Mordfall Charlotte Böhringer
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Mordfall Charlotte Böhringer
05.12.2018 um 23:35AnnaKomnene schrieb:Bring doch mal bitte ein Beispiel zu qualitativer und quantitativer Inhaltsanalyse, und weshalb sie besser sein soll als eine juristische Analyse. Das wuerde mich doch sehr interessieren.Ich werde Dir jetzt sicherlich nicht die gesamte qualitative Inhaltsanalyse erklären. Aber man arbeitet mit einem sogenannten Kategoriensystem: Für jeden Themenkomplex werden einzelne Kategorien gebildet und jede Aussage im Text, die diesen Themenkomplex thematisiert, wird der jeweiligen Kategorie zugeordnet, sodass Du schlussendlich alle Aussagen eines Anwalts zum jeweiligen Themenkomplex schön in einer Kategorie zusammenhast und dann kannst Du vergleichen, ob sie identisch sind oder ob sie sich widersprechen oder wo es Veränderungen gibt. Ist alles eine Heidenarbeit, gibt aber meist sehr gute Ergebnisse. Und vor allem ist es intersubjektiv überprüfbar und sogenannt reliabel. Andere Codierer sollten dann zum gleichen Ergebnis kommen wie ich, es ist also kein subjektives Zufallsprodukt.
Mordfall Charlotte Böhringer
05.12.2018 um 23:45@Mark_Smith
Ich hatte aber doch nur nach Beispielen gefragt. Du machst die qualitative Inhaltsanalyse also mit den Interpretationen des Anwalts? Du hattest zunaechst gesagt, dass Du sie auf die Akten anwendest.
Ich hatte aber doch nur nach Beispielen gefragt. Du machst die qualitative Inhaltsanalyse also mit den Interpretationen des Anwalts? Du hattest zunaechst gesagt, dass Du sie auf die Akten anwendest.
Mordfall Charlotte Böhringer
05.12.2018 um 23:51AnnaKomnene schrieb:Ich hatte aber doch nur nach Beispielen gefragt. Du machst die qualitative Inhaltsanalyse also mit den Interpretationen des Anwalts? Du hattest zunaechst gesagt, dass Du sie auf die Akten anwendest.Das Beispiel kannst Du ja jetzt selbst machen: Themenkomplex ist Indiz Zeitungen: von dieser Kategorie werden Unterkategorien gebildet wie beispielsweise: Was sagt er in der Revision, was sagt er in der Verfassungsbeschwerde, was sagt er im Wiederaufnahmeantrag, was sagt er in den Öffentlichkeit darüber. Wie unterscheiden sich die Argumentationen zwischen Revision, Verfassungsbeschwerde, Wiederaufnahmeantrag und Öffentlichkeit. Was wird weggelassen, was kommt neu hinzu, was wird erweitert, was wird reduziert etc.
Akten sind Eingaben des Anwalts und der Behörden über diesen Fall. Ausserdem natürlich noch alle Interviews in den Medien (Radio, TV. Zeitungen etc.)
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05.12.2018 um 23:54@Mark_Smith
Ach so jetzt verstehe ich, was Du mit Akten meinst. Du hast also keinen Zugang zu den Prozessakten, Du sprichst von den oeffentlich zugaenglichen Materialien?
Ach so jetzt verstehe ich, was Du mit Akten meinst. Du hast also keinen Zugang zu den Prozessakten, Du sprichst von den oeffentlich zugaenglichen Materialien?
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05.12.2018 um 23:56AnnaKomnene schrieb:Ach so jetzt verstehe ich, was Du mit Akten meinst. Du hast also keinen Zugang zu den Prozessakten, Du sprichst von den oeffentlich zugaenglichen Materialien?Die zentralen Akten sind m.E. öffentlich gemacht worden: Urteil, Revision, Verfassungsbeschwerde, Wiederaufnahmeantrag plus Entscheidungen des BGH und der Wiederaufnahmegerichte. Interessant wären noch die Ermittlungsakten gewesen, aber das ist nicht unbedingt nötig. Und dann noch alles, was in der Öffentlichkeit herumschwirrt, sodass man sich m.E. ein kohärentes Bild machen kann.
