Mordfall Charlotte Böhringer
21.02.2019 um 14:30
Mit großem Interesse sowie auch Entsetzen, habe ich hier einige Beiträge gelesen. Im Gegensatz zu allen hier, die ihre Meinung zu dem Fall so wie der Person Benedikt Toth äußern, kenne ich Benedikt über Jahre aus der Haft persönlich. Ich habe mit ihm Jahre verbracht, Weihnachtsabend überwunden, Höhen und Tiefen mit ihm erlebt. Ich glaube, viele die hier zum Profiler mutieren, haben keine bis nur wenig Ahnung und entnehmen Ihr angebliches Wissen, aus den zur Verfügung gestellten Urteilen oder aus den Presseberichten. Leider oder vielleicht hat es sogar sein gutes, dass nicht alles ans Licht kommt, ansonsten würden viele vom Glauben an eine unabhängige Justiz abfallen.
Man könnte weit ausholen, was die Ermittlung Fehler, Pannen betrifft, dass selbst vom Tattag die Zigarettenstummel und achtsam von der Polizei entsorgt wurden, obwohl hier bei ganz klar nachgewiesen wurde, dass Zigarettenstummel einer weiteren Person vorhanden waren. Ebenso das das Mobiltelefon der Frau Böhringer nicht ausgewertet wurde, an eine falsche Dienststelle geschickt wurde, letztendlich dann entsorgt wurde. Dies alles sind nur Bruchstücke in einem vollkommen missratenen verfahren. Dass das Wiederaufnahme Gericht in diesem Fall das OLG Augsburg keinerlei große Anstrengungen unternehmen wird, da der Vorsitzende Richter Götzl mittlerweile selbst am OLG München sitzt, zeigt nur den waren Sumpf. Das ein Staatsanwalt, aus dem ersten Verfahren bereits zum damaligen Zeitpunkt sich mit einem Urteil auf Todschlag hätte abfinden können, wenn sich Benedikt auf Eingeständnis eingelassen hätte, dies alleine zeigt die Verzweiflung des Gerichts, zumal entweder in einem Fall die Mordmerkmale gegeben sind oder aber es sich tatsächlich um TotSchlag handelt. Dazwischen liegen Welten, ebenso ist es geradezu absurd, nur aufgrund eines Geständnis, die Verurteilung auf ein anderes Delikt zu würdigen.
Das alles, ist Vergangenheit. Heutzutage sollten sich die Leute hier eher fragen, wieso Benedikt bis zum heutigen Tag die Tat strikt von sich weist, obwohl ihm mittlerweile seitens der JVA eine baldige Entlassung nach 15 Jahren Verbüßungszeit in Aussicht gestellt wurde, nur alleine mit der Begründung er müsste sich auf die Tat einlassen, beziehungsweise geständig sein. Wenn jemand nach so langer Zeit, weiterhin auch auf die Gefahr hin, weitere 15 Jahre zu sitzen, dies kategorisch ablehnt, weil er es nicht zugeben kann, bzw auch in Keiner Therapie mitwirken kann, wenn die Tat nicht von ihm begangen wurde. Dies spricht eine sehr deutliche Sprache. Natürlich ist die Leugnung der Tat kein Grund eine Entlassung zu verweigern, zumindetens laut dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts, dennoch sieht die Realität und ganz besonders in Bayern ganz anders aus. Er weiß, dass er ohne Geständnis die Anstalt kaum lebend verlassen wird und dennoch bleibt er dabei, weil er etwas nicht zugeben kann, was er nie getan hat.
Diesbezüglich möchte ich mir auch anmaßen, Benedikt über Jahre hinweg gut zu kennen, keiner kann ein Spiel solange aufrecht erhalten und ich kenne nur wenig Menschen die so selbstlos sind wie er, der immer hilft wo er nur kann und einen geradezu herzlichen und weichen Charakter besitzt. Ich für meine Teil, kann mir niemals vorstellen, dass er die Tat begangen hat und ich konnte auch mehrfach all seine Unterlagen, Gutachten usw einsehen, da liegt sovieles im Argen, das der Öffentlichkeit leider nicht bekannt ist. Selbst der damalige Anwalt, Herr Briesmann, der einst der oberste Bayerische Richter war, hat für bence im Wiederaufnahmeverfahren pro Bono gearbeitet, weil er das Urteil als ein Phantasieprodukt und als eine Schande für die bayerische Justiz an sah. Leider verstarb Herr Briesmann an einem Krebsleiden.
Was hier teils an Ausführungen geschrieben werden oder über ihn als Person, was sich Leute hier anmaßen über ihn zu behaupten ist schon eine kaum zu überbietende Dreistigkeit.
Ich hoffe für alle hier, sie kommen niemals in die Fänge der bayerischen Justiz!