falstaff schrieb:der Junge Mann den du hier als Spurenverursacher vermutest, könnte auch bereits vor Jahrzehnten in Böhringers Wohnung gewesen sein.
Dabei muss man bedenken das die Wohnung regelmäßig gereinigt wurde und das besondere (!) Glas frisch in der Spülmaschine war und man daran keine Fingerabdrücke fand.
falstaff schrieb:Wenn sich die DNA-Spuren nur an Schrauben finden oder anderen Baumaterialien finden, könnte sie auch von jemandem stammen der im Baumarkt oder bei Würth arbeitete.
Schrauben sind nicht frei verkäuflich, sondern in der Regel in kleinen Packungen. Die werden auch industriell gefertigt und normalerweise nicht angefasst.
falstaff schrieb:Darüber hinaus sind die Spuren ja auch nicht im engeren Sinne tatrelevant - der Bezug zur Tat ist eine reine Behauptung.
Als tatrelevant empfinde ich nur die Spuren der Handschuhe, die man an der Leiche und im Büro fand. Das der Täter die Handschuhe ablegte (was sinnlos wäre), ist für mich eine reine Behauptung der StA, genauso wie der gesamte Tatablauf (hochgehen ins Büro nach der Ermordung). Ich glaube die Durchsuchung des Büros hat vor dem Mord stattgefunden; vielleicht sogar im Beisein von Frau Böhringer.
falstaff schrieb:Die "Zeugin" die im Gerichtssaal von einer anderen Zeugin raunt die sie nicht nennen darf, die aber einen mysteriösen Mann gesehen haben will
Ich weiß nicht was "raunen" sein soll. Hast Du schonmal etwas geraunt? "Raunen" ist der Begriff eines Redakteurs, der diese Aussage im Grunde etwas lächerlich machen wollte. Das es Zeugen gibt, die Angst vor Aussagen haben, ist sicherlich nichts Neues. Ob und was da dran ist kann natürlich niemand hier sagen. Aber ich bezweifle, das sich das jemand ausdenkt und dann an eine Vertrauensperson für eine Erklärung weitergibt.
Jamegumb schrieb:An weiteren untersuchten Kleidungsstücken wurden eben keine DNA-Spuren gefunden, die eindeutig dem Verurteilten zuzuordnen wären.
Es wurde ein Mantel und 7 Sakkos untersucht und es wurden Spuren gefunden, wo Bence Toth nicht ausgeschlossen werden konnte. Weiterhin weiß man ja auch garnicht, welche Sakkos und Mäntel sie wie häufig trug bzw. ob sie dieses Sakko vom Auffindetag, zuletzt häufiger angezogen hatte. Auch weiß man nicht welche Sakkos in der Reinigung waren.
Jamegumb schrieb:Wieso die DNA-Spur am Sakko des Opfers nicht durch die Auffindesituation erklärbar ist, wird auch im Urteil explizit erklärt.
Das wird im Urteil erwähnt, bei näherer Betrachtung ist das meines Erachtens aber nicht wirklich haltbar. Man muss hier vor allem betrachten, das Toth nach der Darstellung seiner selbst und eines Zeugen seine Tante auffand, anfasste und rüttelte. Es konnte auch nicht festgestellt werden ob die DNA von Bence im Blut war, oder daneben am Sakko, weil man Alles (Stoffbereiche des Sackos auch neben dem Blut) mit einem großen Klebestreifen abnahm. Sachverständige sagten soweit ich weiß aus, das grundsätzlich schon eine heruntergefallene Hautschuppe das Ergebnis verursachen kann.
Es gibt aber noch einen anderen, spannenderen Denkansatz:Der Täter im Fall Ursula Herrmann war ein Meister darin, Spuren zu verschleiern (mehrfach überspielte, geschwindigkeitsveränderte, verzerrte Tonbandaufnahmen) und Fake-Spuren (Ausländischer Duktus im Erpresserbrief, Hundehaare im Umschlag, etc.) zu legen. Er hat die Polizei die ganze Zeit an der Nase herumgeführt. Es wäre möglich, das hier etwas Ähnliches stattgefunden haben kann. Aber auch das ist natürlich Spekulation.