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06.12.2018 um 00:21Mark_Smith schrieb:Und dann noch alles, was in der Öffentlichkeit herumschwirrt, sodass man sich m.E. ein kohärentes Bild machen kann.Wir befinden uns in einem Strafprozess. Da sind für die Verteidigung relevante "Akten" iSd § 147 StPO idgF ausschliesslich
alle vom ersten Zugriff der Polizei an gesammelten be- und entlastenden Schriftstücke (...), die im Fall der Anklageerhebung dem Gericht vorzulegen wären, sowie die nach der Anklageerhebung entstandenen Aktenteile und die vom Gericht herangezogenen oder von der StA nachgereichten BeiaktenZim Begriff und der Akteneinsicht https://www.hrr-strafrecht.de/hrr/archiv/03-09/index.php3?sz=6
Mordfall Charlotte Böhringer
06.12.2018 um 09:05Ich bin begeistert...
Kaum offen und schon werden verunglimpfende Behauptungen über das Opfer aufgestellt und als ob das nicht reichen würde, wird seitenlang darüber diskutiert. Melden, ignorieren, und machen lassen, Punkt! So wird jedes Mal eine Löschorgie daraus, weil permanent irgendwer Bezug nimmt. Das nervt Euch, das nervt uns und das ist sowas von unnötig!
Jungs und Mädels, diffamierende Behauptungen, die nicht stichhaltig belegt werden können, bzw. dermaßen unverschämt sind, wie geschehen, sind zu melden! Das kann doch in niemandes Sinne sein, wenn wir den Thread wieder schließen. Manchmal dauert das Bearbeiten der Meldungen nunmal. Dann einfach die Geduld und die Ruhe haben, zu warten, bis die Verwaltung sich die Zeit nehmen kann
Kaum offen und schon werden verunglimpfende Behauptungen über das Opfer aufgestellt und als ob das nicht reichen würde, wird seitenlang darüber diskutiert. Melden, ignorieren, und machen lassen, Punkt! So wird jedes Mal eine Löschorgie daraus, weil permanent irgendwer Bezug nimmt. Das nervt Euch, das nervt uns und das ist sowas von unnötig!
Jungs und Mädels, diffamierende Behauptungen, die nicht stichhaltig belegt werden können, bzw. dermaßen unverschämt sind, wie geschehen, sind zu melden! Das kann doch in niemandes Sinne sein, wenn wir den Thread wieder schließen. Manchmal dauert das Bearbeiten der Meldungen nunmal. Dann einfach die Geduld und die Ruhe haben, zu warten, bis die Verwaltung sich die Zeit nehmen kann
Mordfall Charlotte Böhringer
08.12.2018 um 16:39jaska schrieb am 04.12.2018:Es gibt ein relativ neues Buch zu diesem Fall, das auf einer eigenen Homepage vorgestellt wird:https://parkhausmord-münchen.de/ (Archiv-Version vom 04.08.2020)Ich möchte auf den o.g. Post aufmerksam machen. Vielen Dank an jaska.
Mordfall Charlotte Böhringer
08.12.2018 um 18:38@jada
Gerne!
Ich könnte das Buch mittlerweile zur Hälfte durchlesen.
Wie so oft bei dieser Art Bücher ist die Quellenlage für einzelne Passagen unklar. Soweit ich das rauslese standen dem Autor genau dieselben Informationen zur Verfügung wie uns auch: Urteil, Internet, Online-Zeitungsarchive...
Wer also auf sensationelle Insiderinformationen hofft oder auch nur auf eigene für das Buch durchgeführte Gespräche mit involvierten Personen mag enttäuscht sein. Die üblichen Verfremdungen der Namen machen die Lektüre mitunter verwirrend, wenn man bisher eben nur die Klarkamen kannte.
Das wars dann aber auch schon mit dem Negativen.
