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Mordfall Charlotte Böhringer

28.687 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

18.02.2019 um 08:21
[quote id=24227591]Zur Begründung sei angegeben worden, das Opfer wolle nicht mehr, dass sich der Angeklagte alleine im Büro aufhalte.[/quote]

Da hatte wohl jemand einen guten Riecher...

Aber Spaß beiseite: Dass Bence die Parkautomaten nicht mehr entleeren durfte spricht doch dafür, dass die Tante zumindest geahnt hatte dass sie von Bence bestohlen wurde. Ein weiterer Punkt der gegen die behauptete Intrige gegen den Geschäftsführer spricht - neben der Tatsache, dass die Intrige nie über das Stadium der Geldentnahme hinausgekommen wäre.

Man muss hier echt aufpassen, dass man sich nicht um Sinn und Verstand quasseln lässt angesichts der andauernden Relativierungsversuche...


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18.02.2019 um 08:22
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Ich weiß, es steht im Urteil... Das ist aber recht umfangreich und nicht an einem Tag gelesen.
Wie wäre es, es erst zu lesen und dann hier mitzudiskutieren? Wir haben es doch nicht anders getan. Wenn es dir zu trocken ist, kannst du dir auch das Buch kaufen.
Es nervt etwas, ständig Fragen gestellt zu bekommen, die schon lange lange beantwortet sind.


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18.02.2019 um 08:26
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Klar, das hätte die Verteidigung natürlich gerne so, denn der Bence ist ja Linkshänder und hat lt. Tatablauf des Gerichts mit der rechten Hand zugeschlagen, weil er mit der linken Hand die Tür offenhalten musste.

Ich weiß nicht, ob so ganz grundsätzlich schon mal darüber nachgedacht wurde, dass er die rechte Hand benutzt haben könnte, um von sich als Linkshänder abzulenken?
Ist gut, dass Du das mit der Händigkeit noch gesagt hast.
Ich sehe jedoch hier kein Problem mit den Feststellungen des Urteils.
Der Täter kann nämlich nach Öffnen der Türe die CB auch in den Flur gedrängt haben und dazu braucht er immer noch die linke Hand, um die Türe offen zu halten. Und nach dem Hineindrängen in die Wohnung und dem Schliessen der Türe fängt erst der richtige Angriff an. Was m.E. auch Sinn macht, da der Täter nicht mehr sichtbar ist von aussen und auch Schreie und Lärm unterdrückt werden durch eine geschlossene Türe.


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18.02.2019 um 08:30
@Mark_Smith
Das würde bedeuten, das Argument mit der Linkshändigkeit des Mörders greift nicht mehr? Hat man sich da nicht selber einen Klops gedreht? Die Händigkeit wurde doch immer gern als Argument genutzt, dass es der Bence nicht gewesen sein könne.


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18.02.2019 um 08:36
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Das würde bedeuten, das Argument mit der Linkshändigkeit des Mörders greift nicht mehr? Hat man sich da nicht selber einen Klops gedreht? Die Händigkeit wurde doch immer gern als Argument genutzt, dass es der Bence nicht gewesen sein könne.
Das Problem ist, dass Petermann meine Variante mit dem Hineindrängen der CB in den Flur überhaupt nicht postuliert.

Er postuliert nur zwei Varianten, aber das ist m.E. falsch.

1. Variante Petermann: Der Täter klingelt, CB öffnet die Türe und lässt den Täter in die Wohnung rein und erst dann beginnt der Angriff. Dann kann man sagen, liegt das Gericht falsch mit der Händigkeit, weil dann kann Bence T. ja gut mit der linken Hand zuschlagen.

2. Variante Petermann: Gleich wie vorher, aber vor der Treppe kommt es zum Streit und dann beginnt der Angriff.

Nur das ist reinste Spekulation: Damit will man natürlich die Händigkeit kapern und die Heimtücke kapern. Ob Petermann da überhaupt noch neutral sein kann? :-)


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18.02.2019 um 08:51
JameGumb schrieb (Beitrag gelöscht):Der BT kann auch genauso gut den ersten Schlag direkt vor der Wohnungstür gesetzt haben und Frau Böhringer ist zwei Meter nach hinten getaumelt.
Das ist richtig, zumal es beim ersten Schlag noch keine Blutspritzer gibt. Guter Gedanke!


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18.02.2019 um 09:06
@Mark_Smith

Ja das meinte ich. Beim ersten Schlag, vielleicht sogar den ersten Schlägen muss noch nicht zwingend Blut gespritzt haben. Unterm Strich ist die Argumentation für einen Profi wie Petermann schwach. Da fand ich seine Gastauftritte bei RTL schon überzeugender.


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18.02.2019 um 09:28
Das
JameGumb schrieb (Beitrag gelöscht):Der BT kann auch genauso gut den ersten Schlag direkt vor der Wohnungstür gesetzt haben und Frau Böhringer ist zwei Meter nach hinten getaumelt.
Das ist sehr unwahrscheinlich bzw kaum möglich.

