schluesselbund schrieb:Ich habe zwar eine Meinung dazu. Leider fehlen mir bei beiden Fällen ein weiter reichendes Wissen, um ihr eine Diskussion in Gang zu bringen zu dieser Thematik. Von daher wäre es schön, wenn du deine Meinung einstellen würdest.
Ich bin ja derjenige, der dieses Schaubild erstellt hat. Es ist allerdings noch nicht ganz fertig.
Meine Meinung dazu: Nach vielen Monaten intensiver Mitarbeit und Recherche im Fall Ursula Herrmann ist es für mich mittlerweile ausgeschlossen, das Werner Mazurek der Täter ist. Weder passt er zu den Zeugenbeschreibungen, noch passt er zu den Phantombildern... und es fand sich auch keine DNA von ihm an der Kiste. Was sich an der Kiste fand, war interessanterweise DNA, die auch in der Wohnung von Charlotte Böhringer gefunden wurde. Wie kommt das zustande?
Ich glaube, das die Kiste, in die Ursula Herrmann gesteckt wurde, von 2-3 Menschen in den Werkstätten des Landschulheim Schondorf gefertigt wurde. Dort gab es alle Materialien (Bretter, Farben, Schrauben, PVC Rohre, Stoffe, Riegel, ) und Werkzeuge zur Produktion der Kiste. Die Kiste wurde in den Nahe gelegenen Wald verbracht, weil man so die Kontrolle darüber erhalten konnte. Die ganze Aktion war ein Entführungs-Projekt, in dem junge oder mittelalte Erwachsene der Welt ihre Möglichkeiten, ihre Cleverness und Fertigkeiten beweisen wollten. Um Geld ging es nur vordergründig. Ich vermute das Ursula Herrmann am Ende befreit worden wäre und man sich am eigenen Entführungsfall ergötzt hätte. Auf jeden Fall gab es ein enormes kriminelles Potential der Täter - und auch ein enormes Wissen über Kriminalfälle, Spurensicherung und falsche Spurenlegung(!).
Was hat nun all das mit dem Mord an Charlotte Böhringer zu tun? An einer der Schrauben (es wurden dutzende verbaut) fand sich die DNA eines Mannes. DNA kann über Jahrzehnte existieren, wenn man sie trocken lagert. Zumal sich die DNA (z.B. Schweiß) in den Rillen und im Kopf der Schraube vertieft abgelagert haben konnte. Das bestätigte auch eine Sachverständige.
Du hast mich nach meiner Meinung gefragt: Es wäre möglich, das die Person, die damals als junger Mann an dem Bau der Kiste beteiligt war, später in der Wohnung von Frau Böhringer war. Vielleicht war er auch hier bei handwerklichen Arbeiten involviert - oder er lernte Frau Böhringer auf anderen Wegen kennen. Er hatte schon damals im Entführungsfall seine kriminelle Energie zum Ausdruck gebracht und nun wurde er erneut zum Mörder.
Dieses halte ich zumindest für denkbar und schlüssig. Die alternative wäre, das es sich um eine verunreinigte DNA Spur handelt, und beide Fälle nichts miteinander zu tun haben.
Ich bin gespannt über Diskussionen und Meinungen zu der These.