Positiv fällt auf, dass der Autor chronologisch oder sachverhaltsbezogen Informationen präsentiert. Dabei wird der Wahrheitsgehalt einzelner Details oft anhand mehrerer Aussageschnipsel/Beweise gegengeprüft. Das liest sich dann ungefähr wie folgt: „dies wird auch gestützt durch die Aussage von ...“ oder „dementgegen stehen die Angaben durch...“.
Ich hatte jetzt nicht das Gefühl, dass der Autor bewusst hier Informationen unter den Tisch fallen lässt.
Deshalb ist das Buch meiner ersten Einschätzung als nicht so super informierter Interessierter eine gute Zusammenstellung, die verfügbare Details aus verschiedenen Quellen gruppiert und sortiert. Eine große Arbeitserleichterung also.
Inwiefern noch ein wertender Teil des Autors folgt, was ja oft störend empfunden wird, kann ich noch nicht sagen.
Neu für mich war u.a., wie früh Toths Freundin ihm durch eklatant falsche Zeitangaben half, weil dadurch das Zeitfenster für die Tat sehr klein wurde.
Und auch fällt auf, wie Toth oft nicht nur ein einziges erklärendes Argument präsentierte sondern gleich zwei. Zum Beispiel, warum er nicht mit auf den Geburtstag ging. Da war er zum einen erkältet (das war wohl so und wurde nicht widerlegt) und zum anderen erwartete er dort nur Frauen (was durch die Anwesenheit seines besten Freundes und vorangehender Gespräche widerlegt wurde).
Gerne!
Ich könnte das Buch mittlerweile zur Hälfte durchlesen.
Wie so oft bei dieser Art Bücher ist die Quellenlage für einzelne Passagen unklar. Soweit ich das rauslese standen dem Autor genau dieselben Informationen zur Verfügung wie uns auch: Urteil, Internet, Online-Zeitungsarchive...
Wer also auf sensationelle Insiderinformationen hofft oder auch nur auf eigene für das Buch durchgeführte Gespräche mit involvierten Personen mag enttäuscht sein. Die üblichen Verfremdungen der Namen machen die Lektüre mitunter verwirrend, wenn man bisher eben nur die Klarkamen kannte.
Das wars dann aber auch schon mit dem Negativen.
Positiv fällt auf, dass der Autor chronologisch oder sachverhaltsbezogen Informationen präsentiert. Dabei wird der Wahrheitsgehalt einzelner Details oft anhand mehrerer Aussageschnipsel/Beweise gegengeprüft. Das liest sich dann ungefähr wie folgt: „dies wird auch gestützt durch die Aussage von ...“ oder „dementgegen stehen die Angaben durch...“.
Ich hatte jetzt nicht das Gefühl, dass der Autor bewusst hier Informationen unter den Tisch fallen lässt.
Deshalb ist das Buch meiner ersten Einschätzung als nicht so super informierter Interessierter eine gute Zusammenstellung, die verfügbare Details aus verschiedenen Quellen gruppiert und sortiert. Eine große Arbeitserleichterung also.
Inwiefern noch ein wertender Teil des Autors folgt, was ja oft störend empfunden wird, kann ich noch nicht sagen.
Neu für mich war u.a., wie früh Toths Freundin ihm durch eklatant falsche Zeitangaben half, weil dadurch das Zeitfenster für die Tat sehr klein wurde.
Und auch fällt auf, wie Toth oft nicht nur ein einziges erklärendes Argument präsentierte sondern gleich zwei. Zum Beispiel, warum er nicht mit auf den Geburtstag ging. Da war er zum einen erkältet (das war wohl so und wurde nicht widerlegt) und zum anderen erwartete er dort nur Frauen (was durch die Anwesenheit seines besten Freundes und vorangehender Gespräche widerlegt wurde).
Mordfall Charlotte Böhringer
08.12.2018 um 19:33@jaska
Deiner Analyse stimme ich zu.
Quellenangaben sind:
- veröffentliche Gerichtsunterlagen
- mediale Veröffentlichungen
- "Pro-Bence" Website
Bis jetzt ist der Autor objektiv und hinterfragt kritisch - in dem er seine Meinung äußert.