Ein Angriff vor der Wohnungstür wäre zwangsläufig frontal beim Verlassen der Wohnung passiert. Angenommen der Angriff startete als Frau Böhringer im Türrahmen steht! Dann beginnt sich hinter ihr die Tür bereits zu schließen, weil diese einen automatischen Türschließer hat.

Frau Böhringer war, soweit ich mich erinnere, etwa 1.60 groß und schlank. Es ist kaum denkbar, dass sie einen wuchtigen, frontalen Schlag einsteckt ohne zu Boden zu gehen und ohnmächtig zu werden!


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18.02.2019 um 09:35
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Das ist sehr unwahrscheinlich bzw kaum möglich.
Was mal pure Spekulation ist.
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Ein Angriff vor der Wohnungstür wäre zwangsläufig frontal beim Verlassen der Wohnung passiert. Angenommen der Angriff startete als Frau Böhringer im Türrahmen steht!
Zwangsläufig ist schon mal überhaupt nix.
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Es ist kaum denkbar, dass sie einen wuchtigen, frontalen Schlag einsteckt ohne zu Boden zu gehen und ohnmächtig zu werden!
Auch das ist pure Spekulation.


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18.02.2019 um 09:43
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Was mal pure Spekulation ist.
Spekulation? Und was @Jamegumb schrieb ist keine Spekulation?

Ich glaube kaum, dass Frau Böhringer rückwärts aus der Wohnung ging!
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Zwangsläufig ist schon mal überhaupt nix.
Von daher-> Zwangsläufig aus Sicht des Opfers ein Frontalangriff.

[jquote=Mark_Smith id=24237085]Auch das ist pure Spekulation.[/quote]

Schon wieder der Vorwurf der Spekulation?

Hmmm....

Wie viele kräftige Schläge mit einem scharfkantigen Gegenstand mag eine knapp 60 jährige Frau verkraften bevor sie zu Boden geht bzw ohnmächtig wird?

Also wenn man sich schon Gedanken über alternative Angriffsszenarien macht, dann sollten diese mit den Spuren und der Endlage der Leiche in Einklang zu bringen sein!


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18.02.2019 um 09:47
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Wie viele kräftige Schläge mit einem scharfkantigen Gegenstand mag eine knapp 60 jährige Frau verkraften bevor sie zu Boden geht bzw ohnmächtig wird?
Es gibt Abwehrverletzungen. Ein Finger wurde, wenn ich das gerade richtig in Erinnerung habe, zertrümmert. Also man geht davon aus, dass sie schützend die Hände auf den Kopf hielt. Das wird sie vermutlich erst nach dem ersten Schlag gemacht habe. Ich glaube nicht, dass der Täter in Zeitlupe zugeschlagen hat, damit sie vorher noch die Hände schützend auf den Kopf legen kann. Aber. Auch das ist nicht ausgeschlossen.


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18.02.2019 um 09:47
Das Auflauern vor der Tür und das Setzen der ersten Schläge noch während die Tür mit der linken Hand offengehalten wurde waren und sind wichtige angenommene Tatabläufe. Es geht um das Motiv der Heimtücke, also um die besondere Schwere der Tat und es geht darum, eine Erklärung dafür abzuliefern, dass die Schläge , die zum Tod des Opfers führten mit der rechten Hand getätigt wurden, obwohl der mutmassliche Täter erwiesenermassen Linkshänder war. Das ist meiner Ansicht nach hier an diesem Punkt das Thema.

Wenn es nicht um diese beiden sehr wichtigen Feststellungen und zu erbringenden Beweise gegangen wäre, dann hätte die Tat wahrscheinlich auch aus Sicht des Gerichtes weiter hinten im Raum ihren Anfang nehmen können.

Hier wurde bereits oft angeführt und beschrieben, dass das im Grunde auch gar keinen Unterschied gemacht hätte, da viele andere Indizien für die Täterschaft Bences sprechen würden. Das wurde richtig erkannt, aber darum ging und geht es dem Gericht nicht. Es herrschte Erklärungsnot, der vom Gericht angenommene Tatablauf musste gestützt, die Heimntücke und die Widersprüche, die sich auftun würden, wenn bekannt würde, dass Bence Linkshänder war, mussten im Vorfeld erklärt werden. Es musste eine Begründung und eine Erklärung her.

So seh e ich es und das ist meiner Ansicht nach eine Vorgehensweise, die gar nicht geht. Es drängt sich , zumindest mir, der starke Verdacht auf, dass hier an dieser Stelle etwas passend gemacht wurde.

Für Petermann und Strate dürfte es aber eine schwere Aufgabe sein, dieses Passendmachern, wenn es dieses gab, zu beweisen.

Sie müssen Fakten finden, die gegen diese Annahmen sprechen und anhand dieser Fakten einen Tatablauf konstruieren , der zu den vorgefundenen Spuren passt.

Der Urteilstext stellt meiner Ansicht nach eine richtige Fleissarbeit dar. Hier hat sich, so scheint es, jemand,der sich mit Revisonsgründen gut auskennt sehr viel fleissige Arbeit gemacht und an manchen Stellen alles sogar doppelt abgesichert.


