenne nun vor allem die Schriften von RA Witting und dort würde ich behaupten, dass ca. 40-50% unter "Rabulistik" zu subsumieren wäre. Damit meine ich so Sachen wie: Sachen behaupten, die das Gericht nie gesagt hat, aber dann dieses Nichtgesagte zu widerlegen; Sachen behaupten, die bei näherem Nachdenken wirklich Nonsens sind oder gewisse Sachen weglassen oder überinterpretieren. M.E. vor allem rhetorische Tricks, wo man versucht, über das Framing und die Rhetorik zu punkten.


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