Nach meinem Empfinden hat Herr Toth in der Zeugenvernehmung und auch der Gerichtsverhandlung so reagiert, wie er es nach Aussagen von Bekannten und Verwandten auch schon vorher getan hat. Ich würde es nennen: "Brüskiert sein bei Widersprüchen in seinem Verhalten und Anschuldigungen".
Wie in dem Buch geschildert, war das Opfer keine einfache Person. Der Autor, beschreibt den vorherigen Lebenswandel.
Frau Böhringer ist in jungen Jahren nach Deutshland eingereist, es gibt keine Angaben zu Ihrer Ausbildung bzw. ist eine Ausbildung unbekannt. Sie heiratet den älteren Oskar Böhringer. Herr Böhringer bringt Frau Böhringer keine Kenntnisse zur Betriebswirtschaft bei. Nach seinen Tod, steht Sie "unwissend" mit der Parkgarage und den Mietwohnungen da.
...
Deiner Analyse stimme ich zu.
Quellenangaben sind:
- veröffentliche Gerichtsunterlagen
- mediale Veröffentlichungen
- "Pro-Bence" Website
Bis jetzt ist der Autor objektiv und hinterfragt kritisch - in dem er seine Meinung äußert.
Nach meinem Empfinden hat Herr Toth in der Zeugenvernehmung und auch der Gerichtsverhandlung so reagiert, wie er es nach Aussagen von Bekannten und Verwandten auch schon vorher getan hat. Ich würde es nennen: "Brüskiert sein bei Widersprüchen in seinem Verhalten und Anschuldigungen".
Wie in dem Buch geschildert, war das Opfer keine einfache Person. Der Autor, beschreibt den vorherigen Lebenswandel.
Frau Böhringer ist in jungen Jahren nach Deutshland eingereist, es gibt keine Angaben zu Ihrer Ausbildung bzw. ist eine Ausbildung unbekannt. Sie heiratet den älteren Oskar Böhringer. Herr Böhringer bringt Frau Böhringer keine Kenntnisse zur Betriebswirtschaft bei. Nach seinen Tod, steht Sie "unwissend" mit der Parkgarage und den Mietwohnungen da.
...
Mordfall Charlotte Böhringer
09.12.2018 um 15:12jaska schrieb:Neu für mich war u.a., wie früh Toths Freundin ihm durch eklatant falsche Zeitangaben half, weil dadurch das Zeitfenster für die Tat sehr klein wurde.Könntest du das mal bitte näher ausführen?
(Ich weiß nicht mehr, wie detailliert dieser Punkt hier im Thread behandelt wurde.)
Mordfall Charlotte Böhringer
09.12.2018 um 16:08@muscaria
Der Autor bezieht sich hier auf die Hauptverhandlung und das dort Gesprochene. Namen sind geändert.
Der Münchner Parkhausmord: ein spektakulärer und umstrittener Indizienprozess, Daniel Reinhard
epub-Reader: Position 727
Der Autor bezieht sich hier auf die Hauptverhandlung und das dort Gesprochene. Namen sind geändert.
Der Münchner Parkhausmord: ein spektakulärer und umstrittener Indizienprozess, Daniel Reinhard
epub-Reader: Position 727
Die Verlobte ... führte aus ... sie sei in der Nacht vom 16.05.2006 auf den 17.05.2006 gegen 1:15 Uhr, also ein paar Stunden nach der Leichenauffindung, in der Parkgarage von einem Polizeibeamten ... gefragt worden, ob er mit ihr sprechen könne.
...
gab ... an, die Wohnung ... und damit ihren Verlobten am Abend des 15.05.2006 um ca. 19.00 Uhr verlassen zu haben, ihr Verlobter sei allein dort zurückgeblieben. Sie selbst war auf einer Geburtstagsfeier gewesen ... und sei um ca. 21:14 Uhr wieder zu Hause gewesen.
...