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18.02.2019 um 09:51
Zitat von meerminmeermin schrieb:dass die Schläge , die zum Tod des Opfers führten mit der rechten Hand getätigt wurden,
Das ist überhaupt nicht erwiesen. Es wurde gesagt, dass die letzten 4-5 Schläge mit der rechten Hand geführt wurden, wie die anderen Schläge geführt wurden, darüber kann man nix sagen.
Es fällt einfach auf, dass Du immer wieder wesentliche Teile aussen vor lässt. Oder - was nicht passt, wird passend gemacht.
Und: Ob man überhaupt zwischen rechter Vor- und linker Rückhand unterscheiden kann, wäre sowieso noch klärungsbedürftig.


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18.02.2019 um 09:58
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Das ist überhaupt nicht erwiesen. Es wurde gesagt, dass die letzten 4-5 Schläge mit der rechten Hand geführt wurden, wie die anderen Schläge geführt wurden, darüber kann man nix sagen.
quote]Da die Wohnungstür sich aus seiner Sicht nach links öffnete, nahm er – obwohl er Linkshänder ist – im Hinblick auf diese örtliche Gegebenheit das Werkzeug zum Zuschlagen in die rechte Hand, um ein mögliches sofortiges Zudrücken der Türe durch das Opfer durch den Einsatz seiner linken Hand im Sinne eines Abblockens zu verhindern und gleichzeitig augenblicklich in den offenen Eingangsbereich durch das Türblatt nicht behindert, zuschlagen zu könne. Als C.B. ahnungslos die Wohnungstüre öffnete, begann der Angeklagte sofort auf den Kopf seines völlig überraschten Opfers einzuschlagen, um es zu töten.
[/quote]


Genau, erwiesen ist gar nichts. Im Urteil steht es aber so, obwohl es nicht wirklich erwiesen ist.

Wichtig ist es in diesem Fall auf die Verwendung der Verben zu achten. Es wird als Fakt hingestellt und nicht als Annahme. Er , der Täter "nahm" , er" begann sofort zuzuschlagen".


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18.02.2019 um 10:01
Zitat von meerminmeermin schrieb:Genau, erwiesen ist gar nichts. Im Urteil steht es aber so, obwohl es nicht wirklich erwiesen ist.
Es ist aber so, dass ein Urteil nicht zwangsläufig den Tathergang richtig beschreiben muss, sondern er muss nur möglich sein bzw., es darf nicht unmöglich sein. Ich sehe bisher noch nichts, was Petermann et al. gebracht haben, dass nun der Tathergang, wie ihn das Gericht angenommen hat, als unmöglich erscheinen lässt.

Beim Doppelmord von Kelkheim weiss man nicht, wann die Tat genau stattgefunden hat, man weiss nicht, wo sie genau stattgefunden hat, man weiss nicht, wann die Leichen abgelegt wurden und vieles andere mehr. Es werden aber mögliche Szenarien dargetan, die nicht zwingend sein müssen, aber möglich sind.


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18.02.2019 um 10:14
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Und ich wundere mich über die Behauptung, dass eine Entscheidung im Sommer fallen wird - woher wissen die das?
Na, das haben die wahrscheinlich vom Strate. Im Babenhausener Fall hielt er ja im Mai letzten Jahres eine Pressekonferenz, auf der er erklärte, die Entscheidung werde im Herbst 2018 vorliegen. Jetzt neigt sich schon der Winter dem Ende entgegen.

Zuständig für den erneuten WA-Antrag Toths ist wieder das Landgericht Augsburg. Dieses hat ja für den ersten WA-Antrag bekanntlich über zwei Jahre benötigt. Strafkammern haben eben Wichtigeres zu tun, als sich mit Querulanten zu beschäftigen.


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18.02.2019 um 10:14
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Es gibt Abwehrverletzungen
Das
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Ein Finger wurde, wenn ich das gerade richtig in Erinnerung habe, zertrümmert.
War es „nur“ der eine Finger oder doch mehrere Verletzungen?
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Es fällt einfach auf, dass Du immer wieder wesentliche Teile aussen vor lässt. Oder - was nicht passt, wird passend gemacht.
Wir sollten es lassen uns diese Dinge permanent gegenseitig vorzuwerfen.
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Und: Ob man überhaupt zwischen rechter Vor- und linker Rückhand unterscheiden kann, wäre sowieso noch klärungsbedürftig.
Ich denke, dass ein Spurenexperte diese Unterscheidung treffen kann.


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18.02.2019 um 10:17
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Ich denke, dass ein Spurenexperte diese Unterscheidung treffen kann.
Ich vermute nicht! Zumal man bei den 20 Schlägen vorher nicht weiss, was Sache ist. Wenn es so einfach wäre, dann könnte man es vermutlich auch bei den 20 Schlägen vorher.

Und: Der Sachverständige durfte mir, nach Rücksprache mit RA Witting, keine Auskunft darüber geben. Was auch nicht gerade vielversprechend ist. :-)


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