Nachdem aber Bence Toth ... ausgeführt hatte, länger alleine in der Wohnung gewesen zu sein, korrigierte Franzi Schober ihre diesbezüglichen Zeitangaben letztlich in der Hauptverhandlung. Sie gab nun an, dass sie bereits um ca. 16:00 Uhr die Wohnung verlassen und um ca. 22:00 Uhr wieder zurückgekehrt sei.
Mordfall Charlotte Böhringer
09.12.2018 um 18:33@jaska
@all
Neu für mich bzw. habe ich es vergessen:
Die Handschuhspuren in der Wohnung und an dem Sakko: Die Täterhandschuhe waren entweder Strickhandschuhe oder Haushaltshandschuhe mit Noppen.
Quelle: "Der Münchener Parkhausmord" - Daniel Reinhard (Seite kann ich nicht angeben da EBook Kindle Pos. 2827)
Was haltet Ihr davon?
Strickhandschuhe sind keine Wegwerfartikel, diese hätten durchaus auch vorher von anderen Personen genutzt werden können.
Was sind Haushaltshandschuhe mit Noppen? Handschuhe mit Noppen kenne ich von Handschuhen für die Gartenarbeit oder Handwerksarbeiten, diese sind dann aber auch keine Einmalprodukte.
Warum kann man bei der Untersuchung nicht unterscheiden zwischen Strickhandschuhen (Stofffasern) und Haushaltshandschuhen (Gummi/ Latex)? Bei der Tatausführung mit Strickhandschuhen, hätten am Tatort/ Opfer doch Faserspuren der Handschuhe gefunden werden müssen. Zumal die Handschuhe auch mit Blut in Kontakt kamen.
mögliche Handschuhe:
- Arbeitshandschuhe aus dem Privatgebrauch/ aus der Parkgarage
- Strickhandschuhe aus dem Privatgebrauch
- Fahrradhandschuhe (Der Verurteilte ist lt. Urteil mit dem Fahrrad zum Tatort gefahren) Das würde ein Indiz sein, dass die Tat nicht geplant war. Frage: Trägt man im Mai Handschuhe beim Fahrradfahren?
Der Täter hätte diese Handschuhe vor der Tat:
- kaufen müssen - evtl. Kaufbelege. Der 15.05.2006 war ein Montag. Hat der Täter die Handschuhe an diesem Montag gekauft? Hat der Täter länger geplant und diese bereits vor dem 14.05.06 (Sonntag) besorgt.
- bereits besitzen müssen - nach der Tat hätten sie zwingend fehlen müssen. Fallen fehlende Handschuhe im Privatgebrauch (hier z.B. Verlobte) auf?
- möglich wären m.M.n auch Arbeitshandschuhe aus der Parkgarage/ Tankstelle - auch hier sind diese nach der Tat weg (Fällt einem Mitarbeiter die fehlenden Handschuhe auf?)
@all
Neu für mich bzw. habe ich es vergessen:
Die Handschuhspuren in der Wohnung und an dem Sakko: Die Täterhandschuhe waren entweder Strickhandschuhe oder Haushaltshandschuhe mit Noppen.
Quelle: "Der Münchener Parkhausmord" - Daniel Reinhard (Seite kann ich nicht angeben da EBook Kindle Pos. 2827)
Was haltet Ihr davon?
Strickhandschuhe sind keine Wegwerfartikel, diese hätten durchaus auch vorher von anderen Personen genutzt werden können.
Was sind Haushaltshandschuhe mit Noppen? Handschuhe mit Noppen kenne ich von Handschuhen für die Gartenarbeit oder Handwerksarbeiten, diese sind dann aber auch keine Einmalprodukte.
Warum kann man bei der Untersuchung nicht unterscheiden zwischen Strickhandschuhen (Stofffasern) und Haushaltshandschuhen (Gummi/ Latex)? Bei der Tatausführung mit Strickhandschuhen, hätten am Tatort/ Opfer doch Faserspuren der Handschuhe gefunden werden müssen. Zumal die Handschuhe auch mit Blut in Kontakt kamen.
mögliche Handschuhe:
- Arbeitshandschuhe aus dem Privatgebrauch/ aus der Parkgarage
- Strickhandschuhe aus dem Privatgebrauch
- Fahrradhandschuhe (Der Verurteilte ist lt. Urteil mit dem Fahrrad zum Tatort gefahren) Das würde ein Indiz sein, dass die Tat nicht geplant war. Frage: Trägt man im Mai Handschuhe beim Fahrradfahren?
Der Täter hätte diese Handschuhe vor der Tat:
- kaufen müssen - evtl. Kaufbelege. Der 15.05.2006 war ein Montag. Hat der Täter die Handschuhe an diesem Montag gekauft? Hat der Täter länger geplant und diese bereits vor dem 14.05.06 (Sonntag) besorgt.
- bereits besitzen müssen - nach der Tat hätten sie zwingend fehlen müssen. Fallen fehlende Handschuhe im Privatgebrauch (hier z.B. Verlobte) auf?
- möglich wären m.M.n auch Arbeitshandschuhe aus der Parkgarage/ Tankstelle - auch hier sind diese nach der Tat weg (Fällt einem Mitarbeiter die fehlenden Handschuhe auf?)
Mordfall Charlotte Böhringer
09.12.2018 um 19:37Der Autor erhebt auch nicht den Anspruch auf bahnbrechend neue Erkenntnisse.
Aber er hat die zur Verfügung stehenden Informationen gesammelt, sortiert und analysiert. Ich fand ein solches Buch war dringend nötig.
Er hat auch mit dem Verurteilten gesprochen, aber da dies keine Erhellung brachte, ist dies im Buch kein Thema.
Andere Autoren hätten den Besuch reißerisch ausgeschlachtet.
Mir hat das Buch sehr gefallen.
Da kann man auch kaum gegenan.... Es sei denn man erfindet Fakten, wie dieser Tage wieder geschehen.
Aber er hat die zur Verfügung stehenden Informationen gesammelt, sortiert und analysiert. Ich fand ein solches Buch war dringend nötig.
Er hat auch mit dem Verurteilten gesprochen, aber da dies keine Erhellung brachte, ist dies im Buch kein Thema.
Andere Autoren hätten den Besuch reißerisch ausgeschlachtet.
Mir hat das Buch sehr gefallen.
Da kann man auch kaum gegenan.... Es sei denn man erfindet Fakten, wie dieser Tage wieder geschehen.
Mordfall Charlotte Böhringer
09.12.2018 um 19:41@jada
Das mag zwar alles interessant sein, aber es ist verlorene Zeit & Mühe. Du wirst nie herausfinden, welche Handschuhe der Täter nun genau getragen hat, woher die stammen, ob jemand bemerkt hat, dass irgendwo Handschuhe fehlten etc., usw., usf.
Deshalb meine Empfehlung an Dich: Steck Deine Zeit & Energie in Sachen, wo Du die Möglichkeit hast, Deine Thesen, Fragen, Zweifel etc. zu überprüfen, sei dies, dass Du Kontakt aufnimmst mit den involvierten Personen, sei es, dass Du vollständige Akteneinsicht bekommst. Der Rest ist wirklich Zeitverschwendung. Ich meine es nur guuuud mit Dir. :-)
Das mag zwar alles interessant sein, aber es ist verlorene Zeit & Mühe. Du wirst nie herausfinden, welche Handschuhe der Täter nun genau getragen hat, woher die stammen, ob jemand bemerkt hat, dass irgendwo Handschuhe fehlten etc., usw., usf.
Deshalb meine Empfehlung an Dich: Steck Deine Zeit & Energie in Sachen, wo Du die Möglichkeit hast, Deine Thesen, Fragen, Zweifel etc. zu überprüfen, sei dies, dass Du Kontakt aufnimmst mit den involvierten Personen, sei es, dass Du vollständige Akteneinsicht bekommst. Der Rest ist wirklich Zeitverschwendung. Ich meine es nur guuuud mit Dir. :-)
Mordfall Charlotte Böhringer
09.12.2018 um 20:19@Mark_Smith
Verlorene Zeit? Objektiv - natürlich. Immerhin ist der Fall juristisch abgeschlossen.
Das ist doch je nach Sichtweise unterschiedlich. Für mich ist, das Lesen von Büchern und dem Mitwirken im Forum eine Art Freizeitgestaltung. Mich interessieren Kriminalfälle und die juristische Aufarbeitung... Dieser hier, weil ich ein Buch gerade dazu lese und meine Fragen gern mit den Mitforisten teile.
Verlorene Zeit? Objektiv - natürlich. Immerhin ist der Fall juristisch abgeschlossen.
Das ist doch je nach Sichtweise unterschiedlich. Für mich ist, das Lesen von Büchern und dem Mitwirken im Forum eine Art Freizeitgestaltung. Mich interessieren Kriminalfälle und die juristische Aufarbeitung... Dieser hier, weil ich ein Buch gerade dazu lese und meine Fragen gern mit den Mitforisten teile.
Mark_Smith schrieb:Ich meine es nur guuuud mit Dir. :-)Ich weiß =) Aber OT und deshalb bitte PN.
Mordfall Charlotte Böhringer
10.12.2018 um 13:52@jaska
Danke noch für die Zeitangaben. Das ist natürlich schon ein gewaltiger Unterschied, ob sie nur zweieinviertel oder doch ganze sechs Stunden abwesend war. Falls es aufgrund dieses falschen Alibis gar nicht erst zur Anklage gekommen wäre, hätte man gut versorgt vom Vermögen der Tante weitergelebt und die Verantwortung für ihren grausamen Tod dem großen Unbekannten zugeschoben.
Das Gleiche dürfte für ähnlich gelagerte Fälle gelten, z.B. Horchheim.
Danke noch für die Zeitangaben. Das ist natürlich schon ein gewaltiger Unterschied, ob sie nur zweieinviertel oder doch ganze sechs Stunden abwesend war. Falls es aufgrund dieses falschen Alibis gar nicht erst zur Anklage gekommen wäre, hätte man gut versorgt vom Vermögen der Tante weitergelebt und die Verantwortung für ihren grausamen Tod dem großen Unbekannten zugeschoben.
Das Gleiche dürfte für ähnlich gelagerte Fälle gelten, z.B. Horchheim.
Mordfall Charlotte Böhringer
10.12.2018 um 22:41Es scheint hier ja offenbar einige Experten zu geben, die sich intensiv mit den Fall auseinandergesetzt haben. Vielleicht mag der eine oder andere mir ja die folgenden Fragen beantworten:
Es gab keine Zeugen bei dem Mord, es wurde keine Tatwaffe gefunden und es wurden auch keine blutbesudelten Klamotten gesichert. Auch am Fahrrad gab es keine Spuren, keine Sichtungen vor Ort oder auf dem Weg zum Tatort. Niemand hat Toth zu dieser Zeit außerhalb seiner Wohnung gesehen. Und dabei handelt es sich um einen sehr belebten Stadtteil.
- Es ist Spekulation, das Toth die Zeitungen mitnahm, denn zumindest die Stadtteilausgabe stimmt nicht
- Es ist Spekulation, das Toth die Zeitungen mitnahm, um die Auffindung von Frau Böhringer zu erschweren
- Es ist Spekulation das Toth nach Augsburg fuhr um Objekte der Tat (Klamotten, Tatwerkzeug) verschwinden zu lassen
- Es ist Spekulation das Böhringer nichts vom Abbruch des Studiums wusste (siehe Zeugenaussagen)
- Es ist Spekulation, das Böhringer ihrem Neffen das Geld nicht schenkte
- Es ist Spekulation das Toths auf den Leichenfund folgenden Reaktionen (u.a. Erbrechen) Schauspiel waren
Natürlich kenne ich auch die belastenden Informationen, Bence Toths Studienlüge und die Schauspielerei zur Feier des Staatsexamens und sicherlich ist Toth kein Sympathieträger. Aber mir scheint, das hier im Zweifel alles negativ für den Angeklagten ausgelegt wird. Und das entspricht nicht meinem Rechtsempfinden.
Frau Böhringer wird in diesem Thread vor Spekulationen und "Verleumdungen" geschützt - aber für Bence Toth scheinen (vermutlich weil er verurteilt wurde) andere Maßgaben zu gelten. Zeugenaussagen im Gerichtsprozess, die Frau Böhringer in die Nähe des Rotlichtmillieus rückten werden als nicht bewiesen hingestellt. Andere Zeugenaussagen die Bence Toth belasten (Hawaii Hemd) werden indes schnell als zusätzliches Indiz gewertet und weiter kolportiert.
Ich bin gespannt auf Eure Antworten zu den oben gestellten Fragen.
- Wie kann man bei diesem Schlachtfeld, wo überall winzige Blutstropfen liegen, ohne Spuren zu hinterlassen die schmale Treppe nach oben gehen?
- Wie bekommt man es hin, mit blutbesuldeten Händen/Handschuhen und zitternden Händen, einen Umschlag zu öffnen ohne irgendwo Blutspuren zu hinterlassen?
- Wie bekommt man es hin, mit zitternden und sichrlich schweißnassen Händen diesen Umschlag wieder akurat mit Tesafilm zu verschließen?
- Warum nimmt das Gericht an, Frau Böhringer habe nichts vom Studienabbruch gewusst, wenn es mehrere Zeugen gibt, die dieses bestätigen?
- Warum wird hier einfach unterstellt, das der Lügendetektortest ein großer Betrug ist?
- Warum sollte Bence Toth überhaupt wild das Büro durchsuchen und Stühle umwerfen?
- Warum kommt kein anderer Täter in Betracht, obwohl man davon ausgehen musste, das sich Frau B. im Laufe Ihres Lebens einige Feinde gemacht haben konnte.
Es gab keine Zeugen bei dem Mord, es wurde keine Tatwaffe gefunden und es wurden auch keine blutbesudelten Klamotten gesichert. Auch am Fahrrad gab es keine Spuren, keine Sichtungen vor Ort oder auf dem Weg zum Tatort. Niemand hat Toth zu dieser Zeit außerhalb seiner Wohnung gesehen. Und dabei handelt es sich um einen sehr belebten Stadtteil.
- Es ist Spekulation, das Toth die Zeitungen mitnahm, denn zumindest die Stadtteilausgabe stimmt nicht
- Es ist Spekulation, das Toth die Zeitungen mitnahm, um die Auffindung von Frau Böhringer zu erschweren
- Es ist Spekulation das Toth nach Augsburg fuhr um Objekte der Tat (Klamotten, Tatwerkzeug) verschwinden zu lassen
- Es ist Spekulation das Böhringer nichts vom Abbruch des Studiums wusste (siehe Zeugenaussagen)
- Es ist Spekulation, das Böhringer ihrem Neffen das Geld nicht schenkte
- Es ist Spekulation das Toths auf den Leichenfund folgenden Reaktionen (u.a. Erbrechen) Schauspiel waren
Natürlich kenne ich auch die belastenden Informationen, Bence Toths Studienlüge und die Schauspielerei zur Feier des Staatsexamens und sicherlich ist Toth kein Sympathieträger. Aber mir scheint, das hier im Zweifel alles negativ für den Angeklagten ausgelegt wird. Und das entspricht nicht meinem Rechtsempfinden.
Frau Böhringer wird in diesem Thread vor Spekulationen und "Verleumdungen" geschützt - aber für Bence Toth scheinen (vermutlich weil er verurteilt wurde) andere Maßgaben zu gelten. Zeugenaussagen im Gerichtsprozess, die Frau Böhringer in die Nähe des Rotlichtmillieus rückten werden als nicht bewiesen hingestellt. Andere Zeugenaussagen die Bence Toth belasten (Hawaii Hemd) werden indes schnell als zusätzliches Indiz gewertet und weiter kolportiert.
Ich bin gespannt auf Eure Antworten zu den oben gestellten Fragen.